Hütehund ohne was zu hüten (Teil 1)

  • Zitat


    Monster:
    Aber im Grunde würdest Du schon sehr gerne hüten, wenn sich irgentwie die Möglichkeit dazu ergeben würde, oder? Beziehe mich jetzt mal auf einen Thread von dir und Deinem Seminar bei Kai.


    Ja, das würde ich gerne. Da habe ich mir aber -ehrlich gesagt- vorher keinen Gedanken zu gemacht.
    Wie bin ich auf den Altdeutschen gekommen? Eher durch Zufall. Habe halt eine Rasse gesucht -im übrigen das erste Mal, dass ich mir bewußt eine Rasse ausgesucht habe (hatte vorher Hunde aus dem Tierheim bzw. Secondhand)- die meinen Wünschen/Anforderungen entspricht.
    Also eine Arbeitsrasse, sollte es sein. Dann bin ich mal so die ganzen "Schutzhunde" Rassen durchgegangen, oh ne. Da war nix bei.
    Die ganze Palette der Jadtgebrauchshunde sagte mir auch nicht wirklich zu und so bin ich dann auf die Hütehunde gekommen.
    Die Holländischen, französichen, belgischen, englischen Rassen waren irgendwie nicht so wie ich mir "meinen" Hund vorstellte.
    Und da war dann der Altdeutsche. Kennen gelernt bei einem Verhaltens-Seminar.
    Das hat mich dann irgendwie nicht mehr losgelassen. Viele Informationen gabe es über diese Hunde nicht. Ich habe das Internet abgegrast, mit sehr dünnen Erfolg. (vor gut 4 1/2 Jahren gabs noch nicht so viel über Altdeutsche). Habe aber dann Juliane in Lüneburg kennengelernt und bin dort hin um ihre Füchse und auch sie mit meinen Fragen zu bombadieren.. :flower:
    Sie hatte auch vor einen Wurf zu machen, na das passte ja super...
    Etwas später lernte ich dann auch Gaby aus Hemer kennen.
    Auch sie hatte vor einen Wurf zu machen, tja und dort holte ich mir dann meine Fenja.
    Klar, war mir von Anfang an: Wenn es irgend geht nur von Privatzüchtern. Nicht von Schäfern, die die Hunde irgendwo aus nen Verschlag holen...
    Ganz kurz kam mir mal der Gedanke, des hütens. Aber auch nur, weil es in der AAH (Arbeitsgemeinschaft Altdeutscher Hütehunde) so ist, dass beide Elterntiere eine Hüteprüfung (neu seit 2002, vorher nur ein Elternteil) ablegen müssen.
    Und mit Fenjas groß werden (und wir haben viele, sehr viele Tiefen durchgemacht) kam auch langsam das Bewußt sein des Hütens.
    Wir sind erstemal einen Tag an einer Herde (450 Schafe) mit gelaufen, da war sie 7 Monate alt. War klasse. Nur wir waren auch eine Strecke von 3 Stunden mit dem Auto unterwegs gewesen!!
    Dann hatten wir mal das Vergnügen, mit bei einem Kuhabtrieb dabei zu sein.
    Ja, und dann das Seminar bei Kai.
    Hüten, vor allem für die Hunde ist schon klasse und ich beneide jeden, der Schafe zu hause hat und die Möglichkeit zum hüten.
    Ich hab`sie nicht und bin ganz ehrlich, etliche 100 Kilometer fahren um mit einem Schäfer durch die Wiesen zu laufen, ne ne.
    M. Dreyer sagte mal:(2. Bundesvorsitzener der AAH):.

    Zitat


    Eine Ausbildung für den Altdeutschen Hütehund kann man am besten bei einem Schäfer mit seinem Hund machen der auch wirklich Schafe hütet. Trails sind wie der Name schon sagt keine Hütetätigkeiten sondern eben Trails, werden in BRD aber immer gerne als Hüteseminare angeboten.


    Daher halt auch meine Frage in dem anderen Thread, wer Altdeutsche kennt die anders "hüten".
    Nur mal so ne Frage: Was sind denn dann Trails, wenn keine Hütetätigkeit? Ein nettes Zusammen kommen??


    Oh, ich hab etwas viel geschrieben. Hoffe bin nicht zu sehr vom Thema abgewichen und ihr habt Muße euch da durchzulesen :winken:

  • Jetzt muss ich wohl auch noch meinen Senf dazu geben...


    Ich denke, der Hütetrieb ist eine viel speziellere Eigenschaft wie z.B. der Trieb eines Jagdhundes. Viele Jagdhunde werden ja auch in tatsächlicher Jägerhand vielen vielseiten Aufgaben gestellt. Suche (ob Fläche oder Spur), Anzeigen, Apportieren usw. Ich denke, dass sich das häufig leichter vom Besitzer adäquat ersetzen lässt. Für einen BC braucht man eben tatsächlich noch andere Tiere. Natürlich gibt es auch in anderen Bereichen ware Spezialisten, die man anderweitig auch nicht glücklich machen kann, wie z.B. der Bloodhound.


    Altdeutsche Hütehunde arbeiten ja nicht so schafbezogen wie der BC, deshalb kommt man da mit "Ersatz" in Sachen glücklich machen auch weiter.


    Nur mal am Rande: Teak hat mit dem Jahreswechsel ziemliche Probleme. Dieses Jahr hielten diese sich sehr in Grenzen, sie war viel weniger gestresst, als noch vor unseren Hütezeiten. Für diesen Hund ist das Hüten Balsam für die Seele und das kann man jeden Tag an ihr sehen.
    Sie war mit Sicherheit vorher auch nicht wirklich unglücklich, aber diese Arbeit verlangt wirklich absolute Konzentration , bis in jeden kleinsten Winkel des Körpers - das bekomme ich mit DiscDogging (trotzdem meine große Leidenschaft) oder Agility niemals hin! Wer das mal live sehen will, ist herzlich eingeladen mal zuzuschauen!
    Deshalb: Ein BC nur noch mit Schafen!


