Ich frage mich allerdings, wie das funktionieren soll, denn ich erlaube ja dann dem Hund am Geschirr, Dinge zu tun, die er am Halsband dann plötzlich nicht mehr machen soll.
Ganz so ist das nicht. Du musst schon deinen Prinzipien treu bleiben. Wenn du nicht an der Leine hinterher gezogen werden willst, dann auch am Geschirr nicht. Es werden ja nicht alle Regeln aufgehoben. Nur der Hund kann am Geschirr ein bisschen mehr dahin ziehen wo er schnüffeln will als am Halsband, weil das ja schon unangenehm ist. Zudem kannst du Flexi oder Schleppleine ran machen. Viele nutzen das ja für nicht leinenführige Hunde. Am Halsband merkt ein Hund viel schneller, wenn Zug drauf kommt als am Geschirr. Sind die Hunde erst mal sensibilisiert und hat man es mit Geschirr geübt, klappt das natürlich auch. Erst mal ist es aber am Geschirr "gesünder" wenn der Hund es noch nicht vollkommen kann. Ich persönlich finde es ganz furchtbar wenn man einen nicht leinenführigen Hund am Halsband durch die Gegend zottelt. Besonders in den ersten 10min wenn sie morgens raus kommen und einfach nur dringend Pipi müssen. Da sollte man einfach keine Leinenführigkeit abverlangen. Da kann man das auch mal 10min tolerieren, bis der Hund überhaupt aufnahmefähig ist und da könnte man z.B. wunderbar ein Geschirr nutzen und wenn der Hund sich gelöst hat, eben die Leine ans Halsband umklicken und trainieren.
Wirklich vermurksen tue ich mir die Leinenführigkeit nur mit der Flexileine. Wenn ich das ein paar Tage/Wochen mache, sind meine Hunde dann regelrecht abgestumpft und merken auch an normaler Leine gar nicht, dass sie ziehen.