Hund mag nicht gebürstet werden....Fellwechsel

  • Hey,
    ich habe meine Hündin aus dem Tierheim und weiß deswegen nicht was sie vllt. Schon alles erlebt hat... wahrscheinlich nichts gutes, denn immer wenn ich sie bürste, lässt sie es erstmal zu (Bauch/Rücken) nicht gerne aber es geht ich beruhige sie mit meiner Stimme und lenk sie ab und zu mit Leckerchen ab. Sobald ich jedoch den Schwanz oder die Hüfte und besonders ihre Puschel an den Hinterbeinen (sie ist ein Aussi) kämmen will, fängt sie an sich zu wälzen, schlägt die Pfoten über den Kopf und kratzt sich, dann geht sie davon. Ich sehe ihr an wie schlecht es ihr dabei geht. Wenn ich aber weiter mache, schnappt sie meistens (sie würde niemals beißen schnellt nur mit dem kopf zur hand und wälzt sich wieder) um mir zu zeigen das sie s nicht mag. Aber durch den Fellwechsel muß ich sie doch bürsten. Es gucken schon immer so Zipfel raus die ich wegzupfe. Aber wie soll ich denn das ganze Fell rauskriegen?

  • Mit den Fingern zupfen akzeptiert sie? Würd ich fürs erste machen, da bekommt man auch ordentlich Plüsch raus. Und ansonsten lieber öfter am Tag nur kurz und jedesmal mit viel Lob und Belohnung als einmal unter Zwang eine Ewigkeit.

  • Würde ich auch so machen. Wenn sie das Zupfen oder einfache Streicheln zulässt kann man damit gut anfangen. Dann würde ich vielleicht erstmal mit einer weichen Bürste (z.B. solche für Babys/Kleinkinder) üben und natürlich immer positiv durch Stimme oder Leckerlie bestätigen. Dann lernst sie erstmal einen Gegenstand auf den empfindlichen Körperstellen zu akzeptieren. Dann kann man irgendwann auch andere Bürsten nehmen.
    Dauert vielleicht eine Weile, aber das wird schon :smile:

  • Hi Krümel21,


    weißt du zufällig wie man nen Schweif beim Pferd bearbeitet, wenn mans nur mit Hand macht? Man verließt den Schweift. Das heißt man nimmt quasie jedes einzelne Schweifhaar (oder ein paar wenige zusammen) um sie vorsichtig aus dem Kutzeln rauszuziehen. Das dauert zwar eine gefühlte Ewigkeit, ist aber bei entsprechender Vorsicht völlig schmerz- und ziepfrei.
    Vielleicht kannst du das so ähnlich an den hartnäckigsten Stellen im Hundefell machen. So was geht ganz gut ganz nebenbei beim Sofakuscheln ;)
    Ansonsten würde ichs mit Kämmen auch nur in kurzen Abschnitten mit viel Lob machen.

  • Ich würde es hier neu aufbauen, wie bei einem Welpen auch. Heißt immer wieder beim Kuscheln und Schlafen bürsten. Damit sie die Bürste mit Entspannung verknüpft. Vielleicht auch mal ne andere Bürste ausprobieren. Ich hab mal so Handschuhe gesehen, ich glaub die waren eigentlich für Katzen gedacht. Sie sahen aber sehr weich und angenehm aus.


    Und ich würde an deiner Stelle gar nicht mehr zulassen, dass sie weggehen kann. Ja, es ist ihr unangenehm, das mag sein, aber es ist ein notwendiges Übel, was sie über sich ergehen lassen muss. Mit der Methode oben bekommst du Ruhe rein und wenn dus gut machst, auch einen Hund, der beim Bürsten völlig entspannt. Aber vorerst solltest du die Flucht verhindern. Dann lieber nur ganz kurze Einheiten und die häufiger am Tag und beenden, wenn sie es noch angenehm findet und bevor sie fliehen möchte.


    Und um ehrlich zu sein, würde ich den Gedanken "Was hat die nur früher erlebt" völlig ausblenden! Kämmen muss sein! Machs ihr so angenehm wie möglich, versuch es positiv zu verbinden (mit Entspannung, ...), aber zieh es durch!! Nicht zuviel Mitleid haben. ;) Das sorgt nur dafür, dass du den Hund wie ein rohes Ei anpackst und er ständig Erfolgserlebnisse hat, weil er sich entziehen kann.


