Kann nicht allein bleiben - 2. Hund?
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Hallo,
ich habe seit 1 Woche einen kleinen Schnauzermix aus einer Törungsstation zur Pflege.
Er kam total unerzogen, nicht stubenrein, aber dafür total auf Menschen bezogen. Da hat er bei mir schon mal einen rießen Pluspunkt ergatter, da ich mit dem schlimmsten gerechnet habe, weil man ja nie weiß, was diese Hunde für Erlebnisse hatten.
Innerhalb dieser Woche hat er jetzt schon Sitz, Platz, Bleib und Komm gelernt. Also ein richtig feines Kerlchen

Wenn das mit dem Alleinebleiben dann auch noch klappen sollte, würd ich ihn glatt behalten
Ich übe jetzt seit 4 Tagen. Der Anfang war schon recht schwer, weil er sobald ich mich einen Meter beweg aufspringt und mir hinterherläuft. Angefangen haben wir damit, dass ich beim InsBadgehen die Tür zumachte und er draußen bleiben musste. --> Es gab ein rießen Gejaule und ich habe immer versucht einen Zeitpunkt zu finden, in dem er ruhig ist um wieder rauszukommen und ihm ein Leckerlie zu geben und ihn zu loben. Das übte ich mehrmals am Tag, das Jaulen wurde weniger.
Also probierten wir das gleiche mit der Haustür, das stellte sich aber viel schwieriger dar. Er lies mich nicht raus. Also haben wir das Bleib geübt, was jetzt super klappt. Doch kaum bin ich aus der Haustür raus, wird gejault und gebellt was das Zeug hält. Ich bin immer nur ein paar Sekunden raus, hab auf einen ruhigen Moment gewartet (was gar nicht so einfach ist) und kam rein, hab ihn erst ignoriert und ihn dann an seinem Platz belohnt. Und dann das "Spiel" von vorn.
Zeit steigern, klappt nicht so gut :/ Doch seitdem ich mal zur Haustür rausgeh, bleibt er gelassener wenn ich ins Bad geh. Er springt zwar immer noch auf aber legt sich dann auf den Teppich u wartet da mit seltenem Jaulen, bis ich zurück bin.Die längste Zeit, die ich draußen war, waren 3 Minuten, aber in denen hat er durchgekläfft. Hatte ihn gefilmt, er sitzt die ganze Zeit vor der Tür und kratzt manchmal.
Jetzt zu meiner Frage. Wäre es sinnvoller nur 3 mal am Tag (immer nach dem Gassigehen, wenn er müde ist) gleich mal für 5 oder 10 Minuten zu üben, oder soll ich weiterhin in diesen Sekundenschritten üben. Meine Gedanken sind halt, dass die Sekundenschritte ihm einerseits zeigen, dass ich ja wirklich jedes mal wieder komm, doch andererseits der Hund immer wieder aufs Neue hintereinander einer Stresssituation ausgesetzt ist.
Habe momentan eine dringende Anfrage wegen einem 2. Pflegehund. Bin jetzt am Überlegen, ob ich diese annehmen solll, denn mit anderen Hunden bleibt er allein, das weiß ich. Doch dann verbau ich mir die Chance komplett, dass er je ganz allein bleibt.
Was meint ihr? Seht ihr in ihm Potential, wenn er die anderen Dinge so schnell gelernt hat und ich muss einfach am Ball bleiben? Oder meint ihr, er ist nur als 2. Hund gut aufgehoben?
Bin für Tipps sehr dankbar!
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Hallo,
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4 Tage ist gar nichts. Du hast einen Hund der wahrscheinlich immer noch schwer verstört ist durch die Erlebnisse der letzten Woche. Noch dazu ist die Umgebung für ihn neu, Du bist neu. Ich finde ich der 1. Woche muss man noch nicht zwangsläufig das Alleinsein üben sondern den Hund (egal ob Welpe oder erwachsen) erst mal ankommen lassen. Nach 4 Tagen kannst Du noch nichts erwarten.
Sitz hat nichts mit Alleinbleiben zu tun. Sitz kapiert jeder Hund schnell. Es gibt Welpen, die haben das nach 5 mal üben drauf. Deshalb kann man ein solches Kommando nicht mit dem Alleinbleiben vergleichen. Dass das Komm gut klappt kann man auch so interpretieren, dass es sich derzeit sehr stark an Dich hält, weil Du eine Konstante bist. Wie gesagt, er ist neu hier, alles ist neu. Er braucht jetzt Sicherheit und sucht die sicherlich bei Dir. Das heißt aber auch, dass er wahrscheinlich nicht damit klar kommt, jetzt (nach 4 Tagen schon) ohne Dich zu sein.
