Merkt mein Hund das ich ihn einschläfern will?

  • @ Alina_
    Aber das Leben sollte meinem Hund noch Freude bereiten, und wenn mein Hund durch seinen Körper nicht mehr in der Lage ist, wirklich am Leben teilzunehmen und sich quälen muss wenn er aufsteht und ein paar hundert Meter geht finde ich, ist es für meinen Hund besser wenn er gehen darf!!! Ich möchte nicht, das Trixie innerlich gestorben ist bevor sie ihren Körper verlässt. Soll ich ihn wegen 10 Minuten Freude am Tag die anderen Stunden vor sich hinvegetieren lassen?!

  • Zitat

    susami
    das komische ist, ich verhalte mich ihr gegenüber wie sonst.Heul nicht vor ihr rum etc. Trotzdem hab ich das Gefühl, sie ahnt manche Dinge :???:


    Hunde sind Meister im Lesen der Körpersprache, dazu kommt, dass sie einen zigfach besseren Geruchssinn haben.


    Auf gut deutsch - selbst wenn DU glaubst, wie immer zu sein. Dein Hund merkt ganz genau, dass was nicht stimmt. Hunde nehmen derartige Signale viel eher wahr als wir körpersprachliche Analphabeten.


    Das heisst aber nicht, dass dein Hund weiss, dass Du sie einschläfern lassen möchtest. Sie spürt nur, dass mit Dir irgendetwas anders ist, etwas nicht stimmt, etwas ungewöhnlich ist.


    Alina
    in einem "normalen" von Menschen nicht beeinflussten Hundeleben wäre Trixie schon längst tot. Kurz, knapp und eindeutig. Sie würde nicht mehr leben, da sie nicht mehr lebensfähig ist.
    Es sind wir Menschen, die unsere Hunde, auch wenn sie eigentlich nicht mehr lebensfähig sind, am Leben erhalten. Es ist dann auch unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass unsere Hunde nicht leiden.

  • Zitat


    Aber das Leben sollte meinem Hund noch Freude bereiten,


    Das Leben besteht nicht nur aus Freude. Auch das Hundeleben nicht. So ist das nun mal. Freud und Leid gehören untrennbar zusammen, woher wüssten wir, was Freude ist, wenn wir es nicht am Leid messen könnten?


    Zitat


    und wenn mein Hund durch seinen Körper nicht mehr in der Lage ist, wirklich am Leben teilzunehmen und sich quälen muss wenn er aufsteht und ein paar hundert Meter geht finde ich, ist es für meinen Hund besser wenn er gehen darf!!!


    Würdest du das auch einem Menschen sagen? ;)


    Zitat


    Ich möchte nicht, das Trixie innerlich gestorben ist bevor sie ihren Körper verlässt.


    Du hättest es also gerne umgekehrt?
    Ihr das Leben nehmen, das einzige, das sie hat, weil der Tierarzt ausgerechnet hat, dass sie übermorgen ausreichend apathisch sein wird, dass man es gemeinhin nicht mehr als "hinreichend zufriedenstellendes Leben" definieren kann?
    Legitimiert ´Bettlägerigkeit´ und Geistesabwesenheit einen Lebensabbruch?


    Zitat


    Soll ich ihn wegen 10 Minuten Freude am Tag die anderen Stunden vor sich hinvegetieren lassen?!


    Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, ob ich es machen würde, bei meinem Hund. Ich stand zum Glück noch nicht vor dieser Entscheidung.


    Das ist alles sehr schwer. Ich beneide dich nicht um deine augenblickliche Situation. :( :


    Zitat


    in einem "normalen" von Menschen nicht beeinflussten Hundeleben wäre Trixie schon längst tot. Kurz, knapp und eindeutig. Sie würde nicht mehr leben, da sie nicht mehr lebensfähig ist.
    Es sind wir Menschen, die unsere Hunde, auch wenn sie eigentlich nicht mehr lebensfähig sind, am Leben erhalten. Es ist dann auch unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass unsere Hunde nicht leiden.


    Ich sehe das etwas anders. In Tierdokus sieht man öfter mal schwerkranke oder verletzte Wildtiere, die sich noch tagelang oder wochenlang mit ihrem Gebrechen herumschleppen. Manche noch voller Tatendrang, andere mit viel Lebensmut, wieder andere mit großer Traurigkeit in ihrem Ausdruck. All jene haben Angst vor dem Tod, genau wie wir, und das zu Recht. Am Leben festzuhalten, auch wenn sie es äußerlich nicht mehr zeigen können, ist das einzige, was diesen Tieren bleibt.

  • Ähm, es geht hier weder um Menschen noch um Wildtiere, sondern um den Hund der TS und einer ganz anderen Frage, die sie gestellt hat.


    Und nur sie kann beurteilen, wieviel Lebensfreude ihr Hund noch hat.


