Förderung/Ausbildung - Entscheidung Zuchthund
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Der eine, besondere Hund unter vielen, der bei gleicher Behandlung, gleichem Training, bessere Leistungen zeigt als andere, der hat die besseren Anlagen, zumindest für diesen Hundeführer und unter diesen Bedingungen (klar, in anderer Hand und mit anderen Anforderungen/Selektionskriterien kann das schon wieder anders aussehen).
Ja aber woher weiß man welche Art von Training die besten Leistungen zeigt? Vielleicht führt diese Art von Training bei dem einem zum Erfolg, der andere verkümmert aber dadurch?
ZitatDa ich ja eben diese besonders guten Anlagen an die Nachkommen weitergeben möchte, werde ich auch diesen Hund in die Zucht nehmen.
Im Prinzip ist es doch dann so, dass ich mir damit die Hunde züchte, die am besten mit meiner Trainingsart zurechtkommen, und nicht die, die die besten Leistungen bringen, oder?
ZitatWenn man einen Hund in die Zucht nimmt der mit viel, viel mehr Aufwand
Bedeutet denn eine andere Art, ein individuelles, auf den Hund abgestimmtes Training gleich Mehraufwand?
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Ja aber woher weiß man welche Art von Training die besten Leistungen zeigt? Vielleicht führt diese Art von Training bei dem einem zum Erfolg, der andere verkümmert aber dadurch?
Damit wären wir bei den Fähigkeiten des Ausbilders. In der Hüteszene fällt immer wieder auf, dass besonders diejenigen langfristig erfolgreich sind, die verschiedenen Typen Hund gut führen können. Das heißt in erster Linie, dass sie mit den Schwächen umgehen können. So gut, dass sie für einen Anfänger gar nicht mehr zu erkennen sind und diese daher nach diesem "perfekten" Hund suchen. Dabei ist es ein Hund mit Schwachstellen, der einfach super geführt ist.
Zitat
Im Prinzip ist es doch dann so, dass ich mir damit die Hunde züchte, die am besten mit meiner Trainingsart zurechtkommen, und nicht die, die die besten Leistungen bringen, oder?Jein. Wenn ich mir einen Züchter auswähle, der genauso tickt wie ich beim Training und dort kaufe, dann habe ich den für mich perfekten Hund.
Man kann die Leistung eines Hundes nie einzeln betrachten, sondern immer nur in der Konstellation mit seinem Menschen!
Viele Grüße
Corinna -
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Man kann die Leistung eines Hundes nie einzeln betrachten, sondern immer nur in der Konstellation mit seinem Menschen!
Das sind man weise Worte!
Und auch, wenn das hier nicht wirklich ins Thema gehört, ist das manchmal so unendlich wichtig, wenn es mit einem bestimmten Hund-Mensch-Team einfach nicht klappen will - statt es immer wieder und wieder zu versuchen, wäre es für manche Hunde und manche Menschen besser, wenn sie "zugeben" könnten, dass es einfach nicht passt zwischen den beiden. Aber in unseren Köpfen ist nur allzuoft noch "bis der Tod uns scheidet" eingraviert - manches Mal zum Unglück für die Hunde....
LG, Chris
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Hi,
ich kann da Corinna nur bestätigen. Ebenfalls aus der Hüteszene ... stehe ich persönlich zwar auf einen bestimmten Typ Hund aus ganz bestimmten Linien, ich musste mir aber über die Jahre eingestehen, dass ich sie nicht führen kann.
Somit habe ich lange gebraucht um dann umzudenken und zu sagen, ich suche mir jetzt den Typ Hund, der zwar alle natürlichen Anlagen hat, wie ich sie mir wünsche aber eben so offen und leichtführig ist, dass ich es auch nutzen kann und er es mir ermöglicht ihn führen zu können.
Aber auch da muss man erst mal hinkommen und leider leider braucht es manchmal auch 1, 2 Hunde bis man es schnallt :-/
Und es ist auch nicht immer leicht sich einzugestehen, dass man nicht das Multitalent ist, jeden Typ Hund führen zu können.
Liebe Grüße
Alexandra -
Zitat
Ja aber woher weiß man welche Art von Training die besten Leistungen zeigt? Vielleicht führt diese Art von Training bei dem einem zum Erfolg, der andere verkümmert aber dadurch?
