Qualzuchten II

  • Es ist doch ganz einfach, wieso man solche Verpaarungen im Verband verbietet. Farbgentests sind bis heute keine Pflicht und man sieht es den Hunden einfach nicht an im Gegensatz zu "echten" Merles.
    In Pudelkreisen gibt's gerade zB einen ganz weißen Pudel, der bloß ein blaues Auge hat, ansonsten würde man dem das gar nicht ansehen, dass da noch was anderes drin ist.
    Gäbe es da einen Ups-Wurf mit einem anderen Merleträger, wäre da schon wieder Doublemerle-Gefahr, obwohl man beim Pudel da auch nicht von ausgehen kann.


    Wo ein Hund letztendlich mal landet und wer überhaupt Tests macht und sich informiert über zB Sable Merles, kann man nicht sagen (oder letztendlich auch, ob das den Halter trotz Wissen interessiert, wenn ihm jemand Geld fürs Decken anbieten würde). Deswegen finde ich nicht in Ordnung, das vorsätzlich zu züchten und die Möglichkeit zuzulassen, dass das passiert. Es ist zu Recht von mehreren RZV nicht erlaubt.


    Ich persönlich wäre dafür, dass man die Farbtests endlich mal in die Datensammlung mit einbezieht und auch Dilution-Träger endlich flächendeckend identifiziert und auch alles einsehbar macht. Das ist nämlich der nächste Punkt - selbst wenn die Tests stattfinden, kommt man an die Ergebnisse nur ganz schwer ran.
    Würde ich beispielsweise einen einfarbigen Deckrüden suchen, der at oder ky trägt, müsste ich jeden Rüdenbesitzer, dessen Rüden ich interessant finde, anquatschen und da die Testergebnisse erfragen, so denn überhaupt getestet wurde. Das wird fast nirgendwo öffentlich gemacht.


    Man muss einfach mal anerkennen, dass Farbzucht auf der einen Seite wirklich Sinn macht, um bestimmte Krankheiten auszuschließen wie CDA oder DoubleMerles.
    Auf der anderen Seite gibt's da Restriktionen, die einfach nur Barrieren aufbauen und den Genpool verknappen und wo Farben nicht anerkannt sind, die überhaupt keinen Einfluss haben auf die Gesundheit.

    • Neu

    Hi


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    • In Pudelkreisen gibt's gerade zB einen ganz weißen Pudel, der bloß ein blaues Auge hat

      Er MÜSSTE aber kein Merle sein, gell?


      Wir haben einige Aussies und Border Collies getestet mit 1 oder 2 stahlblauen Augen, die m/m waren. Es scheint noch weitere Gene zu geben, die blaue Augen verursachen.

      Farbgentests sind bis heute keine Pflicht und man sieht es den Hunden einfach nicht an im Gegensatz zu "echten" Merles.

      Sable Merle sind auch "echte" Merle, nur mit einer anderen Grundfarbe.
      Und nur, weil etwas keine Pflicht ist, sondern wo ein Züchter mal Eigenverantwortung und Eigeninitiative zeigen müsste, finde ich nicht, dass etwas verboten werden muss, was harmlos ist, UND der Rasse zu Gute käme, weil der Genpool deutlich vergrößert werden würde.



      Aber ich verstehe viel nicht.
      Die Farb-Reinzucht von den Pudeln zB.
      Das Unterscheiden der Schnauzer-Farben in Rassen.
      Das "Abwarten" der Grautiger bei den Doggen.
      Die seltsame Farbtupfen-Unterscheidung bei den ACD.



      Viele Farben sind einfach aus Prinzip verboten, zB das schwarz-silber beim Riesenschnauzer, oder das dunkle anthrazit beim Weimaraner. Damit ist nix, damit passiert nix, die woll(t)ens einfach nicht.
      Oder auch, dass bei den KHC keine langhaar faktorierten Hunde mehr verpaart werden dürfen, weil dann ja standardgerechte LHC fallen könnten. Tzzzzzz.

