Vorkontrollen/Nachkontrollen No-Go's

  • So gelegentlich finde ich Abschweifungen mit das Interessanteste an einem Thread, wenns nicht total überhand nimmt :smile:


    Aggro-Ton hingegen finde ich fast immer daneben :/


    Wenn mir jemand glaubhaft versichern kann, dass für einen Hund genug Bewegung und Abwechslung und eine gute Grundversorgung da ist- und Hund und Umstände auch sonst zueinander passen - käne ich nicht im Traum auf die Idee, nach Details der Krankengeschichte zu fragen :ka: Wie gesagt, wenn es jemand von alleine erwähnt, wäre es bestimmt Gesprächsanteil. Aber so?


    Geht Ihr echt hin und fragt nach, ob doe Leute psychisch und körperlich gesund sind? Klar, bei einem großen Hund würde ich fragen, ob der körperlich auch gehalten werden kann. Aber bei einem kniehohen Unkomplizierten :???:

  • Manche erwähnen das oder es fällt durch bestimmte Verhaltensweisen auf, dass derjenige belastet ist. Andere haben mir gegenüber auch schon versucht, das als Argument oder sogar als Druckmittel zu verwenden.


    Abgesehen davon: Absicherung muss einfach immer gegeben sein, das heißt unter anderem auch soziales Netz /Betreuung bei Krankheit, Unfall, Urlaub, sonstiger Abwesenheit.


    Ich finde übrigens auch, dass Rentner bzw. Senioren kein Ausschlusskriterium sind. Aber mit steigendem Lebensalter steigt nun einmal auch das Risiko für physische und neurologische Probleme. Bewegungseinschränkungen, Demenz, Stürze sind gefährlicher... chronische Gesundheitsprobleme sind meist schon vorhanden. Sicht ist schlechter.
    Natürlich kann der 75 Jährige auch noch topfit sein, bis er 95 ist. Und der 30 Jährige kann morgen tot umfallen, weil er ein unerkanntes Aneurysma hatte.
    Aber bei dem 75 Jährigen ist es eben wahrscheinlicher, das was passiert. Und dann muss für diese Fälle eine bessere Absicherung vorhanden sein.

  • Wer schonmal ein Therapietier aus dem Müll gezogen hat (im Wahrsten Sinne des Wortes) wird nie wieder ein Tier in solche Hände vermittelt sehen wollen...
    Wer das öfter gemacht hat, noch weniger.


    Realität ist halt nicht Weichspüler politisch korrekt. Sondern hart und gnadenlos.
    Die, die es ausbaden, sind die Tiere, die ihre Aufgabe als Therapiemultitool nicht erfüllen können...

    Diskriminierung bleibt Diskriminierung auch wenn sie durch Erfahrungen geprägt sind.
    Alleine deine Wortwahl spricht Worte "solche" Hände du meinst psychisch kranke? Solange ein Mensch auf seiner Diagnose reduziert wird Brauch es Aufklärung. Sicher wir sind schon weiter als früher wo "solche" Menschen einfach weggespert würden aber noch weit entfernt von stigmatierungsfrei.
    Ich würde übrigens jeden mit einer Diagnose raten diese zu verschweigen. Leider aber wie man es im Thread sieht wohl leider noch notwendig.

  • Ich würde übrigens jeden mit einer Diagnose raten diese zu verschweigen. Leider aber wie man es im Thread sieht wohl leider noch notwendig.

    Und genau durch das Verschweigen wird vieles Murks. Genau durch dieses Verschweigen kommen viele Probleme überhaupt erst zustande. Auf beiden Seiten - Tier und Halter.


    Wie genau soll denn das passende Tier vermittelt werden, wenn Einschränkungen nicht bekannt sind? Ob das starke und immer wiederkehrende Rückenschmerzen sind, eine Autoimmunerkrankung oder Depressionen ist dabei anfänglich egal. Nur mit den vorhandenen Infos kann eine entsprechende Abstimmung erfolgen.


    Und wer sowas absichtlich verschweigt und vertuscht, der tut weder sich noch dem Tier einen Gefallen. Das ist das ganz typische und sehr unverantwortliche "Ich will aber!!!".


    Und wenn schon öffentlich in einem Forum empfohlen wird, absichtlich bekannte Einschränkungen und Besonderheiten zu verschweigen, dann braucht sich doch wirklich keiner mehr über umfassende Vor- und Nachkontrollen, detaillierte Selbstauskünfte, Probezeiten und die teils sehr kritische Haltung der Vermittler zu wundern.

  • Also ich bin Pysches Krank und kann mein Hund und denn anderen Hunden vorher ein gutes Leben bieten :ka:
    Klar gibt's Leute die das nicht können aber die gibt's auch im "Gesunden" Bereich.


