Erfahrungen mit euren Hunden von Privat

  • Mal vorweg - auch ein Hund vom Züchter ist ein Hund von Privat für mich. Welchen Unterschied gibt es da für Euch?


    Unsere jetzigen Hunde kommen ja alle vom Züchter. Die einzige Abweichung tritt bei Sheeva auf, Sie haben wir praktisch "gebraucht" gekauft, Sie wurde mit 18 Monaten wegen eines Zahnfehlers (daher Zuchtuntauglich) verkauft. Der Zahnfehler hat sich im Laufe ihrer Entwicklung als Irrtum herausgestellt und mittlerweile hat Sie ihre endgültige ZZL.


    Warum wir uns für Sie entschieden haben? Es hat einfach gepasst - sei es die Sympathie zwischen uns oder unserer damaligen hier lebenden Hunde. Wir hatten uns ja mit den damaligen Besitzern und Sam zu einem Treffen verabredet. Sie kam sofort an, kuschelte, sprang in unser Auto - so als ob Sie schon immer bei uns gelebt hätte. Ein paar Wochen später waren wir in der Nähe ihrer ehmaligen Besitzer im Urlaub und trafen uns mit Ihnen. Sie hat sich zwar gefreut Sie zu sehen, doch nicht so überschwenglich wie ich eigentlich gedacht hätte.

  • Für mich ist ein Hund "von Privat", wenn es eben kein Welpe ist, sondern ein ausgewachsener Hund, der von einem normalen Besitzer wie du und ich abgegeben wird.
    Die Züchter meiner Hunde sind natürlich auch Privatleute, aber ich beziehe mich hier nur auf "Gebrauchthunde". ;)


    LG
    das Schnauzermädel

  • Unser Monster kam mit einem Jahr zu uns. Die Vorbesitzer waren ziemlich planlos an die Hundehaltung rangegangen und dann hat auch noch "die Tochter eine Allergie bekommen". :roll: Das Veterinäramt war auch schon da... Tierheim kam für die Leute nicht in Frage, weil "da muss man Gebühr zahlen, wenn man einen Hund abgibt", man kann sich vorstellen, was irgendwann passiert wäre, wenn wir ihn nicht genommen hätten.
    Nun ja, wir hatten dann einen komplett unerzogenen Junghund, der uns auch noch regelmäßig am Arm hing. Hatten wir uns nicht ganz so vorgestellt. Heute, nach bald eineinhalb Jahren Arbeit, haben wir die größten Baustellen schon eine Weile beseitigt und sind dabei ein super Team zu werden.
    Würde ich wieder einen Hund von Privat übernehmen? Ja, weil ich jetzt weiß, was passieren kann und wie ich reagieren muss. Anfangs war ich ganz schön überfordert, muss ich sagen. Da ich nicht auf eine bestimmte Rasse festgelegt bin, eher ein Faible für Mischlinge habe, kommen für mich nur Tierschutz- oder private Abgabehunde in Frage. Ob man einen Hund aus dem Tierheim befreit, oder davor bewahrt, macht für mich keinen großen Unterschied. Allerdings kann man bei einem Tierheimhund auf die Erfahrungen der Betreuer mit dem Tier zurückgreifen, das kann von Vorteil sein. Privatpersonen sagen, um den Hund loszuwerden, leider oft nicht die ganze Wahrheit, das muss einem klar sein.


    Grüße von eleanor

  • Zitat

    Für mich ist ein Hund "von Privat", wenn es eben kein Welpe ist, sondern ein ausgewachsener Hund, der von einem normalen Besitzer wie du und ich abgegeben wird.


    So habe ich es auch angenommen.

  • Bajo kommt von Privat.
    Er war zu dem Zeitpunkt 1 Jahr (bzw. 2 Tage vor seinem Geburtstag hab ich ihn übernommen).
    Abgegeben, weil man keinen Bock mehr hatte, die Frau vom Freund sitzen gelassen wurde, Umzug bevor stand und der Hund dort einfach Fehl am Platz war.
    Es war alles eher eine "Hals über Kopf"-Sache, weil ich ja eigentlich keinen zweiten Hund neben dem Studium wollte. Aber wie das so ist: Eine meiner Lieblingsrassen, hingefahren, angeschaut, mitgenommen.