Darüber hinaus weiß ich nicht, wie ungewohnt es für ihn ist als Straßenhund nun plötzlich allein eingesperrt zu sein.
Ich finde es auch befremdlich, dass Du Dich nach 4 Tagen schon nach dem nächsten Pflegehund umschaust, wenn Du weißt dass Nr. 1 nicht stubenrein ist und nicht erzogen und nicht allein sein kann. Woher weißt Du, dass er mit anderen Hunden allein bleibt? Aus der Zeit in der Tötungsstation oder aus einem Zwinger in einer Auffangstation? Da sind die Hunde im Zweifelfall gezwungen miteinander klar zu kommen. Außerdem heißt allein bleiben nicht stressfrei allein bleiben. Weißt Du überhaupt ob er sich wirklich mit anderen Hunden verträgt, sich also auch richtig wohl fühlt in der Gegenwart eines anderen Hundes? Ich würde es sehr schade finden, wenn Hunde aus dem Ausland nach Deutschland gebracht werden, dort dann auf eine Pflegestelle kommen und von da aus gleich wieder wegmüssten bloß weil da experimentiert wird. Das ist mehr Stress für den Hund als nötig! Also insofern, nein ich würde definitiv jetzt keinen 2. Hund aufnehmen.
Ob er sich als Zweithund wohler fühlt, kann Dir hier keiner beantworten. Wir kennen ihn nicht. Du kannst dies antesten, in dem Du nach und nach befreundete Hunde einlädst. Vielleicht können die auch mal über Nacht bleiben.
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Hallo,
öhm, der Kerle ist gerade mal 4 Tage bei dir und die fängst schon mit sitz/bleib/alleine bleiben an.. Denk mal, was der alles hinter sich gebracht hat: Der Transport nach Deutschland, der Umzug ins neue Heim, ungewohnte Gerüche, Menschen, Großstadtleben vielleicht, anderes Futter... Dafür schlägt er sich doch eh schon super :daumen:
Lass den kleinen Kerl doch erstmal angekommen, entdecke mit ihm die Welt, gewöhne ihn an seine Umwelt, wie einen Welpen eben :)
..und nein, einen zweiten Pflegehund würd' ich überhaupt mal gar nicht dazu nehmen unter den Voraussetzungen.
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Er kam nicht direkt von der Tötungsstation zu mir, sondern war zuvor bei einer Familie mit Hunden, die die Hunde aus den Tötungsstationen holen hier vom Tierarzt untersuchen lassen und dann an Pflegestellen oder Endstellen vermitteln. Daher weiß ich, dass er mit Hunden allein bleibt.
Stubenrein ist er mittlerweile schon und man merkt, dass er schon bei Menschen im Haus gewohnt hat, da er überhaupt nichts annagt, ihn Dinge wie Staubsauger usw überhaupt nicht interessieren.
Ich habe ihn länger als 4 Tage, habe lediglich das Alleinsein sein über Sekunden ab dem 4. Tag geübt. Und ich sollte schon allein auf Toilette dürfen ;-)
Er muss ja nicht weg von seiner Pflegestelle und ich experimentieren nicht rum, sondern versuche mit viel Liebe dem kleinen in kleinen Schritten beizubringen, dass alleine sein nicht schlimm ist und ich immer wieder zurückkomme.
Trotzdem Danke für die Antwort, das mit dem 2. Hund wurde ausführlich beantwortet.
Was sagt ihr jetzt noch zum Üben fürs Alleinsein? Lieber weiter mit meinen Sekundenschritten und dafür öfter üben, oder lieber nur 3 mal am Tag 10 5-10 Minuten?