    • Er MÜSSTE aber kein Merle sein, gell?

      Da es keinen Stammbaum gibt und man nicht genau weiß woher, ist nicht anzunehmen, dass es ganz plötzlich eine Mutation mit blauen Augen gibt... Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass es ein Merle ist. Zumal ich bei reinrassigen Pudeln sowas noch nie gesehen und gehört hätte.



      Und nur, weil etwas keine Pflicht ist, sondern wo ein Züchter mal Eigenverantwortung und Eigeninitiative zeigen müsste, finde ich nicht, dass etwas verboten werden muss, was harmlos ist, UND der Rasse zu Gute käme, weil der Genpool deutlich vergrößert werden würde.

      Aber der Züchter gibt die Sable Merles ja ab. Die sind dann als Merles nicht erkennbar. Und da weiß man nicht, was später mit den Hunden noch alles gemacht wird, da steckt man nicht drin. Deswegen finde ich es fahrlässig phantom-merles wissentlich zu züchten, denn man erhöht einfach die Wahrscheinlichkeit, dass da mal durch Zufall oder auch absichtlich Doublemerles bei raus kommen.
      Ich selbst hätte bis vor ein paar Jahren auch nicht gewusst, dass es sowas wie unerkanntes Merle gibt. Die meisten Leute haben davon gar keine Ahnung und sind sich der potentiellen Gefahr nicht bewusst.

    • Die Flecken sieht man ja als Welpe, und der Züchter redet vor der Abgabe mit den Käufern idR.


      Wenn es nach Ahnung oder nicht geht, dann müsste man merle auf allen Grundfarben verbieten, inkl. ee red merle (da sieht man NIE flecken, auch nicht als Baby) und blue merle.
      Hier rennt einer rum mit nem blm Aussie vom Vermehrer, der auch pra hat. Der Besitzer wollte "noch so ne gefleckte hündin kaufen und mal nen wurf züchten", das fänd er so schön.


      Und wenn man weiter macht, müsste man auch alle Träger von irgendwas verbieten.
      DM, PRA, PLL, KAT, MDR1, CEA usw usf carrier? Schade! Könnte ja n Ups-Wurf passieren und dann kranke Welpen fallen. (und nein, ich vergleiche nicht Merle mit Kranheiten, nur den Genotyp "Träger" und den Phänotyp "unsichtbar").


    • Aber der Züchter gibt die Sable Merles ja ab. Die sind dann als Merles nicht erkennbar. Und da weiß man nicht, was später mit den Hunden noch alles gemacht wird, da steckt man nicht drin. Deswegen finde ich es fahrlässig phantom-merles wissentlich zu züchten, denn man erhöht einfach die Wahrscheinlichkeit, dass da mal durch Zufall oder auch absichtlich Doublemerles bei raus kommen.Ich selbst hätte bis vor ein paar Jahren auch nicht gewusst, dass es sowas wie unerkanntes Merle gibt. Die meisten Leute haben davon gar keine Ahnung und sind sich der potentiellen Gefahr nicht bewusst.

      @corrier schrieb aber, dass die Züchterin die zukünftigen Besitzer ganz genau darüber aufklärt.
      Wer mit "so einem" Hund dennoch in die Zucht gehen will, weiß wer als passender Rüde in Frage kommt. Weil sie eben umfassend aufgeklärt wurden.
      Ich denke, wenn man die Problematik kennt, wird man nicht riskieren, kranke/tote Welpen zu bekommen.

    • Aber der Züchter gibt die Sable Merles ja ab. Die sind dann als Merles nicht erkennbar. Und da weiß man nicht, was später mit den Hunden noch alles gemacht wird, da steckt man nicht drin.

      Genau darin sehe auch ich ein Problem.
      Beim Dackel gibt es ja auch das Merleproblem (Tigerdackelzucht). Vor der Zucht muss der Zuchtpartner, der kein Merle bzw. Tigerung aufweist, auf Merle getestet werden. Erst dann darf der Merle-Deckrüde/Partner verpaart werden.
      Das Problem: es wird nur dann getestet, wenn offiziell unter dem Verband gezüchtet wird. Der Nur-Hundehalter kennt seinen Hund dahingehend nicht.

