Fotos: Cimbas Muskelaufbautraining

  • Hallo!


    Kurz vorstellen (für die, die es noch nicht wissen):


    Meine Hovawarthündin Cimba hat leider schwerste HD, Spondylose und Cauda Enquina Syndrom. Vor 2 1/2 Monaten wurde bei ihr die GA gemacht. Nun sind wir fleißig am Muskelaufbau, um die verkümmerte Muskulatur wieder zu stärken. Jeden Tag werden ein paar Minuten trainiert, dabei achten wir sehr genau, dass wir Cimba nicht überfordern ;)


    So und nun hier die Bilder (leider in schlechter Qualität, da ich sie stark verkleinern musste):


    unser Wackelbrett (extra für Cimba bauen lassen):






    beim Bodentraining nach dem TTouch-Prinzip:



    mit Bandagen:



    Weitere Bilder folgen :D

  • Hallo,


    das ist sehr interessant was du da vorstellst.
    Die Wackelscheibe, kann man da irgendwoher eine Bauanleitung bekommen?
    Wie damit gearbeitet wird interessiert mich sehr.


    Arbeitet ihr auch im/mit Wasser?


    Ich bin nämlich auf der Suche nach geeigneten Muskeltrainingsmöglichkeiten.


    Sehr gespannt auf eure Arbeit,
    Friederike

  • hallo cimberly,


    ich finde das auch sehr spannend, was du da mit deinen bildern schon zeigst und würde mich freuen, wenn du ein bisschen ausführlicher darauf eingehst, wenn du zeit und lust hast.
    meine hunde sind zwar nicht betroffen, aber ich finde das thema reha generell sehr spannend!


    lg cjal

  • Hallo!


    Freut mich, das es einige interessiert. Ist ja für viele von uns auch ein akutelles Thema, da hier ja leider sehr viele Hunde mit den Folgen von Gelenkserkrankungen zu kämpfen haben.


    Aber erstmal muss ich sagen:


    Ich bin auch noch Anfänger in dieser Art von Training!
    Ich kann also nur von meinen eigenen wenigen Erfahrungen reden.
    Ich habe mir so einen kleinen Trainingsplan selber erstellt und mir selber Gedanken darüber gemacht, wie ich am besten selber Cimbas Muskeln trainieren kann (hatte auch ganz liebe Hilfe von Freundinnen).Es ersetzt natürlich keine professionelle Physiotherapie! Bei uns gibt es leider keine Physio in der Nähe, deshalb trainiere ich jeden Tag ein wenig selber.


    Das Training baut auf das TTouchTraining nach Linda Tellington Jones (speziell das Bodentraining)auf. Ich habe eine liebe Trainerin kennengelernt, die selber in der Ausbildung zum TTouchTrainer ist. Wir haben einen Bodentrainingstag gemacht und da habe ich viel Neues über diese Art von Training erfahren.


    Also ich versuch das mal mit meinen eigenen Worten (so wie ich das verstanden habe) zu erläutern, gehe dabei gezielt aufs Bodentraining ein.


    Das Bodentraining ist nicht nur gut für den Muskelaufbau. Es wird dabei mit bestimmten Führtechniken gearbeitet, die den Hunden Sicherheit geben sollen. Man kann durch diese Art von Training vielen Verhaltensauffälligkeiten entgegenwirken, weil die Hunde lernen sich ganz auf die Führtechnik zu konzentrieren, sie lernen ihren Körper richtig wahrzunehmen und sich voll und ganz auf den "Führer" zu verlassen und ihm zu vertrauen.


    Ich mache mit Cimba ein bestimmtes Hindernistraining. Es macht Cimba sehr viel Spaß gemeinsame Aufgaben mit mir zu bewältigen, es schult unsere Bindung und unsere Zusammenarbeit. Es schult ihre Aufmerksamkeit und sie muss lernen sich auf ihren Körper zu konzentrieren. Es schult ihre gesamte Muskulatur, sie lernt geschmeidiger in ihren Bewegungen zu werden. Aber vorallem lernt sie, dass sie 4 Pfoten hat, die man alle einsetzen kann (sie schont ja schon jahrelang eine Seite).


    Das Labyrinth:




    - fördert Aufmerksamkeit, verbessert Bewegungseinschränkungen und
    das Koordinierungsvermögen, vorallem fördert es die Balance
    - man kann das Labyrinth von beiden Seiten begehen, so trainiert man
    beide Körperseiten gleichmäßig
    - durch die Begrenzung der Stangen konzentriert sich der Hund extrem
    auf seine Pfoten (damit er die Stangen nicht berührt) und das schult
    die Muskeln
    - der Hund lernt es sich besser auf den Führenden zu konzentrieren und
    auf ganz leichte Führsignale mit der Stimme und die Körpersprache zu
    achten


    Zum Anfang begeht man das Labyrinth im normalem Schritttempo, damit sich der Hund ersteinmal daran gewöhnen kann. Später begeht man das Labyrinth im "Kaffeebohnenschritt", den das ist am besten für den Muskelaufbau und fördert die Konzentration viel viel besser. Man führt den Hund nur über die Führtechnik (erkläre ich später nocheinmal). Vor den Richtungwechseln, also auf den Geraden wird der Hund angehalten (ein paar Sekunden) und erst wenn er alle 4 Pfoten gleichzeitig belastet und sicher steht, geht es in die nächste Kurve. Man kann auf den Geraden kurze Pausen einlegen und die Beine mit TTouch "bearbeiten" (zB Abstreichen der Beine, damit bekommt der Hund nochmehr vermittelt: "Konzentriere Dich auf Deine Pfoten"


    Cimba macht diese Übung schon sehr gut. 3 mal das Labyrinth ist völlig ausreichend, denn es strengt die Hunde (vorallem gelenkserkrankte Hunde) extrem an. Sie setzt viel bewußter ihre Pfoten ein und wird dadurch viel beweglicher.