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besorg dir eine kamera (ich habe damals einen alten v8 camcorder genommen und die eine kasette die ich noch über hatte immer wieder überspielt)
1. dass alleinebleiben wird in ganz kleinen schritten aufgebaut (erst ein paar sek den raum verlassen, zb um aufs klo zu gehen oder eben schnell die post reinzuholen) du kommst und gehst ohne den hund zu beachten, kein kraulen, kein leckerlie kein riesen tamm tamm machen (es soll ja schliesslich normal für ihn sein dass du kommst und gehst und dass nunmal nichts besonderes dabei ist)
2. bitte lass die cam immer laufen wenn du gehst, kommt dein wauz zb mit diesen paar sek abwesenheit zurecht kannst du es mal auf 1-2 minute ausweiten (bitte nicht direkt an der cam runhantieren bevor die gehst, dein hund könnte es sonst so verknüpfen "die fässt die cam an, dh die geht gleich wieder") schau dir dann mal auf dem video an wie der hund sich verhält, ob er angespannt und nervös wirkt oder eher relaxt.wenn er sich entspannt kannst die minutenanzahl erhöhen.aber bitte nur kurze abstände und zwischendurch wieder varierren (kommt er zb mit 15min zurecht schraub zwischendurch mal wieder runter und bleib nur 1-2min damit dein hund nicht lernt dass er immer länger alleine bleiben muss)
3. biete ihn in der zeit deiner abwesenheit beschäftigung an, zb einen futterball mit leckerlies drinne oder einen kong (den kannst du mit nassfutter, leberwurst ect füllen) würd ich aber nicht zu oft machen weils da auch wieder die verknüpfung geben könnte dass er genau weiss dass du jetzt gehst wenn du dass teil zum beschäftigen hinlegst.und bitte keinen 2ten hund damit der erste dass alleine sein lernt.dass ist keine voraussetzung sich nen hund zu holen!
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Habe ihn heute gefilmt. Er sitzt einfach nur vor der Tür und bellt. Keinerlei Randale - Nichts.
Aber eben absolut keine Ruhe. Selbst wenn ich schon vom Stuhl aufstehe springt er auf.
Ich ignorier ihn schon weitestgehend, wenn ich mich in der Wohnung bewege.Er ist ja nur ein Pflegehund. Also er ist bei mir, bis er vermittelt ist.
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Zitat
Er ist ja nur ein Pflegehund.
Was ist der Unterschied zwischen einem eigenen Hund und einem Pflegehund:
beim eigenen Hund trage ich die Verantwortung für den Hund, für meine Familie in der der Hund lebt, für die Umwelt, die mit dem Hund in Kontakt kommt, soweit es jeweils im Zusammenhang mit dem Hund steht. Beim Pflegehund trifft all dies genauso zu, und zusätzlich trage ich dafür Verantwortung, den Hund so zu stabilisieren, dass er den erneuten Umzug in seine endgültige Familie gut verkraftet, und ebenso Verantwortung für die neue Familie, weil ich dafür sorge, welche Erziehung der Pflegehund von mir auf seinen Weg mitbekommt.
Die Verantwortung für einen Pflegehund ist ungleich größer, als die für einen eigenen.Die ersten ca. 2 Wochen nach Ankunft sagen noch sehr wenig über den Charakter des Hundes aus. Typisch für Hunde ist, erstmal zu schauen, wie die Regeln in der neuen Umgebung laufen, sich erstmal gut an dem Menschen zu orientieren. Erst danach packen sie eventuelle Eigenheiten stärker aus, wenn sie bis dahin noch keine Strukturen vom Menschen vermittelt bekommen haben.
Dein Alleinbleibtraining dauert Deiner Beschreibung nach von Anfang zu lange, Du solltest es komplett neu aufbauen.
Schritt eins: der Hund folgt mir nicht immer überall hin nach.
erst wenn Schritt eins funktioniert:
Schritt zwei: ich schließe eine Tür hinter mir, und zwar für 0,5 Sekunden. Weniger als eine Sekunde. Das reicht nicht, um aufs Klo zu gehen. Es wird weder davor noch danach gelobt, den Hund angeschaut, mit ihm geredet, ihn irgendwie beachtet.
Wenn der Hund jault/bellt/fiepst, muss ich einen Schritt im Programm zurückgehen.erst wenn Schritt zwei funktioniert:
Schritt drei: die Dauer wird gesteigert. Und zwar sekundenweise. Erst 0,5 Sekunden. Dann eine. Dann zwei. Dann wieder eine. Dann vier. Dann zwei. Dann drei. Dann eine. Nichts davon reicht, um aufs Klo zu gehen. Der Hund wird weder davor noch danach beachtet, gelobt, gestreichelt, usw.
Wenn der Hund jault/bellt/fiepst, muss ich einen Schritt im Programm zurückgehen und/oder die Dauer reduzieren.
Dieses Programm ziehe ich immer dann durch, wenn der Hund eh müde ist und in (s)einer Ecke liegt. Dafür ständig. 85mal am Tag. Aber nur dann, wenn der Hund entspannt ist. Ist er das nicht, habe ich Schritt eins nicht vernünftig trainiert.erst wenn Schritt drei funktioniert:
Schritt vier: die Dauer wird gesteigert. Langsam und nicht kontinuierlich, bis ich vielleicht sogar bei einer Minute angekommen bin. Yeah, jetzt reichts für einen kurzen Klogang.
