Ethisch-ökologische Aspekte der Hundeernährung

  • Wer meint, man müsse in dieser Sache dem Menschen die Entscheidung selbst überlassen, dem ist die Tragweite der durch Fleischkonsum verursachten Problematik noch nicht bewusst. Es geht so schlichtweg nicht mehr weiter. Und da alle Aufklärungskampagnen der Welt nicht zu der benötigten Verringerung des weltweiten Fleischkonsums führen, muss eben irgendwann entsprechend "von oben" eingegriffen werden. Ist nur ein Armutszeugnis für die Menschheit, dass es überhaupt soweit kommen musste.

    Das "große Ganze" ist nicht der Fleischkonsum an sich, sondern die Masse Mensch an sich. Das wird noch zu wirklichen Problemen führen

  • @Dreamy


    Bei aller Dringlichkeit der Lage halte ich die gesetzliche Fremdbestimmung von Ernährungsgewohnheiten für einen absolut gefährlichen und falschen Weg.


    In der westlichen Welt findet ja immerhin schon ein stetiges Umdenken statt, das belegen auch alle Zahlen. Aber sowas dauert!

  • Ich bin mittlerweile auch der Meinung, dass die meisten Hunde mit einem moderaten Fleischanteil gut zurecht kommen und eine großzügige Deckung der benötigten Aminosäuren auch über pflanzliche Nahrungsmittel gedeckt werden können.


    Ich habe für meinen Hund mit 20 kg Körpergewicht den Fleischanteil (dazu zählen für mich auch Innereien und RFK) von anfangs 400 g bei BARF auf mittlerweile 150 g (+ ein paar Leckerchen und etwas Fleisch aus Trockenfutter) reduziert und es geht ihr sichtlich gut damit.

  • Ich bin der Meinung (was sich hier auch zeigt), dass das größte Problem die Einstellung zu ‚was brauche ich, was braucht der Hund‘ ist. Ich kenne immer noch viele, die sagen, sie MÜSSEN (jeden Tag!) Fleisch essen, weil... Das ist schlicht falsch. Auch die meisten Hunde müssen damit nicht ‚gemästet‘ werden. Ich bin schließlich bei einem Futter mit der geringem Fleischanteil gelandet. Es geht beiden besser als je zuvor.


    Ich esse Fleisch, aber es muss etwas Besonderes sein. Ab und zu und dann auch richtig gutes Fleisch.


    Milchprodukte sind für mich auch ein großes Thema. Nur weil die Tiere nicht geschlachtet werden, geht es ihnen nicht zwangsläufig viel besser. Sie werden sogar über JAHRE so gehalten.
    Ich habe mal eine Vegetarierin gefragt aus welchen Beweggründe sie kein Fleisch ist. Meinte sie, dass sie das aus ethischen Gründen macht. Darauf fragte ich, ob sie dann auch bei Milchprodukten auf gute Haltung achten würde. Nee, auf alles kann sie nicht achten...


    Umdenken in anstrengend. Muss man wollen.

