Woran erkenne ich, ob die Bindung stimmt?

  • Okay, die Frage kam bestimmt schonmal und ich hab über die Suchfunktion jetzt aber nichts gefunden, was genau meiner Frage entspricht.

    Woran erkenne ich, ob die Bindung zwischen meinem Hund und mir stimmt? Was genau habe ich denn überhaupt unter Bindung zu verstehen? Gibt es bestimmte Übungen oder so, mit denen ich sie stärken kann?

    Draußen hab ich eigentlich das Gefühl, daß wir ganz gut miteinander klar kommen und drinnen schläft meine Hündin meistens, dazu liegt sie dann entweder auf ihrem Sessel oder neben der Couch, also praktisch neben uns, wenn wir auf der Couch liegen, entweder bei meinem Freund oder mir. Da wird dann kurz gekuschelt und sie dreht sich auf den Rücken, damit man Bauch usw. schrubbeln kann, aber ansonsten hat sie drinnen lieber ihre Ruhe, um fressen zu kommen muss ich sie manchmal fast überreden (wir machen immer 'ne kleine Übung, also Sitz, oder Platz, oder sowas, bevor sie dann "freigegeben" wird und an den Napf darf.

    Gehört sowas auch zur Bindung? Oder gehört zur Bindung Gehorsam draußen? Irgendwie kommt Bindung in jedem zweiten Fred vor, "wenn die Bindung stimmt", "ihr müsst an der Bindung arbeiten" etc, aber genau weiß ich immer noch nicht, was genau ich darunter zu verstehen habe (ein Gefühl hab ich ja schon, was es sein könnte, aber das ist irgendwie so schwammig und ich weiß nicht, ob ich richtig liege). Wenn jemand einen Thread kennt, in dem das gut beschrieben ist, bin ich auch für den Link dankbar, ich hab, wie gesagt auf die Schnelle jetzt nichts passendes gefunden.

  • Ich hab mal den Mensch-Hund-Check gemacht (vielleicht für dich auch interessant?) und die beschreiben das auch ganz gut:


    Quelle: Testergebnis Mensch-Hund-Check

    Ich glaub, wenn das alles gegeben ist, hast du eine gute Bindung zum Hund.
    Wichtig finde ich auch, dass man sich gegenseitig versteht. Also dass du weißt, was dein Hund von dir will und umgekehrt.

  • Ich muß Dir ehrlich sagen, ich habe dieses ganze Bindungsgequatsche in Bezug auf Aufmerksamkeit usw echt satt. Für mich hat das nichts miteinander zu tun. Aufmerksamkeit und Gehorsam draussen liegt für mich am Training.

    Meine hunde kommen sehr selten kuscheln, liegen fast immer in 1-10m Abstand entfernt, kommen mal schnell mal langsam zum Fressen, haben gerne ihre Ruhe.
    Trotzdem haben wir eine gute Bindung. Sie vertrauen mir einfach, ich finde das reicht. Den ganzen Rest kann ich, so wie es oft geschrieben wird, nicht nachvollziehen.

  • Deswegen frage ich ja, ich find Training wichtig für Gehorsam, aber da ich ja schon möchte, daß der Hund mir vertraut, versuche ich das mit Konsequenz und überwiegend positiver Bestärkung. Daß sie nicht soo oft kuscheln kommt, ist auch okay und gegen ihre Sturheit (manchmal kommt der Husky durch) komme ich mittlerweile auch häufig an. Aber wie gesagt, es wird soo oft von Bindung geredet und ich weiß einfach nicht, was ich darunter verstehen soll? Nur, daß der Hund mir weitgehend vertraut und keine Angst vor mir hat? Aber das sollte doch sowieso selbstverständlich sein?!

    Momentan ist es eigentlich so, daß der Gehorsam des Hundes deutlich wächst, je mehr ich ihr zutraue - wobei auch da Training dabei ist und ich weiß, daß es leider nicht soo einfach funktioniert: ich traue ihr mehr zu und lasse die Leine weg und weiß, daß sie nicht wegläuft und dann bleibt sie bei mir. Das wäre ja zuu schön, aber irgendwie auch zu einfach! :D

    Nachdem meine Hündin anfangs draußen mehr oder weniger eigene Wege gegangen ist, hab ich mit Clickern angefangen, wenn sie sich zu mir umgedreht hat usw., mittlerweile guckt sie von sich auch ständig, wo ich bin und ich kann deutlich entspannter mit ihr spazierengehen. Aber liegt das an wachsender Bindung oder am Training oder an beidem? Wenn ich nicht mit dem Hund übe, kann er mich vermutlich nicht so gut verstehen, wie wenn ich ihm häufiger mitteile, was ich von ihm erwarte.

    Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, daß sowas ohne Training funktionieren kann, wenn der Hund nicht gerade über einen ausgeprägten "Will to please" verfügt. z.B. ist die Aussie-Hündin einer Bekannten bei einem "hier" deutlich schneller bei mir als meine Hündin, aber nachdem meine Husky-Mix-Dame anfangs überhaupt nicht interessiert hat, ob ich rufe oder nicht, reicht es mir mittlerweile vollkommen, wenn sie sich auf Kommando in meine Richtung in Bewegung setzt, ob sie dann 'ne halbe Sekunde früher oder später bei mir ist, ist mir dann auch egal (wobei ich mich freue, wie'n Keks, wenn sie auf mich zugerannt kommt, anstatt zu schlendern und auch das wird immer häufiger).

