Welpenaufzucht - Erziehung...

  • Hallo @ all,
    ich habe gerade in einem anderen Thread gelesen, daß die Leute ihre Welpen nur sehr ungern von Fremden anfassen lassen. Warum??? Was ist so schlimm daran, wenn mein Welpe lernt, daß Menschen freundlich sind und Hände gut? Erst recht wenn ich mit ihm in einen Laden wie Fressnapf und Co. reingehe? Er wird doch dann um einiges sicherer später, denn Menschen sind gut... Oder nicht? Fell wird ihm nicht ausfallen, und er wird auch sonst nicht kleiner durch´s anfassen. Er darf allerdings nicht zu den Menschen, sondern die Menschen kommen auf uns zu. Spätestens mit 6 - 8 Monaten hat sich das sowieso freiwillig für die Leute erledigt, denn dann ist mein Hund zu gross, und die meisten möchten nicht mehr streicheln. Aber alles was mein Hund lernt, wenn ich ihn von Menschen wegziehe ist, Angst haben zu müssen... Ist wie, wenn ich einen kleinen Hund habe und den SOFORT auf den Arm nehme, weil ein grösserer Hund um die Ecke kommt. Was lernt der Kleine? Vor grossen Hunden muss ich Angst haben und beschützt werden. Warum kann man in die Haltung und Erziehung nicht ein wenig Normalität reinbringen? Als mein Welpe mir mit Begeisterung den Mülleimer ausräumte und ich dieses lachend in der Hundeschule erzählte, wurde mir sofort geraten ihn aus der Küche zu bringen und dann zu bespielen. Ja, gehts denn??? Damit würde ich ihm ja nur zeigen, mach Blödsinn und ich bespiel Dich anschließend als Dankeschön dafür. Wenn ich dann gucke wie das im Wolfsrudel oder eigentlich auch nur im normalen Hunderudel gehändelt wird, nämlich wie der Rudelführer "bestraft", dann denke ich... die Denkensweise und Handelsweise der Menschen ist zum Teil fast nicht nachvollziehbar. In diesen Fällen ist es auch fast nicht verwunderlich, daß Dobermänner ihr Herrchen beissen, weil dieser es einfach noch nicht geschafft hat, sich wirklich mal mit dem Thema Hund auseinander zu setzen und sich auch ein wenig mit der Hundesprache vertraut zu machen. Stattdessen wird dann ein zweiter Hund angeschafft in der Meinung der erste wird sich dann damit beschäftigen und man hat seine Ruhe. Doch das sie sich damit ein Rudel geschaffen haben, welches in spätestens 2 Jahren nicht mehr zu händeln ist, dies wird ihnen vielleicht (ich hoffe es nicht) zu spät bewusst werden. Und dann war es wieder der agressive Dobermann, der gebissen hat und verletzt hat.

  • Sieh das mal nicht zu eng...
    Natürlich muss man dem Welpen keine Angst vor Fremden einflößen, aber es MUSS auch nicht jeder Hinz und Kunz an meinem Hund rumtatschen und mich anquatschen. Die Gefahr besteht, dass die Leute sowieso den Hund nerven, indem sie ihn total falsch angreifen, und dann nicht mehr davon abzubringen sind...
    Nicht jeder Kontakt ist gut.
    Grüßle (ohne jetzt den verlinkten Thread gesamt gelesen zu haben)
    Silvia

  • Ich kann das gut verstehen, dass Welpen (und auch erwachsene Hunde!) nicht von "Hinz und Kunz" einfach so abgegrabbelt werden sollen. Das endet nämlich meist darin, dass diese Hunde sich später mit Begeisterung auf alle Menschen stürzen, ob diese das wollen oder nicht... außerdem laufen auf dieser Welt eine Menge komischer Menschen rum, die glauben, sie würden Hunden mit einer Scheibe Salami etwas Gutes tun. Ich kann nicht wissen, ob in der Scheibe nicht auch Gift ist. Klingt vielleicht paranoid, aber hier sind schon häufiger vergiftete Wurststücke auf typischen Hundestrecken verteilt worden.

    ICH entscheide, ob und mit wem er Kontakt hat. Würdest Du Dein Kind von jedem Wildfremden abknutschen lassen? Nein, auch hier bringst Du dem Kind eine gewisse Distanz bei. Wenn mich jemand fragt, ob er den Hund streicheln darf, kann ich ja sagen. Außerdem kann ich Menschen davon abhalten, meinen Hund anzufassen, wenn er Schmerzen hat o.ä. und dann vielleicht schnappen würde.