    Bei meinem Hund denken auch viele, die ist doch noch total fit, wenn sie sie sehen. Tja, aber die sehen nicht, wie sie kaum aufstehen kann, dann nur noch trippelt, oft Probleme beim Kotabsetzen hat, sie nicht mehr mit ihrem Ball rumtoben darf, weil ich Angst habe, daß sie wieder einen Riss kriegt.
    All das sehen die Leute nicht und deswegen kann auch niemand wirklich helfen, ganz ehrlich, auch einem TA würde ich die Entscheidung nicht in die Hand geben, denn auch der sieht nur eine Momentaufnahme von meinem Hund, aber erlebt meinen Hund nicht im Alltag.


    Bianca

  • Tequilabaer: Ich hoffe du hast die Kraft, deinen Hund zur rechten Zeit gehen zu lassen.
    Glaub mir ich weiß wovon ich spreche.
    Denn ich musste meinen DSH Charly am 22. 04. gehen lassen.
    Er wurde 11 Jahre alt und hatte eine Niereninsuffizienz.
    Es ging ihm zum Schluss immer schlechter. Wollte nicht mehr fressen und trinken. Das laufen fiel im auch extrem schwer.
    Ich bin mit ihm zum TA gefahren und hab ihn dort einschläfern lassen.
    Mir war total übel, bei dem Gedanken. Aber ob Charly das noch interessiert hat, kann ich dir nicht sagen.
    Jetzt werden bestimmt einige denken, wie grausam ihn nicht zu Hause einschlafen zu lassen.
    Aber ich habe das sehr bewusst getan. Denn er ging immer mit riesen Freude dahin. Außerdem war er ein Hund der mit mir zum Nordpol gefahren wäre, Hauptsache ich war dabei. Ich hab ihn beim TA aus dem Wagen gehoben und dann lief er brav mit mir mit. Ich kann dir sagen, mir ging es dabei total schlecht. Ich wollte dort nicht hin. Plötzlich hat er mich angeschaut. Aber ich weiß nicht was er mir sagen wollte.
    War es ein: Komm Frauchen wir schaffen das!
    Oder ein: Was ist los mit dir?
    oder, oder.
    In der Praxis bekam ich einen Weinanfall, mein Karlchen stand aber nur mit gesenktem Kopf da.
    Ich wollte ihn einfach nicht loslassen.
    Es ist eine furchtbare Entscheidung für den Menschen, für das geliebte Tier in so einer Situation aber die Erlösung.



    Conny mit Charly (Karlchen) ganz fest im Herzen

  • @Alina_
    es ist verdammt schwer solche Entscheidungen zu treffen. Man ist immer hin und hergerissen. Bei uns zieht es sich über Monate schon. Es ist ein ständige Hoch und Tief.
    Glaub mir, ich wünsche mir für meinen Hund nur das Beste. Klar läuft sie momentan noch ein paar hundert Meter - aber sie hat keine Freude mehr daran. Wir überreden sie dazu und sie macht es, weil sie im Rudel keine Schwäche zeigen darf. Das ist ihr Urinstinkt. Sonst würde sie wahrscheinlich gar nicht mehr laufen. Bis ein Hund seine Schmerzen oder Unwohlsein zeigt, dauert sehr sehr lange. Ich will es nicht bis zum bitteren Ende herauszögern, wenn ich sehe, dass mein Hund die Kraft nicht mehr hat am Leben teilzunehmen. Ich möchte nicht, dass sie fast den ganzen Tag am Boden liegt und eine Wand anstarrt. Ja und wenn ich im Alterheim Menschen sehe, die den ganzen Tag im Bett liegen, sich selber nicht mehr bewegen können und den ganzen Tag eine Wand anstarren müssen würde ich mir wünschen, das Sterbehilfe in Deutschland erlaubt wäre. Wieso soll ich meinem Hund das Leid nicht ersparen, wenn ich es kann?

  • Oh nein Conny, daß habe ich ja nicht gewußt :(


    Es tut mir sehr leid, aber ich denke, er wollte Dir sagen, komm Frauchen, wir schaffen das zusammen =)


    Unsere Hunde spüren das einfach, da bin ich mir sicher, die wissen genau, daß wir ihnen nichts böses wollen und das wir ihnen nur helfen wollen.


    Dieser Weg ist immer schwer, ich mußte ihn einmal gehen, mein Blacky ist nicht mehr aufgestanden, er lag einfach so da. Leider wohnte ich nicht mehr dort und habe es nicht vorher gewußt.
    Ich habe den TA angerufen, es waren keinerlei Reflexe mehr an den Beinen, es war wirklich schlimm.
    Er ist in meinen Armen eingeschlafen. Mein Vater meinte, der hat doch heute morgen noch gefressen und war sauer, daß ich den TA gerufen habe :( :
    Ich bin sehr froh, denn der Blick von Blacky, als er die Spritze bekommen hat, war so friedlich und voller Dankbarkeit, es war eine Erlösung für ihn.


