Ein Klapps hat noch niemandem geschadet...

  • Versteh mich nicht falsch, kefababsi, ich denke mir schon, dass du mir nur helfen willst und dass du damit sicherlich gute Erfahrung gemacht hast, sonst würdest du mir das nicht vorschlagen. Ich weiß nur definitiv, dass man das nicht bei jedem Hund machen kann und wenn man an den falschen gerät zieht man unweigerlich den Kürzeren und dann ist die ganze Hund/Mensch Beziehung im Eimer.


    Ich habe eine sehr gute Trainerin, mit der ich schon lange arbeite und die wahre Wunder bei Peppino bewirkt hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Peppi bei anderen unerfahrenen Hundehaltern, die nicht so eine gute Trainerin zur Hand gehabt hätten, er eingeschläfert worden wäre. Er war wirklich schlimm... ich habe mich eine Zeit lang nicht mehr mit ihm vor die Tür getraut. Du siehst also, dass ich schon viel mit ihm gearbeitet habe, sodass ich ihn jetzt immer frei laufen lassen kann, ohne dass ich Angst haben muss, dass er mir Passanten anfällt... das hat er früher bei jedem gemacht! Jetzt macht er es überhaupt nicht mehr, vergewissert sich sogar des Öfteren bei mir, wenn er sich unsicher ist, ob der Mensch, der ihm da entgegenkommt okay ist oder nicht.


    Meine Trainerin, die ich für sehr kompetent halte, weil wir eben schon so viel erreicht haben, würde mir nie und nimmer vorschlagen meinen Hund auf den Rücken zu drehen!

  • Hallo,


    zur Ausgangsfrage:
    ja, kann ich verstehen. Ist mir früher auch passiert, heute hab ich mich da zu sehr unter Kontrolle, beziehungsweise würde mich nur körperlich wehren wenn der Hund mich wirklich angreift!


    Wegen Deines Problemes mit Sachen abgeben:
    hast Du mal versucht den Hund zu Dir zu rufen?
    Ihn dann das Gestohlene apportieren zu lassen? Also es mehrmals wieder wegwerfen und bringen lassen?


    Ich habe auch einen Hund mit Vergangenheit und hatte das selbe Problem. Filou hat früher auch Hunger gelitten und wurde in einer Kiste in Spanien gefunden, in der er wohl schon mehrere Tage drin war. Was er sonst noch erlebt hat möchte ich gar nicht wissen.


    Ich habe keine Rangordnungs-oder Respektprobleme mit ihm, dennoch hatte er ein Problem mit Sachen abgeben und auch mit dem Füttern. Füttern hab ich so gelöst, dass er nur noch aus der Hand bekommt, da er den Napf verteidigt und auch Brocken verteilt, die er bewacht.
    Ich habe es mit Ignorieren versucht, also ihm dadurch gezeigt, dass ich absolut nichts von seinem Futter möchte. Dennoch griff er an wenn man im Abstand von 10 Metern an ihm vorbeilief. Er kam von Hinten, hatte furchtbare Angst dabei, konnte es aber nicht lassen (zwanghaft).


    Auch bei der Handfütterung schnappte er meiner Freundin ins Gesicht. Viele meinten ich solle ihn einschläfern, doch das war mein einziges Problem mit ihm, ansonsten gab es nichts auszusetzen. Trainer (auch bekannte Trainer aus dem TV) konnten mir nicht helfen und meinten: einschläfern!


    Als dieses Urteil stand, habe ich mir gedacht: Verkehrt machen kann ich nichts mehr und hab auf mein Bauchgefühl vertraut!


    Zuerst habe ich alle Spielsachen im Wohnzimmer verteilt. Es waren wirklich viele! Filou begann sofort diese zu horten und bewachen zu wollen, aber er kam mit dem Horten nicht hinterher, denn jedes Mal wenn er wieder lostrabte, holte ich die Sachen aus dem Korb und verteilte sie wieder.
    Nach zwei Stunden war er fix und alle und hat es aufgeben.


    Die Spielsachen blieben einige Wochen so verteilt und er bewachte und hortete sie nicht mehr. Es gab sie ja im Überfluss, also waren sie nicht verteidigungswürdig.


    Das selbe machte ich mit Kausachen. Er wollte immer das haben welches ich hatte und kam in einen Konflikt. Wenn er meines haben wollte, forderte ich ihn auf mir seines zu bringen. Das wollte er partout nicht und spielte ich mit meinem Schweinohr weiter rum. Irgendwann konnte er nicht anders und brachte mir sein angelutschtes Ohr, welches ich ihm ohne Probleme aus dem Maul nahm und ihm das andere gab.
    Schließlich wollte er dann doch wieder seines zurück.
    Als er mir das Meinige brachte, hab ich dieses weg und das andere zum Apportieren geworfen.
    Wir machten ein Spiel daraus.
    Am Ende hat er es immer wieder bekommen und durfte es fressen.