  • Ich habe Riesenschnauzer, die dürfen gerne Menschen nett finden...
    Aber wenn die bei jedem Nachgeben und Quitschen und Locken der lieben Mitbürger, weil eine kleine Kloburste ja soooo süß ist, hätten dahinstürmen dürfen, dann hätte ich heute täglich das Ordnungsamt vor der Tür. Jetzt finden sie die meisten Menschen nämlich nicht mehr niedlich und hätten doch ziemlich Angst oder wären sehr verärgert, wenn sie stürmisch begrüßt würden.
    Warum soll ich Hund erst etwas erlauben, das ich später verbiete? Das ist doch auch nicht anders als Mülleimer ausräumen oder aufs Sofa gehen (wenn man das nicht möchte).

    LG
    das Schnauzermädel

  • Na, ich denke nicht, daß ich das zu eng sehe, sondern das es eher einige Menschen zu eng sehen. Ausserdem erlaube ich nicht meinem Welpen zu den Menschen zu gehen, sondern sie kommen zu ihm. Ich denke dies ist ein Unterschied. Meine nunmher Grosse (ich spreche von Altd. Schäferhund) wurde auch gern geknuddelt (füttern lasse ich meine Hunde von NIEMANDEM) und fand dies toll. Nun jedoch geht sie zu keinem Menschen mehr hin. Auch nicht, wenn die Locken oder Rufen.

  • Dann hat dein Hund aber ein beneidenswert stabiles Nervenkostüm mitbekommen, wenn er zu jederzeit von jedem auf jede Art geknuddelt werden konnte, um es mal überspitzt auszudrücken. Gerade Welpen von Kleinhunderassen werden von allen möglichen und unmöglichen Menschen toll gefunden, und wenn du ein paarmal auf Leute triffst, die einfach nicht merken, dass sie dem Hund Angst machen oder er manche Dinge nicht mag, willst du das eben nicht mehr. Und das sind meist die Fälle von Menschen, die von selber, ungefragt rankommen und sofort anpatschen. Was ist so schwer daran zu verstehen?

    Grüßle
    Silvia

  • Wieso braucht der Welpe Dutzende mir wildfremde Menschen um zu lernen, dass Menschen nett sind? Wieso reichen nicht die zwangzig, die ich kenne, die ich gern an den Hund lasse und den Hund zu ihnen?

  • [quote="silvi-p"]Dann hat dein Hund aber ein beneidenswert stabiles Nervenkostüm mitbekommen, wenn er zu jederzeit von jedem auf jede Art geknuddelt werden konnte, um es mal überspitzt auszudrücken.

    Genau, dies war wirklich reichlich überspitzt ausgedrückt! Und ja, sie hat ein sehr gutes Nervenkostüm. Aber mal ehrlich, auf der einen Seite - so steht es hier auch in irgendeinem Thread geschrieben - wünscht sich jeder den perfekten Hund, welcher überall mit hin darf und kann, und sich niemals in irgendeiner Form aufregt, auf der anderen Seite wird den Tieren jegliche Art von Normalität und dazu gehört nun mal auch von fremden Menschen angefasst werden, abgesprochen. Die Tiere werden misstrauisch, bis ängstlich - um jetzt auch mal überspitzt zu schreiben - weil die Einzigen die sie anfassen dürfen Familienmitglieder und der TA sind. Geht gar nicht!!! Und meinem Hund ist nichts passiert nur weil sie von ein oder zwei verschiedenen Menschen pro Tag mal angefasst wurde. Dies hatte sich sowieso von allein erledigt als sie knapp 5 Monate alt war. Da wollte sie niemand mehr anfassen *LOL*.
    LG, Jessie2010

  • Ich finde es nicht normal das Leute meinen Hund anfassen! Ich fasse auch keine anderen fremden Hunde an!
    Mein Hund muss sich auch nicht anfassen lassen und darf das auch zeigen. Ich mag auch nicht jeden, beim Hund muss dann aber der Gehorsam stimmen!

    Und Tiere die nicht angefasst werden wollen sind nicht automatisch ängstlich oder zurückhaltend so ein Quatsch es soll einfach Hunde geben denen ihre Familie reicht.

  • Siehst du es nicht etwas eng, wenn niemand deinen Hund füttern darf? =)

    Meine lernen das Menschen normal sind. Weder negativ, noch so wichtig, dass sie zu jedem hin müssen. Egal wer lockt o.ä., solange ich nicht "geh hallo sagen" oder "ok" sage, haben die Hunde die Leute zu ignorieren =) Und damit fange ich im Welpenalter an. Das heißt nicht, dass sie niemand anfassen darf. Aber zuerst sollte man mich fragen. Wer meint locken zu müssen, hat Pech :nixweiss:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!