    Vorteile? Nachteile?
    Ich kanns gar nicht so genau sagen. Informationen über den Hund hatte ich kaum vom Vorbesitzer. Da wusste ich mehr über Tierschutzhund Ali.
    Vorteil ist vielleicht, dass die Vorgeschichte etwas mehr bekannt ist, als beim Tierschutzhund. Auch wenn ich natürlich nicht weiß, wie in der vorherigen Familie mit ihm umgegangen wurde - ich denke mir da nur meinen Teil.
    Und ich weiß genau, wo der Hund herkommt, kann, wenn ich möchte, mit dem Züchter kontakt aufnehmen.


    Ob nun von Privat oder aus dem Tierschutz spielt für mich allerdins keine entscheidende Rolle. Wo der nächste Hund (iiiirgendwann... NACH dem Studium) herkommt ist mir egal. Fest steht nur, dass der mindesten 2 Jahre alt sein wird ;)

  • Zitat

    So habe ich es auch angenommen.


    entschuldigt, genau so wars gemeint *g*


    Zitat

    Ich würd gern von euch wissen, wer nen Hund von privat hat (keine Welpen, sondern erwachsene Hunde aus Familien, die wegen Überforderung, Scheidung etc. abgegeben werden).


    aus dem Anfangspost

  • Leika ist auch so eine "Privatübernahme".


    Eigentlich waren wir auf der Suche nach einem mittelgrossen kurzhaarigen Hund aus dem Tierschutz. Nun, dann hörten wir von Leika: grösser als geplant, Schäferhund-Mix (wollten wir eigentlich auch nicht). Sie war "Nachbarshund" bei der Friseurin einer Kundin. Sie durfte nicht ins Haus, nervte die Nachbarn, weil sie z. B. bei Regen heulend vor der Haustür sass.


    Tja, wir sagten dann leichtfertig zu, sie uns mal anzusehen. Die Abgabe sollte dann nämlich auf einmal ganz schnell gehen. Angeblich hat das Kind "auf einmal" eine Allergie. Die Umgebung sprach eine andere Sprache: Im Garten stand ein recht kleiner Zwinger, was darauf hin deutete, dass Leika dort hauptsächlich ihre Zeit verbringen musste.


    Wir fuhren also an meinem Geburtstag in den Odenwald, um Leika kennenzulernen. Vorher hatten wir nur ein schon zwei Jahre altes Foto gesehen.
    Leika lief auf uns zu - und als wir uns mit den Noch-Besitzern zusammensetzten, fand sie ihren Platz zwischen meinen Füssen und wollte nicht mehr weg. Beim anschliessenden Probespaziergang stellte sich heraus, dass sie das Spazierengehen wohl eher nicht gewöhnt ist. Aber sie achtete sofort auf uns.


    Wir nahmen sie zur Probe mit nach Hause - sie sprang ohne Zögern ins Auto. Bei uns zuhause wurde dann die Wohnung inspiziert, der Schlafplatz zur Kenntnis genommen und sofort Wasser und Futter angenommen.


    Leika war zuhause angekommen. Sie war damals 4 Jahre alt, keine aktuellen Impfungen, kein Chip, nur wenig Erziehung.


    In den nächsten Wochen wollte ich sie noch oft zurückbringen, habe es aber nicht übers Herz gebracht, weil ich immer den Zwinger vor mir sah. Inzwischen ist sie seit 3 Jahren bei uns. Wir können es uns nicht mehr anders vorstellen, obwohl immer noch nicht alles so ist, wie es sein sollte.


    Leika ist sehr stressanfällig, dreht sofort auf 180, wenn etwas anders ist als sonst. Sie bellt manche Leute an, reagiert auf "Gespenster", aber wir haben gelernt, damit zu leben (unsere Nachbarn leider nicht alle....).


    Wir waren bei der Übernahme sehr blauäugig - Leika war und ist definitiv kein Anfängerhund. Heute würde ich bei einer Übernahme von privat deutlich vorsichtiger vorgehen und nicht gleich "adoptieren".


    Gruss
    Gudrun

  • Also Fjari habe ich auch von Privat. Mir wurde nur gesagt, da sei eine Frau, die gaaaanz dringend ihren Hund abgeben wollte (von einer befreundeten Tierschützerin).