Das ist definitiv so.
Aber irgendwo muss man ja, wenn man Vergleichbarkeit schaffen möchte, einen Maßstab anlegen. Und ohne Vergleichbarkeit sind die Zuchtentscheidungen ganz wesentlich erschwert.Es ist irgendwo ne Verfälschung wenn du z.B bei nem Wesenstest 2 Hunde hast - beide mit nem zufriedenstellenden Ergebniss, aber der eine brauchte dafür ein halbes Jahr harte Arbeit, der andere ist einfach morgens aufgestanden und hat es gemacht.
Wollte man besonders nervenstarke Hunde züchten sollte man tunlichst den nehmen der den Test ohne Training bestanden hat und nicht den der erst üben musste.
Als Individuen sind es zu dem Zeitpunkt des Testes beides tolle, umweltsichere Tiere, aber die "besseren" Gene in Bezug auf das gewünschte Kriterium hat nur einer vo beiden.Die Frage ist halt auch: Was will man? Hunde die funktionieren oder in die man erst viel Arbeit stecken muss damit das alles so klappt wie ich mir das vorstelle?
(Mir ist schon bewusst das jeder Hund Arbeit braucht, auch mit super Anlagen... aber mit mehr Talent muss man für ein bestimmtes Ziel weniger tun, das hat wohl jeder schonmal selbst erlebt).Zitat
Im Prinzip ist es doch dann so, dass ich mir damit die Hunde züchte, die am besten mit meiner Trainingsart zurechtkommen, und nicht die, die die besten Leistungen bringen, oder?
Das läuft doch auf selbe hinaus... der, mit dem ich am besten zurechtkomme, der wird bei mir wahrscheinlich auch bessere Leistung bringen.Aber man züchtet ja nicht im Vaakum, ein einziger Züchter kann keine Population aufrecht erhalten.
Das ist aber in Ordnung, da meist schon alle Halter/Züchter/Nutzer einer bestimmten Arbeitsrasse bedingt durch ihre Umstände im groben ähnliche Ansprüche haben, auch was die Ausbildung angeht.ZitatWenn man einen Hund in die Zucht nimmt der mit viel, viel mehr Aufwand
Bedeutet denn eine andere Art, ein individuelles, auf den Hund abgestimmtes Training gleich Mehraufwand?[/quote]
Das kommt drauf an...
Wenn nur die Methode ne andere ist und in keiner Art und Weise komplizierter (also zeitlich, finanziell, personell...), nur halt anders - dann ist sie auch kein Mehraufwand.
Wenn sie aber länger dauert, mehr kostet usw, nun, dann würd ich schon sagen dass sie aufwendiger ist.
Was dabei besser für den Hund ist kann ja auch immer nochmal verschieden sein.Ich denke es ist unbestritten dass man sich als Ausbilder und Trainer auf alles mögliche einstellen können muss.
Als Züchter sollte man aber je eben nicht das erlernte beurteilen (es sein denn man nimmt die Lernfähigkeit als Kriterium, was ja nicht dumm ist), sondern das was der Hund von sich aus mitbringt, denn nur das gibt er weiter.
Und da gibt es nunmal Unterschiede.
Sonst hätte und bräuchte man ja keine Rassen - denn so sind die schließlich entstanden, indem man immer die verpaart hat, die für eine bestimmte Aufgabe am besten geeignet waren.
Wenn das nicht so wäre könnte man ja auch einfach ne amorphe Hundesuppe züchten und wenn man nur genug Aufwand treibt, funktioniert alles mit jedem.
Aber das ist ja nicht so.Ich find das schon ganz vernünftig die Hunde grundsätzlich gleich zu behandeln (halt so, wie man das "Zuchtendprodukt" dann später auch behandeln möchte) und zu sehen wer sich unter den Bedingungen am besten macht.
So sind sämtliche Arbeitsrassen der Welt entstanden, nur halt mit leicht unterschiedlichen Schwerpunkten von Linie zu Linie und jeder sucht sich das was ungefähr passt zum eigenen Stil. -
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Damit wären wir bei den Fähigkeiten des Ausbilders. In der Hüteszene fällt immer wieder auf, dass besonders diejenigen langfristig erfolgreich sind, die verschiedenen Typen Hund gut führen können. Das heißt in erster Linie, dass sie mit den Schwächen umgehen können. So gut, dass sie für einen Anfänger gar nicht mehr zu erkennen sind und diese daher nach diesem "perfekten" Hund suchen. Dabei ist es ein Hund mit Schwachstellen, der einfach super geführt ist.
