Ersthund übernimmt Erziehung des Welpen
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Hi all,
ist ein Ersthund vorhanden, so lese ich o.g. hier häufig.
Ich frage mich, was erzieht der Ersthund beim Welpen und wie macht der das. Geht es hier nur um die Sozialisation i. Sinne von :wie geht der Welpe mit anderen Hunden um? Erspart man sich hierdurch die Welpenschule?
Oder geht es hier um die Frage wie geht der Welpe mit dem Ersthund um, also wer darf zuerst an den Napf?
Im zweiten Fall wird der Ersthund sicherlich keine Leckerchen aus der Tasche zaubern, um den kleinen zu etwas zu bewegen. Übt der Ersthund dann Druck auf den Welpen aus? Wie oft wird von 100 aktiven Kontakten zwischen den Beiden der Welpe erzogen?
Grüsse
Cebo
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Hi
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Der ganze Kontakt ist zu 100% Erziehung. Die Welpe lernt alles wesentliche.
So zum Beispiel unter welchen Umständen er sie wie weit entfernen darf, auf optische und akustische Signale des Leithundes zu achten, in welcher Reihenfolge gefressen wird, dem Leithund zu folgen, Konfliktverhalten, Beisshemmung, Beschwichtigung, mein und dein unsw.Eben alles wofür man in der Welpenschule viel Geld ausgeben muss.
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Ui - zahlenmäßig das jetzt festzumachen, ist schwer.
Erziehung läuft über ganz normale hündische Kommunikation (kann natürlich nur funktionieren, wenn der Ersthund diese erlent hat).
Die ersten Tage mit neuem Hund oder Welpen sehen hier häufig so aus: Pebbles übernimmt den Part der Frl. Rottenmeier, sie ist streng und ihr häufigster Satz ist "das darfst du nicht". Es werden Individualdistanzen eingeübt, es wird manchmal etwas übertrieben klar gestellt, daß Welpe gefälligst an ihrem Spielzeug, wenn sie gerade damit selbst spielt, nix zu suchen hat, der Welpe wird aus ihrem Korb und ihrer Box geworfen usw. usw. Face ist dann eher so ein wenig die große Schwester, die nach dem Motto "komm ich zeig dir mal alles hier" verfährt und häufig den Welpen auch ständig an ihren Füßen hängen hat. Sie ist enorm geduldig, hat quasi keine Individualdistanz, die Pupse turnen auf ihr und unter ihr und überhaupt rum, dürfen in ihre Box und ihren Korb. Einzig beim Fressen wird ein Schlussstrich gezogen.
Über die Zeit ändert sich das dann, Pebbles läßt mehr zu, wird freundlicher. Face möchte dann irgendwann mit Erziehungsarbeit beginnen. Ist ganz lustig dann zu beobachten, wenn dann die "Du, das dürfen wir nicht" Anstupser an den Welpen kommen und wenn der dann nicht reagiert, kommt Face immer fix zu mir angelaufen und "petzt".
Was noch dazu kommt ist, daß die Welpen sich enorm viel von den Großen abschauen. Nicht immer zu meiner reinen Freude ;-) aber häufig doch eine echte Erleichterung, weil Sachen für den Welpen einfach direkt selbstverständlich sind, weil die Großen es eben auch machen.
Ich finde es immer wieder toll zu beobachten, wie die Hunde untereinander agieren und auch wie jede meiner Damen direkt so ihre feste Rolle übernimmt. Die eine als strenge Gouvernante, die dann mit besserem Benehmen der Kinder auch mal nett sein kann und die andere als Ersatzmama und große Schwester, die erst "böse" wird, wenn die Kleinen es übertrieben.
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Ergänzend dazu...
Die Welpenschule kann (und sollte) auch bei Anwesenheit eines oder mehrerer Althunde einen wertvollen Beitrag leisten. Es ist ähnlich wie bei Menschen: Kann ich mit Mama und Papa gut umgehen, muss ich den Umgang mit Fremden trotzdem lernen und regelmäßig üben.
