Zweithund kommt - Was von Anfang an beachten

  • Hallo Ihr Lieben!

    Heute Abend kommt meine kleine Chira zu uns nach Hause!

    Dass Rocky sich mit Ihr versteht haben wir letzten Sonntag ja schon ausprobiert. Nun ist aber ein Besuch, ja doch was anderes als einziehen. D. h. sie bekommt ein Körbchen, Wasser- und Futternapf und hat Spielzeug. Ebenso wie Rocky seine Plätze, Näpfe etc. hat.

    Ich hatte noch nie zwei Hunde und frag mich nun, was ich direkt von Anfang an 'einführen' muss um Probleme zwischen den Hunden und 'Eifersüchteleien' zu vermeiden!

    Was ich glaub ich schon verstanden habe ist, dass es wichtig ist das ich die Regeln mache! D. h. ich bestimme wer wann gestreichelt wird etc. etc. und nicht die Hunde! Auch wenn Sie sich um Liegeplätze streiten würden, wäre ich diejenige die bestimmt wer wo liegen darf! Ist das korrekt?

    Ist es besser Rocky z. B. als erstem Futter zu geben, ihn als ersten zur Tür raus und rein zu lassen etc. etc. damit er nicht eifersüchtig wird?

    Soll der Hundekorb des Einen für den Anderen von Anfang an ein komplettes Tabu sein? Oder nur dann wenn es Probleme gibt?

    Oh jeh...ich bin nervös! Merkt man das irgendwie? :hilfe:

    Edit: ich nehme an hier schlummern schon tausender solcher Threads. Habe keinen gefunden, nehme aber Links dahin gern an! Dann müsst ihr nicht alles zum hundertsten Mal schreiben :-)

  • Hmm.. Ich mache es so, dass der ruhige Hund bevorzugt wird.

    Eifersucht? Ich würde es eher Ressourcenkontrolle nennen und die unterliegt mir (außer ich lasse was anderes zu) ;)

  • Hi,

    bein uns ist bis jetzt immer nur ein neuer Welpe dazugekommen.

    Wesentliche Dinge, die von Anfang an geklärt werden mussten und zwar von mir war das verteidigen von Ressourcen: Futter, Süielzeug und MICH.

    Hier gab es von mir jeweils 1 MAL eine klare unmissverständliche Ansage und danach war das Thema erledigt.

    Erziehen JA, Mobben NEIN !!!

    Das musst Du ein bisserl beobachten, bis es sich einspielt.

    Füttern würd ich vorsichtshalber räumlich getrennt oder mit nem ausreichend großen Abstand und am Anfang dabei bleiben, damit Du ihr "gemeinsames" Fressverhalten beurteilen kannst und gegebenenfalls frühzeitig einschreiten kannst, wenn sich Probleme entwickeln könnten.

    1 unserer 3 Ladies mussten wir immer in einem anderen Raum füttern, weil sie extremst Futter neidisch ist.

    Spielzeug erst Mal nicht wahrlos rumliegen lassen, bis Du sicher bist, dass sie sich darum nicht streiten.

    Genau die Reaktion der beiden beobachten, wenn es um Deine Zuneigung geht.

    Versucht sich einer der beiden das zu sehr einzufordern und den anderen abzudrengen, wegschicken.

    Je mehr Hunde im Rudel leben, desto klarer müssen die Regeln sein und desto konsequenter musst Du selbst sein !!!

    Liebe Grüße und viel Spaß mit den beiden
    Alex und Jette ( die immer noch wieder mal ihr 3er-Mädel-Rudel vermissen )

  • Glückwunsch zum Zuwachs :gut:

    Gruß
    Bianca

  • Zitat

    Was ich glaub ich schon verstanden habe ist, dass es wichtig ist das ich die Regeln mache! D. h. ich bestimme wer wann gestreichelt wird etc. etc. und nicht die Hunde! Auch wenn Sie sich um Liegeplätze streiten würden, wäre ich diejenige die bestimmt wer wo liegen darf! Ist das korrekt?

    Ist es besser Rocky z. B. als erstem Futter zu geben, ihn als ersten zur Tür raus und rein zu lassen etc. etc. damit er nicht eifersüchtig wird?

    Soll der Hundekorb des Einen für den Anderen von Anfang an ein komplettes Tabu sein? Oder nur dann wenn es Probleme gibt?

