Wie "trainiert" man generell Panik weg?

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    LasPatitas: Ja, sonst kann ich bei meinen Eltern nicht Gassi gehen.

    Das ist genau das Problem.

    Jedes mal wenn du komplett rüber (oder zu weit für deinen Hund) gehst, wird jeder Trainingsschritt den du vorher gemacht hast wieder kaputt gemacht.

    Vor was genau hat er denn da Angst? Weißt du das? Höhe? Krach? Lücken?

  • Zitat

    5.Desensibilisierung mit neg. Verstärker

    Ich füge dem Hund unangenehme Gefühle zu (z.B. stramm nach oben gezogendes Würgehalsband) und nehme das Gefühl langsam weg, wenn der Hund mit mir an dem angstauslösenden Reiz in leichter Intensität dran ist. Die Intensität des angstauslösenden Reizes nimmt mit jedem Durchgang zu, so lange bis die max. Intensität erreicht ist.

    Öhm, da hab ich eine kleine Ergänzung. Man muß dem Nicht mal unangenehme Gefühle wie beschrieben bereiten, weil das unangenehme Ding das ja schon selber tut. Man kann negative Bestärkung auch ganz einfach und extrem elegant so einsetzen: Ich nehme man die zuvor genannte Eisenbahnbrücken-Situation als Beispiel.


    Der Hund findet die Eisenbahnbrücke furchteinflößend. Wenn man sich also drauf zu bewegt, wirds unangenehm. Ich markiere in welcher entfernung auch immer einen Schritt vorwärts, den der hund noch freiwillig macht, und die Bestärkung ist: Umdrehen, weggehen von dem Ding. In sicherer Entfernung Pause machen, Hund entspannen, neuer Durchgang.
    Das elegante dabei: man braucht keine weiteren Bestärker, wie Futter oder Spiel, weil die Belohnung ja im "das böse Ding ist weiter weg" liegt.

    Schön läßt sich negative Bestärkung auch beim Leinenpöbeln (wenn der Hund pöbelt, um den anderen Hund zu verscheuchen9 einsetzen:
    man hat Hund an der Leine, geht auf den anderen Hund zu, markiert irgendein Verhalten, dass nicht "rumpöbeln" ist - stattdessen vielleicht ein Abwenden, am Boden schnüffeln, Fingertouch, Sitz, egal, dreht sich um und geht von dem bösen Hund weg. Tataaaaaaaaa, kein Leckerchen, Spielzeug oder sonstwas nötig. Angemessenes Verhalten wird durch Enfernung des Reizes negativ bestärkt.
    Erstaunlicher Weise kann man dann tatsächlich immer näher an das Böse Ding rangehen, weil der Hund Kontrolle darüber erlangt, wie dicht es für ihn denn noch geht. Kontrolle gibt Sicherheit. Wenn ich mir sicher bin, dass ich notfalls weggehen kann, wenns mir zu viel wird, bin ich entspannter, als wenn ich weiß, dass ich da durch geschleift werde, egal ob ich das verpacken kann oder nicht.

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