Aufgebrachter Onkel, unsicherer Hund

  • (Der Titel ist doof gewählt, ich weiß. :ops: )


    Hallo ihr Lieben!


    Puh, wo fange ich an...?


    Zunächst: Ich war nicht zu Hause und konnte demnach nicht intervenieren. Meine Mutter hat mir von dem Vorfall berichtet.


    Henry ist anderen Menschen gegenüber stets aufgeschlossen, begrüßt sie freundlich (manchmal ein bisschen zu stürmisch) und rennt dann vor lauter Aufregung auch gern mal kläffend durch den Hof.


    Ich habe einen Onkel. Dieser meint, Ahnung von Hunden zu haben. Das ist Ansichtssache. Ich hatte auch schon diverse Diskussionen bezüglich Erziehung und Ernährung mit ihm. Er ist und bleibt einer vom alten Schlag, ein Bauer eben.


    Nun ja, er kam heute vorbei und wollte was holen. Es begann wohl damit, dass er wie wild Sturm klingelte :irre: und wohl auch mal an der Hoftür rüttelte, um Einlass zu bekommen. Henry schlägt immer an, wenn´s klingelt. Normal. Das Verhalten meines Onkels hat ihn logischerweise stark aufgeputscht und so aufgeregt, dass er ziemlich wild angeschlagen hat und wohl auch 1,2 Mal gegen unser Tor gesprungen ist.


    Muttern lies ihn rein. Er war nicht das erste Mal bei uns und die beiden kennen sich auch. Onkel stürmte laut brüllend und mit fuchtelnden Armen in unseren Hof...was denn mit unserem Hund los sei!?...der dreht ja total ab!?...bla bla...


    Dieses Verhalten hat Henry sehr aufgeregt und/oder verunsichert, dass er angefangen hat ihn anzukläffen. Macht er immer, wenn ihn was verunsichert und er nicht weiß, wie er damit umgehen soll.


    Hund steht also vor Onkel, zeigt Zähne, springt vor und zurück, kläfft ihn an. Onkel regt das auf und schreit "wenn der mich beißt, tret ich ihn in den Arsch! Das habt ihr nun von eurer Wischiwaschi-Erziehung!" bla bla bla...


    Henry regt sich immer mehr auf. Muttern versuchte beide zu beruhigen. Klappte nicht so richtig. Somit schnappte sie sich den Hund und tat ihn erstmal ins Haus, weg vom Feind.


    Nun meine Gedanken:


    Es kann ja gut sein, dass Henry nun sehr schlecht auf meinen Onkel zu sprechen ist, was ich voll und ganz nachvollziehen kann, denn sein Verhalten war unter aller Sau. Wenn ich zugegen gewesen wäre, hätte ich ihm die Leviten gelesen. Keinerlei Einfühlungsvermögen. Keine Ahnung. Ich war stinksauer als meine Mutter mir davon erzählte.


    Wie handle ich also, wenn er das nächste Mal zu Besuch kommt? Ich weiß nicht, wie Henry auf ihn reagieren wird...


    Freue mich über Ratschläge/Anmerkungen/Gedanken.


    Grüße,
    Luisa

  • Ganz ehrlich: Ich würde den Hund erstmal weg tun. So wie sich das liest, wird dein Onkel nächstes Mal richtig Gas geben, damit der Hund endlcih "erzogen wird". Von daher, erst mal Hund weg, Onkel rein. Dann siehst du ja, wie sich dieser benimmt. :D Wenn alles ruhig ist, kannst du den Hund dazuholen.

  • ja ich würde sagen, dein Onkel hat "bisschen" übertrieben :roll:
    aber ich denke, dass man das wirklich so machen sollte: Hund erstmal ins Haus oder derartiges, abwarten wie der Onkel drauf ist und Hundi natürlich auch. Wenn beide soweit ruhig sind es mal versuchen.


    LG

  • Zitat

    Wischiwaschi-Erziehung!


    irgendwoher kenn ich das doch... auch das verhalten deines Hundes... bei uns ist nun soweit das pacco panische angst vor meinem Bruder hat und dementsprechend reagiert... :( :



    Ich würde auch erst mal den Hund weg tun, deinen Onkel kannst du ja schlecht ins Bad sperren ;). Wenn dein Hund irgendwann mal so sein sollte wie unserer aber dein Onkel (auch) keinen nerv/Vernunft -wie auch immer- sich mit den Hund auseinander zu setzten würde ich bei längeren Besuchen den Hund zu Freunden bringen! Besser für alle beteiligten...


    Ich hoff bei euch renkt sich das wieder ein... :/

  • Vielen Dank für eure Antworten. :smile:


    Ich weiß auch nicht, was heute in ihn gefahren ist. Zugegeben, er ist von Natur aus schon ein sehr lauter Mensch, aber heute scheint ihm die Sonne nicht gut getan zu haben. Er war auch immer schon der Meinung, dass Henry sehr schlecht erzogen ist, was aber nicht stimmt. Ich geh´s halt einfach komplett anders an als er und damit kommt er scheinbar nicht klar. Ich bin´s auch langsam echt Leid, mich ständig rechtfertigen zu müssen...


