erziehung, wenn ein anderer hund uns begegnet

  • hallo ihr lieben
    meine 2jährige golden retriever hündin ist total außer kontrolle, wenn uns ein anderer hund entgegenkommt oder begegnet. sie zieht wie verrückt und ich kann sie kaum noch halten.jeglicher versuch auf mich zu hören schlägt fehl. hätte so gerne, dass sie ruhig und normal an einem anderen hund vorbei läuft und vor allem dass sie auf mich hört.
    wie kann ich das anstellen?

  • Gehe einen Bogen um den anderen Hund - oder wenn das nicht geht, umdrehen und andre Richtung gehen. Gönn den Hund kein Erfolgserlebnis.

    Zum Bogen:
    Wenn dir ein fremder Hund entgegen kommt, gehe 10 Meter ins Feld. Wenn dein Hund immer noch zickt, gehe 15 Meter ins Feld ... solange, bis dein Hund ruhig bleibt. Wenn dein Hund bei 10 Metern ruhig ist, gehst du das nächste Mal nur 8 Meter ins Feld. Merkst du dein Hund ruhig bleibt, verkürzt du die Entfernung immer mehr, wird der Hund unruhig, musst du weiter ins Feld. Denk bitte daran, es kann einige zeit dauern bis du Erfolg haben wirst :)

  • Gönn dir und deinem Hund doch ein oder zwei Einzelstunden bei einem guten Hundetrainer !?

    Dein Problem ist nicht unlösbar, aber schwer so auf die Ferne sinnvolle, individuelle Tipps zu geben.

    Gruß, staffy

  • Hallo,

    da muss ich Staffy voll und ganz beipflichten!

    Einfach "nur" einen Bogen laufen wird das Problem in meinen Augen nicht beheben. Wenn der Hund derart wegtickt, dass er Frauchen/Herrchen nicht mehr hört und sieht, dann liegt da ein wenig mehr im Argen und da denke ich sollte jemand ran, der sich auskennt.

    Hier jetzt blindlinks Tipps in den Raum zu werfen denke ich bringt wenig Sinn. Das sollte sich jemand vor Ort anschauen, der auch die Ahnung davon hat und dann entscheidet, was zu tun ist bzw. einen Plan entwirft, wie ihr künftig MITEINANDER arbeitet um ein richtiges Team zu werden.

    Das fängt bei banalen Kleinigkeiten an, die dir heute vielleicht als völlig unwichtig erscheinen. Fügt man diese einzelnen Kleinigkeiten aber zusammen, ergibt sich plötzlich ein komplett anderes Bild.

    Ausserdem.....bevor hier Tipps gegeben werden können die einigermassen brauchbar sind, benötigen wir noch einige "Inputs" ;-)

    Alter wissen wir ja nun....aber hast du ihn schon von klein an?
    War das "Problem" schon immer vorhanden oder tauchte es erst kürzlich auf? Wie reagierst du in solchen Momenten? Ist bei einer anderen Hundebegegnung früher mal etwas vorgefallen, was das Verhalten deines Hundes vielleicht erklären könnte?
    Was unternimmst du mit deinem Hund? Hat der Hund Krankheiten oder sonstige Einschränkungen?

    Das sind alles Infos, die wir hier im Forum brauchen um eine wenigstens halbewegs gut gemeinte Einschätzung abzugeben da wir dich und den Hund ja nicht sehen können. Der Trainer vor Ort aber kann sich das mit eigenen Augen anschauen und wird dies zunächst einfach mal so verfolgen was ihr macht. Erst wenn er sich ein Bild gemacht hat, wird er Fragen stellen, Tipps geben und Wege und Ansätze zeigen, wie du mit gewissen Situationen fertig werden kannst.

    Klar wird er eingangs wissen wollen, wo dein Problem deines Erachtens nach liegt....aber wenn er objektiv bleiben möchte (was ein Trainer eigentlich IMMER sein sollte!) dann will er zunächst wirklich nur das Allerwichtigste wissen. Die Einzelheiten kommen dann im weiteren Verlauf.

    Ich würde mich jedenfalls nach einem Trainer umschauen, das kostet zwar ein wenig Geld aber wenn du alleine "dokterst", wird es dich umso mehr Nerven kosten und das ist für die Situation absolut nicht brauchbar. Was in deinen Augen vielleicht richtig ist, kann nach Sicht des Trainers absolut daneben sein. Das soll jetzt nicht heissen, dass du keine Ahnung von Hundererziehung hast aber ich will deutlich machen, dass man sehr schnell und sehr leicht verhängnisvolle Fehler in der Erziehung eines Hundes einbauen kann OBWOHL man selber fest glaubt, alles richtig zu machen. Sei es, weil man es so gesagt bekommen hat oder man es selber bei anderen HH/Hunden so gesehen hat.