    Hallo,
    in erster Linie ist es wichtig, dass Du ein gesundes "Bauchgefühl" entwickelst, was die Qualität von gelegentlichen Hunde-Auseinandersetzungen angeht. Ein paar Streitigkeiten wird es immer mal geben, das alles komplett zu unterbinden, ist nicht nötig, ein gewisses Potential an "aggessivem" Verhalten gehört auch dazu.

    Das bedeutet für mich, dass ich regelkonforme Auseinandersetzungen, bleiben wir ruhig bei Deinem Beispiel Liegeplatz, durchaus dulde.
    Hund 1 will unbedingt da liegen, wo Hund 2 grad liegt, geht dorthin und "nervt" Hund 2 solange, bis dieser eine Reaktion, meist erstmal ein Knurren zeigt. Bleibt Hund 1 vom Knurren unbeeindruckt und nervt weiter, kann es sein, dass Hund 2 in die Luft abschnappt - entweder geht Hund 1 dann weg, oder Hund 2 steht genervt auf und räumt den Liegeplatz.

    Bis dahin würde ich die Hunde einfach machen lassen, das gehört dazu.

    Bleibt Hund 2 nach dem Abschnappen aber liegen und Hund 1 nervt weiter - wäre die nächste Stufe durchaus mal eine körperliche Auseinandersetzung. Die würde ich dann nicht mehr durchgehen lassen und Hund 1 wegschicken, (Auch wenn es durchaus noch "regelkonform" wäre, aber bei mir ist genau da Schluß, wo Blut zu fliessen droht.)

    Formen von nicht-regelkonformen Hunde-Problemen unterbinde ich sofort.
    Dazu gehört für mich alles, was in die Rubrik "Mobbing" einzuordnen ist.
    Das heißt, wenn einer der Hunde den Raum des anderen kontrollieren will - indem er den anderen z. B. nicht an den Wassernapf lassen will, ihn sehr aufmerksam beobachtend mit den Blicken fixiert und sich einfach "einmischen" will, in dem, was der andere Hund tut. Solches Verhalten unterbinde ich konsequent.

    Ich habe in unserem Terrier einen potentiellen Mobber dazwischen - der baut sich (wenn man ihn läßt!) gerne in der Vor-dem-Rausgehen-situation vor meinem Podenco auf und würde ihm gern den Weg abschneiden - das lasse ich nicht zu (Terrier bekommt ein NEIN und wird dort abgerufen).

    Wenn Du von Anfang an klar durchziehst, dass Du diejenige bist, die über einen Großteil der Handlungen entscheidet, hast Du eindeutig auf lange Sicht Vorteile.

    Für Rocky wird das anfangs eine Phase der Umgewöhnung bedeuten. Wenn Du dich z. B. mit Chira beschäftigst, wird es schnell passieren, dass Rocky (mein Haus, mein Auto, mein Pferdepfleger :D ) dazu kommt und SEINEN Anteil haben will.
    Da ist es dann Dein Job, Rocky beizubringen, dass Du Dich jetzt mit Chira beschäftigst und zwar ohne ihn. Um das "eifersuchtslos" hinzubekommen, hat es sich bei mir bewährt, den unerwünscht dazukommenden Hund freundlich-bestimmt wegzuschicken und ihm mit etwas Abstand z.B. ein Platz abzufordern. Dann kannst Du Chira streicheln oder was auch immer und gleichzeitig Rocky verbal in seinem Verhalten bestätigen. Dann bekommt er eine Potion Zuwendung, fühlt sich nicht völlig ausgestoßen und lernt ganz langsam, dass er das aushalten kann.
    Andersrum genauso.
    Die Anforderungen kann man dann - wie bei allem in der Hundeausbildung - allmählich steigern.

    Was das Füttern angeht, ist das immer so eine Sache, es gibt extrem futterneidische Hunde, Hunde, denen das mit dem Futter nicht so wichtig ist und alle möglichen Nuancen dazwischen.
    Wichtig in meinen Augen ist, dass jeder Hund in aller Ruhe sein Futter fressen kann und nicht zum Schlingen gezwungen ist, weil der andere sonst klaut.
    Wie man das macht, ist Auslegungssache. Unsere werden bei offenen Türen in getrennten Räumen/Ecken gefüttert (soviel Räume haben wir unten gar nicht!) und jeder darf in Ruhe auffressen. Wenn alle fertig sind, darf "Näpfchen wechsel Dich" gespielt werden und dann werden die Näpfe eingesammelt. Wer eher fertig ist, hat zu warten.
    Aber es gibt durchaus auch Hunde-Konstellationen, wo die Hunde völlig entspannt nebeneinander fressen oder wo einer beim anderen mitnaschen darf. Ausprobieren.

