Welpe/Junghund und zwei Katzen

  • Hallo Leute,


    Ich hab seit einigen Wochen einen Labbi-Welpen (Arbeitslinie, Rüde) welcher zu mir in eine Wohnung mit zwei Katzen (beide ca. 10 Jahre alt) gezogen ist.


    Kurz zu den Katzen:
    Der Kater is der Chef und generell kein Freund von anderen Vierbeinern. Die Katze akzeptiert er, aber er zeigt regelmäßig das er der Chef ist. Er ist aber gleichzeitig ängstlich und sucht eher den Rückzug bei neuen Situationen.
    Die Katze ist ein gemütliches Kuscheltier und ist eigentlich null Aggressiv und kommt mit neuen Situationen viel besser und schneller klar als der Kater.


    So, nun zum Problem (bzw zu der Situation aus der ein richtiges Problem werden könnte)
    Anfangs hat der welpe die katzen fast komplett ignoriert (er wurde natürlich angefaucht und angeknurrt sobald er in Sichtweite war).
    Jetzt nach etlichen Wochen ist es so das er an die Katzen ran will, sie lassen ihn aber nicht. Kater hält mind. 2 meter abstand und knurrt und faucht, Katze läuft schon direkt an seiner Nase vorbei und hat keine Angst mehr, aber sie will es einfach nit das er ihr nahe kommt.
    Das Problem is nun das der hund anfängt den Katzen hinterher zu laufen wenn sie wo runterspringen oder so.
    Ich habe nicht den Eindruck das es ein angriffsverhalten ist, nein, er will spielen bzw einfach richtigen Kontakt haben.


    Wenn die Katzen wo oben sind und ihn mit den augen fixieren fasst er das aber scheinbar als aggression auf und weicht einen sprung zurück und bellt dabei.


    Ich bin natürlich dahinter dieses nachrennen zu verhindern bzw zu „bestrafen“ (=ein lautes „Nein“ und schicke Ihn auf seinen Platz... letzteres klappt natürlich nur sporadisch)


    Da beide Katzen aber „auf flucht“ sind hat er (bis auf einmal ganz am anfang) auch noch keine verpasst bekommen von den Katzen. Er weiss also glaub ich nicht das die ihm schon auf weh tun könnten.


    Hat hier jemand Erfahrung in der Zusammenfuhrung von Katz und Hund und ein paar Tipps für mich?


    Achja... die standard Empfehlungen (katzen abgesperrten bereich bieten, katzem vorher füttern, katzen den vorrang geben, katzen vor seinen augen steicheln) habe ich natürlich umgesetzt bzw. Setze sie um.


    Vielen Dank schonmal und lg

  • Zitat


    Achja... die standard Empfehlungen (katzen abgesperrten bereich bieten, katzem vorher füttern, katzen den vorrang geben, katzen vor seinen augen steicheln) habe ich natürlich umgesetzt bzw. Setze sie um.

    all das war hier nie nötig, egal was hier eingezogen ist und was vorher da war.
    Solange ich im Raum war, war die oberste Regel... es wird sich nicht geärgert, und Grenzen sind einzuhalten. Konnte/wollte ein Tier das nicht selbstständig durchsetzen, habe ich es unterstützt.
    War es einer Katze zum Beispiel unangenehm, das ein Hund an ihr schnüffeln wollte, war aber zu ängstlich, das auch klar zu machen, habe ich den Hund gemaßregelt und künftig so lang von der Katze fern gehalten, bis diese von selbst Kontakt aufgenommen hat.
    Anders herum dürfen die Katzen den Hunden nicht auflauern.
    Dafür muss man seine Tiere aber auch kenne und kleinste Anzeichen erkennen, also auch schon ein zucken vom Hund, wenn die Katze runter springt. In meiner Abwesenheit hab ich immer dafür gesorgt, das alle sich aus dem Weg gehen können.
    So etwas sorgt zum einen dafür, das die Tiere sich bei dir sicher fühlen können und zum anderen, das jeder in seinem Wohlfühltempo Kontakt aufnehmen kann.

  • Hallo Rübennase, danke für deine Antwort.


    Also die Katzen lauern ihm nicht auf, haben da kein Interesse daran.
    Der Hund will ja auch nicht ständig zu den Katzen. Wenn ihn aber eine Katze lange anstarrt und dann auf einmal in Bewegung kommt will er nach. Auch wenn eine Katze vom Kratzbaum runterspringt und dann läuft will er nach.
    Wenn die Katzen wo rumliegen intressierts ihn nicht wirklich.
    Die katze selbst hat 0 angst vor ihm, die rennt auch direkt an seiner Nase vorbei wenn Sie Futter vermutet. ...da reagiert Hund dann auch nicht weil auch er futter vermutet.


    Habe übrigens auch das halbe Whg mit so einem Kindergitter abgesperrt damit die Katzen einen bereich haben der nur Ihnen zur Verfügung steht

  • Da Katzen und Hunde komplett unterschiedliche Tierarten sind, bilden sie untereinander auch keine "Rangfolge" , somit ist dieses "Vorher Füttern" und "Katzen Vorrang gewähren" meiner Meinung nach ziemlicher Schwachsinn!
    Im Zweifel führt das bei einem hungrigen Labbi eher dazu, dass er das Katzenfutter noch interessanter findet...


