Hunde mit geringer Lebenserwartung

Ich denke, hier wären die Begriffe gewerbliche Hundezucht und nichtgewerbliche Hundezucht die bessere Wahl

Zitat

Ich denke, hier wären die Begriffe gewerbliche Hundezucht und nichtgewerbliche Hundezucht die bessere Wahl

Wo Du recht hast, hast Du recht

Wenn ich ehrlich bin und die Auswähl hätte zwischen
- fällt nach 5-6 Jahren einfach um und das wars und
- wird vielleicht 12 Jahre alt und ab ca. der Hälfte der Lebenserwartung
geht es mit dem Bewegungapparat stetig bergab

Dann glaube ich, würde ich die erste Option wählen, weil ich wahnsinnig schwer finde beim schleichenden Verfall eine Grenze zu finden, wo ich ein Ende machen muss.

Ich denk dabei an Nachbars Dobi-Dame. Sie ist zwölf. Fidel. Frisst für ihr Leben gerne, ist munter genießt,....und gleichzeitig ist der wacklige Kampf mit den Beinen um auf die Wiese zum Lösen gehen zu können ein Anblick, bei dem ich heulen könnte...

Für mich als "Doggen-Mensch" ist dieses Thema ein ganz großes Dilemma.

Ich kann jedem Hund, egal welcher Rasse oder Mix etwas abgewinnen, dafür laufen hier genug "lebende Beweise" rum, aber dennoch sind und bleiben Doggen meine absoluten Herzenshunde....

Da steht man dann da und will auf der einen Seite keine Nachfrage schaffen, oder diskutiert mit anderen Doggen-Haltern darüber, warum es ihnen so schrecklich wichtig ist, ob ihr Hund ein, zwei Zentimeter größer ist als andere und weiß auf der anderen Seite, dass man immer eine Dogge an seiner Seite haben will, weil sie einfach etwas ganz besonderes sind, und zwar von ihrem wunderbaren Wesen her...

Wir für uns haben unseren "Ausweg" aus diesem Dilemma gefunden, indem wir keine eigene Nachfrage schaffen, sondern, indem wir uns der "Übriggegewordenen" annehmen, sprich Doggen aus dem Tierschutz.

Für mich ist dies der einzige Kompromiß, der irgendwie mir selbst gegenüber vertretbar ist.

Und deshalb wird bei uns immer wieder eine ältere Dogge aus dem TS einziehen - da wir für solch große Hunde eben auch in allem eingerichtet sind.

Wir wissen nicht, wieviel Zeit uns mit unserer Dogge Doba bleibt, die wir im vergangenen Jahr 6-jährig zu uns geholt haben. Wir wissen nur, dass jeder Tag mit diesem Hund ein Geschenk ist und solange wir unsere Doba bei uns haben dürfen, wird sie ein glücklicher Hund sein.

LG, chris

http://www.mdr1-defekt.de/texte/Biohund.pdf

Also für uns ist wichtiger als die statistische Lebenserwartung das der Hund zu uns passt. Leider sterben unsere Hunde - egal wie alt sie werden - IMMER viel zu früh.

Vorhersehen was passieren könnte kann man ja leider oder zum Glück nicht und wenn ich jetzt sehe das meine Luna mit gerade mal 6 Jahren momentan einen Gesäugetumor hat der hoffentlich jetzt endlich bald mal operiert wird (wurde genau zum angesetzten OP-Termin wieder läufig und da hat die TÄ die OP wegen Blutungsgefahr abgelent) nützt mir eine statistische Lebenserwartung ohnehin reichlich wenig.
Natürlich hoffe ich das alles halb so wild ist und sie trotzdem noch viele Jahre bei mir ist aber sicher kann man sich leider nie sein obwohl sie (habe extra "Ahnenforschung" betrieben) aus einer sehr langlebigen Linie stammt.

Schlimm finde ich die momentane Situation bei den Bernern. Haben/hatten sehr viele Berner im Bekanntenkreis. Keiner dieser Hunde ist bisher älter als 7 Jahre alt geworden was ich persönlich schon extrem traurig finde.

Unser vorheriger Hund war ein Spitz denen ja eine sehr hohe Lebenserwartung nachgesagt wird - er wurde gerade mal 11 und starb plötzlich und unerwartet ohne vorher jemals krank gewesen zu sein.