    Gruß Corinna

  • ah,aha,ah,ah!


    Nu iss aber gut!
    Den netten Mann den heike so schön zitiert hat in allen ehren, aberhier sprach er wohl Definitiv aus unkenntnis und mit Sicherheit unverständnis!


    Nur mal so zur Klarheit:


    Trials sind Hütetests, genauergesagt Hütewettkämpfe oder um es dem altdeutschen Schäfermeister eindringlich zu erklären Hüteleistungsprüfungen nach englischem Vorbild!!! Beim gehüt im englischen Stil wird nicht mit 500 sondern mit deutlich weniger Schafen gearbeitet. (Im Ursprung isses nu mal so, das die englischen, schottischen Schafe ganz anders gealten werden, die herden sind dort auf deutlich größeren Weiden viel verstreuter und kleben in der Regel nicht auf einem Klumpen) Im Prinzip ist das Trial ähnlich einer Koppelgebrauchshundeprüfung!


    Ein seminar ist etwas völlig anderes, hier wird Wissen um die Ausbildung der Hunde Vermittelt.
    Hier werden Hund und Herrchen Trainiert.
    Beim Trial wird das gelernte abgefragt.


    Und jeder Schafhalter weiß, das fünf Schafe wesentlich scherer zu arbeiten sind als bspw. 50!


    Da war ich doch jetzt a bisserl angesäuert, dachte eigentlich mittlerweile wäre das Eis zwischen den alten Hütehunden und den neuen Briten gebrochen.


    Kai

  • Zitat

    Da war ich doch jetzt a bisserl angesäuert, dachte eigentlich mittlerweile wäre das Eis zwischen den alten Hütehunden und den neuen Briten gebrochen.


    Mmh, ich habe mich aus Neugierde im letzten Jahr auch auf Hüteleistungsprüfungen herumgetrieben. Nun ja, die "Alt-Schäfer" schauten mich mit meinem BC an der Leine häufiger mit so einem wissenden Lächeln an und ich habe häufiger zu hören bekommen: "Das ist doch ein Border Collie? Naja, die sind ja nicht zu gebrauchen - die Viecher beißen ja net!"


    Letztens erzählt mir ein Züchter von Altdeutschen Hütehunden, dass sein BC auf den Hof mit den Schafen fröhliches in die Ecke schieben gespielt hat. Dann hat er den unfähigen BC abgegeben an eine Familie ohne Schafe!!!


    Da ist wohl noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten...


    Gruß Corinna

  • Hi!
    Nein,auf Trials war ich mit Gem noch nicht.Nur auf Seminaren,zB bei Barka Dätwyler.Ich glaube nicht,das er sehr viel Potential hat,obwohl mir schon gesagt wurde,das er einen guten Stil hat.Aber zwischen ihm und meiner Piper liegen an den Schafen Welten.Obwohl ich mit Gem am Anfang viel falsch gemacht habe,weil ich hier in userer Borderarmen Gegend auf mich selbst gestellt war,bevor ich einige Leute kennengelernt habe.Ich habe mit ihm an Böcken angefangen,die ihn richtig platt gemacht haben,er hat mich trotzdem nie mit den Schafen einfach stehen gelassen,aber manchmal scheitert einiges an seiner Angst in bestimmten Situationen.Damit hatte dann auch Barka Probleme,als sie mit ihm trainiert hat.
    Franzi

  • Hi!


    kai:

    Zitat

    Den netten Mann den heike so schön zitiert hat in allen ehren, aberhier sprach er wohl Definitiv aus unkenntnis und mit Sicherheit unverständnis!


    Ne, ne. Nix in allen Ehren!!
    Der Typ -wohl gemerkt er ist der 2. Bundesvorsitzener der AAH- dem soll ich dann glauben??
    Wenn er solche Klöpse im AAH-Forum reinschreibt???
    Aber dies betätigt mich nur, dass es doch auch mit dem englischen Stil bei Altdeutschen funktionieren könnte.


    Nun ja. Ich hoffe mal -da ich hier größten Teils unter Border Collie Leuten bin- dass ihr mich und meine Altdeutschen nicht zu der alten "Altdeutschen Hütehund-Fraktion" abstempelt......

  • Diesen Text hab ich irgendwo gefunden :flower:


    Ein Arbeitshund braucht Beschäftigung


    Allen Arbeitshunden ist es gemein, dass sie etwas sinnvolles tun wollen. Das können abwechslungsreiche Spiele sein oder ein entsprechender Hundesport, Suchspiele, Ausbildungen zu Rettungshund, zum Schutzhund, natürlich zum Jagdhund oder Hütehund, wenn man sie dafür wirklich benötigt. Viel Zeit, Abwechslung und sinnvolle Beschäftigung sind hier wichtig um wirklich zufriedene und damit problemfreie Hunde zu bekommen. Und natürlich eine gute, konsequente Erziehung . Wenn all das gewährleistet ist, kann man Arbeitshunde ohne Vorbehalte empfehlen. Nur allein, weil diese Hunde süß aussehen sollte sich niemand einen solchen Hund anschaffen.

  • Den Text find ich a bisserl sehr brav!!!
    Kannste ja mal den etlichen Notvermittlungen zeigen :gruebel:


    @ Heike
    vielen Dank!


    Kai

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