    Und ein Hund kann ja schon ein Hilfe sein, wen man sich bei im Ausheult in den Vier Wänden.
    Und ich hatte noch kein Hund der das nicht abkonnte bequatscht zu werden

  • Ich schrieb nichts von Einschränkungen verschweigen sondern von der Diagnose. Und ob ich einmal ins Jahr für eine Behandlung einer herzkrankung ins Krankenhaus gehen muss oder wegen Depression ist ja erstmals egal.
    Aber bei Diagnose z.b Depression kommen dann immer Assoziationen wie z.b
    Was ist wenn du in der Früh nicht aufstehen kannst / den ganzen Tag im Bett bleibst ( nicht jeder depressive hat mit dem Problem zu kämpfen)
    Du lässt deine Gefühle an deinem Tier aus ( ist eher eine charaktersache als ein Teil einer depression).
    Was ist wenn das Tier nicht funktioniert? ( das muss man jeden fragen den jeder hat irgendeine Erwartung an das tier)
    Welpenblues/neuhalterblues ( haben hier im Forum reihenweise Leute ohne vorhandene diagnose)


    Außerdem bewegt sich jeder Mensch auf einem Skala was krank und gesund betrifft. Es gibt nicht den gesunde und den kranken.
    Die Dunkelziffer ist bei Depression außerdem sehr hoch. Manche Leute leiden an einer leichten Depression haben keine Diagnose und keine Ahnung davon dass sie es haben. Leiden aber auch unter Einschränkungen. Aber der der aktiv daran arbeitet und zur therapie geht ist dann der blöde muss das preisgeben und hat dadurch Nachteile auch wenn er eventuell besser mit seinem Leben und Einschränkungen umgehen kann.

  • Wie gesagt, @Flauschig - bei mir ist es zumindest so, dass es kein automatisches Ausschlusskriterium ist. Es muss nur eben passen und es muss eine Absicherung geben. Diese Absicherung lässt sich teils auch mit dem betreffenden Verein planen.


    Eine gute Bekannte von mir nähert sich der 80. Ihre Katze ist 6 Jahre alt und kam als Pflegefell mit gerade so 8 Wochen zu ihr. Mit dem Verein ist geregelt, dass im Fall der Fälle (Krankheit, Unfall, Tod), ihr geholfen und das Tier versorgt wird, sofern ihre Kinder diese Aufgabe nicht übernehmen (können).


    Ein anderer Bekannter, phasenweise stark depressiv, ging lange Zeit als ehrenamtlicher Helfer in den Katzenschutz, weil er isoliert war und ohne soziales Netz kein Tier bekam. Jetzt hat er durch diese ehrenamtliche Arbeit ein soziales Netz und auch zwei Katzen zuhause. Wenn der nicht erreichbar ist oder zur gewohnten Zeit aufdauzt, stehen bei ihm Freunde vor der Tür. Freundschaften, die er zuvor nicht hatte und auch nicht gemacht hätte, wenn ihm einfach ein Tier gegeben wurden wäre.


    Nur mal so als Beispiele.


    Aber dafür muss eben auch eine gewisse Offenheit und Bereitschaft mitgebracht werden. Selbst wenn es gerade nicht sofort mit dem eigenen Tier klappt - es gibt Wege. Und manchmal sind diese Wege besser, als auf Teufel komm raus und mit Verheimlichen ein Tier zu übernehmen.

  • :herzen1:


    Sehr schöne Beispiele.

  • Ich würde niemanden ein Tier geben der kein Netzwerk hat. Egal ob gesund, alt, mit Behinderungen/Einschränkungen, psychische Erkankungen usw.


    Bei manchen Behinderungen/Einschränkungen oder psychische Erkankungen sollte man ein Netzwerk haben das engmaschiger nachschaut ob alles ok ist.


    Nur mal ein Beispiel.
    Eine Freundin von mir konnte monatelang ihre Wohnung nicht verlassen. Sie konnte noch nicht mal zu ihrem Briefkasten gehen der im Haus war. Ich, ihre Mutter und ihr Vater haben uns abgewechselt um nach ihr zu sehen, für sie einzukaufen und ihre Post zu holen usw. Ich bin auch mitten in der Nacht sofort zu ihr gefahren, wenn sie mich angerufen hat.
    Sie war auch ein paar mal in einer Klinik.


    Ihr hätte man, ohne Netzwerk ( in ihrem Fall hätte es auch sehr engmaschig sein müssen, der den Hund 3-4 mal am Tag rausbringt), wirklich einen Hund geben sollen?
    Oder unserem Nachbarn, das Beispiel habe ich weiter vorne schon mal erwähnt, kann man wirklich mit guten Gewissen einen Hund geben?


    Ich könnte es nicht.


    LG
    Sacco

  • Soziales Netzwerk ist immer wichtig, inwieweit ist da wichtig ob jemand depressiv ist oder Borderline störung hat oder burn out?
    Wenn jemand regelmäßig nach mir schauen muss dann ist die Diagnose auch nicht wichtig. Gibt ja nicht nur psychische Erkrankungen wo dies nötig ist.
    Ich bin immer dafür ehrlich zu sein aber psychische Erkrankungen bringen immer stigma mit sich.

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