Der DSH meiner Oma wurde gerade mal 8 ehe er nach langer schwerer Krankheit erlöst werden musste.
Und der Pudel einer Freundin wurde ebenfalls gerade mal 7 ehe der Krebs ihn besiegt hat.

Ich finde man sollte schon in gewisser Weise akzeptieren das der Tod nunmal fester Bestandteil des Lebens ist und die Zeit die man mit seinen geliebten Fellmonstern verbringt intensiv geniessen um wenn der Zeitpunkt des Abschieds gekommen als schwachen Trost auf eine wundervolle Zeit zurückblicken zu können.

Mich faszinieren diese Riesenrassen auch total. Früher wollte ich immer einen IW und wir hätten uns auch mal fast einen Welpen geholt.
Das was uns abgeschreckt hat war die große Vorsicht mit der man diese Hunde aufziehen muss. Fängt beim Futter an, geht über die möglichst barrierefreie Wohnung (bloß keine Treppen) und den immer weichen Schlafplatz, damit der Hund keine Gelenkschäden bekommt und beim IW muss das schon eine Matratze sein.

Das wären für mich persönlich schon zu Anfang zu viele Sorgen und Bedenken. Darf der Hund jetzt auf Asphalt laufen, war das zulange usw.
Und wie schon öfter gesagt wurde ist es ja auch nicht so, dass diese Rassen mit niedriger Lebenserwartung gesund 6 Jahre werden und dann sterben, sondern sie haben ja evtl. ihr ganzes Leben gesundheitliche Probleme.
Da wäre auch für mich der Kompromiss gut mit dem Tierschutzhund, wo man vielleicht auch schon die Krankheiten kennt.

Schade finde ich aber, dass hier anscheinend mehrere ihr eigenes Leid über das eventuell viel größere Leid von den Tieren stellen.
Ich meine damit die Aussagen, dass man sich keinen älteren Hund aus dem TH holen will, weil man den Gedanken nicht ertragen kann ihn so früh wieder von sich gehen lassen zu müssen.
Klar ist es schwer, aber dafür bekommt man doch so viel zurück und man hat dem alten Hund eine schöne restliche Zeit gegeben und ihn nicht im TH sterben lassen.

Wo zieht man da die Grenze? Wann redet man von einer niedrigen Lebenserwartung? Wann von einer hohen? Ab welcher durchschnittlichen Lebenserwartung ist es akzeptabel, diese spezielle Rasse zu halten?

Und steht Lebensqualität wirklich in direkter Abhängigkeit zur Lebenserwartung?

Auch wenn ich prinzipiell so manche züchterische Entwicklung nicht gutheiße und mir wünschen würde, dass man weniger nach Äußerlichkeiten und mehr nach Gesundheit gehen würde: Ich finde fünf intensiv gelebte Jahre des Hundes besser als zehn dahinvegetierte. Was nicht heißt, dass zehn intensiv gelebte Jahre nicht noch besser wären. Es heißt nur, dass Rassen mit höherer Lebenserwartung nicht automatisch die "glücklicheren" Rassen sind, da gibts noch so viel mehr Faktoren.

Aber vielleicht bin ich da auch komisch - ich möcht wohl auch lieber 60 Jahre wirklich leben, als 80 Jahre am Leben sein, aber nicht gelebt haben.

Eine geringere Lebenserwartung kommt durch geringere Vitalität zustande.

Das bedeutet, viele Hunde der betroffenen Rasse sind einfach nicht gesund.

Nicht gesunde Hund haben eine geringere Lebenqualität

Daher sind doch äußerungen wie "lieber fünf jahre gelebt als 10 Jahre vegetiert" am Thema vor bei diskutiert.

Lebenserwartung ist ein statistischer Durchschnittswert und immer wird es Ausreiser nach oben oder nach unten geben. Und immer Beispiele für die Kettenraucher, die mit 105 beim Sex an He4rzinfarkt sterben.
Trotzdem ist es unbestritten, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist.

Wenn man sich für einen Hund einer Rasse mit niedriger Lebenserwartung entscheidet, sollte man sich klar machen, dass man entweder allerhöchste Sorgfalt darauf verwenden sollte, dass der züchter allerhöchsten Wert darauf legt, dass seine Welpen gesund sind - gesünder, vitaler und langlebiger als der Rassedurchschnitt, am Besten. Wenn nämlich nicht, unterstützt man damit das die Lebenserwartung weiter sinkt