Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Ist das nicht konträr zu dem was man über die endliche Impulskontrolle bei Hunden sagt?

    Man kann denke ich die Trainierbarkeit von Hunden nicht reduzieren auf "Impulskontrolle da - Impulskontrolle nicht da". Zumal die Impulskontrolle sich ja zwischen den Spaziergängen eh auch wieder aufladen kann und ich bei normalem Alltag von Hunden nicht davon ausgehen würde, dass da beim abendspaziergang weniger da sind, als beim morgenspaziergang.


    Ich denke einfach, dass die Erregungslage eine andere ist und entsprechend die Impulskontrolle bei den morgendlichen, aufgeregten Spaziergängen schneller für Kleinkram drauf geht und dann bei Hunden nicht mehr genug da ist, als bei der Abendrunde, die eh entspannter für die Hunde ist.


    Ich weiß auch nicht, ob das bei deinem Hund tatsächlich so ist.
    Es ist nur eine Vermutung und etwas, was ich bei meinen Hunden halt auch beobachten kann.


    Morgens sind sie aufgeregt und wollen raus, war ja auch lang genug nix los. Sie sind dann viel hibbeliger, zugänglicher für Reize und dadurch auch leichter "reizbar".
    Abends, wo eh schon so viel am Tag passiert ist, sind sie nicht mehr so sehr in "Wuhuuu.rauuuuuus"-Stimmung.

  • Morgens sind sie aufgeregt und wollen raus, war ja auch lang genug nix los. Sie sind dann viel hibbeliger, zugänglicher für Reize und dadurch auch leichter "reizbar".
    Abends, wo eh schon so viel am Tag passiert ist, sind sie nicht mehr so sehr in "Wuhuuu.rauuuuuus"-Stimmung.

    Ja, das kommt mir auch plausibel vor.


    Bei Ayu fällt mir allerdings auch auf den einzelnen Runden oft auf, dass er nach dem ersten mal etwas(!) aufdrehen deutlich entspannter wird.
    Sei es, dass er nur für sich etwas herumgeflitzt ist, oder aber auch, dass er einmal gemotzt hat. :mute:
    Danach ist der gröbste Dampf raus und er sieht alles erheblich lockerer. :bindafür:


    Im Hibbelhunde Thread gehts grad darum, dass die meisten Hunde bei Wärme viel entspannter sind. Das ist bei Ayu auch definitiv so.
    Der Frühling macht sich bei uns grad ganz zauberhaft schön bemerkbar. =)
    Ich weiß ja nicht wie früh ihr eure Morgen Runden lauft. Aber bei uns ists da noch dunkel und ziemlich kalt.
    Sonne könnte ja durchaus auch eine Rolle spielen? Menschen macht sie immerhin auch regelmäßig froher. ;)

  • Jemand ne Idee/Erklärung dafür das meine Knallschote morgens auf unsere Runde, bei den seltenen Begegnungen die wir dann haben, gerne mal total austickt und auch auf Entfernung total angespannt ist, mittags oder abends ein ganz anderes Verhalten zeigt?
    Ich erkenne da kein Muster. Egal welchen Weg wir morgens gehen, egal welche Hunde (Jogger, Radfahrer) wir morgens treffen. Wir können montags morgens Hund 1 treffen und sie zickt rum. Treffen wir selben Hund am nächsten Tag z.B. mittags passiert nichts. :???:


    Vielleicht liegt es am Licht?
    Je nachdem wie "hell" oder eine bestimmte Färbung durch die Dämmerung es ist erkennt dein Hund vielleicht nicht alles und es sieht nicht so aus wie am Tag?

  • Bei Ayu fällt mir allerdings auch auf den einzelnen Runden oft auf, dass er nach dem ersten mal etwas(!) aufdrehen deutlich entspannter wird.
    Sei es, dass er nur für sich etwas herumgeflitzt ist, oder aber auch, dass er einmal gemotzt hat.
    Danach ist der gröbste Dampf raus und er sieht alles erheblich lockerer.

    Ich glaub das ist durchaus oft so.
    Bei Brix war (und zum Teil auch ist) die erste Begegnung zu Beginn eines Spaziergangs immer die schwierigste.