  • Ich persönlich habe keinerlei Ambitionen, jemandem etwas vorschreiben zu wollen. Auch gesetzliche Vorgaben sind für mich persönlich nicht wirklich zielführend.
    Gleichzeitig glaube ich aber auch, dass die Menschheit von diesem Problem überholt werden wird. In den Schwellenländern ist ein hoher Fleischkonsum plus Milchprodukte, die oftmls noch nicht einmal gut vetragen werden, inzwischen ein Zeichen für Wohlstand, und das nimmt stetig zu. Es gibt m.E. keine andere Chance, das menschliche Überleben und das von Tieren und Pflanzen einigermaßen zu sichern, als so schnell wie möglich weg von tierischen Proteinquellen zu kommen. Wären die Bewohner derIndustrienationen nicht schon lange stark entfremdet von der Natur, dann wäre das leichter zu schaffen. Aber wohin man schaut, die Absurdität der Gesamtsituation ist frappierend. Es wird gegrillt bis zum Erbrechen (warum auch nicht? Das Fleisch kostet je nachdem weniger als Gemüse...), Barbecue-Wettbewerbe verursachen riesige Fleisch-Abfallhaufen, erwachsene Menschen trinken literweise Milch, und das pro Tag, Nudeln sind ohne Eianteil nicht haptisch genug etc etc. Ich möchte wetten, vielen Menschen verginge der Appetit, wenn sie die Produktionsbedingungen hinter den Produkten selbst genauer sehen würden.
    Eine Änderung zu fordern, meinetwegen über den Preis, das hat für mich überhaupt nichts mit einem Vergleich mit dem DDR-Regime oder anderen Diktaturen zu tun, Quarus. Irgendwie stößt mir der Vergleich sogar extrem sauer auf. Als wäre diese Diktatur irgendwie auf individuelle Vorlieben beim Essen bzw Konsumieren konzentriert gewesen.
    Wie und was konsumiert wird, hat Auswirkungen auf kommende Generationen. Insofern wäre das keine staatliche Bevormundung, die allein der Vormachtstellung des Staates zugute kommen soll.

  • Naja, wir werden ja sehen... ich habe DDR und BRD erlebt und die Entwicklung geht zum bevormundenen Nursery-Staat, und den kenne ich im Gegensatz zu anderen hier eben schon. Einschließlich der Begründungen, warum etwas "zum Wohle des Volkes" aka "Lieschen Müller" notwendig ist und Abweichler vom richtigen Klassenstandpunkt (heute PC) eingenordet werden müssen.


    Parallelen, wohin das Auge reicht.

  • Eine Änderung zu fordern, meinetwegen über den Preis, das hat für mich überhaupt nichts mit einem Vergleich mit dem DDR-Regime oder anderen Diktaturen zu tun, Quarus.


    In dem Vergleich ging es auch um gesetzlich verordneten Vegetarismus (Veganismus?) durch Verbot von Lebensmitteln.
    Denn Abbau von Massenhaltung und Aufklärung gingen manchen ja nicht weit genug.

  • In dem Vergleich ging es auch um gesetzlich verordneten Vegetarismus (Veganismus?) durch Verbot von Lebensmitteln.
    Denn Abbau von Massenhaltung und Aufklärung gingen manchen ja nicht weit genug.

    Gesetzlich verordneter Veganismus? Da scheint mir was entgangen zu sein in diesem Thread. Aber ich lasse kich gerne belehren, man kann ja was überlesen.
    Ich kenne btw auch beide Systeme (DDR und BRD) und bleibe dabei, dass ich das unpassend finde.

  • Ich stimme @Bubelino uneingeschränkt zu.


    Etwas OT: Mich erstaunt immer häufiger, dass gerade viele Menschen, die sich als konservativ bezeichnen, häufig nicht gewillt sind, radikale Einschnitte im eigenen Konsumverhalten als notwendig anzuerkennen. Es geht wohl eher um den strukturkonservativen Privilegienerhalt und um die vermeintliche Entscheidungsfreiheit, als um die Bewahrung der Schöpfung, die ja eigentlich ein urkonservatives Anliegen ist.
    Vor extremen Auswüchsen wie zum Beispiel Bio-Nazis
    gruselt es mich sehr. Aber das ist noch eine weitere Baustelle.

  • Ich habe z.B. grundsätzlich nichts gegen Massenhaltung. Es kommt auf was WIE an. Kann das Komfortverhalten ausgeübt werden? Leben die Tiere innerhalb stressarmer Sozialstrukturen? Wird ihnen keine unphysiologische Leistung abverlangt? Werden sie schonend behandelt, transportiert und geschlachtet? Sichert das Management, daß Erkrankungen usw. schnell erkannt und behandelt werden?


    Es ist absolut nicht so, daß diese Kriterien nur in kleinen Beständen erfüllt werden.

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