Wenn der Hund jault/bellt/fiepst, muss ich einen Schritt im Programm zurückgehen und/oder die Dauer reduzieren.erst wenn Schritt vier funktioniert:
Schritt fünf: ich fange mit der Haustür an. Sekundenweise. Nur dann, wenn der Hund entspannt liegt und eh müde ist. Langsam und nicht kontinuierlich steigern.
Wenn der Hund jault/bellt/fiepst, muss ich einen Schritt im Programm zurückgehen und/oder die Dauer reduzieren.Sollte der Hund aufgeregt darauf reagieren, dass ich mir Schuhe anziehe und den Schlüssel in die Hand nehme, ziehe ich mir 278mal am Tag die Schuhe an und wieder aus und nehme den Schlüssel in die Hand, ohne dass etwas passiert, ich den Hund irgendwie beachte, ankucke oder anspreche, oder ich gar die Wohnung verlasse. Wenn der Hund dieses Programm gähnend langweilig findet, kann ich damit auch wieder aufhören.
Viel Erfolg
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es ist bei diesen übungen auch immer ganz sinnvoll etwas alltägliches zu machen wenn man wieder in den raum reinkommt (wäsche in die maschine packen, aufräumen, an den pc setzen etc)
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Würde dir ja eventuell das Training empfehlen was ich grad mit meinem Hund mache, aber dazu brauchts schon einen Trainer. jemand kompetentes, der den Hund erstmal einschätzt. Wenn dein Hund schonmal in einer Familie gelebt hat, hat er dort vielleicht auch einen kontrollzwang aufgebaut und du übst grad an der falschen Stelle.
Mein Hund wird auch 8Jahre irgendwo gelebt haben unter Menschen, wo er null Körpersprache gelernt hat und alles von der pieke auf lernen muss.
Meine Trainerin hat mir sogar gesagt, sie hat mal einen verwilderten Hund kennengelernt, der sogar mit Kleinkindern zusammengelebt hatte, aber eben verwildert war... . Hier in Deutschland ist der inmitten seiner familie verwildert. Wo sie auch meinen Hund zu einordnet.
Aber wie gesagt. Wer weiß was da los ist ob es Kontrollzwang, oder Verlustangst ist. Ich mache mit meiner Trainerin grad riesige Fortschritte mit meinem Hund.
Den richtigen Trainer finden ist aber sehr sehr schwer. Ich habe die Adresse meiner Trainerin vom Tierschutzverein/Tierheim/Tierpension, da ist alles in einem und eine Pflegerin hatte mir die Adresse geben können. Ich halte viel von der Tierpflegerin und bereue es ihren rat bezüglich der Trainerin nicht schon früher angenommen zu haben. Da mir Googel nur komische Trainer ausgespuckt hat in meiner Gegend.
Ruf doch mal den Tierschutzverein in deiner Gegend an und auch bei den Pensionen und Tierheimen in deiner Gegend ob die dir einen Empfehlen können.
Ich mache das Training mit meinem Hund erst seit diesem Monat, er wird auf 10 jahre geschätzt und er hat vor paar Tagen zum allerersten mal das Zimmer verlassen um in ruhe schlafen zu können. Ich habe heute wo Trainings Phase 2 beginnt schon 3 mal die Badezimmer Tür zugemacht und es war kein fiepender winselnder Hund vor der Tür, sondern ein entspannt auf seinem Platz liegender Hund.
Wenn du aus der nähe von Hamm kommst, geb ich dir die Nummer von meiner
. Ansonsten musst rumfragen und suchen. Geht auch hier im Forum. -
Der Unterschied zwischen einem eigenen Hund und Pflegehund ist, dass ich ihn auch als 2. Hund vermitteln kann. Das möcht ich jetzt eben rausfinden. Es gibt einfach Hunde die nicht dafür geboren sind, als Einzelhund gehalten zu werden.
Die Schrittweisen Übungen finde ich gut.
Wie setz ich Schritt 1 am besten um? Er folgt mir nämlich ständig auf Schritt und Tritt!Ich werde das üben mit dem Schuhe anziehen und Schlüssel nehmen. Von meinem damaligen Hund, der problemlos daheim blieb, weiß ich aber noch, dass der immer hergerannt kam, sobald er gesehn hat, dass ich mich auf den weg mache. Entspannt war der erst, als ich weg war.
Danke für den Tipp mit dem Hundetrainer. Komme leider aus einer anderen Gegend.
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