  • Sagt mal wie würdet ihr rangehen an folgende Situation. Collin hat ja Probleme mit fremden Menschen und Hunden. In der Wohnung darf er sich nicht frei bewegen, wenn ich Besuch habe. Da mir das zu heikel ist und das klappt auch ohne Probleme. Ich weiß aber auch eben nicht wie er reagieren würde, wenn er es dürfte. Ich bin ein unheimlich übervorsichtiger Managementfuzzi, der versucht heikle Situationen grundsätzlich zu umgehen. :omg:


    Nun ist es aber so dass ich nunmal nicht ewig alleine bleiben mag und nun Collin an neuen Mann und hund gewöhnen möchte. :tropf:


    Draußen rum beim angeleinten Spaziergang kein Problem .... in der Wohnung ist er meist in der Box.


    Wie würdet ihr damit anfangen? die andere Hündin ist super unproblematisch. Ich habe aber Angst, dass wenn ich mit Maulkorb austeste, neue Konflikte entstehen.


    Würde mich über Tipps freuen.

  • Ich würde erst mal ohne Maulkorb miteinander spazieren gehen. Den Abstand den dein Hund am Anfang braucht.
    Guck ob er lieber vorne weg läuft oder hinten dran - das ist von Hund zu Hund ja auch unterschiedlich.
    Dann den Abstand immer verkleinern, bis ihr Parallel laufen könnt und die Hunde sich dadurch "abcheken".


    Wenn du merkst das er sich entspannt und kein Stress mehr mit dem anderen Hund hat, würde ich auf einer grossen Fläsche, wo beide Hunde sich aus dem Weg gehen können.
    Oder halt mit Zaun dazwischen.
    Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, hier dann den Maulkorb drauf.
    Dann kommt es auch ein wenig auf deinen Hund drauf an.


    Manche kommen besser klar, wenn sie erst mal frei sich bewegen können und der andere noch an der Leine bleibt (aber ohne Kontakt). Bei anderen ist es besser beide frei laufen zu lassen.
    Du kennst deinen Hund am Besten.


    Erst wenn es draussen Problemlos läuft, würde ich mit drinnen starten.
    Bei den ersten Malen zusammen rein kommen.
    Je nach Hund dann vielleicht auch erst mal örtlich leicht trennen - d.h. kein direkten Kontakt zulassen. Da muss man am Anfang halt ein wenig managen.
    Man kann z.B. beide Hunde erst mal in der Wohnung im selben Raum an unterschiedliche Ecken anleinen.


    So würde ich es machen :smile: .
    (Obwohl bei uns wäre draussen ok = drinnen ok. Drinnen also noch mal das ganze Aufbauen müsste ich nicht. Mein Hund sieht ein Haus / Wohnung aber auch nicht als Ressource).


    Den Menschen würde ich einfach versuchen durch "schönfüttern" und ignorieren des Hundes dem Hund schmackhaft zu machen.
    Aber Hunde-Mesch-Management bin ich null Erfahren.

  • Wie würdet ihr damit anfangen? die andere Hündin ist super unproblematisch. Ich habe aber Angst, dass wenn ich mit Maulkorb austeste, neue Konflikte entstehen.

    Mit was für neuen Konflikten rechnest du denn durch einen Maulkorb?
    Ich hab mit Maulkörben nur richtig gute Erfahrungen gemacht.
    Der Hund sollte den Mauli dafür allerdings schon geduldig, SEHR lobreich auftrainiert bekommen haben und richtig gern tragen!



    Die Gewöhnung an den Menschen würde ich über Schönfüttern machen.
    Zunächst mal ganz in Ruhe draußen, bis er sich zuverlässig dolle freut ihn zu sehen.
    Dann nötigen Falls zunächst mal in neutralen Räumen oder bei deinem Freund zuhause und erst darauf dann langsam an eurem Haus und dort drinnen.
    Wie langsam und vorsichtig das alles ablaufen muss, kannst du besser einschätzen. ;)


    Bei der Länge der Besuche würde ich klein anfangen, sie dann nach Augenmaß steigern und genau auf seine Reaktionen achten.
    Am BESTEN alles filmen und es später nochmal in Ruhe auswerten um zu schauen was gut ankam und was weniger etc.



