Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil VIII

  • Danke dir, @Syrus.


    Vielleicht empfinde auch nicht nur das als so schrecklich. Mein Trainer meinte letztens, er wäre gar nicht sooo schlimm, wie ich immer sage.


    Aber die Sache ist die: Ich bin auch selber ein eher nervöser Mensch. Probleme sind für mich immer da, um sofort gelöst zu werden und die Sache beim Hund ist, dass das eben nicht so zackig geht. Ich kämpfe noch mit so einigen anderen "Dingen", die mir vom Schicksal zugeteilt wurden, habe aktuell oft Schmerzen und auch deshalb ist der Alltag manchmal eine kleine Herausforderung, aber für gewöhnlich komm ich klar. Da fügt sich der Pudel auch ganz wunderbar ein, wir sind zu Hause ein tolles Team. Er ist ein guter Hund.


    Faffi stammt aus einer VDH-Zucht und wurde von mir (als Anfänger) normal und unter steter Unterstützung eines Trainers aufgezogen, ja. Jedoch meinte die Züchterin, er wäre von Anfang an eher schüchtern und zart gewesen. Gerade die Stubenreinheit war so ein Thema. Jedes Autorauschen in der Ferne draußen hat ihn minutenlang abgelenkt. An Pipi und Häufchen war da oft nicht zu denken, das hat auch bei mir Druck aufgebaut.


    Vielleicht lasse ich mich von kleinen Dingen zu sehr verunsichern, aber wenn etwas außerhalb meines Handlungsradius steht, treibt mich das in den Wahnsinn. Möglicherweise ist die Hundeschule einfach nicht mehr das Richtige für uns und wir steigen auf Einzelstunden nach Bedarf um. Ich habe das Gefühl, unter so vielen Augen steht nicht nur der Hund unter Druck, sondern vor allem ich. Ich fühle mich in der Verantwortung und unter Beobachtung meiner Nachbarn, fremder Hundehalter, Spaziergänger. Wie soll der Hund da entspannen? Ich checke ständig nervös das Umfeld, wieso sollte er das dann nicht auch tun?


    Ich glaube, Faffi und ich brauchen Urlaub.

  • @Wurli


    Ich lese bei euch so einige Parallelen zu Lito raus. Ich würde den Hund wirklich tierärztlich durchchecken lassen und evtl auch physiotherapeutisch.

    Kannst du das ein wenig elaborieren? (So weit, das gesundheitlich zu sehen, würd ich aktuell nicht gehen - es wird langsam aber sicher besser mit ihm.)

  • @Wurliich hab auch schon gemerkt dass wenn man selber gut drauf ist es dem Hund besser geht. Ich geh deshalb auch nicht mehr in die Hundeschule , ich finde eine Stunde zu viel für den Hund. Lass sich von anderen nicht abschrecken oder stören (einmal einen Hund mit Leinen aggression und andere Leute sind sowas von egal XD). Mach was, was euch beiden Spaß macht.Ich hab gestern einen kleinen pacur im Haus aufgebaut , ohne stress ohne Druck. Hat uns beiden Spaß gemacht ^^
    Und mit einem Jahr ist er grade eben auch in einer sensiblen Phase, war Seiko auch, hat sogar im Haus manchmal rumgewinselt etc, Hundeschule ging so garnicht, aber muss ja auch nicht. Auf ne Wiese, Leine los und zusammen Spaß haben ist die Hauptsache.
    gegenüber fremden Menschen würd ich ihn abblocken wenn er Sir anspringen will, das fjnse ich ist aber ganz normal für das alter und wird auch nicht ewig so bleiben wenn du übst. Klappt mit leckeflie ablenken nicht?
    Alles gute
    LG lissie

  • @Wurli


    Nach dem was du über dich und dein Verhalten bzw. Empfinden schreibst, bin ich mir sicher, dass dein Hund kein gesundheitliches Problem hat, sondern einfach nur das widerspiegelt was du ihm "vorlebst". Das ist ganz normal.
    Je ruhiger, entspannter usw. man selbst ist, desto ruhiger, entspannter usw. wird der Hund sein.
    Je nervöser, gestresster, hibbeliger man selbst ist, desto nervöser, gestresster, hibbeliger ist auch der Hund.


