Nun ist auch der zweite Dummy-Workshop schon vorbei. Diesmal wurden zwei Gruppen gemacht, meine Kollegin Sonja hat sich um die Anfänger gekümmert. Ich habe da nach der Mittagspause kurz reingeguckt und Bilder gemacht, von 5 Hunden hat nur einer apportiert, ein weiterer hat wenn er Lust hatte sein Spieli gebracht - lieber ist er damit stiften gegangen.
Die meiste Zeit habe ich mit den etwas Fortgeschritteneren verbracht, als Fotografin und Helferin. Ich habe dann in der Mittagspause etwas mit meinen Zwei gearbeitet - es gab eine hohe, allerdings schon recht zertrampelte Wiese. Dummy orten war da gar nicht so einfach. Splash war so geladen, dass er mir mehrfach explodiert ist und einfach irgendwas gemacht hat. Seine Markierungen waren wirklich erbärmlich..... Und meine Stopp- und Suchenpfiffe hat er gepflegt ignoriert. Kann ja heiter werden in Alsfeld....
Zum Abschluss ging es dann noch ans Wasser - wir waren bei einer ehemaligen Fasanerie, die heute einem Vorstehhunde-Verein als Vereinslokal und Trainingsgelände dient. Da gab es auch einen eingezäunten Teich. Da hatte ich dann auch Gelegenheit, mit meinen Hunden mitzumachen. Rhian war so begeistert, dass sie nach 3 Wochen Abstinenz wieder ins Wasser durfte, dass sie mir bei der ersten Markierung fast eingesprungen ist.
Der Teich - wer genau hinguckt, sieht die fliegende Dummy-Ente. Die war mit Duftstoff präpariert, die Hunde fanden die sehr geil!
Glückliche Rhian
Erst eine Land-Markierung parallel zum Wasser....
...dann ein Voran ins Wasser, perfekt ausgeführt
Und eine schöne Abgabe, nie geschüttelt!
Splash war wieder total geladen. Ich kriegte ihn zwar gehorsam, aber ich brauchte zu viele vorsorgliche "bleib" und "warte", und bei jeder Bewegung musste ich ein Einspringen fürchten. Und wenn ich ihn dann geschickt habe, gab er immer kräftigen Startlaut und diskreten "Weglaut".
Tja, Paul Koch, unser Instruktor, hat mich dann darauf hingewiesen, dass ich selber den Hund so lade und spanne. Obwohl ich doch vermeintlich bewusst ruhig agiere. Abhilfe war eigentlich blödsinnig einfach, aber für mich doch nicht leicht. Ich sollte die oben beschrieben Übung mit von mir selber geworfener Landmarkierung und Voran ins Wasser (wurde auf alte Fallstelle geworfen, währen der Hund die Landmarkierung arbeitet) wiederholen. Ein einziges "Bleib" war erlaubt, wenn ich ging, die Markierung zu werfen. Ab da durfte ich Splash nicht mehr ansehen. Ich sollte zu ihm zurück, mich neben ihn stellen als ob ich ihn bald schicken würde, gaanz tief durchatmen und wortlos weggehen, zu den Leuten im Hintergrund. Und da warten, und warten, ganz entspannt..... Keine Ahnung, wie mein Hund aussah, was er treibt - Ansehverbot. Nach einer gefühlten Stunde war Splash dann soweit runter, dass ich mich - immer noch ohne ansehen - neben ihn stellen durfte. Und wieder durchatmen, warten. Dann ganz beiläufig schicken. Dummy abnehmen, im Fuss umdrehen und zur Einwasserungsstelle, absetzen, ein einziges "Bleib", weggehen ohne Hund ansehen und wieder nach hinten. Nachdem Splash für Paul genügend entspannt war, wieder ohne ansehen beiläufig neben den Hund, locker noch etwas warten und völlig nebensächlich schicken - und siehe da, Splash ging ohne Startlaut ins Wasser!
Erst abgeben, dann schütteln
Die Ente riecht so toll.....!
Heute habe ich diese Entschleunigung alleine probiert, mit dem Handy als Rückspiegel. Ist nicht ganz dasselbe, da ich via Spiegel eben doch wieder den Hund im Auge behalte. Und ich kann das Runterkommen des Hundes natürlich viel schlechter beurteilen als ein unbeteiligter Beobachter. Aber es hat schon was geholfen. Nur beim Schicken ins Wasser (hatte ich als Doppelmarkierung zuerst geworfen) gab es zwar keinen Startlaut, aber einen Beller im Wasser.
Aber grundsätzlich bringt dieses bewusste Entspannen und Ignorieren wirklich was. Auch das viel beiläufigere Schicken. Es ist aber unheimlich schwer, wirklich nie einen schnellen Kontrollblick auf den Hund zu werfen, ob er denn überhaupt noch da sitzt!