    Jeder Hund und jedes Team "HH/Hund" ist völlig individuell. Was bei dem einen klappt muss bei dir nicht zwangsläufig auch klappen. Wenn du dich jetzt "durchprobierst" verunsichert dass deinen Hund zusätzlich und das Problem bleibt bestehen oder, im schlimmsten Fall, wird sich verschlimmern.

    Daher mein dringender Appell - nimm professionelle Hilfe dazu!

    So....war lang und viel, aber dann hätte es kein Forum werden sollen :D

    Lg
    Volker

  • Darf ich mich mal dranhängen?

    Mein Hund geht normal recht gesittet an anderen Hunden vorbei. Klar zieht es ihn mal in die Richtung, aber er zupft nur zaghaft in der Leine und lässt sofort wieder locker wenn ich ihn weiter schicke. Wenn die Situation es erlaubt darf er auch schnüffeln, daher probiert er es natürlich.

    Die letzten Tage waren wir ziemlich viel in der Stadt (wir wohnen normal ländlich) und da gabs immer wieder Hunde, die ihn kläffend angepöbelt haben. Was erwartet ihr euch da von euren Hunden? Meiner darf gucken, ich finds auch nicht schlimm wenn die Leine gespannt ist solang er nicht richtig zieht, aber er muss Ruhe geben, ich finde es furchtbar wenn zwei Hunde sich ankläffen wie die Irren. Wir waren die letzten zwei Tage sicher 20 solcher Situationen ausgesetzt und er war auf ein "RUHE" auch immer ruhig bis auf zweimal (RUHE gibts bevor er überhaupt schon gekläfft hat). Bei den beiden Ausnahmen habe ich ihn mir dann gepackt und zwar im Nackenfell und kurz runtergedrückt. Nicht fest, nicht auf den Boden, aber bestimmt und ein gezischtes "lass das". Nur eine Nanosekunde und dann aufgestanden und weiter als ob nichts wäre. In den vielen anderen Fällen wo er still war, gabs danach ein anerkennendes "gut gemacht" und auch wieder weiter. Weltbewegend genug für eine Party war das nicht.

    Jetzt würde ich gerne Kritk und Verbesserungsvorschläge hören.

    Aber bitte nichts a la "Boa, dir gehört der Hund weggenommen, ich ruf morgen das Hundejugendamt an"...

    Für andere vielleicht eine lahme Situation, aber wir als Landeier sind es nicht gewöhnt angepöbelt zu werden. Wenn wir mal einem Hund begegnen kann er in der Regel mit dem spielen.

  • Zitat

    Bei den beiden Ausnahmen habe ich ihn mir dann gepackt und zwar im Nackenfell und kurz runtergedrückt. Nicht fest, nicht auf den Boden, aber bestimmt und ein gezischtes "lass das".

    Solltest du auf nem Spaziergang mal ner relativ großen, dunkelhaarigen Frau mit nem blonden Hund begegnen, lass son quatsch. Ich zeig sowas kompromisslos an.

    Meine darf Wuffzen, wenn sie angemacht wird. Heißt, ein "Wuffz" ist erlaubt. Ansonsten gehn wir ruhig und gelassen an pöbelnden Hunden vorbei und ignorieren sie zu Tode.

    Bei nicht-pöbelnden Hunden ist meine grundsätzlich erst mal aufgeregt bis begeistert, weswegen sie da ruhig bisschen auf der Leitung stehn darf. Wenn ich abrufe, gehn wir weiter. Wenn ich freigebe, kann sie schnüffeln und ggf. spielen gehn.

    Auf die Idee meinen Hund derart massiv zu Maßregeln, weil er sich quasi gegen einen pöbelnden Hund wehrt, würde mir im Leben nicht einfallen, grade wenn es ausschließlich reaktiv ist UND zudem bei 20 pöbelnden Hunden 2 mal vorkommt. Dann hatten just diese beiden halt irgendwas an sich. Vielleicht hatten just DIE wirklich Beschädigungsabsicht und im Gegensatz zu dir kann dein Hund das raushören?

    Ich kann mich an sowas aufziehen, die große "Frauchen regelt alles für dich, du hast nicht mit der Umwelt zu interagieren"-Tüte aufmachen und damit unterm Strich eine "Rangfolgefrage" draus - so wird´s oft genug verkauft. Dabei geht´s da um Vertrauen, nicht um irgendeine imaginäre Rangfolge. Deshalb glaubt mir mein Hund auch, wenn ich zu verstehn gebe, dass es egal ist und geht ruhig mit mir weiter.

    Mir persönlich kratzt es halt mitunter schon dezent am Nerv, wenn ständig die böden Hundeplätze Thema sind, auf denen die armen Hunde nur funktionieren sollen wie Maschinen und Bla und andrerseits wird dann reinen Familienhunden kein, aber auch kein Stück Eigenheit zugestanden aus Panik, man könnte damit irgendein Faß aufmachen, das am Ende wieder auf mein Lieblingswort mit D(ominanz) rausläuft..