      Die meisten Leute haben davon gar keine Ahnung und sind sich der potentiellen Gefahr nicht bewusst.

      Das ist für den einfachen Hundehalter ohne züchterischen Ambitionen nicht erkennbar und er ahnt wirklich nicht, was er da tut, wenn er seinen Hund, der aus Merleverpaarung stammt privat vermehrt.
      Vermutlich wird er es auch gar nicht wissen wollen, weil, er will ja nicht züchten. Solche Aussagen hört man ja immer wieder!

    • Es geht doch hier aber nicht um einen einzelnen Züchter, der ganz vorbildlich seine Nachzucht testen lässt und die Welpenkäufer möglichst eindringlich darüber aufklärt, dass bei weiterer Verpaarung mehrheitlich kranke oder tote Welpen rauskommen.


      Es geht darum, dass Verbände sinnhaft aus dem Grund heraus diese Verpaarungen verbieten, weil es einfacher und weniger risikoreich ist als dass man einfach jeden Hund einzeln testet oder doch mal ein (vielleicht gewollter) Unfall passiert, wo niemand dran denkt, dass es sowas wie phantommerles überhaupt gibt.
      Die meisten nicht biologisch versierten Menschen verstehen nicht einmal den Unterschied zwischen Genotyp und Phänotyp und können das dauerhaft unterscheiden, das ist wissenschaftlich erwiesen... Da muss man diese Hunde nicht absichtlich kreuzen, denn das Echo ist wieder mal: oh wie schön, oh wie süß, oh wie besonders, das will ich auch.
      Es geht doch in diesem Thread nicht um einen einzigen Züchter, sondern um die Gesamtheit der Rassen und die Frage, wie man Krankheiten und deren Vererbung verhindert. Und bei Phantommerles sieht man es ihnen einfach nicht an.

    • Genau darin sehe auch ich ein Problem.Beim Dackel gibt es ja auch das Merleproblem (Tigerdackelzucht). Vor der Zucht muss der Zuchtpartner, der kein Merle bzw. Tigerung aufweist, auf Merle getestet werden. Erst dann darf der Merle-Deckrüde/Partner verpaart werden.
      Das Problem: es wird nur dann getestet, wenn offiziell unter dem Verband gezüchtet wird. Der Nur-Hundehalter kennt seinen Hund dahingehend nicht.

      Das ist für den einfachen Hundehalter ohne züchterischen Ambitionen nicht erkennbar und er ahnt wirklich nicht, was er da tut, wenn er seinen Hund, der aus Merleverpaarung stammt privat vermehrt.Vermutlich wird er es auch gar nicht wissen wollen, weil, er will ja nicht züchten. Solche Aussagen hört man ja immer wieder!

      Ich gehe davon aus, dass Leute die zu einem Verbandszüchter gehen nicht "einfach so" einen Wurf bekommen. Wenn da gezüchtet wird, dann wieder im Verband.
      Auch gehe ich davon aus, wenn ich einen Hund aus dem VDH/ÖKV oder sonst einem seriösen Verband hole, dass ich dann umfassend aufgeklärt werde. Sonst kann ich gleich zu einem Vermehrer gehen, wenn mir der Hund kommentarlos in die Hand gedrückt wird.

    • Im Vdh ist sable x merle verboten, da gibt's nichts zu erklären :ka: Da ist einfach festgesetzt, dass das Risiko zu hoch ist, dass daraus Phantommerles entstehen, die wiederum weiterverwendet werden, ob nun innerhalb des Verbands oder außerhalb.

    • Ich verstehe schon um die Problematik, dass bei nicht ordentlicher Verpaarung kranke/tote Welpen fallen können.


      Aber statt ordentlich aufklären, Gentests vorschreiben und sonstige Maßnahmen, lieber Hunde/Verpaarungen ausschließen halte ich für falsch.

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