Hund an Katze gewöhnen - Bitte um Tipps!

  • Hallo!


    Mal eine Einleitung: Wir haben einen weiblichen Jagdhundmischling, haben sie mit 10 Wochen bekommen, inzwischen ist sie 6 1/2 Monate alt.
    Ab November werden wir in eine größere Wohnung mit Garten umziehen und haben uns überlegt, uns zu unserem Hund eine Katze zuzulegen.
    Unsere Hündin hat bis jetzt noch keine schlechten Erfahrungen mit Katzen gemacht.
    Wir waren auch schon drei mal während der Sozialisierungsphase mit ihr in Wohnungen, in denen Katzen leben.
    Bei einem alten, blinden Kater war sie zwar sehr interessiert und hat ihn angewedelt, ihn aber irgendwann einigermaßen in Ruhe gelassen, also nur versucht zu schnüffeln.
    Bei der anderen Katze (ca. 3 Jahre alt) ist sie zwar immer freundlich auf sie zugegangen (gewedelt), war aber etwas stürmisch. Ich hatte das Gefühl, sie hätte gern mit ihr gespielt. Aber die Katze wollte nicht. Ist oben am Kratzbaum gesessen, manchmal Haare gesträubt. Unser Hund hat sie auch mal angewinselt, zweimal auch angebellt, meiner Meinung nach aber nur zur Spielaufforderung.


    Wenn sie Katzen beim Spazierengehen sieht, dann will sie auf jeden Fall unbedingt hin. Wenn sie nah rankommt, dann bellt sie auch schon mal. Ich weiß nicht, ob sie Katzen jagen würde, wenn sie freilaufen würde. Bis jetzt hatten wir sie immer nur an der Leine wenn wir beim Spazierengehen Katzen getroffen haben.


    Ist es bei ihr nun schon zu spät für eine Gewöhnung an eine Katze?


    Ich bin mit Katzen aufgewachsen, habe also nicht nur für Hunde, sondern auch für Katzen ein Gespür. Nur die Kombination Hund-Katze kenne ich nur von Bekannten, bei denen die Katze zuerst im Haus war und dann ein Welpe kam.


    Worauf muss ich bei der Zusammenführung/Aneinandergewöhnung achten?


    Hier einige detailliertere Fragen:


    1. Sollen wir mit der Katze lieber warten, bis unsere Hündin nicht mehr so stürmisch, also etwas älter ist? Wenn ja, wie alt?


    2. Wie lange sollte sich der Hund an die neue Wohnung/neue Umgebung gewöhnen bis ich eine Katze dazuholen kann?


    3. Sollte es lieber eine junge Katze sein?


    4. Woran erkenne ich (schon kleine Anzeichen), dass mein Hund die Katze als Jagdbeute sieht?


    5. Ab wann darf ich den Hund mit der Katze spielen lassen?


    6. Falls der Hund zu grob beim Spielen wird, wie kann ich das am besten unterbinden ohne dass er seinen Frust dann mit der Katze verbindet?


    7. Meine Hündin frisst für ihr Leben gerne Katzenkot (Ja, sehr eklig...). Wie kann ich dafür sorgen, dass sie mir das Katzenklo nicht ausräumt?


    Doch etwas lang geworden und viele, viele Fragen.... Ich hoffe, dass sich trotzdem jemand die Zeit nimmt, mir einige davon zu beantworten.


    Danke schon mal!

  • Hallo Glückskind


    Ich habe zwar keine Katze, versuche aber trotzdem mal deine Fragen zu beantworten. ;)


    1. Sollen wir mit der Katze lieber warten, bis unsere Hündin nicht mehr so stürmisch, also etwas älter ist? Wenn ja, wie alt?


    Ich denke, es ist egal wie alt der Hund ist. Schwierigkeiten kann es in jedem Alter geben, sind vielleicht nur unterschiedlich.


    2. Wie lange sollte sich der Hund an die neue Wohnung/neue Umgebung gewöhnen bis ich eine Katze dazuholen kann?


    Da könnte ich mir auch vorstellen, neue Umgebung, neue Mitbewohner. Oder sich erstmal einleben, Routine entwickeln und dann eine neue Aufgabe.


