Mein Training mit Canis/HTS orientierter Trainerin in Berlin

  • Ein Lobwort ist nichts anderes als ein indirekter Verstärker, genauso wie der Clicker.

    Es gibt Hunde die den Clicker toll finden, weil sie damit ein gutes Gefühl verknüpfen oder wissen, dass es richtig ist was sie machen, Belohnungen sind für die nebensächlich. Warum sollte das bei einem Lobwort nicht auch gehen?

    Bei diesen Hunden kann ich mir auch vorstellen dass man selbstbelohnende Sportarten beibringen kann.

    Wenn ich ein Verhalte shape mit Belohnung ist die Bindung zum Halter relativ egal........ohne Belohnung ist das etwas anderes.

  • Und zum Hund im Alltag sehe ich es ähnlich wie im Sport. Warum soll ich ein Verhalten, was der Hund vielleicht schon kann, bei einer zum Beispiel eigenständigen Ausführung nicht belohnen? Auch da kann ich bei gehen und das Verbal und vielleicht mit einem Markerwort belegen. Aber ich kann auch da etwas variabel sein und vielleicht etwas ganz besonders mit einem Beutezerrspiel belohnen und das Verhalten noch mal extra Positiv bestärken.

    Beste Beispiel ist, das ich einen Reiter übersehen haben. Mein Hund hat ihn gesehen, geht 20 m auf ein Wiese, die an dem Weg ist - weil wir das immer machen, wenn wir einem Reiter begegnen - und schaut mich an. Nun in dem Moment habe ich das Pferd gesehen und meinen Hund angewiesen, sich hin zulegen, weil ich noch ein Stücken weg war. Ich gehe also auch auf die Wiese und hatte meinen Hund vorher schon verbal gelobt. Weil ich aber stolz auf ihn war, habe ich danach noch schnell den Beisswurst aus der Weste gezaubert und habe mit ihm kurz getobt - während die anderen beiden im Down auf der Wiese lagen und zuschauten. Nach der kurzen Tobeeinheit, bekamen alle noch ein Lecker und wir sind weiter gewandert.
    Wäre mein Offlinehund bei Sichtung des Reiters zu mir gekommen, hätte er auch nur ein verbales Lob bekommen und wir wäre alle gemeinsam auf die Wiese gegangen.

    Oder wenn mein Kurzer einen Hasen aufspringen sieht, dem 3 Sprünge hinterherläuft und sein Verhalten von selbst abbricht, noch bevor ihn ihn rufen kann und zu mir geschossen kommt, dann wird der auch deutlich "besser" und "motivierender" belohnt, als wenn er nur den Rückruf ausgeführt hätte.

    Es kommt halt immer auf das Verhalten an, welches ich erwarte und welches mir gezeigt wird. Danach kann man die Belohnung entsprechend variieren und anpassen und es gibt bei uns sogar Dinge, die werden bei uns gar nicht mehr belohnt, wie das Warten an Weggabelungen.

  • So, jetzt hab ich mich endlich durch diesen interessanten Thread gelesen. schweißvonderstirnwisch

    Zitat


    ich schnalle meine verstellbare leine um in den kürzesten ring. ich gehe mit meinem hund los. mein hund wird unaufmerksam, also gehe ich in richtung des hundes an lockerer leine einen schritt rückwärts auf meinen hund zu, gebe eine kleine körpersprachliche einladung (gehe beim laufen, ohne den hund anzuschauen leicht in die knie, senke meine hand, öffne die schulter). alles geschieht extrem langsam und ruhig, fast beiläufig. dann wende ich. ist mein hund unaufmerksam und hat meine einladung missachtet, nehme ich ihn mit einem kurzen ruck mit. ohne druck, wut oder stress. einfach ganz ruhig und neutral, ohne einen einzigen blick.

    Das heißt aber, dass der Hund hinter dir trödelt oder versteh ich da jetzt was falsch? :???:

    Zitat

    Mein Hund ist ziemlich leicht zu beeindrucken - da muss ich dann schon aufpassen, dass ich nicht zu heftig werde. Auf der anderen Seite kann sie im Trieb so hochfahren (Jagdtrieb), dass sie in manchen Momenten gar nichts mehr wahrnimmt. Da könnte man ihr richtig weh tun, ohne dass sie es merken würde (tue ich natürlich nicht). Dementsprechend funktioniert bei ihr ein Um- oder Ablenken über Spielzeug oder Futter absolut nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Ignoranz dem Reiz gegenüber vieles leichter macht.