    Ich würde einfach ganz konsequent weiterhin jedes Nachrennen durch den Hund verbieten/ abbrechen und ruhiges Liegen /Katzen ignorieren durch verbales Lob fördern (Futter würde ich hier nicht verwenden, weil das einfach falsche Erwartungen wecken könnte).
    Das dauert, vielleicht auch mehrere Monate! Aber Ziel sollte für dich sein, dass alle Tiere autark nebeneinander her Leben können.. Alles andere (Freundlicher Kontakt etc.) ist ein schöner AddOn aber würde ich nicht forcieren.. Da müssen die Tiere auf Dauer selber drauf kommen!

  • Da Katzen und Hunde komplett unterschiedliche Tierarten sind, bilden sie untereinander auch keine "Rangfolge" , somit ist dieses "Vorher Füttern" und "Katzen Vorrang gewähren" meiner Meinung nach ziemlicher Schwachsinn!


    Vor allen Dingen würde sowas nur eine Rangfolge klären, wenn die Katzen den Hund selbst vom Futter vertreiben.


    Wen du früher oder später fütterst hat keinen Einfluss auf die Rangfolge der Tiere untereinander.
    Wenn du die Katzen mit dem Futter ständig bevorzugst könnte der Hund aber Frust über die Katzen schieben und den dann an diesen auslassen.

  • Das wird nicht viel helfen, da auch nicht einfach umsetzbar, aber wir haben unsere Labbi-Mischlingsdame zu der Zeit bekommen, als die Katze gerade Jungen bekommen hatte und ich glaub sie hat den Hund dann direkt mit adoptiert. Von daher scheinen wir sehr viel Glück in der Hinsicht gehabt zu haben, weil die ganzen Probleme gar nicht vorkamen bei uns.


    Die zwei sind ein Herz und eine Seele, außer es geht um Knochen. Dann wird geknurrt. :D

  • Tja, ähnliches "Problem" haben wir auch gerade, daher klinke ich mich mal ein. Mia ist zwar schon fast 3, aber wir sind auch gerade seit 2 Wochen mit der Zusammenführung beschäfitigt.


    Unsere Kater sind beide 10 Jahre alt und reagieren recht unterschiedlich. Während der eigentlich aggressivere Kater den Hund meist ignoriert, faucht unsere Schmusekater los, sobald er Mia sieht.


    Mia möchte gern zu den Katzen und spielen, hat dabei auch schon einmal eine gefangen. Seither ist sie vorsichtiger.


    Gestern hatte ich so einen Fall: Wir haben ein offenes Treppenhaus in der Wohnung. Mia liegt auf einer Zwischenebene vor dem Badezimmer. Eine Katze über ihr auf der Treppe, eine darunter. An beiden hat sie sich nicht vorbei getraut. Erst als ich neben ihr gelaufen bin, hat sie sich gewagt, an der Katze vorbei zu laufen.


    So ist mir das aber auch lieber, als dass sie sie permanent jagen würde.


    Zum Glück haben wir ein ca. 40qm großes Zimmer, wo die Katzen auch nachts schlafen und in das sie sich tagsüber zurückziehen können. Hund darf nicht rein, die Tür ist aber offen. So können sie sich langsam annähern. Wenn es noch Wochen dauert ist es halt so. Die Zeit lasse ich ihnen aber.


    Unbeaufsichtigt sind Hund/Katze strikt getrennt.

  • Du machst das gut :gut:
    Zeit ist Dein Freund :smile:
    Wir hatten hier den denkbar schlechtesten Start den man sich ausmalen kann, es war so arg, dass ich mit dem Welpen die erste Nacht im Auto gepennt hab :mute:
    Von das-wird-nie-was bis zur zurückgekehrten Normalität hat's drei Monate gedauert.
    Das ist so ziemlich der Zeitraum den's immer gedauert hat, wenn ich einen neuen Welpen angeschleppt habe.
    In diesen drei Monaten ist von Abbruchkommando aufbauen und einsetzen, über festhalten und anleinen bis zu gemeinsam Gutzelis mampfen alles mit dabei :smile:
    Ich habe den Welpen niemals hinterherjagenrennen lassen. Ruhige und freundliche Kontaktaufnahme wird gelobt.
    Konnte ich grad nicht 100% aufmerksam sein, habe ich mir den Hund buchstäblich ans Bein gebunden.


    Und dennoch rannte ab und zu die ganze Bande hintereinander quer durch die Bude :ka:
    Das passiert (zumindest mir, meine eine Katze findet sich-jagen-lassen total geil und die andere Katze scheucht gern) und ist kein Grund, die Hoffnung zu verlieren :smile:


    Anstarren ist hier verboten.
    So wie ich den Hund im Blickfeld habe, so halte ich das auch mit den Katzen. Welpi anstarren ist verboten!
    Welpi auf seinem Platz stören ist verboten.
    Welpi reizen ist verboten.
    Etc. etc.
    Ich schütze die Hunde vor den Katzen genau so, wie ich die Katzen vor den Hunden schütze.


    Aufpassen musste ich ganz schrecklich wenn's ums Fressen ging.
    Eine Gutzelirunde abhalten war kein Problem.
    Aber alles was nicht direkt mit mir und Fressen zu tun hatte, stufte ich durchaus als brandgefährlich ein.
    Das gab sich bisher immer mit der Zeit und auch mit diesem Jungspund ist es schon viel besser.


    Die Katzen haben ihre eigenen Bereiche wo Hund nichts zu suchen hat.
    Ich lasse sie anfangs auch nie unbeaufsichtigt allein.
    Und auch jetzt bin ich vorsichtig und mache dies nur sehr sehr bewusst.


    Lass Dir Zeit, lass den Vierbeinern Zeit. Schütze sie, und zwar alle vor allen!
    Dann kommt das gut :smile:

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