Hallo zusammen,
wirklich aktiv war ich die letzten Jahre nicht mehr, aber wirklich weg war ich nie.
Ich möchte einfach mal die Geschichte von Luna (Hovawart, inzwischen 10 Jahre alt) erzählen, weil es vielleicht dem einen oder anderen helfen mag.
Vorab kurz den aktuellen Stand für alle, die den Verlauf nicht ganz lesen möchten.
Luna ist aktuell in der Tierklinik. Sie wurde von uns in der Nacht von Montag auf Dienstag dorthin gebracht, weil ich es einfach keinen Zustand mehr fand und so meine Maus nicht sehen wollte.
Die Tierklinik rief gestern an, um uns mitzuteilen, dass Eiter aus der Gebärmutter austritt und es wurde eine Biopsie der Milz vorgenommen, weil diese vergrößert ist. Auf dem Abstrich fand die Klinik kein eindeutiges Ergebnis der Milzzellen auf tumoröses Gewebe. Die Zellen könnten auch aufgrund der Entzündung so aussehen. Um einen Tumor auszuschließen sind die Zellen gestern auf den Weg nach Gießen an Spezialisten gegangen.
Eine Entfernung der Gebärmutter ist für Morgen (Donnerstag) angesetzt. Bei positiven Befund aus Gießen wird die Milz dann gleich mit entfernt.
Somit warten wir, während unsere Maus in der Klinik weilt.
Nun zur Geschichte, die vor ca. 10 Tagen begann:
Luna hatte in den letzten Jahren immer öfter mit Scheinschwangerschaften zu kämpfen. Sie war schlapp und mochte einige Tage nicht wirklich fressen.
Ihre letzte Läufigkeit war Ende September/Anfang Oktober.
Daher dachten wir uns nicht wirklich was dabei als sie wieder anfing etwas mäkelig zu werden. Wir brachten sie zum TA, der sie untersuchte. Dieser fand aber nicht wirklich etwas. Sie bekam einen Appetitanreger und fraß die folgenden zwei Tage auch wieder völlig normal.
Doch dann ging es wieder los. Somit fuhren wir abermals zum TA. Sie wurde geröntgt (hinterer Teil). Auf dem Bild wurde dann eine Spontylose im hinteren Bereich der Wirbelsäule festgestellt und eine leicht vergrößerte Milz. Unser TA machte sich Sorgen und rief die nächste Klinik an, um um einen Ultraschalltermin zu bitten. Diesen bekamen wir auch noch am selben Tag. Die TA der Klinik war wirklich sehr sorgfältig und schaute sich mit uns jedes Organ an (inkl. Gebärmutter, Leber, Eierstöcke - eigentlich alle Organe...) konnte aber keinerlei Auffälligkeiten erkennen. Auch die Milz wirkte nicht verändert. Unser TA hatte parallel noch ein Blutbild gemacht, welches unauffällig war. Aufgrund des negatives Befundes des Ultraschalls wurde ein großeres Blutbild veranlasst.
Wir fuhren mit dem Ergebnis dann am nächsten Morgen wieder zum TA, sie bekam Antibiotika und etwas gegen Übelkeit. Das Laborergebnis des größeren Blutbildes zeigte erhöhte CRP-Werte. Doch leider besserte sich ihr Zustand nicht. Am Sonntag ging es ihr wieder etwas schlechter, so dass wir unseren TA anriefen, der für uns auch an dem Sonntag, die Tür aufmachte um sich Luna wieder anzuschauen. Dieses Mal stellte sie 39,7 Grad Fieber fest und einen leichten Milcheinschuss. Die spritze Luna einen Fiebersenker und wieder Antibiotikum. Wir bekamen noch Tabletten für die Nacht mit und sollten Montag früh wieder vorstellig werden.
Da ich irgendwie das Gefühl hatte, es müssen etwas mit der letzten Läufigkeit zu tun haben, fragte ich sicherheitshalber nach, ob eine Gebärmutterentzündung wirklich auszuschließen sei. Dies wurde bejaht, da der Ultraschall keinerlei Anzeigen zeigte und dies das Mittel der Wahl sei.
Montag früh waren wir wieder beim TA. Dieses Mal hatte Luna 40,1 Grad Fieber. Sie bekam abermals Fiebersenker und Antibiotikum. Unser TA sagte, wenn es bis Dienstag früh nicht besser sei, dann würde sie vorschlagen in die besser ausgestattete Klinik zu fahren, um den Hund auf den Kopf stellen zu lassen.
Wir sollten ein Fieberprotokoll führen bis dahin.
Also maßen wir ca. alle 2-3 Stunden am Montag Lunas Temperatur. Diese ging von 40,1 auf 37,8 runter und wir riefen beim TA an, weil wir das nun zu niedrig fanden. Sie meinte, es könnte aufgrund der Fiebersenkers schon mal vorkommen und solange es sich bis Abend zwischen 38 und 39 einpendeln würde, wäre alles okay.