    3. Sollte es lieber eine junge Katze sein?


    Entweder eine junge die sich gut an den Hund gewöhnt oder eine ältere die Hunde gewohnt ist und relativ gelassen mit einem Jungspund umgehen kann.


    4. Woran erkenne ich (schon kleine Anzeichen), dass mein Hund die Katze als Jagdbeute sieht?


    Fixieren, geduckte Körperhaltung, starr werden sind Anzeichen die mir spontan einfallen.

    5. Ab wann darf ich den Hund mit der Katze spielen lassen?


    Spielen überhaupt nur, wenn sich beide sehr gut verstehen, ansonsten reicht es, wenn sie sich gegenseitig tolerieren.


    6. Falls der Hund zu grob beim Spielen wird, wie kann ich das am besten unterbinden ohne dass er seinen Frust dann mit der Katze verbindet?


    Frühzeitig ablenken und erstmal beobachten, ob ein Spiel überhaupt möglich ist.


    7. Meine Hündin frisst für ihr Leben gerne Katzenkot (Ja, sehr eklig...). Wie kann ich dafür sorgen, dass sie mir das Katzenklo nicht ausräumt?


    Stell doch einfach das Katzenklo an einen erhöhten Ort.



    Zusätzlich würde mir noch einfallen, dass du der Katze Rückzugsmöglichkeiten bietest. Einen hohen Kratzbaum oder einen Schrank auf den sie sich flüchten kann, wenn es ihr zu wild wird.


    VG Yvonne

  • Hallo,


    ich hatte und habe immer Hund und Katze.


    Worauf muss ich bei der Zusammenführung/Aneinandergewöhnung achten?


    Hier einige detailliertere Fragen:


    1. Sollen wir mit der Katze lieber warten, bis unsere Hündin nicht mehr so stürmisch, also etwas älter ist? Wenn ja, wie alt?


    Es spricht nichts dagegen jetzt schon eine Katze zu holen, es sollte aber für die Katze eine Rückzugsmöglichkeit geben.


    2. Wie lange sollte sich der Hund an die neue Wohnung/neue Umgebung gewöhnen bis ich eine Katze dazuholen kann?


    Am besten wäre es wenn Hund und Katze zur gleichen Zeit in die neue Wohnung kommen


    3. Sollte es lieber eine junge Katze sein?


    Das ist eigentlich egal, nur solltest Du bei einer älteren die Gewissheit haben dass sie auch hundeverträglich ist bzw. Hunde kennt.


    4. Woran erkenne ich (schon kleine Anzeichen), dass mein Hund die Katze als Jagdbeute sieht?


    Ich hatte bislang nur einen Pflegehund der Katzen zum fressen gern hatte. Hund kam rein (an der Leine), sah meinen Kater der ihn neugierig begrüßen wollte, fletschte die Zähne und dann hatte ich 3 Tage Party. Mein Kater flüchtete nach der ersten Begegnung in den oberen Bereich und Hund war nur gestresst weil er natürlich den Kater roch. Das ging sogar soweit dass der arme Hund durch meine Glasvitrine durch wollte weil er seinen eigenen Schatten sah. Daran merkte ich dass es nicht gut geht und der Hund in einem katzenlosen Zuhause muß.


    5. Ab wann darf ich den Hund mit der Katze spielen lassen?


    Meine Hündin hatte den ersten Kontakt ab der 8. Lebenswoche aber nur mit Aufsicht, da mein Kater 8 Kilo schwerer war. Jetzt trennen die beiden zwar immer noch 6 Kilo aber sie schmusen und spielen zusammen. Ab und an wenn meine Schnöggi es mal wieder übertreibt bekommt sie von Morpheus eine gelangt, aber ohne Krallen.


    6. Falls der Hund zu grob beim Spielen wird, wie kann ich das am besten unterbinden ohne dass er seinen Frust dann mit der Katze verbindet?


    Ich sage dann einfach "nein" oder "aus", Du kannst den Hund auch mit einem Spielzeug ablenken. Frust kommt bei beiden nicht auf, im Gegenteil dann flitzen beide hinter der Spielzeugangel her.


