Hunde für Training "missbrauchen"?

  • Huhu :winken:

    Da es in einem Thread über das Thema geht und ich das persönlich auch sehr interessant finde, möchte ich doch mal einen Fred dafür aufmachen.

    Ich habe selbst eine nicht einfache Hündin, die zum Teil mit MK und Schlepp gelaufen ist.
    Wir waren immer auf der Suche nach souveränen Hunden, mit denen sie Kontakt aufnehmen durfte, nachdem sie zweimal gebissen wurde, war sie sehr aggressiv und damals kamen bei ihr noch Schmerzen dazu, die das Ganze noch verschlimmert haben.

    Ich war über jeden HH froh, der seinen Hund mit meinem Hund zusammen kommen lies.
    Eine schöne Story ist mir dabei gut im Gedächtnis gewesen, Bibo an der Leine, MK drauf, wir kommen so durch einen Park, begegnen einem JRT und seinem HH.
    Er hat geschaut, sein Hund, erstmal :schockiert: wegen dem MK, aber Bibo fand ihn irgendwie toll.
    Da habe ich gefragt, ob die Beiden mal Kontakt aufnehmen dürfen. Er fand es okay, sein Hund dann auch und die Beiden haben auf einmal super schön getobt.
    Was hat es mir gebracht??? Irre viel, denn ich wußte, daß ich nur genug Hunde suchen muss, mit denen ich trainieren kann. Ohne diese Hunde, wäre es nicht möglich, daß Bibo heutzutage mit anderen Hunden Kontakt aufnimmt.
    Oder das 9-er Treffen. Bibo war mit, sie hatte die Schmerzen und alles andere noch nicht ganz vergessen, wurde also erstmal mit MK gesichert. Nachdem sich die Hunde kennengelernt haben, Bibo ist eher angstaggressiv und auf der Hut, hat sich alles beruhigt und sie durfte ohne MK und Leine laufen. Das fand ich unglaublich toll!! Nur die tollen HH und ihre Hunde haben das möglich gemacht!!

    Vielleicht habt ihr auch so Erlebnisse, wo ihr anderen HH echt dankbar seid, daß sie ihre Hunde zu "Trainingszwecken" an Euren Hund lassen und ihr merkt, wie sehr es Euch weiterhilft.

    Lieben Gruß
    Bianca, Dusty und Bibo

    *Edit* gerne dürfen auch die schreiben, die ihren Hund für solche "Zwecke" genutzt haben und warum sie das machen. =)

  • Ich habe für Joy auch Gassikumpel gesucht, damit sie ihre Abneigung und Scheu vor anderen Hunden verliert. Meine jetzige Gassifreundin läuft nun schon ein 3/4 Jahr mit uns, obwohl ihre Hündin gerne spielt und es noch zu keiner Spielsituation mit den beiden kam.
    ich bin ihr so dankbar dafür!
    Es bringt Joy so viel!

    Es ist wunderbar zu sehen, wie die beiden Hündinnen über die Zeit eine ganz feine, leise Kommunikation und (Ver)Bindung zueinander aufbauen.

  • Bianca danke für diesen Thread :knuddel:

    Ich bin auch eine von denjenigen, die einen "problematischen" Hund haben und bin froh drum, wenn Leute mir helfen, an dem Verhalten zu arbeiten.

    In meinem Rudel (vier Hunde) verhält er sich "normal", wenn auch manchmal nicht ganz angemessen (zu schnell auf 180). Aber es gibt keine grundsätzlichen Probleme hier.
    Bei fremden Hunden geht er sofort los wie ne Rakete und da spielt es keine Rolle, ob groß, klein, laut oder leise.
    Durch einige Treff´s mit HH´s und souveränen Hunden, ist es schon besser geworden....nicht weg, aber besser. :gut:

    Ich find es toll, daß es solche Leute gibt...die nicht gleich das Weite suchen und "Kontakte" vermeiden. =)

  • Also ich hab für meine Hündin nur einmal einen "Übungshund" gebraucht, da ging es aber weniger um Agression als um das Laufen an der Leine.