    Traurigen Gruß
    Bianca


  • :gut:

  • Ich kann auch gut verstehen, was in dir vorgeht, Tequilabaer. Die gleiche Situation hatten wir. Im Januar haben wir uns entschlossen unseren fast 13 Jahre alten Schäferhund Andor gehen zu lassen, um ihm seine Würde zu erhalten.


    Liebe Alina, ich würde mir wünschen, das du die Emotionen anderer Menschen nicht durch Zitatfledderei hinterfragst. Wenn du, wie du selber schreibst, nicht weißt, was du machen würdest, da du noch nie in einer solchen Situation gesteckt hast, solltest du vielleicht einfach aufhören zu philosophieren, auch wenn du es sonst gern machst. Gar nicht mal böse gemeint. Ich habe in einer solchen Situation gesteckt und musste irgendwann entscheiden, ob es noch ein Leben ist, oder eben nicht! Wenn du morgens aufstehst und abends schlafen gehst, mit immer derselben Frage:"Was mache ich nur, was ist richtig?" , zermürbt das auf Dauer ohne Ende. Wenn ein Hund morgens noch genau so daliegt, wie du ihn abends hingelegt hast, in seinem eigenen Kot und Urin, unfähig aufzustehen, aber trotzdem mit wachen Augen, ist es an MIR zu entscheiden, ob es noch ein Leben ist, oder nicht. Einen Menschen kann ich fragen, einen Hund nicht. Natürlich nehme ich ihm das Leben, das einzige was er noch hat. Ist es richtiger, ihn leiden zu lassen. Wo fängt Leiden an für ein Tier, wo hört es auf? Kannst du mir das schlüssig beantworten? Wenn ja, hättest du mir gewaltig weiterhelfen können bei meiner Frage:"Was soll ich nur machen?"
    Ich habe irgendwann entschieden ihn gehen zu lassen, weil ich es nicht mehr für ein lebenswertes Hundeleben gehalten habe. Soll ich einen Hund, der immer aktiv war, gerne rannte, tobte und spielte, aber nur noch ein Schatten seines bisherigen Lebens war, Liegestellen bekam, kaum noch Muskeln hatte, leben lassen????? Sag du es mir! Wie lange noch? 14 Tage? 3 Wochen? Wo ist das Ende, wann muss ich entscheiden?


    Sorry für meine Emotionalität, aber das wühlt mich auf! Das war eine der schwersten Entscheidungen in meinem Leben, aber ich habe sie für meinen Hund getan und nicht um ihm etwas zu nehmen. :( :

  • hallo,


    ich denke auch zu diesem - sehr schwierigen - Thema gibt es verschiedene Meinungen. Jeder Mensch erlebt und durchlebt solche Grenzerfahrungen eben anders.
    Die Entscheidung einen Hund einzuschläfern ist die schlimmste, die ein Hundhalter zu treffen hat, WIE er sie trifft, ist eine persönliche Sache.


    Ich musste leider diese Entscheidung auch treffen und ich war auch ratlos, weil ich dachte, ich weiß nicht wann. Man sagte mir, ich werde das schon merken, andere sagten, schläfer doch den Hund jetzt ein, dann leidet sie nicht usw... tja und was macht man dann mit einem Hund der Schmerzen hat, aber dennoch leben will?
    Ich habe mit einer TÄ eine Verabredung getroffen, ich kann sie anrufen, wenn mein Hund nicht mehr kann und zu schlimm zu leiden beginnt, dann kommt sie und schläfert sie bei mir zu Hause ein. Das hat mir einen gewissen Spielraum gegeben, ich war irgendwie vorbereitet, konnte meinen Hund beobachten und hatte meinen Raum, um mich zu verabschieden.
    Für mich war es so: unter Schmerzen leiden am Lebensende ist bis zu einem gewißen Punkt, ertragbar und auch normal, wenn sie aber qualvoll sterben würde, ist der Punkt errreicht... und diesen Moment merkt man wirklich, mehr als deutlich sogar. Ich weiß halt nicht, ob es wirklich so schlau ist diesen Punkt abzuwarten, denn es ist schon auch eine Selbstqual und ich kann verstehen, dass andere Menschen diesen Sterbeprozeß einfach früher beenden wollen.


    Ich denke auch, dass Tiere merken wenn man sie einschläfern will, sie wissen das, aber wenn sie so sehr krank sind, dann geben sie die Verantwortung an uns ab und lassen es uns tun....
    Ich weiß von Hunden, die nicht mitgehen wollten mit Herrchen oder Frauchen, wenns zum Einschläfern ging... dann ist es meiner Meinung nach noch auch zu früh... aber wie gesagt, ich finde da hat jeder seine eigenen Grenzen und Maßstäbe.


    Der TS wünsche ich ganz viel Kraft, versuch auf dein Herz zu hören!


    liebe Grüße

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!