Hund fletscht mir gegenüber die Zähne

    Hallo zusammen,


    ich habe ein kleines Problem. Genau genommen ist es noch kein richtiges problem, aber ich möchte vorab in Erfahrung bringen, wie ich der folgenden Situation Herr werden kann.


    Also erstmal ganz kurz umrissen:
    Hund Labrador Mischling aus dem Tierheim (ursprünglich aus Spanien) lebt bei meiner Frau und mir seit Anfang Dezember. Ein extrem ausgeglichenes Tier, bekommt regelmäßig viel Zuneigung und Auslauf, versteht sich mit allen Hunden bestens und zeigt keinerlei Aggressionen. Wir haben uns drauf geeinigt, dass der Hund zu uns auf die Couch darf weil wir Kuscheln am TV als schön empfinden. Auch im Bett darf er ab und an mal kuscheln.
    Mit seinem aktuellen Alter dürfte er sich in der Pubertät befinden.


    Der Hund liegt gegen Abend dösend auf der Couch rum und schläft dort gerne mal etwas ein. Nun legt er sich manchmal auch auf meinen Lieblingsplatz zu den Kissen. Wenn ich komme und mich dort hinlegen will, reagiert er nachwievor nicht auf Kommandos, dass er woanders hin bzw auf seine Decke soll. Das klappt nur mit Leckerchen. Wir üben ja noch und er ist noch jung.
    Gestern abend habe ich ihn einfach mit den Händen zur Seite geschoben. Das gefiel ihm überhaupt nicht, er knurrte mich an und fletschte die Zähne. Da mir diese Situation unbekannt war, wusste ich nicht konsequent zu reagieren und lies mich von ihm einschüchtern. Ich rief meine Frau dazu und zusammen schickten wir den Hund ohne Leckerchen auf seine Decke. Nur langsam lies er sich dazu überreden. Danach war wieder alles in Ordnung.
    Dieses Szenario ist nun zum zweiten mal passiert. Beim 1. mal wollte ich ihn vor Wochen gegen rund 23 Uhr aufwecken, damit er ins Schlafzimmer (er war damals noch nicht 100%ig stubenrein und musste sich somit permanent unter unserer Beobachung befinden) mitkommt. Ich griff ihm um den Bauch um ihn anzuheben. Das gefiel ihm ebenfalls nicht, siehe oben.


    Soweit so gut. Was nun tun? Wie verhalte ich mich in dieser Situation richtig? Ich habe ihn lautstark beschimpft, aber traute mich gestern abend nicht noch weiter zu schieben. Der Grundgedanke, dass der Hund sich unterordnnen MUSS ist völlig klar. Wir werden das runterschubsen auch weiterhin trainieren, aber dennoch wäre ich um ein paar Einschätzungen von Euch dankbar.

    Wenn sonst alles gut ist, dann mach dir da keine neue Baustelle auf.


    Anheben, Schieben, Drücken, dass erfordert Vertrauen und das dürfte noch fehlen.


    Lasst dem Hund im Haus eine leichte Leine ohne Schlaufe dran. Muss er irgendwo wo, dann Leine nehmen und eben wegbringen. ;)
    Wenn das sitzt, erst das Kommando, geht er nicht, kannst du es einfach durchsetzen, du hast die Leine.
    Und bald kann sie ab. :D


    LG
    das Schnauzermädel

    Ich würde den Hund erstmal gar nicht mehr auf die Couch lassen. Wer sich nicht benehmen kann muß eben drauf verzichten. Die Hunde merken wenn man unsicher ist, und ich denke das ist nicht gerade förderlich, drum, Situation vorest vermeiden.

    Moin,


    ich hab auch einen Spanier, der sich hier mittlerweile gut eingelebt hat.


    Ich hab mich vorher ein wenig schlau gemacht, da Spanier, oft als ehemalige Strassenhunde ein anderes Verhalten zeigen, als gut sozialisierte Hunde aus verantwortungsvoller Aufzucht.


    Einer der Tipps war, das man sich niemals über den Hund beugen sollte und das man ihn in keinem Fall in den Ruhephasen stören soll, bzw. anfassen.... das bedeutet für so einen Hund allerhöchste Gefahr und er reagiert intstinktiv und kann dadurch lernen, das er Dich einschüchtern kann.


    Also, im Schlaf umfassen wertet er als Angriff. Ruheplätze sind sehr wichtig für Hunde. Bitte nicht wieder tun.


    Ansonsten wäre es gut, wenn er das Sofa nicht als "meinen" Ruheplatz begreift und allein nutzen darf, sondern das er nur dazu darf, wenn ihr bereits sitzt, als Nettigkeit von Euch aus, als sei es eben Euer Sofa. Er darf mit Erlaubnis darauf liegen, aber nicht allein. Dafür gibt es ja seinen Platz.