    Er lernte das Apportieren dadurch und, dass es nicht schlimm war MIR etwas zu geben (andere sollten das tunlichst lassen).


    Dann brachte ich ihm bei, dass er immer zu kommen hat wenn ich ihn rufe, entweder er brachte das Spielzeug mit, oder er kam ohne Spielzeug. Kam er ohne, dann musste er sitzen und bleiben, während ich das begehrte Spielzeug holte.


    Als das saß, ging ich dazu über mir auch Sachen bringen zu lassen, die er klaute.
    Er hatte gelernt, dass es keinen Ausweg gab (entweder ohne kommen oder mit). Kam er mit, dann hab ich das Teil genommen und geworfen. Er musste es immer wieder bringen. Irgendwann hab ich es dann gegen ein Spielzeug ausgetauscht und das geworfen.


    Da es mit Spielzeugen kein Problem mehr gab, hab ich das Spiel dann immer positiv beendet indem er ein Leckerli bekam, oder ich ihn in den Garten gelassen habe.


    So hab ich nach und nach die Gefühle die Filou hatte (verteidigen müssen, aus Angst) abgebaut und in eine freudige Erwartung umgelenkt.


    Das ganze hat Monate gedauert, aber es hat sich gelohnt.


    Ganz weg ist seine Unsicherheit noch nicht, aber wir können im Abstand von zwei Metern vorbeilaufen ohne dass er uns anfällt und tillt!
    Kommen wir zu Nahe und er knurrt, dann schick ich ihn einfach weg und sag locker: Nimms mit!


    Ganz wichtig war und ist:
    niemals auf den Hund zugehen, sondern den Hund immer Kommen lassen!!!


    Filou reagiert heute noch unsicher wenn wir auf ihn zulaufen und er was zum Kauen hat. Daher schicke ich ihn, wenn ich wirklich da hin muss wo er liegt, vorher schon weg.


    Seit letztes Jahr im Juli ist nichts mehr in Sachen beissen vorgefallen und ich hoffe es bleibt so!


    Wie gesagt: es dauert sehr lange und ob man es ganz wegbekommt bezweifel ich, gerade wenn es tief verankert im Hund ist durch schlechte Erlebnisse in der Prägephase, aber man kann es handelbar machen.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Zitat

    Da gibt es eine alte Regel. eine für den Hund: "Beiße nie die Hand die Dich füttert" und eine für den Menschen: "Schlage den Hund nie mit der Hand die ihn streichelt"


    Hallo kefababsi,
    Diese Regeln sind nicht nur alt, sondern URALT!!!! :hust:



    Zu 1)
    WIE machst du diesen Satz einem Hund klar? Drehst du ihn dazu auf den Rücken und sagst dann den Satz dazu? :???:


    Zu 2)
    Generell sollte KEIN Individuum geschlagen werden.
    Dieser Satz „Schlag den Hund nie mit der Hand“ wird von Rittmeister von Stephanitz *1864 + 1936 in seinem Buch: „ Der deutsche Schäferhund….“ veröffentlicht 1932.
    Er hat auch eine Antwort dazu geschrieben: „Nimm nicht die Hand sondern eine Reitgerte.“ Auch die von dir angeführte „Unterwerfung des Hundes“ wird in diesem
    Buch beschrieben.
    Ich kann dir eigentlich nur DRINDEND RATEN, schaff dir Neue Literatur über Hunde
    und deren Erziehung an.

  • Zitat

    Ihr habt eine merkwürdige Definition davon, was Schlagen ist. :?


    Aber darum geht es auch gar nicht. Tatsache ist, dass der Hund ein Beuteverteidigungsverhalten zeigt und dass der Themenstarterin auch bewusst ist. Sie dies aber "im Eifer des Gefechts" außer acht ließ, weil sie wütend war und ihr Nein durchsetzen wollte.
    Es ist dann so gekommen, wie es kommen musste, der Hund hat entsprechend reagiert und wurde dann von der TS dafür gemaßregelt. Das kann ich alles nachvollziehen, aber Tatsache ist eben, es hätte auch anders ausgehen können.


    Die TS sollte dringend mit ihrem Hund ein paar Kompetenzen klären.


    Sorry wenn ich mal so konkret frage: was hattst du denn in der situation gemacht?