    Nehmen wir mal an, der nächste Geburtstag steht ins Haus. Das Wetter ist toll und wir veranstalten das Ganze im Hof. Ich kann den Hund doch nicht die ganze Veranstaltung über wegsperren, nur weil mein Onkel es verbockt hat!? Henry ist immer mit dabei. Er gehört dazu.


    Wie verhalte ich mich nun, wenn Onkel "normal" ist, Hund ihn aber kläffend stellt? Der würde doch im Leben nicht verstehen, dass dieses Verhalten seine eigene Schuld ist. Bei ihm hat der Hund ´ne Schraube locker und braucht mal einen ordentlichen A-Tritt. Wie gesagt, man hat keine Ahnung wie ein Hund funktioniert...

  • Hallo,


    ich kenne solche Onkels.
    Bei mir war es damals ähnlich. Nun ja, wäre zu lang das jetzt zu erzählen.


    Ich würde Henry ein Abbruchkommando geben wenn er Deinen Onkel ankläfft und ihn abrufen.
    Das sollte jedenfalls möglich sein. Wenn nicht, dann musste Du es trainieren.


    Auch musst Du ihn nicht wegsperren wenn ihr ein Fest habt, aber eben ein Auge auf den Hund haben.
    Behalte ihn in Deiner Nähe um eingreifen zu können. Richte ihm einen Platz im Hof ein auf den er sich zurückziehen, oder auf den Du ihn schicken kannst.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Danke für deinen Vorschlag, Steffi. :smile:


    Henry kennt ein Abbruchsignal. Das Problem hierbei ist allerdings oft, dass er in solchen Situationen meist Kopf und Arsch eins ist und sich so reinsteigert, dass er seine komplette Umwelt und leider auch seine Erziehung vergisst.


    Ich werde auf jeden Fall daran arbeiten. Bisher habe ich solche Situationen eigentlich immer auflösen können. Ich muss sehen, wie die beiden aufeinander reagieren beim nächsten Mal...


    Im Auge hab ich ihn sowieso immer, wenn hier Halligalli ist.


    Die Sache mit dem Platz ist an sich eine gute Idee, da hab ich auch schon dran gedacht. Allerdings müsste ich das erstmal trainieren, denn das kennt er nicht. Wenn er drin ist, hat er seinen Liegeplatz, wo ich ich ihn hinschicken kann. In Hof und Garten gibt es sowas nicht. Er springt überall mit rum. Ich werde das aber in Erwägung ziehen.


    Uff, das wird ein hartes Stück Arbeit. Noch ´ne Baustelle mehr. :/

  • Ich persönlich würde wohl versuchen, keine große Sache aus der Begegnung zu machen, um den Hund nicht noch weiter zu verunsichern. Allerdings geht das nur, wenn Dein Hund ein sehr zuverlässiges Abbruch-Kommando beherrscht - sowie Du Deinen Onkel beschreibst, braucht Hund da schon gute Nerven. Ansonsten würde ich ihn dafür an die Leine nehmen.


    Grundsätzlich würde ich aber stark darauf achten, sämtliche Kommunikationsversuche von Onkel zu Hund abzublocken. Ich würde mich plakativ dazwischen stellen, wie ich auch einen lästigen Hunde-Pöbler abblocken würde :D ... das sollten sowohl Hund als auch Onkel als eindeutiges Zeichen verstehen - Frauchen regelt das.


    Jetzt aber mal ehrlich ... Deinem Onkel ist schon klar, dass er sich mit so einem Verhalten in eine sehr unglückliche Situation manövriert? Rabazz vorm Tor, am Tor rütteln, ins Revier eindrinen und dort bedrohlich auf die Familie marschieren? Würde ich mir überlegen, ehrlich gesagt. Da hat auch nicht jeder Hund die Nerven für.


    :|

  • Naja, vllt. hat dein Hund aber bei der naechsten Begegnung auch gar kein Problem mit dem Onkel *g*


    Mein Hund hat auch ein riesiges Problem mit einem Bekannten von uns, aus versch. Gruenden! D.h. sofern sie die Moeglichkeit hat/ hatte, stand sie bellend vor ihm, knurrte ihn an. Auch wenn er zu mir ran kam und sie unterm Tisch lag, gabs Geknurre. Gut, sowas gibts halt bei mir nicht. Sie muss sich nicht anfassen lassen, aber wie sehr er Kontakt zu mir aufnimmt, wie lange er bei uns ist wie er sich bewegt usw. unterliegt immer noch meiner Kontrolle!
    D.h. mein Hund wird ruhig auf ihren Platz geschickt und zwar bevor er das Zimmer betritt, damit kein unnoetiger Stress aufkommt fuer uns alle, wird von mir mit ner Leine abgesichert und hat da liegen zu bleiben.
    Klappt wunderbar, sogar soweit, dass sie mittlerweile auf der Couch liegen bleibt, mit dem Kopf unten und selten mal hochguckt. Angefasst wird immer noch nicht, und damit kann ich auch leben!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!