    7. Meine Hündin frisst für ihr Leben gerne Katzenkot (Ja, sehr eklig...). Wie kann ich dafür sorgen, dass sie mir das Katzenklo nicht ausräumt?


    Ich bin morgens und abends am Katzenklo schaufeln, sicher ist sicher. Als sie es 1 oder 2 mal versucht hatte gab es auch hier einen Befehl "nein" und jetzt ignoriert sie es.

  • Hi,
    also, ich habe seit einigen Wochen auch eine Katze zu meinen Hunden dazugeholt. Der Kleine ist ein Jahr alt, ziemlich zierlich, hat aber schon "Hundeerfahrung".
    Meine Hunde: Pudelmix und Jagdterrier-Mix. Und DA ne Katze dazu - da kann ziemlich viel schiefgehen, wenn man was falsch macht....
    Also: Hund war 2 Jahre bei Anschaffung, also ist Deiner definitiv nicht zu alt. Ich hab erst mal paar Tage strikt getrennt - einen von den beiden immer weggesperrt (Pudelinchen geht Katze eher aus dem Weg, schnuffelt mal vorsichtig, ihr ist das Viecherl aber eher unheimlich), den anderen laufenlassen. Da konnten sie sich an den Geruch des jeweils Anderen gewöhnen - der Jagdi war t(err)ierisch aufgeregt und hat erst mal die ganze Wohnung nach der "Beute" durchschnüffelt, richtig hektisch.... Nach ein paar Tagen hat er´s dann hingenommen, daß es nach Katerli roch. Dann haben wir den zeitgleich rausgelassen aus seinem Zimmer, während Hund an der Leine war, und das Ganze unter Aufsicht von mir, sodaß Katzi jederzeit hätte fliehen können, wenn´s zu stürmisch wird. Kein Problem- freudiges Beschnüffeln, paarmal Pfötchen ins Gesicht (beide gegenseitig)-Spielhaltung beim Hundi! Das Ganze paarmal in den nächsten Tagen, mit immer weniger Aufsicht - aber bisher niemals gemeinsam alleine in der Wohnung (eine Zimmertür dazwischen). Katze kennt inzwischen alle Fluchtmöglichkeiten, wo der Hund nicht hinkommt (u.a. die Küchen-Arbeitsfläche *brrrrr.....da schreit Frauchen-erst im Katzenklo, dann auf die Arbeitsfläche, dann Brot zubereiten darauf - das brauch ich net....). Das "Versteck" unterm Bett taugt nicht - ist Bossi´s Lieblings-Döse-Platz!)Manchmal, wenn sie ihre verrückten 5 Minuten haben, düsen sie zu zweit durch die Wohnung und jagen sich gegenseitig und freuen sich dran- ein Bild für Götter! Wenn Bossi zu wild spielen will (er kläfft dann den Kater in Spielhaltung auffordernd an), sag ich "ruhig" oder "ist gut" oder "laß es", und er gibt Ruhe. Er läßt sich mit Katzenpfote im Gesicht rumpatschen (hört sich echt an wie Ohrfeigen, ziemlich kräftig...*gg) und liegt manchmal einfach nur neben ihr rum. Katzenspielzeug gehört jetzt auch Bossi, das Katzenkörbchen sowieso. Dafür liegt der Kater dann eben in seinem.... Sogar die kleine Hündin (Biene) hat sich einen Abend so gefreut über mein Heimkommen, daß sie die Katze wedelnd angesprungen hat, weil sei nicht wußte, wohin mit ihrer Freude... :lachtot: Ich denke, jetzt dürfte nichts mehr passieren mit den Dreien!
    Du siehst, es geht also auch die Kombi Jäger und Katze, man muß einfach a weng vorsichtig sein. Allerdings glaub ich, ich würde kein Katzenwelpi holen, eine erwachsene Katze kann sich ganz anders wehren, wenn´s zu stürmisch wird, und kann höher springen in/auf ihre "Sicherheitszonen".... Futtertechnisch hab ich ebenfalls getrennt: Katzenfutter steht auf dem Wäschetrockner im Bad (wenn der in Gebrauch ist, liebt die Katze es, sich darauf das Bäuchlein zu wärmen, die springt echt drauf und legt sich hin!), da kommen die Hunde nicht hin. Und die Hunde fressen neuerdings bis auf ein paar Krümel eh meist erst abends (Futter stand bisher immer ganztags offen rum), daher ist tagsüber jetzt nichts mehr im Napf. Ab und an gibt´s halt ´n paar Stückchen von Hand gefüttert tagsüber, wenn sie was wollen.
    So, das waren meine Erfahrungen zum Thema Katze und Jagdhund. Vielleicht machen sie Dir ja ein bißchen Mut!
    Viel Erfolg und auch Spaß mit dem künftigen "Zoo" (habe auch einen: Meeris und Hasen noch, die ignoriert Hundi inzwischen einfach - laufen aber nicht frei, wenn er dabei ist-reine Vorsicht....)
    LG,
    BieBoss
    PS: Katzenklo lassen beide Hunde erstaunlicherweise in Ruhe, obwohl die Kleine ganz am Anfang bei mir da auch öfter mal nicht NEIN sagen konnte, wenn sie draußen was liegen sah...*hmmmm - lecker Katzensch......