    Ich hab bei meiner auch ein Kommando eingeführt, damit sie genau weiß, wann Schluss ist. Bis dahin muss sie liegen bleiben. Sie zappelt zwischendurch, versucht auch mal aufzustehen, aber das lasse ich nicht zu. Da wird sie dann sanft, aber bestimmt wieder hingelegt (wenns mir zu bunt wird, gibts auch mal nen Anschiss). Und ich nehme mir vor, was ich kämme und kämme das dann auch fertig, egal wieviel sie zappelt und wie lange es dauert. Wenn das Zappeln zuviel wird, mache ich höchstens eine kurze Pause, bis sie wieder ruhig ist, dann gehts weiter. Aber ich höre nicht auf! Ich kann mich da nicht von beeindrucken lassen, weil der Hund gekämmt werden MUSS. Beim Tibet-Terrier ist die Pflege zwar nochmal ne aufwendigere Geschichte, weswegen ich da sehr viel Training reingesteckt habe, aber auch dein Hund muss da durch.

  • Mein Hund hat auch so ein Problem mit dem Bürsten und auch besonders am Hinterteil und an der Brust. Das waren die einzigen Male wo sie mich angeknurrt hat.
    Ich konnte jetzt aber einen Deal mit meinem Hund vereinbaren :D
    Ich bürste sie nur noch draussen und das auch nur wenige Sekunden und danach schmeisse ich ihren Tannenzapfen, den sie so liebt. Danach wird wieder für wenige Sekunden gebürstet usw. usf. Das klappt bei meiner super :gut:
    Vielleicht ein Versuch wert? :D

  • Wenn sie sich streicheln läßt, wäre vielleicht so ein Putzhandschuh einen Versuch wert?


    Gibt's für kleines Geld im Reitsportbedarf, mit Gumminoppen oder weichem Stoff, ist ursprünglich für empfindliche Pferdeköpfe gedacht - aber meiner Erfahrung nach lassen sich auch zimperliche Hunde damit oft ganz gut überlisten und nach & nach ans Bürsten gewöhnen.

  • Ich habe/hatte dasselbe Problem mit meinem neuen Bordertier.


    Mit Zupfen oder (weichen) Bürsten kommt man allerdings im Aussie-/bzw. Border-Plüsch nicht weit.


    Meine Methode ist immer die, dass täglich vor dem Rausgehen gebürstet bzw. gekämmt wird, so dass der Hund dies als Routine lernt. In den allermeisten Fällen ist es ja so, dass man sich denkt, oh, Hund muss gebürstet werden, und dann greift man sich das Tier aus einer Situation heraus, in der es vielleicht schon die Unterbrechung an sich als störend empfindet (z. B. weil es Ruhezeit hat).


    Viele bürsten bzw. kämmen meiner Meinung nach auch viel zu selten. Einmal die Woche reicht meist nicht aus, vor allem im Fellwechsel nicht, und dann will man natürlich besonders gut durchkämmen...


    Ich fange stets mit einem recht grobzinkigen Instrument an; bei meinen früheren Pflegepudeln, die ich z. T. übel verfilzt bekam, war das der Mähnenkamm vom Pferd, und bei meiner früheren Shepherdhündin und dem Bordertier ist es jetzt ein einreihiger Metallstriegel mit kurzen, dicken, abgerundeten Borsten. Eigentlich ist es für stockhaarige oder eher kurzfellige Hunde gedacht, aber meiner Erfahrung nach ist es auch ein guter Einstieg für das Vorkämmen von diesen Plüschtieren.


    Zunächst beginne ich ohne irgendwelche Erfolgserwartungen, d. h. der Hund soll nur tolerieren, dass ich ihm mit diesem Striegel einmal über den gesamten Körper gehe (bzw. natürlich nur da, wo es Sinn macht). An der Hinterbeinbefederung und an der Rute kann man ja die längsten Haare auch festhalten und zunächst nur das Ende durchkämmen.


    Beim Bordertier hat es geschlagene 6 Wochen gedauert, bis ich halbwegs erfolgsorientiert arbeiten und auch feinere Kämme (zunächst mit rollierenden Zinken) verwenden konnte. Die Ohren kann ich mittlerweile mit dem feinen Metallstaubkamm bearbeiten, problematisch sind alleine noch die Hinterbeinhosen, aber ich schneide mittlerweile auch ohne Rücksicht auf Verluste munter rein in den Filz, denn Mr. Superborder nimmt gerne Moorbäder und ist oft bis abends nicht trocken, so dass ich nicht durchkämmen kann.


    Und ansonsten sehe ich es wie Krüümel: keine Gefühlsduselei, Fellpflege muss sein.


    Caterina

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