    Man sagt ja immer so schön: Wie der Herr, so das Gescherr. ;)

  • Lito war ein völlig unauffälliger Welpe/Junghund, fast schon manchmal ein bisschen zu perfekt. Es gab nicht eine Baustelle, schnell leinenführig, mit allem und jedem verträglich, kein Blödsinn gemacht, sehr gut gehört, neue Situationen waren kein Problem, konnte mit in die Stadt usw.


    Und innerhalb kürzester Zeit ging nichts mehr. Er war mit alles und jedem überfordert, hing nur noch in der Leine, wurde unsicher, nervös, kläffte alles an, 2 Reize waren mind, 1,5 zu viel, war oftmals nicht ansprechbar, jaulte, fiepte, konnte überhaupt nicht mehr alleine bleiben. Er war der totale Streber auf dem Hundeplatz und mehr oder weniger von jetzt auf gleich konnte er die einfachsten Sachen nicht mehr. Durch den Stress hat er auch viel wieder reingepullert, weil er soo oft pinkeln musste. Beim Spazieren gab es Stressdurchfall. Er war mit dem ruhigsten Alltag einfach überfordert und gestresst. Jeden Tag kam eigl eine neue Baustelle dazu, so schnell konnte ich an der davor gar nicht arbeiten. Und das ist einfach keine normale Phase de Entwicklung.


    Alleine bleiben, Reinpullern, Leine ziehen, unterwegs sehr reaktiv sein, Stressdurchfall, Probleme bei der Hundeschule...alles Dinge die ich von euch hier auch schon gelesen habe.



    Ich würde ihn wirklich gründlich durchchecken lassen. Auf jeden Fall die Schilddrüse und bei einer guten Physiothreapie die Wirbelsäule anschauen lassen. Probleme beim Atlaswirbel wären durchaus denkbar.

  • Ich hoffe du fasst das nicht falsch auf, aber da wurde dir mMn der falsche Hund gegeben. Für dich wäre ein Hund mit einer gewissen Leck-mich Einstellung, der nicht so sensibel auf dich und deine Stimmungen reagiert und dich spiegelt geeigneter gewesen. Ein Hund, der dich einfach auflaufen lässt wenn du mies drauf bist (macht Mailo zB - wenn ich schlecht gelaunt bin ignoriert er mich einfach :hust: ) aber sich davon nicht selbst verunsichern lässt.
    Das heißt jetzt natürlich nicht, dass ihr beide nicht total glücklich miteinander werden könnt - drinnen seid ihr das deinen Erzählungen nach ja schon! :herzen1:
    Es wird für dich nur mehr Arbeit werden ihm draußen Halt zu geben. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dass du dir irgendwo Hilfe suchst und lernst, dich auch in stressigen Situationen aktiv zu entspannen, den stressigen Alltag auszublenden o.ä.


    Zu einem guten Trainer und einem Gesundheitscheck würde ich dennoch raten.
    Ich bin nicht Atrevido, aber Schmerzen und/oder Verspannungen können massive Verhaltensänderungen hervorrufen, die sich häufig in ähnlichen Symptomen wie Faffi sie zeigt äußern.
    Bei einer guten Physiotherapeutin/Osteopathin würde ich ein besonderes Augenmerk auf die Wirbelsäule und in dem Bereich verspannte Muskulatur legen, bei einem so nervösen Hund sind bestimmt auch Kau- und Nackenmuskulatur nicht ganz in Ordnung.
    Beim TA würde ich ein großes Blutbild inkl. Schilddrüsenwerte anfordern.



    Gut möglich, dass Faffi nur deine Nervosität spiegelt, aber bevor ich Geld in einen Trainer stecke und ggf ohne Erfolg auf Aussicht gegen ein medizinisches Problem antrainiere, würde ich die 200€ investieren.
    Wo kommt ihr denn her?



    Ich hoffe sehr für euch, dass ihr eine Lösung findet (wo auch immer die Ursache für euer Problem liegt) und bald entspannter raus könnt.

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