Gegen halb zehn am Abend war die Temperatur wieder bei 39,2 angekommen und wir gaben Luna unter Protest den Fiebersenker. Eine Stunde später war ihre Temperatur bei 38,7 angekommen. Wir gingen ins Bett, aber Schlafen war für mich nicht möglich. Ich lauschte die ganze Nacht, was Luna so tat. Gegen 3 Uhr fand ich, dass sie unruhig wurde und ging runter um nach ihr zu schauen. Sie lag zitternd auf dem Boden, ließ sich aber ansprechen. Temperatur lag bei 40,0 Grad.
Da reicht es mir, weil ich nicht mit ansehen konnte und weckte meinen Mann.
Unser TA hatte uns alle Laborwerte und Röntgenbilder mitgegeben (wir hatten noch eines vom Brustkorb machen lassen, aber auch dies war ohne Befund).
Wir fuhren umgehend mit Luna in die größere Klinik und weckten die dort diensthabende Ärztin. Diese stellte eine Temperatur von 40,3 fest.
Wir ließen Luna in der Klinik stationär aufnehmen. Wir hätten sie auch wieder mitnehmen können und um 8 Uhr in die normale Sprechstunde der Klinik fahren können. Aber das fand ich mit Rückfahrt/Anfahrt und dann der Wartezeit unzumutbar für meine Maus.
Man versprach uns Luna sich noch am selben Tag anzuschauen und uns am späten Nachmittag zu informieren.
Dies passierte dann auch gestern Nachmittag. Der Chef der Klinik rief an und teilte uns mit, dass nun Eiter aus der Gebärmutter käme. Da die Milz vergrößert sei, hätten sie eine Biopsie gemacht, da diese ohne Narkose möglich sei. Sie fanden verdächtige Zellen, aber seien sich nicht sicher, ob diese Zellen aufgrund der Entzündung im Körper oder aufgrund von Tumorbildung so verändert seien. Dafür würden sie die Probe gerne an Spezialisten weiterleiten.
Da Luna stabil sei (sie hat zum Glück auch keinerlei Vorerkrankungen oder benötigt keinerlei Medikamente) würden sie deshalb mit der OP warten bis das Ergebnis aus Gießen da sei - also Donnerstag.
Das wird nun morgen der Fall sein. Luna bekommt Fiebersenker und Infusion, da sie so arg wenig gefressen hatte die letzte Zeit.
Das die Gebärmutterentzündung auf dem Ultraschall nicht erkennbar war, läge an der Art der Entzündung und dass die Gebärmutter nicht geschlossen sei. Somit würde sich der Eiter nicht wirklich sammeln und wäre somit auf dem Ultraschall nicht erkennbar gewesen.
Ich habe inzwischen mal nachgelesen und muss leider sagen, dass die Symptome, die überall beschrieben werden, nicht wirklich auf Luna zutrafen. Sie hat weder viel Getrunken, noch sich ständig untenrum beleckt. Viel Gepieselt hat sie auch nicht. Appetitverlust und Müdigkeit habe ich die letzten Jahre immer bei einer Scheinschwangerschaft erlebt und es daher auch darauf geschoben.
Es ist also wirklich eine arg ungünstige Situation, in dem Fall die Gebärmutter als Ursache auszumachen
Nun ruft uns heute die Klinik wieder an, um uns mitzuteilen wie es Luna aktuell geht.
Der Anruf gestern war eine Mischung aus Erleichterung als auch Sorge und auch Vorwürfen. Luna ist meine erste Hündin und war ich immer der Überzeugung, dass eine Kastration nicht notwenig ist, solange es dem Tier gut geht. Sie hatte auch bis vor 2 Jahren keinerlei Probleme, sonst hätte ich sie noch in jüngeren Jahren kastrieren lassen. Aber eine OP und Narkose ist immer ein Risiko und eine Kastration bei einer Hündin nicht so einfach wie bei einem Rüden.
Aber könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich vieles anders machen und hätte Luna schon in jungen Jahren kastrieren lassen. Dann wäre ihr das alles erspart geblieben Aber hätte hätte Würstchenkette. Nun bin ich schlauer und würde es nie wieder so machen. Aber damals dachte ich halt, eine OP die nicht nötig ist, sollte man auch nicht vornehmen :/
Natürlich kann die Gebärmutter auch nicht die eigentliche Ursache sein. Aber die Klinik geht erst Mal davon aus. Sollte sich damit das Fieber nicht senken lassen, würden sie den Hund weiter auf den Kopf stellen. Vielleicht ist die Milz auch tumorös. Aber ich hoffe aktuell einfach das beste. Dass sie die OP mit ihren bald 11 Jahren gut übersteht, dass die Milz nicht befallen ist und das nach der OP alles gut wird
So viel Text, aber mir tat es gut, dass alles mal nieder zu schreiben. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen Hündinnenbesitzer ja, doch ganz ganz genau auf seine Maus zu schauen, ob es nicht doch eine Gebärmutterentzündung ist, obwohl Ultraschall dagegen spricht