  • Anzeigen? Und dann wird mein Hund in Obhut genommen? :headbash:

    Wenn ich Ruhe sage mein ich Ruhe. Ich finde es unmöglich, wenn Hunde in der Stadt keifend aufeinander losgehen wollen und am Kragen weggezerrt werden. Meiner ist in solchen Situationen normal vorbildlich (er muss nicht gnadenlos ignorieren, aber solang der Hund seine Indivdiualdistanz nicht verletzt hat er sich so zu benehmen, dass nicht die ganze Fußgängerzone aufgemischt wird) und ich gedenke das auszubauen.

    Hm, ich habe auch eigentlich nicht gefragt OB ein Hund gemaßregelt werden darf sondern wie ich es auf hundeverständlichere Art tun kann. Von laissez faire im Umgang mit Hunden halte ich nichts.

  • Sorry, Fusselflitz, das kannst Du anzeigen soviel Du willst, da kommt nichts bei heraus. Und das zu Recht, denn erstens lese ich das nicht als Tierquälerei oder unnötige Härte, zweitens muss hund nicht auf jeden Quatsch anspringen und drittens erzieht immer noch jeder seinen Hund selbst.

    Meine bellen bei Passanten am Grundstück. Ein Moin ist erlaubt, ab drei Personen wird die Gruppe insgesamt gegrüßt. Und wenn das nicht klappt und kein vernünftiger Grund für mehr als ein Moin vorliegt, dann drücke ich die ganz brutal ins Platz - aus 5, 10 oder 30 m Entfernung mit einem Handzeichen :p . Pacta sund servandi. Und unsere Pakte bezüglich Bellen und anderen Dingen sind ebenfalls einzuhalten. Das nennt man Konsequenz.

  • Ich hab halt die Wahl. Ich kann ihn kurz und knackig zurechtweisen und er benimmt sich überwiegend unauffällig (in der Stadt ein absolutes Muß, dafür wird er der Stadt auch nicht oft ausgesetzt) oder ich reihe mich in die Schlange der Hundehalter ein die ihren pöbelnden Hund weiterzerren während sie beruhigend auf ihn einreden. Find ich lächerlich. Bevor mich mein Hund für ein flüsterndes Weichei hält darf mich der ein oder andere für einen pösen Tierquäler halten.

  • Ich finde auch beim besten willen nicht dass das eine Anzeige wert ist. Sie hat Ihren Wuff ja nicht mishandelt, sondern nur härter durchgegriffen als Du es für richtig hältst. Wo und wie willst Du das denn bitte Anzeigen?

    Wenn Hund sicher genug ist und ein so großes Hundeego hat das er bei pöbelnden Hunden ruhig bleibt und diese komplett ignoriert ist das ja löblich, aber wenn sie darauf anspringen und Kontra geben find ich es eigentlich auch nicht schlimm. Ich würd mich auch nicht einfach beschimpfen lassen. Allerdings hört es dann auf wenn Frauchen was sagt, wenn das nicht mehr gewährleistet ist, dann gibt es da noch Trainingsbedarf, finde ich.


    Um mal auf den Bogen zurückzukommen....
    Ich will mich hier jetzt nicht zwischen drängen, wenn doch dann ignoriert mich einfach...will allerdings kein eigenen thread daraus machen da es bis jetzt kein Problem ist.

    Boots ist ja auch Stadthund und hier gibt es unglaublich viele Hunde. Sie ist zwar ruhig, aber natürlich total auf Hund fixiert. Was ich bis jetzt nicht schlimm finde, sie ist ja noch Welpe (5M) und weiß es nicht besser....wir arbeiten da langsam dran.

    allerdings hatte ich jezt schon zweimal diese Situation: recht weit weg von uns läuft ein Hund den sie nicht gesehen hat. Dieser biegt ab, geht die Treppen hoch, und sozusagen hinter der Kirchenmauer direkt an uns vorbei.
    Ich seh nur wie Boots mit Ihrer Nase wackelt und es ist um sie geschehen.

    Sie war wild entschlossen rauszukriegen wo dieser Hund ist. Es hat länger gedauert sie davon abzubringen als wenn sie den Hund mit ihren Augen gesehen hätte....und ich weiß nicht wirklich wie ich darauf reagieren soll. ignorieren und weiter war bis jetzt meine devise, allerdings verhält sie sich in so einer Situation ganz anders als wenn sie den Hund auf Sichtkontakt hat und ignorieren und weiter dauert ne halbe eewigkeit bis sie wieder runter kommt.
    ignorieren und weiter? oder kann/sollte ich anders reagieren?

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