Hallo liebe Forengemeinde,
ich weiß gar nicht wo ich Anfangen soll. Vor zwei Tagen haben wir unseren geliebten Hund einschläfern lassen. Er war erst sieben Jahre alt.
Schon als Welpe hatte er einen sensiblen Magen und Allergieprobleme. Nach vielen Versuchen hatten wir ein Futter gefunden, was scheinbar gut vertragen wurde. Output und Haut waren unauffällig. Leider habe ich familiär immer gegen Windmühlen gekämpft was die Fütterung anging.
Es fing dann vor etwa einem Jahr an. Unser Hund hat immer wieder nüchtern erbrochen. Wir haben dann das Futter auf vier Mahlzeiten gestreckt. Kurz hat es sich gebessert. Nachmittags hat er nicht mehr gebrochen, aber dafür nun morgens. Das haben wir nie in den Griff bekommen. Außerdem ist er zwischenzeitlich vier oder fünf mal umgefallen (Ohnmacht).
Aber ansonsten ging es ihn gut. Er war munter, hat gern gespielt und auch gern gefressen. Er hat nie sein Fressen erbrochen. Wegen alldem waren wir natürlich immer beim Tierarzt aber wirklich helfen konnte man uns nicht.
Ende August diesen Jahres hat er an einem Wochenende plötzlich sein Fressen verweigert. Selbst Leckerli. Das war ein Schock. Er war nie mäkelig. Wir sind gleich zum Tierarzt. Der diagnostizierte eine Angina. Da wegen des Magens eine Gastritis vermutet wurde sollte diese gleich mitbehandelt werden. Er bekam also Antibotika, Säurehemmer und etwas gegen Übelkeit. Kurz wurde es besser. Wir fütterten Nassfutter und das hat er zunächst auch genommen.
Doch schnell baute er weiter ab. Er verweigerte das Futter. Ich fütterte ihn aus der Hand und mit viel gutem Zureden. Seine Situation verschlechterte sich. Er hatte offensichtlich Bauchschmerzen und Schmerzen beim Fressen. Da er stark abnahm kam er in die Klinik. Auch dort besserte sich sein Zustand nicht. Er erbrach weiterhin Galle und fraß kaum.
Man stellte in der Klinik eine verdickte Magenwand und einen Herzfehler fest.
Wir haben ihn dann wieder heimgeholt und ich habe ihm Schonkost gekocht. Auch hier fraß er zunächst, verweigerte aber auch schnell das Fressen. Ich versuchte ihn mit Babybrei und Hüttenkäse zu locken.
Er war richtig dürr geworden. Zuhause lag er nur oder stand mit gesenktem Kopf minutenlang herum. Spazieren ging in der Regel. Trotz dem wenigen was er fraß, gab es noch Output. Er bekam immernoch Säurehemmer und Magenschutz. Zwischenzeitlich sogar Cortison. Nichts half. Immer wieder erbrach er Galle.
Letze Woche Dienstag waren wir wieder zur Kontrolle in der Klinik. Das Herz war sehr langsam. Und der Ultraschall des Magens eine Katastrophe. Die Magenwand war über einen sehr großen Abschnitt inzwischen 2 cm dick. Es war nur noch ein erbsengroßer leerer Platz im Magen. Stellenweise war die Magenwand aber noch normal dünn - Verdacht auf Krebs! Er sollte am Montag, also heute operiert werden. Sie wollten Proben nehmen um eindeutig zu bestimmen was für ein Problem unser Kleiner hat.
Durch das schwache Herz absolut risikoreicher Eingriff. Die Chancen dass er es geschafft hätte waren nicht hoch. Aber es war unsere einzige Hoffnung. Den Rest der Woche versuchte ich also zu Füttern was ging, damit er etwas Kraft hatte. Doch er verweigerte immer öfter sein Fressen.
Und dann kam der Samstag. Morgens kam er zu mir ins Bett. Kuschelte sich noch eng an mich. Ein paar Minuten später fing er an zu brechen. Es kam nur klarer Schleim. Aber er hörte nicht mehr auf. Fast eine Stunde hat er immer und immer wieder gebrochen. Er war auch plötzlich ganz aufgebläht. Wir sind gleich in die Klinik gefahren. Es ging ihm da schon wieder etwas besser. Aber der Magen war ganz dick und aufgebläht. In Abstimmung mit der Ärztin haben wir ihn dann einschlafen lassen.
Es war furchtbar. Er hat so tapfer alles mitgemacht. Nie gejammert, gewinselt oder sich gar gewehrt. Er hat sich nur an mich gedrückt und ist dann eingeschlafen.
Vielleicht hätte ich ihn in der Klinik lassen sollen und hoffen er schafft es bis Montag zur OP. Ich hatte Hoffnung dass es vielleicht doch nur eine Gastritis war. Aber dann hätten Antibiotika und Säureblocker doch etwas helfen müssen. Ich hab die Vorstellung nicht ertragen dass er allein in der Klinik stirbt und ich hatte so Angst dass er Zuhause mit Schmerzen stirbt. Aber vielleicht hätte er es geschafft. Am Freitag waren wir noch so schön spazieren und am Samstagmorgen ging es ihm plötzlich so schlecht wie noch nie.
Ich bin so am Ende und Frage mich ob ich nicht irgendwas hätte besser machen müssen. Er war doch erst sieben.