    Sie sollte lernen, nicht irre zu ziehen, wenn uns ein Hund entgegen kommt. Hat super geklappt. Danke nochmal an diese Person :)

    Zu Trainingszwecken DURFTE ich meine Hündin noch nie benutzen, da sich irgendwie jeder HH, den wir treffen, vor uns fürchtet..

  • Dani, sehr gerne :bussi:

    Was mich noch interessiert, was beobachtet ihr bei Euren Hunden, wenn ihr so ein Training macht?
    Da es ja sowas wie gezieltes Training wegen einem "Problem" ist, schaut man ja viel stärker, wie der Hund sich verhält.

    Ich habe bei Bibo immer das Gefühl gehabt, ihr fällt eine "Last von den Schultern" menschlich gedacht.

    Bei uns gibt es einen Neufundländer, total tiefenentspannt der Kerl, echt toll. Bibo ist ja noch nicht allen Hunden gegenüber sicher und den Kerl haben wir im Freilauf getroffen.
    Er hat sich ihr total klasse genähert, ihr die Seite zugedreht, beschwichtigt, gezüngelt, es war irre schön, so einen Hund zu treffen. Bibo hat sich langsam genähert, geknurrt, hat von mir das Entspannungssignal bekommen und fuhr total runter. Dann schnüffeln von beiden Seiten, danach trennten sich die Wege. Aber kurz danach nochmal Kontaktaufnahme. Sowas finde ich super klasse!!
    Eine andere HH, deren Hund auch andere Hunde nicht so toll findet, hat sich auch drauf eingelassen. Ihr Hund war erst angeleint und Bibo auch, kurzes knurren, dann aber Gelassenheit. Beide Hunde wurden abgeleint und es wurde Kontakt aufgenommen.
    Genau dafür danke ich diesen Leuten, denn es ist wirklich schwer, so jemand zu finden, der mir und meiner Einschätzung auch vertraut.

    Gruß
    Bianca

  • Solche "Trainingshunde" habe ich nur gebraucht, als Rhian noch klein war, damit sie ihren Erfahrungsschatz im Umgang mit Hunden aller Formen und Grössen erweitern konnte. Das ging aber ganz normal, da sie sehr respektvoll war und gut auf die Signale der Hunde geachtet hat.

    Meist sind wir in der umgekehrten Rolle, dass Rhian der Trainingshund ist, der ohne jede Aggression reagiert und sich nicht provozieren lässt. Ich habe da absolut nichts dagegen, auch bei aufdringlichen Welpen, die sie sehr gekonnt mit Verachtung straft.... Mir liegt viel daran, dass Hunde die soziale Knigge im Umgang mit Artgenossen beherrschen - dafür müssen sie dies aber auch lernen dürfen, und das tun sie nunmal am leichtesten von hündischen Lehrern.

  • Zitat

    Dani, sehr gerne :bussi:

    Was mich noch interessiert, was beobachtet ihr bei Euren Hunden, wenn ihr so ein Training macht?
    Da es ja sowas wie gezieltes Training wegen einem "Problem" ist, schaut man ja viel stärker, wie der Hund sich verhält.

    Ich habe bei Bibo immer das Gefühl gehabt, ihr fällt eine "Last von den Schultern" menschlich gedacht.


    Ich merke bei meinem El Prollo, daß er doch "erleichtert" ist, wenn er NICHT klären muß, sondern ich das Regel.....trotzdem ist er erstmal noch grundsätzlich der Meinung, daß das seine Aufgabe ist.

    Aber es wird wie gesagt besser, die Zeit, in der er so auf 180 ist, werden immer kürzer. Früher hat er jedem Hund ewig lange nachgestarrt, obwohl schon längst außer Sichtweite (aber der Feind war da schließlich irgendwo). Ich mußte ihn regelrecht weiter zerren, damit wir weiter kommen.
    Jetzt dreht er sich maximal zwei-/dreimal um und dann gehts weiter nach aufmunternder Aufforderung von mir.