    Und wenn er Abends umziehen muss zum schlafen, das muss mein Hund auch, dann mache ich ihn hoch.... locken, rufen, wenn er wach ist auch mal sanft anstupsen...... mittlerweile kennt er das auch und wenn ich sage "Schlafenszeit, los auf geht`s" dann kommt er..... und wechselt den Schlafplatz, aber er bewegt sich.


    Ich würde mir in diesem Fall auch überlegen, ob ich meinen Schlafplatz vorerst mit ihm teile, sprich, kuschelm im Bett würde ich erst mal vermeiden. Oder ist es da für ihn klarer, das er nur auf Einladung kommen darf?


    Liebe Grüße
    Sundri

    Zitat

    Anheben, Schieben, Drücken, dass erfordert Vertrauen und das dürfte noch fehlen.


    Das Vertrauen ist mMn vorhanden. Wenn er "wach" ist und nicht wie an den genannten Abenden schon schläfrig müde, dann lässt er alles - wirklich alles - mit sich machen. Sonst kann ich ihn auch überall hin rufen, das ist nie ein Problem. Nur halt abends wird schwierig :)


    Zitat

    Ich würde den Hund erstmal gar nicht mehr auf die Couch lassen. Wer sich nicht benehmen kann muß eben drauf verzichten. Die Hunde merken wenn man unsicher ist, und ich denke das ist nicht gerade förderlich, drum, Situation vorest vermeiden.


    Richtig, mein Hund dürfte gemerkt haben, dass ich unsicher war. Deshalb dieser Thread. Couchverbot sind wir schon am diskutieren :)


    Ja genau, da gibts erst gar keine Diskussion. Hund an die Leine, Kommando, wenn Hund nicht reagiert, den Hund kommentarlos von der Couch ziehen und auf seinem Platz ablegen.

    Naja und wenn ihr einfach mal auf den Tag verteilt immer mal wieder übt mit Leckerchen, dass er auf seine Decke gehen soll auf dem Sofa mit nem Kommando? Hat er denn noch geschlafen als du ihn angeschoben hast? Vielleicht hat er sich dann auch erschreckt? Meine Hündin hat abends meist auch keine Lust mehr aufzustehen zum letzten Gang nach draußen. Also spreche ich sie an und tippe mal kurz, dass sie aufwacht. Und dann schicke ich sie von ihrer Schlafstelle.

    Bei uns dürfen beide Hunde auf die Couch, und ins Bett, werden aber auch demonstrativ verschoben wenn wir drauf wollen - wir bestimmen wo wer liegt.
    Unsere Couch, unser Bett..... wenn es irgendwann solch ein gezicke geben, gibts erstmal ein Tabu - Unsere Couch, nicht seine, er hat ja sein Körbchen zum hinlegen.


    Mit Spaniern haben wir keine Erfahrung, aber WIR sind Chef ;)

    Hallo,
    ich würde den Hund nicht mehr auf die Couch lassen. Das mit der Leine ist gut oder den Hund mit einem Kissen und "runter" von der Couch jagen, ohne ein Spiel daraus zu machen.
    LG
    hapdog

    Dein Hund ist in der Flegelphase und testet seine Grnezne und anscheinend mit Erfolg, denn du fühlst dich ja eingeschüchtert.


    Erstmal, der Hund darf nur auf die Caoch, wenn du es erlaubst, der Hund muss runter, wenn er sich blöd verhält. Oder du lässt ihn vorerst gar nicht mehr drauf. Knurrt er dich an, schubs ihn einfach runter und schicke ihn auf seinen Platz. Und wie du es gemacht hast, ohne Leckerchen. Sonst lernt er noch, knurren, gehen , Lecki.


    Auch ins Bett würde ich ihn nicht mehr lassen. Wie gesagt, er testet seine Grenzen und braucht sie aber auch. Der Hund wird erwachsen, lebt nun schon länger hier und traut sich somit auch mehr.


    Schimpfen, motzen.... ist nicht besonders effektiv, für den Hund wirkst du dann pupertär. Schicke den Hund konsequent auf seinen Platz und entziehe dem Hund in Zukunft etwas die Zuneigung. Ignoriere ihn mehr, schicke ihn auf seinen Platz, rufe ihn aber zu dir, wenn du kuscheln willst. Und beende es wieder.


    Schon alleine dadurch wirst du zum Souverän. Auch sonst gib dem Hund Regeln und Grenzen, dann nimmt er dich ernst. Aber durch die Flegelphase müsst ihr einfach durch.


    Übrigens, mein Hund probiert es auch immer wieder. Es gibt Momente, da sag ich, ok, du hast recht. Und es gibt Momente, da lass ich es mir nicht gefallen. Ich werde das Zeichen aber immer respekrieren, denn mein Hund will mir damit was sagen.

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