  • Jaja, der Katzendreck...das muss einfach ganz besonders exzellent sein...aber das wäre dann bei der Kombi Hund-Katze eines der kleineren Probleme.


    Jagdterrier und Katze - Respekt, da hab ich ja dann auch Hoffnung :)


    Vielen Dank schon mal für die Tipps! Hoffe, dass es noch ein paar mehr werden

  • Zitat

    Jagdterrier und Katze - Respekt, da hab ich ja dann auch Hoffnung :)


    Die Kombination Jagdhund und Katze hatte ich auch schon, lief total ohne Probleme. Nur außerhalb wurden die Katzen gejagt und mit Sicherheit gekillt, wenn die Schleppleine nicht im Weg gewesen wäre.

  • Hallo nochmal! Endlich ist es soweit, wir werden bald einer süßen Mietze ein Zuhause schenken dürfen.


    Danke nochmal für eure Antworten auf meine Fragen, ich denke wir sind ganz gut gerüstet, wenn Hund und Katz aufeinandertreffen. Mich würde aber trotzdem nochmal eure Meinung interessieren.


    Haben den Kratzbaum schon aufgebaut, damit Hund sich schon mal dran gewöhnen konnte.
    Bekommen von Verwandten so ein Babytürgitter. Damit trennen wir ein Zimmer ab, in das die Katze "fliehen" kann falls es ihr zu viel wird, da kann der Hund dann nicht rein. Und Kratzbaum is ja auch hoch genug.


    Die Noch-Katzenhalterin meinte aber, dass sie sich Probleme nicht vorstellen kann, da die Mietze, die wir uns ausgesucht haben recht mutig und frech ist.


    Eins spukt mir noch im Kopf rum: Kann ich unsere Hündin mit irgendwas (natürlichem!!) etwas ruhiger kriegen? Sie würde der Katze nix tun aber sie wird bei der ersten Begegnung bestimmt sehr aufgeregt sein. Gibts da Globuli oder irgendwas in der Art?


    Danke schon mal für eure Antworten.


    Liebe Grüße.

  • Ich habe vier Katzen (con 8 Monaten bis 18 Jahren) und keine Preobelme gehabt als Jack mit 10 Wochen dazu kam. Ich drücke dir die Daumen das alles klappt. Halte in der ersten Zeit immer ein Auge auf die Tiere - aber ich denke es wird alles gutgehen. Und bitte, nicht gleich aufspringen wenn du denkst das der Hund zu arg mit der Katze umgeht. Also nicht immer hochnehmen oder so ;)



  • Super Fotos, die machen Mut! :)


    Ab wann würdest du denn dann eingreifen? Denke es is ja ein wenig anders, wenn erst der Hund da is und dann die kleine Katze kommt.


    Wobei die Noch-Katzenhalterin meinte, dass es erfahrungsgemäß eher problematisch ist, wenn ne ältere Katze da is und dann ein Hund kommt und dass Hunde meistens toleranter sind was Revier teilen betrifft.

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