  • Zitat


    Mir liegt viel daran, dass Hunde die soziale Knigge im Umgang mit Artgenossen beherrschen - dafür müssen sie dies aber auch lernen dürfen, und das tun sie nunmal am leichtesten von hündischen Lehrern.

    Danke naijra :bussi: und genau das finde ich auch so klasse!!!

    Dusty ist auch so ein Trainingspartner, sie läßt sich von kaum etwas beeindrucken, immer wieder faszinierend zu sehen. Sie läßt Hunde entweder eiskalt abblitzen oder zeigt einen Eckzahn, total klasse, ich bin immer wieder stolz auf meine Maus.
    Sie mag Welpen, sie kann sie in die Schranken weisen und auch bei älteren Hunde klappt das toll. Bei ihr ist es am Anfang nicht wild, mal Zähne zeigen, dann mal kurz in die Luft schnappen, sie zeigt wirklich alle Facetten und das finde ich total klasse.
    Solche Hunde brauchen wirklich viele, denn nur von solchen Hunden können die Hunde wirklich lernen.

    Dani, wie alt ist er denn? Und wie lange trainiert ihr schon dagegen an?

    Gruß
    Bianca

  • ich habe beide Seiten durch ;)

    Teddy "musste" als Therapiehund hinhalten. Ein Rotti, Kampfschmuser durch und durch, kommt mit Rüden nicht ganz klar, weil er seine Position nicht einzuschätzen weiß. Und er geht aus Unsicherheit nach vorn. Er hat Teddy auch schon gepackt. Ein Schrecken für alle Beteiligten, aber OHNE Verletzungsabsichten des Rottis. Teddy stand unter Schock. Ich dachte jetzt ist es aus mit fröhlichen Hundebegegnungen. Aber NEIN! Teddy versucht zu beschwichtigen und den Gegenüber zum spielen aufzufordern. Er hat dadurch gelernt, mehr auf die Signale des anderen zu achten und vorsichtiger an die Sache ran zu gehen. Er freut sich nach wie vor wenn er den Rotti sieht, lässt aber nicht mehr so penetrant den Kasper raushängen, sondern achtet mehr auf ihn um dementsprechend reagieren zu können. Er würde auch nie auf ne Beisserei einsteigen oder rausprovoziernen. Genauso geht er total genial mit ängstlichen Hunden um. Erst versucht er sie aus ihrem "Loch" zu locken, dann tut er so als wären sie nicht da. Bis sie sich endlich ran drauen und dann geht er ganz behutsam Schritt für Schritt auf diese Hunde zu.

    Die andere Seite:
    Mein Bolle ist/war ein Pöbler aus Unsicherheit. Mir wurde zwar gesagt er wäre eher frech, aber die Treffen mit anderen Hunden hat mir immer wieder gezeigt, das es Unsicherheit war. Sonst hätte er nicht versucht mir mit seinen 60cm und 26kg auf den Arm zu klettern und sich ständig hinter mir zu verstecken. Aber eben durch diese Begegnungen und mein Beruhigendes Zureden und meine vermittelte Sicherheit haben ihm gezeigt, das man nicht alles verbellen muss was vier BEine und Fell hat.
    In den letzten Tagen sieht er neugierig und teilweise freudig anderen Hundebegegnungen ins Auge.


    Ich helfe anderen Vierbeinern gerne immer wieder :gut:

  • Ich stelle meine Hündin gerne zur Verfügung (sofern der andere Hund durch MK gesichert ist).

    Meine Hündin ist souverän und vorallem bei ängstlichen Hunden ist sie vorsichtig.
    Kommt es zum Stress, weicht sie in der Regel immer aus und zeigt aus der entfernung das sie nichts böses will....

    Natürlich mache ich das immer nur so weit, wie ich sehe das meine Hündin nicht zu schaden kommt bzw. wenn ich merke das sie nicht gut drauf ist oder stress bekommt, lasse ich sie nicht in so einer Situation.

    Aber je nachdem was es für ein Hund ist, habe ich schon das Gefühl, das es ihr spaß macht Hunde "ran zuführen"

    Es gibt eine Userin hier im DF mit der "wir" große Erfolge hatten.

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