    Weiteres später :p

  • Hallo,


    ich habe mit großem Interesse gelesen.
    Mit TT habe ich mich noch nicht beschäftigt.


    Mir gefällt wie ihr arbeitet und ich kann mir gut vorstellen, dass über diese Art der Bewegung die verschiedensten Muskeln angesprochen werden.


    Ich bin sehr gespannt auf weitere Ausführungen und will mir für Bruno einiges abgucken und viel lernen.
    Vielen Dank.


    Liebe Grüße,
    Friederike

  • hi,


    ttouch kenne ich vor allem mit pferden, aber auch mit hunden - persönlich aber nur im bereich verhalten und zur entspannung.
    nicht nur die labyrinth-übungen sondern auch die touches können schon viel helfen.
    als ich noch in berlin war, kannte ich jemanden, der mit einigen anderen leuten eine selbsthilferehagruppe hatte, weil es damals so gut wie überhaupt noch keine pysiotherapeuten für hunde gab.
    ganz erstaunlich, was die für erfolge mit ihren hunden zum teil hatten.
    bin gespannt auf mehr infos von dir und deinem hund! viel erfolg mit eurer reha natürlich auch.


    macht ihr eigentlich auch wassertraining, oder habt das im verlauf der reha noch vor?


    lg cjal

  • Das TTouch ist für mich auch absolutes Neuland. Zum Glück habe ich liebe Leute, die mir dabei tatkräftig zu Seite stehen (Danke an Romy ;) )
    An die einzelnen Touches traue ich mich selber nur sehr zögernd ran. Man kann dabei zwar eigentlich gar nichts falsch machen (außer der Hund findet das so unangenehm, das er sich dem entzieht) aber ich habe da irgendwie ziemliche Berühungsängste. Warum auch immer :roll:


    Zum Thema TTouch kann ich da nur das Buch und die DVD von Linda Tellington-Jones empfehlen. Da ist das super beschrieben und es zeigt, dass damit sehr sehr vielen Hunden mit den unterschiedlichsten Verhaltensauffälligkeiten geholfen werden kann. Sehr beeindruckend!
    Auch das Bodentraining wird dort gut erläutert und darauf stützen wir uns auch.


    Wassertraining mache ich gezielt nicht. Ich versuche zwar jetzt täglich mit Cimba schwimmen zugehen, aber gezielt trainieren tun wir da bisher noch nicht. Sie holt sehr gern Stöckchen, da kann ich sie zum Schwimmen sehr gut animieren. Wenn es bissel wärmer ist, gehe ich mit ins Wasser und führe sie leicht am Halsband. Dann schwimmt sie gezielter ihre Bahnen.
    Ich habe auch schon überlegt ihr so eine Schwimmweste zu kaufen,damit sie es noch ein bissel einfacher hat. Die Bewegungen bleiben ja trotzdem die selben.


    LG :D


    So weiter im Thema:


    Das Brett:


    - fördert geistiges und vorallem das körperliche Gleichgewicht, Konzentration, Balance
    - zuerst wird das Brett nur begangen, später kann man Pausen auf dem Brett einlegen (siehe Labyrinth)
    - um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen: auf das Brett zusätzliche Stangen legen / das Brett erhöhen / das Brett ansteigen lassen (also eine Seite des Brettes erhöhen zB auf einen niedrigen Tisch legen


  • Hallo erstmal,


    bin durch Zufall hierher gelangt und ich muss sagen, dass ich es super finde, wie du mit deinem Hund arbeitest. TTouch kenn ich eig. auch nur von Pferde, auch wenn ich weiß, dass man es im Prinzip bei allen Tieren einsetzen kann.


    Etwas überrascht war ich, als ich das Labyrinth und das Brett gesehen hab. Mit dem Labyrinth üben wir bei uns am Hundeplatz das präzise "Fuß gehen" wobei wir auch erst langsam und dann ein bisschen flotter gehen, wenn der Hund verstanden hat, worum es geht. Das Brett ähnelt ein bisschen dem Laufdiel vom THS, dass üben wir ja auch erst ganz langsam mit den jungen Hunden, bis sie verstanden haben, worum es geht. Erst dann wird das Brett schneller überlaufen.
    Wir haben die Übungen, die du mit deinem Hund machst, in abgewandelter Form, also auch bei uns am Hundeplatz...da bin ich mal positiv überrascht :)

  • Cimberly
    Ich finde es super dass ihr nach TTouch arbeitet. Ich kann dir nur empfehlen probier die touches aus, sie wirken wahre Wunder. Ich kenne sie vom Pferd her. Am Anfang hatte ich auch so gewisse Hemmungen. Dann habe ich einfach zuerst an mir geübt ;) z.B. meinen Oberschenkel mit den 3/4 Kreisen bearbeitet und mit dem Druck variert etc. Als ich den Dreh raus hatte hab ich mich dann ans Pferd gewagt. Das Tier zeigt dir auch sofort ob es angenehm ist oder ob du zu viel Druck ausübst.
    Es gibt ja die unterschiedlichsten touches, je nach Wirkung die man erzielen will. Ich hoffe sie helfen euch weiter und wünsch euch ganz viel Erfolg damit.


    liebe Grüsse wildsurf

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!