Unregelmäßiges Alleinebleiben schwieriger?

  • Ich denke auch, dass nicht nur das Training reinzählt sondern auch der Charakter des Hundes.


    Sunny zum Beispiel könnte ewig allein bleiben, solange der Start wie immer ist. Aber würde ich außerhalb der Routine mal 45 Minuten verschwinden, wäre das großes Drama. Das Alleinsein hat bei ihr erst funktioniert, als es wirklich routiniert ablief. Wir haben aufgebaut, dass wenn Frauchen geht, es immer tolles Futter gibt. Sie freut sich richtig, wenn ich endlich fertig zum Gehen bin. ;-) So wird auch das außerhalb der Routine immer besser. Aber wir haben sie auch erwachsen übernommen, mit unbekanntem Straßenhund-Hintergrund.



    Tipp am Rande:
    Ich habe neutlich gelesen, dass Hunde sehr wahrscheinlich anhand des Geruchs die "Zeit messen". Also wenn die Menschen das Haus verlassen, dann nimmt deren Geruch auf Dauer einfach ab. Und irgendwann hat die Wohnung eine Geruchsstufe, bei der Hundi sich denkt "Jetzt kommen meine Menschen zurück". Darum könntet ihr, wenn ihr geht, eine getragenes Kleidungsstück zum Schlafplatz legen. Dann ist der Hund quasi dauerbenebelt und merkt nicht mehr so recht, dass die Zeit vergeht.

  • Bei mir ist es ähnlich wie bei euch. In der Regel arbeite ich im Home Office, sodass ein klassisches Alleine bleiben jeden Tag nicht nötig war wie bei anderen Berufstätigen. Aber auch ich habe immer mal wieder Außentermine bei Kunden, geh einmal die Woche zum Gitarrenunterricht, mache Lesetraining in einer Schule, geh einkaufen oder mal mit der Tochter in die Stadt.


    Weil daher klar war, dass das Hundekind immer mal wieder allein bleiben sollte, habe ich das schon recht früh versucht, in den Tagesablauf einzubauen. Was nicht ganz einfach war, denn Nemo hatte nicht so sehr ein Problem mit dem Alleine bleiben, sondern mit dem Verlassen werden. Das führte dazu, dass ich mir beispielsweise schon eine Stunde vorher die Schuhe vor die Haustür oder den Schlüssel in die Tasche gesteckt habe, damit er nicht die "Anzeichen" des baldigen Alleinseins wahrnimmt und abdreht. Denn das war ziemlicher Stress für ihn.


    Aber er hat mittlerweile einige Dinge gelernt: 1. Wenn er allein bleiben darf, gibt es mit Sicherheit einen Kong zum Leerschlecken. 2. Allein bleiben ist gar nicht so schlimm, denn die Menschen kommen bald wieder. 3. Verlassen werden ist gar nicht schlimm, denn die Menschen kündigen es an (ich sage tatsächlich "Tschüss Nemo" - quasi als "Kommando", sich völlig tiefenentspannt irgendwo abzulegen).


    Ich denke, wenn man selbst gelassen und ruhig bleibt und es immer wieder versucht und in den Alltag einbaut, können das viele Hunde schon durchaus "aushalten" (und zu denen, die es nicht können, gehört eurer hoffentlich nicht). Übrigens gibt es bei uns beim Nachhausekommen auch immer eine kleine Belohnung - fürs gute "aufs-Haus-aufpassen".

  • Ich würde sagen, wenn ein Hund das gewohnt ist und ganz allgemein auch gut alleine bleiben kann, ist das überhaupt kein Problem.
    Beim Welpen fehlt aber diese Grundlage ja, dh er muss erstmal überhaupt lernen alleine zu bleiben und das muss man auch nach dem er es kann regelmäßig wiederholen, damit er es nicht wieder verlernt und Stress macht. Ein Hund der nur so halb-entspannt alleine bleibt und dann erstmal 1-3 Wochen gar nicht alleine bleiben muss wird nach so einer langen Pause eher zu größerem Stress neigen, ich hätte keine Lust mir da den bissigen Trainingserfolge damit zu versauen und würde bewusst darauf achten, dass er mindestens 1-2 mal pro Woche zwischendurch kurz alleine bleibt.


    Im ersten halben bis ganzen Jahr würde ich auch wenn es aus zeitlichen gründen nicht nötig ist bewusst darauf achten ihn quasi als Training (sobald er das schafft) mindestens drei mal pro Woche für 30 min bis 4 Stunden (bei Bedarf und wenn er es kann auch bis zu 6 std) alleine zu lassen.


    Ich finde die Häufigkeit des alleinebleibens da wichtiger als die Uhrzeit bzw als feste Tagesabläufe. Solange es je nach Hund 1-3 mal pro Woche stattfindet wird er es grundsätzlich nicht verlernen wenn er bereits alleine bleiben kann.


    Mein Hund kann grundsätzlich super alleine bleiben, aber wenn er mal zufällig zwei Wochen lang gar nicht alleine war fange ich auch lieber vorsichtig wieder damit an, dh nicht ganz so lange und nicht ganz so oft. Zb zwei Wochen gar nicht alleine bleiben und dann mehrere Tage hintereinander direkt 5-6 Stunden alleine bleiben finde ich selbst bei ein Hund der grundsätzlich super alleine bleibt zu krass.

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