    Gib mir meine Lucy wieder. :D
    Im Ernst, wie meinst du das, Ignoranz gegenüber dem Reiz macht es leichter? Tust du einfach so, als ob du den Hasen, der da gerade über den Acker hüppelt nicht siehst, in der Hoffnung deine Meggie tut es dir gleich? :???:
    Ich frage deshalb, weil auch Lucy absolut nicht um- oder ablenkbar ist, wenn sie erstmal im Jagdmodus ist. Also versuche ich aufzupassen, dass es gar nicht erst so weit kommt.

  • Zumindest löst sie dann auf den Reiz hin meistens nicht aus (wie gesagt alles an der Leine). Haben es heute im Park wieder gehabt. Meggie sieht Eichhörnchen, ich sehe es natürlich auch (bin ja nicht blind), gehe aber weiter meines Weges. Bevor die Leine (z.Zt. 3m) zu Ende ist geht Meggie mit. Sie guckt mich zwar nicht an, folgt aber trotzdem. Wir experimentieren ja zur Zeit noch, aber sobald ich dem Reiz auch nur ein bisschen Beachtung schenke (duch Ansprache an Meggie, durch ein Kommando oder auch nur durch Stehen bleiben und in die Richtung gucken) geht sie in den Jagdmodus und ist nicht mehr ansprechbar.

    Wenn ich Meggie hinter mir laufen lasse, spricht sie eigentlich (so weit ich das beurteilen kann, ich sehe sie ja nicht wirklich) gar nicht auf den Reiz an.

  • Zitat

    Zumindest löst sie dann auf den Reiz hin meistens nicht aus (wie gesagt alles an der Leine). Haben es heute im Park wieder gehabt. Meggie sieht Eichhörnchen, ich sehe es natürlich auch (bin ja nicht blind), gehe aber weiter meines Weges. Bevor die Leine (z.Zt. 3m) zu Ende ist geht Meggie mit. Sie guckt mich zwar nicht an, folgt aber trotzdem. Wir experimentieren ja zur Zeit noch, aber sobald ich dem Reiz auch nur ein bisschen Beachtung schenke (duch Ansprache an Meggie, durch ein Kommando oder auch nur durch Stehen bleiben und in die Richtung gucken) geht sie in den Jagdmodus und ist nicht mehr ansprechbar.

    Wenn ich Meggie hinter mir laufen lasse, spricht sie eigentlich (so weit ich das beurteilen kann, ich sehe sie ja nicht wirklich) gar nicht auf den Reiz an.

    Das finde ich jetzt super interessant. Hast du das selbst aufgebaut oder habt ihr das in einer HS gelernt?

  • Zitat


    Bei uns hat eine neue Hundeschule aufgemacht .
    Die Betreiberin sagt von sich Sie ist *behördlich zertifizierte Hundetrainerin und Canis Absolventin*.
    I-Net addresse is http://www.hundschule-artgerecht.de.
    was haltet ihr davon ?

    Das heißt, dass sie hier http://www.canis-kynos.de/ ihre Ausbildung gemacht hat und auch zertifiziert wurde. Ich würde es mir an Deiner Stelle mal ansehen. Wir sind auch bei einer Trainerin von Canis und sehr zufrieden, wobei man auch da sicherlich nicht alle Trainer in einen Topf schmeißen kann.

  • Zitat

    Das finde ich jetzt super interessant. Hast du das selbst aufgebaut oder habt ihr das in einer HS gelernt?

    Wir experimentiern selbst. Das schlimmste, was passieren kann, ist ja, dass Meggie auch weiterhin an der Leine bleiben muss (was ja für ´nen Podenco nicht untypisch wäre - das soll jetzt keine Entschuldigung sein).

    Gelernt habe ich viel aus den DVD´s der HTS, von Michael Grewe, aus Büchern, bei Seminaren von Thomas Baumann und eben aus dem Umgang mit meinem Hund. Die Leinenpöbelei haben wir mittlerweile so gut im Griff, dass es nur bei ganz bestimmten Hunden wieder durchkommt. Also scheint ja irgendwas, was ich tue, für meinen Hund richtig zu sein.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!