Verstehe, aber das bestätigt auch wieder meine Meinung, das es beser ist, individuell zu arbeiten. Was für den einen Schwächen sind, könnten für einen anderen Stärken sein.
Zitatich kann da Corinna nur bestätigen. Ebenfalls aus der Hüteszene ... stehe ich persönlich zwar auf einen bestimmten Typ Hund aus ganz bestimmten Linien, ich musste mir aber über die Jahre eingestehen, dass ich sie nicht führen kann.
Das habe ich im Th schon gelernt, während ich dort gearbeitet habe. Angsthunde und die Sensibelchen, das war mein Steckenpferd, die Dickköpfe und ich...das klappte seltenst wirklich gut. Ich persönlich finde es auch nicht schwer zu sagen, das ich mir einen Riesenschnauzer z.B. nicht zutraue, so schön ich sie finde.
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Das ist definitiv so.
Aber irgendwo muss man ja, wenn man Vergleichbarkeit schaffen möchte, einen Maßstab anlegen. Und ohne Vergleichbarkeit sind die Zuchtentscheidungen ganz wesentlich erschwert.Auch auf die Gefahr hin, das eben gute Hunde durchs Raster fallen, weil sie mit meiner Methode nicht zurechtkommen?
ZitatEs ist irgendwo ne Verfälschung wenn du z.B bei nem Wesenstest 2 Hunde hast - beide mit nem zufriedenstellenden Ergebniss, aber der eine brauchte dafür ein halbes Jahr harte Arbeit, der andere ist einfach morgens aufgestanden und hat es gemacht.
Wollte man besonders nervenstarke Hunde züchten sollte man tunlichst den nehmen der den Test ohne Training bestanden hat und nicht den der erst üben musste.
Als Individuen sind es zu dem Zeitpunkt des Testes beides tolle, umweltsichere Tiere, aber die "besseren" Gene in Bezug auf das gewünschte Kriterium hat nur einer vo beiden.In dem Beispiel stimme ich dir natürlich zu, dass der wesenstärkere Hund da zu bevorzugen ist. Ich hab auch noch ein Beispiel...meine Hündin (1) und die ehemalige meiner Mom (2). Beide haben schon gerne mal geschaut, ob es auf dem Boden etwas zu fressen gibt.
Hündin 1 ist von einem strengen nein recht beeindruckt, dass sie gar nicht weiter versucht etwas zu fressen. Hündin 2 benötigte, um dieses Ziel zu ereichen schon einen beherzten Griff zum Hund.
Für den einen, wie mich, ist Hündin 1 die bevorzugte, weil leichtführiger. Andere würden Hündin 2 bevorzugen, weil selbstbewußter und nicht so sensibel. Unabhängig betrachtet, hat aber jede der Hündin ihre Qualitäten, es kommt eben nur darauf an, wer den Hund führt, und wie er es tut. Dann erreichen beide das gleiche Ziel. Und mehr Aufwand ist das weder bei Nr.1 noch Nr.2
Natürlich ist das jetzt keine sportliche Leistung, aber nicht jeder züchtet sich eben Sportgeräte.
ZitatDie Frage ist halt auch: Was will man? Hunde die funktionieren oder in die man erst viel Arbeit stecken muss damit das alles so klappt wie ich mir das vorstelle?
(Mir ist schon bewusst das jeder Hund Arbeit braucht, auch mit super Anlagen... aber mit mehr Talent muss man für ein bestimmtes Ziel weniger tun, das hat wohl jeder schonmal selbst erlebt).Ich persönlich...keinen Hund der einfach funktioniert. Aber ich habe auch keinen Hund, der eine Arbeit hat, wie Schafe hüten, bewachen oder dergleichen. Der Hund ist einfach nur da. Und da gefällt mir die Arbeit mit dem Hund und zu sehen wie er sich entwickelt doch deutlich besser, als einer, der einfach nur funktioniert.
Aber hier ist es wohl wie überall, die Geschmäcker sind verschieden. Insofern kann ich immer noch keinen wirklichen Vorteil aus der Gleichbehandlung erkennen.
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