Erziehung ohne Konditionierung

  • nein, was du unterscheidest ist "Man made" Lernen und Umweltlernen und das ist dem Lerner egal. Dem ist egal, woher die Konsquenzen, die er benötigt und haben will herkommen, wenn dem nicht so wäre könnten wir es wahrscheinlich gleich ganz vergessen, unser "Man made" Training =)



    Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, dann ist die vorherschende Erinnerung, dass ich nie Bock hatte zu lernen - ich hab es gemacht, weil ich MUSSTE, und demzufolge habe ich nur das notwenigste gemacht, und das hat auch nur für die Arbeiten gereicht. Nachhaltig gehalten hat das wenigste.


    Warum?
    Bestimmt gibts mehrere Gründe
    - der Stoff wurde nicht interessant genug rübergebracht
    - uns wurden KEINERLEI Lernpraktiken vermittelt, heißt, es wurde erwartet, dass wir das Zeug lernen, aber keinerlei ansätze vermitteln, wie uns das am Besten gelingt. Das man auswendig zu lernendes Zeug am besten von Hinten lernt habe ich bei Karen Pryor gelernt, vor fünf Jahren, also ziemlich viele Jahrzehnte für Schillers Glocke zu spät...
    Wie man Frendsprachen vermittelt ist auch nicht hirngerecht, von meinem mit Kreide und Schulheften schmeißenden Mathelehrer HB-Männchen will ich gar nicht erst anfangen.


    Das war "Man Made"-Training, meinetwegen Unterricht, von der aller üblichsten Sorte.


    Worauf ich hinaus will: Selbst, wenn sich der Lerner klar macht (und Hunde mahen das nicht...), dass das irgendwie wichtig ist, was er da lernen soll, kann die Art und Weise, wie es vermittelt wird, die Anstrengungen "überschreiben" - ich war drauf "konditioniert", dass lernen in der Schule doof ist, keinen Spaß macht, manche Lehrer Sadistisch veranlagt sind, und perversen Spaß daran haben, Schüler, die dafür anfällig sind, vor der ganzen Klasse zur Shnecke zu machen. Mir ist das übel auf den Magen geschlagen, und ich war nicht mal selber betroffen. schon alleine das Miterlebenmüssen war aversiv genug - klassische Konditionierung gewinnt immer...


    Ich weiß schon, warum ich in Beiträgen lieber "lehren", "trainieren" und "vermitteln" schreibe, eben weil "konditioniern" vielen quer im Halse stecken bleibt - und "Beibringen" geht mal so gar nicht...
    Wörter machen Bilder im Kopf - unterschiedliche, je nach Konditionierung :p



    Und natürlich redet man bei Menschen von Unterrichten. Was das für ein Gebrüll gebe, würde es jemand wagen, das Konditionieren zu nennen.
    Sogar für Clickertraining mit Menschen mußte ein neues Wort (TAGTeach = Training with Accustical (nem Click, nämlich...) Guidance) erfunden werden, damit Eltern und Lehrer es akzeptieren - den Kinder isset übrigens egal, wie es heißt, die Taggen mit Begeisterung...

  • Hallöchen


    habe den Tread nicht ganz gelesen :ops:


    Kann es nicht sein ,das mit der Konditionierung das Welpenlernen von Geburt an bis so ca.16 Wochen gemeint sein kann ?? :???:


    Also was der Hund in den ersten Wochen durch Mutter , Geschwister und hoffenlich auch durch Mensch lernen kann und was meist auch ein lebenlang im Kopf bleibt ??


    Es gibt durchaus Hunde die nach Ihrer Geburt
    -ausser zum säugen - faktisch solo aufgewachsen sind ( Einzelkind)
    und auch durch den Menschen nicht konditioniert wurden.


    Diese Hunde kennen z.B. keine Artgenossen und würden selbige sofort und mit Tötungsabsicht angreifen.
    Da mit Erziehung gegenzusteuern ist endlos schwer und einige Dinge sind nie auszumerzen.