    Was ich jetzt geschrieben hab, hat aber in meinen Augen eher mit Training zu tun als mit Bindung, oder sehe ich das vollkommen falsch?

  • Ich weiß auch nicht, aber ich habe zum Beispiel das Gefühl, eine sehr gute Bindung zu meinem Hund zu haben, obwohl er in der Wohnung selten meine Nähe sucht und nicht sehr verschmust ist. Das hat für mich nicht so viel mit Bindung zu tun. Viel wichtiger ist mir, dass ich merke, dass mein Hund weiß, er kann sich auf mich verlassen und mir die Verantwortung überlässt, wenn es drauf ankommt. Draußen hört er mittlerweile sehr gut, ich glaube, dass ist aber eine Mischung daraus, dass wir gerade einen weiteren Pubertätsschub hinter uns haben und er jetzt wieder konzentrierter ist (er wird eben erwachsen) und ich mit ihm ziemlich konsequent gearbeitet habe. Damit meine ich, dass er wieder mehr an der Leine gehen musste und wir stärker den Abruf geübt haben, als er nicht so gut hörte. Das zahlte sich aus und er hört wieder prima. Ob das was mit Bindung zu tun hat? Keine Ahnung, wohl eher mit Training. Ich merke aber durchaus, dass wir ein gutes Team sind, wenn wir auf gemeinsamen Spaziergängen einfach Spaß haben und ich nur selten irgendwelche Kommandos sagen muss, weil sie eben nicht nötig sind.

  • Bindung hat für mich nichts mit Gehorsam oder Aufmerksamkeit zu tun. Für mich ist das die enge soziale Beziehung zwischen beiden, die auf vertrauen und geborgenheit beruht...

    Die Bindung ist im Grunde das Fundament für alles, egal ob nun im normalen Alltag oder bei der Arbeit mit dem Hund.
    Somit musst du als Halter deinem Hund zeigen "hey, du kannst mir vertrauen und dich auf mich verlassen"

    Unsere Hunde hängen auch nicht die ganze Zeit nur an uns, wollen auch mal ihre Ruhe haben usw...Aber wir haben dennoch eine tolle Bindung zu einander...

  • Für mich, kurzum Vertrauen.

    Aber zum (Fremd)vertrauen braucht´s erst mal Selbstvertrauen und wenn das fehlt, dann wird´s halt auch schwer mit der Bindung. Deshalb finde ich es enorm wichtig, dem Hund Eigensicherheit zu vermitteln, statt als Puffer zwischen Hund und Welt zu geraten.

    Ich nehm die Bindung zu meiner Hündin vor allem in den Fortschritten wahr, die sie im Selbstvertrauen gemacht hat.

  • Ich find ein guter Indikator für die Qualität der Bindung ist, inwiefern der Hund sich auf einen verlässt auch wenn er eigentlich etwas Angst hat.

    Z.B.: Vor uns an der Straße uns geht nen Presslufthammer los. Hund hat eigentlich Schiss und möchte da lieber nicht so dicht (normaler Bürgersteig) vorbei, ich sag aber: "Komm schon, ist ok!", gehe vor und der Hund guckt nochmal misstrauisch, versteckt sich hinter mir, geht aber mit.

    Oder er fürchtet sich eigentlich vor dem TA. Er hat eine mittelgroße Bisswunde, die man bei einem sehr braven Hund, der absolut stillhält auch unter Lokalanästhesie nähen könnte - ansosnten muss er halt schlafengelegt werden.
    Also Hund auf den Tisch und flach hingelegt (das ist an sich in der Situation schon ein Vertrauensbeweis), der zittert etwas, aber ich rede mit ihm und fixiere ihn entschieden aber vorsichtig und er duldet die Spritzen und die folgenden gruseligen Manipulationen.


    Isofern hat Bindung für mich mehr mit Vertrauen und Geborgenheit zu tun.
    Inwiefern verlässt sich der Hund drauf dass bei mir die Welt in Ordnung ist und ihm nix passieren wird?

    Edit: Das was Fusselflitz schreibt ist aber auch sehr wichtig.

  • jetzt wirds mystisch ;)

    ich glaube, hund und mensch haben sich aneinander gebunden, wenn das "geistige band" besteht.

    der hundeführer spürt diese bindung. und der hund macht sogar dinge für ihn, die er sonst nicht machen würde.

  • Ich finds immer schön wenn Woody mir sofort hinterherrennt, wenn ich weggehe während er mit anderen Hunden spielt.
    Ich bin seine 1. Wahl :lol:

    Ausserdem darf ich mit ihm alles anstellen , er lässt sich von mir alles gefallen (natürlich meine ich nicht Gewalt und sowas).
    Bei anderen geht er weg.

    Wenn ich mich verstecke ist er in höchster Aufregung und sucht mich wie irre... Er teilt mit mir :lol:

    Dann kommt auch noch das Gefühl hinzu, ich merke dass Woody mich mag und gerne bei mir ist, aber keineswegs ein knuddelhund,nur wenn er Aufwacht,hehe.

    Alles in allen ist das für mich eine Gefühlssache. Ich spühre es.

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