,,Wir wollen Agility machen, nicht der Hund"

  • Zitat

    Vor allem an den Erziehungsmethoden. Ein Hund müsste eigentlich ein wesentlich lockereres, entspannteres Leben führen als das, was wir ihm heute bieten. Aber wir wollen, dass er funktioniert. Damit die Nachbarn nicht sagen können: Der Hund ist ja unerzogen.


    Stimmt, weil eben das dem Hund das Leben erleichtern, verschönern und ermögliche kann.
    Ein Hund, der fremde Menschen beißen will, ein Hund der nur in der Leine hängt, ein Hund der nach Lust und Liebe jagen geht, nicht abrufbar ist - stellt eine Gefahr für seine Umgebung dar und muss zu Folge dessen in seiner Freiheit eingeschränkt werden.
    Ein gut erzogener Hund kann mehr Freiheiten genießen und mehr Hund sein, muss aber bestimmte Dinge erlernen.


    Zitat

    Am besten wäre es, wenn Hunde einen ganz normalen Tagesablauf hätten. Ich habe Straßenhunde in Indien und Afrika beobachtet, Wölfe und Wildhunde, und die führen eigentlich alle das gleiche Leben.


    Ja, passen sie sich an ihre Umgebung nicht an sterben sie oder müssen abwandern.
    Sie gehen ihren Trieben nach und machen das was ihnen beliebt...
    Ein völlig anderes Leben als man Haushunden überhaupt ermöglichen kann.


    Zitat

    Weil wir selbst uns wohlfühlen wollen auf Kosten des Hundes. Wir wollen Agility machen, nicht der Hund. Agility kann man dosiert machen, aber nicht ständig und nicht mit den Hunden, mit denen es meistens gemacht wird: Border Collies und Jack Russell Terrier.


    Dazu würde mich eine Erklärug mal interessieren... :???:


    Zitat

    Der Hund möchte nur ein gemütliches Leben haben, Bewegung, Nahrung zerlegen, durch sein Revier wandern, körperliche Nähe, hier und da mal eine Interaktion mit einem bekannten Artgenossen. Das reicht ihm.


    Sicher..
    und in meinen Augen eine stabile, genetisch passende Aufgabe...

  • Aus meiner Sicht enthält das Interview ganz viel Wahres über unsere Gesellschaft, den Stress, die Hundehaltung.
    Wir lassen uns vielfach entmündigen durch "Experten", wollen perfekt sein, angepasst, schneller, besser, sportlicher, beliebter....
    Helikopter-Hundebesiztzer gibt es viele.
    Ich erlebe viele Hunde in meiner Umgebung, die ständig belauert und kontrolliert werden.
    Das macht die Menschen und die Hunde verrückt. Mit Kindern wird tatsächlich auch so verfahren.
    Dann liest man nächste Erziehungsbuch, glotzt sich auf youtube die Augen aus, konsultiert Ärzte, Foren, regt sich auf über fehlende Demokratie, ist unglücklich, aber froh, dass den anderen auch so geht. ;)


    Friederike


  • :gut:

  • Einfach nur klasse! Und so wahr!
    Einer der -für mich- besten Hundetrainer in Spanien sagt immer:
    'Lasst die Hunde SEIN'


    LG
    Chrissi, mit Hunden, die einfach nur Hund sind.

  • Zitat

    'Lasst die Hunde SEIN'


    Auch als Mensch muss man einfach mal nur " sein " dürfen. Diejenigen, die das aus den Augen verlieren, kriegen Depressionen, Ängste und das " beliebte" Burn Out" .


    Ein sehr interessanter Arikel.

  • Ich stell mir halt die Frage in wie weit Gebrauchshunde wirklich nur Hunde sein wollen...
    Diese Hunde wollen eine Aufgabe haben, eine Aufgabe die ihrem genetischen Potential entsprechen...und nicht durch die gesellschaft eingeschränkt ein mehr oder weniger trauriges Leben führen, weil erzogen werden dürfen sie ja auch nicht laut Artikel...

  • Der Artikel spricht mir aus der Seele. Ich finde auch durchaus, dass ein Hund mal bellen, an der Leine zerren und sich daneben benehmen darf. Nur in unserer heutigen Gesellschaft sind solch "unerzogenen" Hunde dermaßen stigmatisiert und deren Besitzer gleich noch viel mehr. Da wird man schon komisch angeguckt, wenn man sagt, man geht nicht in die Hundeschule. Wie?? Keine Hundeschule, obwohl der Hund an der Leine zerrt? Unverantwortlich ist sowas!! Denen sollte man den Hund wegnehmen. :headbash:
    Ich glaube, dass die meisten Hunde auch mit wesentlich weniger Beschäftigung glücklich wären, aber deren Besitzer nicht. Hab ich hier im Forum auch schon oft gelesen: "Er/Sie wäre auch happy, wenn es weniger Action gäbe, aber dann hätte ich ein schlechtes Gewissen, denn es ist schließlich ein Border Collie/Aussie/Malinois und die brauchen halt jeden Tag das volle Programm." Dieses "Auslasten" ist zum Wahn geworden, genau wie die Erziehung.

  • Zitat

    Ich stell mir halt die Frage in wie weit Gebrauchshunde wirklich nur Hunde sein wollen...
    Diese Hunde wollen eine Aufgabe haben, eine Aufgabe die ihrem genetischen Potential entsprechen...und nicht durch die gesellschaft eingeschränkt ein mehr oder weniger trauriges Leben führen, weil erzogen werden dürfen sie ja auch nicht laut Artikel...



    Und ich kenne keine Rasse die dafür gezüchtet wurde über Hürden zu hüpfen, durch Reifen zu springen oder durch Tunnel zu rennen...

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