    Bis bald


    Karin

  • Zitat

    nein, was du unterscheidest ist "Man made" Lernen und Umweltlernen und das ist dem Lerner egal. Dem ist egal, woher die Konsquenzen, die er benötigt und haben will herkommen, wenn dem nicht so wäre könnten wir es wahrscheinlich gleich ganz vergessen, unser "Man made" Training =)


    Dennoch verstehe ich unter konditionieren, etwas anderes und wenn ich das hier lese, fühle ich mich bestätigt.
    http://www.werbepsychologie-on…html/konditionierung.html
    http://www.supplement.de/supplement/lernen/kondit/kondit.htm
    http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Konditionierung.html


    Dagegen steht Modelllernen
    http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Modell-Lernen.html


    Somit kann ich nicht behaupten, dass konditionieren = lernen ist, es ist eine Lernmethode bzw. eine Lerntheorie.

  • @ Mausi:


    Meinst Du vielleicht Prägung??


    @ Schopenhauer:


    Modellernen meint: Jemand lernt durch Beobachten. So wie mein Kater beispielsweise gelernt hat, die Tür zu öffnen, indem er beobachtet hat, wie ich sie öffne. (allerdings wurde auch dieses verhalten positiv bestärkt, denn hinter der Tür hat er sich selbst mit Futter belohnt.)


    Ein einmaliges unangenehmes Erlebnis ist verknüpfungslernen (Reiz wird mit unangenehmen erleben verknüpft und in zukunft gemieden) oder eben auch operante Konditionierung.

  • Hunde lernen auch ohne das hier um Definitionen gefeilscht wird.


    Die Frage müßte sein, ob WIR unseren Hunden derart viel Verhalten "verklickern" müssen, wie es gerade hip ist, oder ob Mensch-Hund Zusammenleben bzw. Erziehung auch geht, wenn Hund (frei nach G.Bloch) nur "komm" und "spinnst du?" kennt und gesunder Menschenverstand im Einsatz ist.


    Weder Verhaltensbiologie und soziale Beziehung können nicht auf Lerntheorien reduziert werden.


    LG, Martina

  • Könnt ihr bitte mal aufhören menschliches Lernverhalten (das sich u.a. dadurch von dem des Hundes unterscheidet, dass wir Primaten sind und Hunde Caniden, dass wir z.B. durch reine Beobachtung lernen können, während Hunde, selbst wenn es den Anschein hat, über ganz andere Gefüge Verhalten nachahmen, dass wir mit einem ganz anderen Weitblick und einer ganz anderen Fähigkeit zu komplexem Denken ausgestattet sind als Hunde und all das auch wissenschaftlich erwiesen ist?) und das Lernverhalten von Hunden ohne jedwede Einschränkung in einen Topf zu werfen?


    Oder rumspekulieren, was genau die Wissenschaft gemeint haben könnte, als sie von Konditionierung im Kontext Tiere bzw. Caniden gesprochen hat? Das kann man alles nachschlagen - da muss man nicht raten.

  • Vielleicht liegt es daran, dass wir unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was Mensch oder Hund beim Lernverhalten eigentlich lernt?


    Ich spreche von Verhalten und Verhaltensänderung, beim Menschen UND beim Hund. Und, jep, das funktioniert zu einem großen prozentsatz ganz genau wie bei Tieren - was rede ich da - Menschen SIND Tiere...



    Hast Du schon einmal ein TAGTeach Video gesehen, solltest Du, das ist sehr erhellend...

  • Wo soll ich anfangen?


    Ich mach´s mal sorum: Die einzige Gemeinsamkeit zwischen dem Video und artgerechtem Training mit einem Hund ist der Umstand, dass ein Signal vorkommt, das bedeutet, dass etwas richtig gemacht wurde.

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