    Ich bin hingefahren und wollte mir den Hund erstmal angucken. Es gab vorher nur einen ganz kurzen E-Mail-Kontakt bezüglich des Treffens, aber keine Infos über den Hund. Nun gut, ich hatte mir gedacht: gerne ein älterer Hund, Rüde oder Hündin egal, KEIN Terrier (irgendwie hatte ich da nie einen Draht zu, hatte aber auch noch nie einen eigenen) und ca. mittelgroß bzw. 15-20 kg und noch einigermaßen sportlich, da ich viel wandere. Achja, verträglich mit Hunden und Menschen sollte er noch sein.


    Also ich hatte ziemlich klare Vorstellungen - eigentlich.


    Aus der S-Bahn ausgestiegen, begrüßte mich die Frau, die Fjari (da hieß er noch Shicco) und ihre zwei Kinder dabei hatte. Wir gingen spazieren und unterhielten uns ein wenig, wobei die Frau mehr mit den Kindern beschäftigt war. Tja, und ich beobachtete den Hund. Im ersten Moment dachte: Diesen Hund niemals. Er war erst ca. sechs Monate alt, Terrier-Mix und durch seine Fellfärbung erinnerte er mich stark an meinen erst kurz zuvor gestorbenen Dalmatiner-Mix.
    Allerdings trafen wir auch andere Hunde und ich sah, dass er ein super Sozialverhalten hat und das aus ihm ein ganz toller Hund werden könnte, wenn er gut gehalten und erzogen werden würde. Tja, ich wollte mir das GAnze gerne noch überlegen, auch wenn ich ihn schon echt süß fand. Aber es gab da ja noch meine eigentlichen Kriterien und Bedenken. Für die Frau war es aber beschlossene Sache, ich müsste den Hund sofort mitnehmen, sie können ihn nun auf keinen Fall mehr mit nach Hause nehmen und müsste ihn sonst IRGENDJEMANDEM anders geben :shocked:


    Tja, und dann hab ich das gemacht, von dem ich nie gedachte hätte, dass ich sowas tun würde. Ich habe Fjari wirklich mitgenommen. Er war viel zu dünn, aber gut drauf. Hinterher stellte sich raus, dass er eine meldepflichtige Tierseuche hatte, die dann ein halbes Jahr behandelt wurde und für die ich mir dann bei Freunden Geld geliehen habe usw. Ich habe es nie bereut den Kleinen genommen zu haben, aber ich würde es so nicht wieder machen.
    Alle Angaben dich bekam waren falsch und als ich bezüglich der Krankheit, die er schon mitbrachte, die Frau anrief, ging sie nicht mehr ans Telefon und meldete sich auch nie wieder bei mir ... Ich wollte halt nur wissen, ob er schon behandelt worden war und mit was, weil wir zwei Wochen ratlos rumgedoktert haben und er fast gestorben wäre. Das schien ihr aber egal gewesen zu sein.


    Fazit: Lieber wieder über einen Tierschutzverein! Bei Jess hat das hervoragend geklappt. Wobe ich sagen muss, das man auch dort sehr gut gucken muss wo man landet. Bei Yullie war der Tierschutzverein eine Katastrophe und von dort würde ich nie wieder einen Hund nehmen.

  • Wichtig, wenn man sich für eine Privatübernahme interessiert: Man muss Nein sagen können. ;)


    Wenn man an den falschen Vorbesitzer gerät, dann steht man schnell aus Mitleid mit einem Hund da, der einfach nur sehr schlecht passt.


    Wir nehmen ja nun Hunde, die nicht ganz ungefährlich sind.
    Nur weil wir gerade Platz für einen Hund haben, nehmen wir nicht den erstbesten, auch wenn ich weiß, dass der Hund ohne neuen Platz eingeschläfert wird.
    Die Grundchemie mit dem Hund muss stimmen und der Besitzer muss entsprechend offen und ehrlich sein. Ich habe kein Problem damit, wenn der Hund ernsthafte Probleme macht, aber ich möchte von denen nicht daheim eiskalt erwischt werden.
    So einen Hund zu nehmen bedeutet viel Verantwortung zu übernehmen, das tue ich nur, wenn ich vorher weiß, wotauf ich mich einlasse.


    LG
    das Schnauzermädel

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