    Achte am Anfang und dann nach einigen Wochen, wenn chira allmählich richtig ankommt, kann sich noch so einiges ändern zwischen den beiden, besonders auf feine Zeichen zwischen den Hunden.

    Und greif immer dann ein, wenn Du den Eindruck hast, dass das jetzt nicht mehr ok ist so. Lieber anfangs mal zu oft, da kann man immer noch lockerer werden.

    Ich sehe das ähnliche wie mit Kindern - die wollen auch alles haben und möglichst das, was der andere hat und so freundlich-bestimmt, wie ich es einem Kind, das für diskussionen noch nicht zugänglich ist, klarmachen würde, dass es jetzt mal nicht mit dem Dreirad spielen kann, weil das besetzt ist, mache ich es auch mit den Hunden. Ohne wen zu bevorzugen oder Partei zu ergreifen.

    Mach Dich nicht zu verrückt. Hör auf Deinen Bauch.

    LG, Chris

  • Oh man, was würde ich nur ohne Euch machen!!!

    Ganz ganz lieben Dank für Eure tollen ausführlichen Antworten und die Zeit die ihr damit für mich geopfert habt :gut:

    Ich schätze was ich wirklich als erstes lernen muss ist meinem Rocky ein wenig mehr Vertrauen in seine Sozialität zu schenken. Ich weiß schon jetzt, dass ich sofort auf 'hab acht' Stellung gehe wenn ich nur ein knurren hören werde. Ich habe auch hier im Forum eine Weile gebraucht um die Meinung der Meisten 'er darf knurren denn das ist seine Art sich auszudrücken...' zu verstehen und zu verinnerlichen. Aber klar muss Rocky sagen dürfen wenn ihm was nicht passt, vor allem einer jungen Hundedame. Ich gelobe auf jeden Fall nicht beim kleinsten Piep dazwischen zu gehen.

    Ansonsten denke ich wird es, wie Chris beschrieben hat zu Anfang etwas mehr sein, das ich eingreife. Bis ich dann mal kapiert habe, dass sie sich nicht umbringen (was hoffentlich so wird :-)) und dann wieder etwas lockerer damit umgehen kann.

    Füttern werde ich in getrennten Räumen und ich denke das wird auch so bleiben. Meine Küche ist sehr klein und einen geeigneten Platz für Rockys Näpfe zu finden war schon schwer! Deshalb wird Chira einen Wassernapf ins WoZi bekommen und dort dann auch gefüttert werden.

    Ich muss Eure Texte noch ein paar Mal lesen und wenn dann noch weitere Fragen auftauchen melde ich mich nochmal!

    Herzlichen Dank schon-/noch mal!

    P.S. Ich bin immer noch nervös :D

  • Zitat

    RUUUUUUUUUUUUUUUUUHIG bleiben :smile:

    hihihihi...ich versuchs ja, ich versuchs ja! Aber ein kleines :schockiert: - Gesicht kann ich mir manchmal nicht verkeifen wenn ich daran denke!

  • Für diesen Fall mein Lieblingssmilie :ohm: :ohm:

    Natürlich ist man erstmal angespannt, ist aber auch völlig normal. Es kommt ein neuer Hund ins Haus und erstmal muss man schauen, wie das alles so wird.

    Ich habe auch eine ultrakleine Küche und die Hunde fressen nebeneinander an den Näpfen. Im Wozi steht das Wasser.
    Man kann es nur testen, oftmals sind die Hunde total entspannt und haben überhaupt nicht den Drang irgendwas streitig zu machen.
    Bei uns ist es so, wenn Bibo aufgefuttert hat, dann geht sie aus der Küche raus und wenn die Oma fertig ist, dann wird Bibos Napf nochmal ausgeschleckt und dann kommt sie erst wieder ins Wozi :lol:

    Übrigens habe ich keine Regel, daß Dusty immer zuerst etwas bekommt. Z.b. wenn ich die Hunde draußen rufe und Bibo kommt vor Dusty an, kriegt sie natürlich zu erst was, wenn ich drinnen mit den Beiden übe, dann kriegen sie auch nicht parallel was.

    Das spielt sich ein, man muss sich halt treu bleiben und nicht dem drängen von einem nachgeben, sondern den dann eben ignorieren. Wer drängelt, kriegt zum Schluss :p

    Viel Spaß heute Abend und wir sind schon alle sehr gespannt :D

    Gruß
    Bianca

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