    Ayu findet Fremde in seinem Zuhause auch eigentlich immer nicht so toll -außer einer Freundin von mir, die ihn direkt als er sie das erste mal getroffen hat bei uns zuhause, ich glaube 40min lang, massiert hat.
    Sie liebt er jetzt noch! :herzen1:
    Eine andere Freundin, die ihm anfangs viel (mehr als uns) unaufdringliche Aufmerksamkeit geschenkt hat, findet er auch bis heute sehr ok.


    Ein Schäfi, den ich früher mal hatte, mochte durchgehend niemanden gern, der mir wichtig war und ihn so größere Teile meiner Aufmerksamkeit kostete.
    Ayu wiederum mag (bisher) ausschließlich, Menschen die wir gern haben.



    Die Gewöhnung an die Hündin würde ich ähnlich machen, wie die an den Menschen.
    (Nach Kräften Schönfüttern und so viel Ruhe wie möglich und nötig.)
    Optimaler Weise erstmal in Räumen/ auf Flächen, wo die zwei Hammerleckerchen usw. bekommen, ohne das irgendwelche Ressourcenkonflike entstehen können.


    Die Idee mit den Hunden im Zimmer an der Leine / je in einer Box kann ich mir auch gut vorstellen.
    Aber da musst du auch wieder genau schauen, wie dein Hund tickt.
    Ayu zB dreht durch Zäune hindurch am heftigsten und an der Leine am zweit heftigsten auf...


    Was für ihn ganz ok ist, sind fremde Menschen (Handwerker etc.) mit meinem Freund im Haus und er und ich, bei geschlossener Tür, knuddelnd in einem anderen Zimmer.
    Wenn ich dann mit ihm nach einer Weile auch raus gehe, ist ihre Anwesenheit nicht mehr so spektakulär für ihn.
    Ich weiß aber jetzt nicht so recht ob du das irgendwie ähnlich einrichten könntest?


    Jeder Hund ist anders.
    Ich bin echt keine Expertin.
    Aber vielleicht war bei meinen Erfahrungen.. ja doch etwas dabei was dir nützen kann. =)
    Ich glaub das wird schon!
    Fühl dich sicher, gib deinem Hundi ein gutes, sicheres Gefühl und wenn das steht: Auf!
    Ihr schafft das bestimmt! :bindafür:

  • Danke für eure Tipps und Ideen.


    Gemeinsam mit beiden Hunden angeleint Gassi gegen ist kein Thema. Maulkorb kennt er ohne Probleme. Ich hab halt Angst dasss er trotz Maulkorb attackiert und ich nicht weiß wie die Hündin darauf reagiert. Ansich ist sie super entspannt, aber etwas unsicher. Und ich weiss, dass wenn es bei Collin einmal geknallt hat, ich da schwer wieder rankomme.

  • Welchen Grund gibt es denn dafür, dass du diesen riesigen Schritt machen willst und nicht weiter langsam gewöhnen?
    Zwischen "angeleint spazieren gehen" und auf engem, territorial besetzen Raum sich frei begegnen liegen ja Welten. Warum nicht erstmal ohne Leine zusammen spazieren gehen, sodass es überhaupt mal zum Direktkontakt kommen kann?

  • Dieses nebeneinander Spazieren gehen ist bei uns auch so eine Sache. Funktioniert mit dem Labrador unseres Freundes prima. Selbst direkt nebeneinander gibt es keine Probleme. Mache ich Mia los geht sie aber sofort auf ihn los.


    Und diese tageszeitabhängige Geschichte fand ich jetzt auch sehr interessant. Denn meine Frau erzählt mir in letzter Zeit, dass es mit Mia immer besser läuft und es immer mehr Hunde-Begegnungen gibt, bei denen sie nicht total austickt.


    Ich gehe morgens früh und abends später mit ihr und bei mir ändert sich nicht wirklich etwas. Bis auf Samstag, da war ich tagsüber unterwegs und hatte ebenfalls eine Begegnung wo sie sehr ruhig geblieben ist.


    Es scheint da also schon irgendwie einen Zusammenhang zu geben.


    Daher hoffe ich jetzt mal auf den Sommer ;)

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