  • Ich muss jetzt echt lachen. 1. Hab ich das bei meinem Rüden nur einmal gemacht und mach das nicht ständig weil es nicht mehr nötig war. 2. Natürlich muss man wissen wie man das angeht - sonst kann es schief gehen. 3. Sind alle meine Hunde glücklich gewesen und haben mir 100% vertraut. Bei sieben meiner Hunde brauchte ich die Unterwerfung nicht - bei dem einen war es eben notwendig. Auch ich habe 2 kleine Kinder und hätte viel zuviel Angst, dass ein Hund zubeißen könnte. Gottseidank ist das nie passiert. Keiner meiner Hunde hat jemals ein Kind angeknurrt, wenn es ihm auch das Fressen weggenommen hat.
    Leider wird einem immer das Wort im Mund verdreht. Ich habe keine Ahnung aus welcher Zeit diese Methode stammt und wer sie erfunden hat. Ist mir auch egal. Es war wirksam. Und wenn Lilarose ein Baby erwartet, dann kann ich ihr nur raten, ihrem Hund das Knurren wenn man ihm was wegnehmen will abzugewöhnen. Wie auch immer sie das macht - sie wird schon das richtige tun. Es war ja nur ein gut gemeinter Tipp. Ob den jemand befolgt oder nicht ist jedem selber überlassen. Ihr habt halt wieder mal jemanden gefunden bei dem ihr Frust abbauen könnt. Macht ruhig. Ich habe einen breiten Rücken. In unseren Kreisen bin ich bekannt für meine liebevollen, gutmütigen und folgsamen Hunden. Viele neue Hundebesitzer holen sich bei mir Rat. Ich brauche weder Leine noch Maulkorb. Habe noch nie einen Hund geschlagen. Weder mit der Zeitung noch mit der Hand oder sonstigen Hilfsmitteln. Ich hab auch noch nie einen Hund angeschrien.
    Aber ich hab schon mal mit ansehen müssen, wie ein Baby vom eigenen Hund in die Kehle gebissen wurde, weil es im Krabbelalter zum Hundespielzeug gekrabbelt ist. Ich bin auch Sanitäter und ich kann euch sagen - es war einfach nur grausam. Ich kannte auch diesen Hund. Der wurde vermenschlicht und hatte alle Freiheiten. Wie enden dann diese armen Hunde? Im Tierheim.
    Aber wenn ihr mich nicht verstehen wollt, kann ich dieses Forum auch gerne wieder verlassen.


    Auf jeden Fall wünsche ich Lilarose alles gute für die bevorstehende Geburt und ein glückliches Zusammenleben mit Kind, Familie und Hund.
    Sollte sie sich dennoch noch mit mir unterhalten wollen dann gerne unter [email='babsi-h@aon.at'][/email] Ich mache mich hier sicher nicht zu Gespött anderer. Für das ist mir meine Zeit einfach zu schade.


  • Wow, da hast du ja ne ganze Menge mitgemacht... Ich weiß wie das ist, wenn man gesagt bekommt, man solle den Hund einschläfern lassen. Das habe ich damals von einem Tierarzt gehört, weil ich Peppino, als er gerade mal vier Monate alt war, mit Maulkorb zu ihm gebracht habe wegen einer Verletzung an der Pfote. Die Tierärztin fragte mich ganz erstaunt, was so ein kleiner Welpe denn mit nem Maulkorb anfangen soll. Ich erklärte ihr dann die Problematik und sie meinte zu mir, man müsse den Hund einschläfern -.-
    Ich bin soooo froh, dass ich aus reinem Zufall an eine Trainerin geraten bin, die selber Problemhunde hält und sich bestens damit auskennt.


    Deine Tipps sind echt super und du hast das mit deinem Filou ganz, ganz toll gemacht! Ich glaube auch, dass es einige Dinge gibt, die ich aus Peppino einfach nicht rausbekomme, z.B. dass er beim Autofahren jeden anbellt, da hat er einfach scheiß Erfahrungen gemacht und das bekomm ich nicht mehr aus ihm raus. Oder dass Kinder ihm nichts tun, auch wenn sie laut sind und rumhüpfen... leider wurde er schon des öftern ganz fies von Kindern geärgert und provoziert. Das einzige was ich da tun kann, ist ihn an bestimmte Kinder zu gewöhnen, aber fremde Kinder wird er immer verbellen wollen. Ich kann damit leben.