Hunde begegnen fremden Hunden in unserer Zivilisation ständig. Und diese Fremden benehmen sich zuweilen nicht so wie Tante, Onkel, Mama usw... Oft können sie das auch gar nicht, weil sie dazu körperlich nicht in der Lage sind (langes Fell im Gesicht, Kringelrute, Schlappohren). Auch den Umgang mit diesen Hunden sollte der heranwachsende Hund regelmäßig üben können. Dabei bietet eine gut geführte Welpenstunde einen guten Rahmen, weil man unter kompetenter Anleitung mit "Gleichdenkenden" genau das mit dem Hund üben kann.
Viele Grüße
Corinna -
Zitat
Pebbles übernimmt den Part der Frl. Rottenmeier, sie ist streng und ihr häufigster Satz ist "das darfst du nicht". Es werden Individualdistanzen eingeübt...... Face ist dann eher so ein wenig die große Schwester, die nach dem Motto "komm ich zeig dir mal alles hier" ......:freude: Erinnert mich an meine Tochter und mich im Umgang mit Caruso :freude:
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ich kann nur ähnliches berichten. unsere 4,5 jährige hündin bringt ihr ach so einiges bei. weißt sie zurecht und spielt mit ihr durch die ganze wohnung.
auch ist es jetzt schon soweit, dass sich unser welpe immer an der stasse hinsetzt, da unsere hündin das auch immer macht. -
Inwieweit ist das Erlernte eigentlich transportabel ? d.h. kann der Hund in eine neuen Umgebung mit anderen Bezugspersonen das Erlernte an diesen anwenden?
Beispiel: Caruso geht mit mir spazieren. Wir haben konsequente Regeln. Er kommt auf Zuruf auf meine linke Seite und muss dort dich bei mir bleiben bis ich "lauf" sage. Er soll an Bordsteinen automatisch sitzen und erst los bei Aufforderung.
Wenn nun eine andere Person mit ihm geht, so weise ich diese in die Regeln ein, habe aber keine Kontrolle ob die konsequent befolgt werden.
Kann ich erwarten, dass Caruso die Regeln auch bei der anderen Person freiwillig befolgt? Kann Inkosequenz dieser Person auch sein Verhalten mit mir beeinflussen ?Grüsse
Cebo
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Die Inkonsequenz der andere Person wird dir neue Arbeit machen.
Z. B. bei uns ist es Sven, der zwar redlich bemüht ist, aber unsere Regeln nicht so sehr durchsetzt. Er ist noch relativ unsicher im Umgang mit Hunden (hatte früher keine und wird jetzt mit dreien gleichzeitig in den Wald gejagt) und macht so die typischen Anfängerfehler wie ständiges Zulabern, zu schnell laut werden usw. usw. Wenn er zuhause ist wegen Urlaub oder auch letztens einem verstauchten Handgelenk, dann geht er i. d. R. mit den Hunden - das merke ich dann aber auch und habe immer nett wieder Kleinigkeiten auszubügeln.
Hunde sind da nicht so, daß sie denken "huch ich muß brav sein" sondern sie denken "ui prima, endlich muß ich nicht mehr brav sein"
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In der Regel lernen Hunde personenbezogen. Kleines Beispiel aus meinem Alltag: Trotz viel Reden usw. dürfen meine Hunde meinen Eltern auf der Nase rumtanzen. Das hat aber keinen Einfluss auf mein Verhältnis zu meinen Hunden. Etwas schwieriger ist es allerdings, wenn man neue Kommandos übt. Da sollte schon Beständigkeit vorherrschen und nicht der eine was anderes machen als der andere.
Viele Grüße
Corinna -
Ui Corinna, dann erleben wir das unterschiedlich. Oder sind meine Hunde einfach nur dreister?
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- Vor einem Moment
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