    Ein Spiel daraus zu machen, dass er mir etwas wieder gibt, mache ich immer wieder mit ihm... das Blöde ist nur, dass er sehr genau weiß, dass es ein Spiel ist ^^ er lässt sich alles problemlos aus dem Mund nehmen, was ich ihm vorher gegeben habe. Ich habe auch schon probiert etwas absichtlich liegen zu lassen, damit er es sich nimmt und ich dann so tun kann, als würde er es nicht haben dürfen... pustekuchen ^^


    Sein Fressen kann ich ihm auch problemlos wegnehmen... er weiß, das ist seins und ich wills ihm eigentlich gar nicht klauen. Es ist tatsächlich nur in Situationen so, in denen er etwas nimmt, dass er definitiv nicht haben darf. Ich weiß nicht, ob das an meiner Körperhaltung liegt, dass er das so begreift... ich werd da mal mit der Trainerin drüber sprechen, dass sie das beobachtet... das Problem ist nur: Sie müsste dann ja rund um die Uhr da sein umd es dann zufällig mit zu bekommen :p


    Schwierige Situation.


    Ich denke ich werd erstmal dabei bleiben ihn wegzulocken, das klappt. Er lernt zwar dann nicht, dass er auf Kommando von etwas ablassen soll, aber immerhin bekomme ich ihn so davon weg, das ist mir erstmal das wichtigste.

  • Zitat

    Ihr habt halt wieder mal jemanden gefunden bei dem ihr Frust abbauen könnt.


    Ich habe keinen Frust.


    Zitat

    Keiner meiner Hunde hat jemals ein Kind angeknurrt, wenn es ihm auch das Fressen weggenommen hat.


    Meine auch nicht. Das lag aber daran, daß ich den Kindern erklärt habe, sie dürfen den Hunden das Futter nicht wegnehmen und sie dürfen die Hunde beim Fressen nicht stören.


    Zitat

    Leider wird einem immer das Wort im Mund verdreht.


    Das hat ja nun wirklich keiner gemacht. Wir finden nur ganz einfach deine völlig überholten, veralteten Erziehungsmethoden nicht gut.


    Zitat

    Aber ich hab schon mal mit ansehen müssen, wie ein Baby vom eigenen Hund in die Kehle gebissen wurde, weil es im Krabbelalter zum Hundespielzeug gekrabbelt ist. Ich bin auch Sanitäter und ich kann euch sagen - es war einfach nur grausam. Ich kannte auch diesen Hund. Der wurde vermenschlicht und hatte alle Freiheiten.


    Was willst Du damit sagen. Das wer seinen Hund nicht auf den Rücken dreht, ihn vermenschlicht, ihm Freiheiten läßt und er darum den Kinder an die Kehle geht?


    Dein Beispiel ist ein riesen Fehler der Eltern des Kindes. Man muß immer damit rechnen, daß ein Hund seine Ressourcen verteidigt. Darum läßt man ein kleines Kind gar nicht an die Sachen des Hundes.


    Zitat

    Aber wenn ihr mich nicht verstehen wollt, kann ich dieses Forum auch gerne wieder verlassen.


    Solche Erziehungsmethoden will ich nicht verstehen und ich glaube, daß geht nicht nur mir so. Wenn Du nicht mit Kritik umgehen kannst, ist es wohl besser, wenn Du das Forum verläßt.


    Vielleicht hättest Du dich mal ein bißchen einlesen sollen. Wir sind hier recht ehrlich zu einander. Und wir schreiben, was uns nicht gefällt.
    Wer hier herkommt weil er nur Beifall haben möchte, ist hier falsch.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs


  • OK, ich hatte während meiner Zeit als Züchter die Gelegenheit, das Verhalten einer Hündin gegenüber den Welpen direkt, also am lebenden Objekt zu beobachten. Die Hündin dreht die KLEINEN Welpen um, wenn diese satt sind und die Hündin ihnen den Bauch massiert und sie sauber macht. IST DIESE PHASE VORBEI, TUT SIE DAS NIE WIEDER!!! Ich weiß nicht, welcher Trottel diese Geschichte mal in die Welt gesetzt hat, aber sie stimmt einfach nicht!


    Wird der Welpe gemaßregelt, drückt die Hündin den Welpen sanft, ohne zuzubeißen AUF DEM BAUCH LIEGEND auf den Boden, niemals auf dem Rücken.


    Die Unterwerfung, d.h. sich auf den Rücken schmeißen, macht nur der Welpe selbst. Da hilft keiner nach.


    Das gewaltsame Auf-den-Rücken-drehen habe ich nur dann beobachtet, wenn es bei einer Beisserei wirklich ernst wurde, also mindestens mit Verletzungen zu rechnen war, weil der "Stärkere" an die ungeschützten Stellen des Gegners kommen wollte.


    Dies bedeutet für mich, daß wenn man seinen Hund auf den Rücken schmeißt (und solange er dies nicht von selbst tut, also auch im Spiel), der Hund laut Hundesprache in diesem Moment von dir massiv bedroht wird. Das würde auch erklären, wieso so etliche Hunde bei dem Versuch so abdrehen. Sie sehen sich vom Menschen an Leib und Leben bedroht.

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