Mein Hund ist sehr "stürmisch" wenn uns andere Hunde beim Gassigehen entgegenkommen

  • Hallo,


    wie macht ihr das wenn euch beim Gassigehen Hunde entgegenkommen? Geht ihr an ihnen vorbei, wechselt ihr die Straßenseite oder lasst ihr euren Hund kurz schnuppern und gut ist?


    Wir haben einen 4 Jahre alten Rottweiler. Und ich weiß nicht so recht wie ich mich in solchen Situationen verhalten soll. I.d.R wechsel ich die Straßenseite oder geh einfach weiter - sie zieht meistens extremst wenn ein anderer Hund kommt und springt auch etc. Das passiert zwar nicht immer, aber oft.


    Heute habe ich sie mal "schnuppern lassen", aber sie ist so stürmisch auf den anderen Hund zugerannt und der ist dann erschrocken.


    Einige haben vielleicht auch meinen vorherigen Thread gelesen (Ist Shiva noch zu retten?)


    Ich habe halt keine Ahnung wie man mit so einer Situation umgeht.

  • Ich leine an und geh am andren lang.
    Wenn die Möglichkeit besteht weiche ich auch etwas aus.

  • Hallo,
    Ich nehme sie immer an die Leine und oft einen grossen Bogen um den anderen Hund, weil sie sich auch sehr aufgeregt. Manchmal lenke ich sie mit Leckerchen ab. Der Besitzer des anderen Hundes merkt dann grundsätzlich auch gleich, dass ich lieber keine Begegnungen möchte und nimmt auch seinen Hund zurück. Am Anfang hat sie dann immer sehr auf den anderen Hund zugezogen, woraufhin ich sie immer einfach kommentarlos "mitgeschleppt" habe. Mit der Zeit hat sie dann auch gemerkt, dass ihr Zerren sie nicht zum Ziel bringt, und akzeptiert jetzt langsam dass ich die Richtung beim Spazierengehen bestimme. Es braucht Geduld, klappt irgendwann aber. Lass sie am Besten einfach nie mit Zerren zum Erfolg kommen (zum anderen Hund, in diesem Fall) und sie sollte es dann eigentlich bald als zwecklos anerkennen und sein lassen. Ich bin aber auch kein Experte. Im Notfall könntest du vielleicht bei einer Hundeschule Rat suchen. Ich habe gehört, dass die Leine "Harness Lead" grosse Hilfe ist beim Beibringen der Leinenführigkeit. (Ich benutze einfach ein normales, breites Halsband.) Ich hoffe du kriegst es bald gut in den Griff und dass es einfacher mit Shiva wird! :( :
    Liebe Grüsse,
    Wolfspfote :smile:

  • Meinst du generell Situationen, in denen dein Hund schon angeleint ist? Ich gehe mal davon aus, da es sich deinem Text nach so anhört :)


    Als es bei uns beiden mal Thema war, habe ich irgendwann gemerkt, dass Baku viel ruhiger ist und nur entspannt guckt, wenn ich mich neben ihn hinhocke und meinen Arm um ihn lege. Ich glaube, dass wir selbst nicht mehr in Bewegung waren, hat in solchen Situationen einiges gebracht.
    Ansonsten habe ich zufällig zu dieser Zeit angefangen, in der Hundeschule mit der Leinenführigkeit zu beginnen. Mit der ganz klaren Regel, dass Baku am Halsband angeleint nie vor mir gehen darf, hat sich das Problem schlagartig gebessert. So haben wir auch schon Situationen gemeistert, in denen andere Hunde nah an uns vorbei gegangen sind.
    Zusammen mit der Halsbandregel nie an mir vorbei zu dürfen, gibt es auch keinen Kontakt mit anderen Hunden, wenn Baku angeleint ist. Mag sich alles streng anhören aber zumindest bei uns beiden hat es geholfen. Am Geschirr darf er vorgehen und ziehen (und das macht er dann auch sehr gerne) und im Freilauf, den wir sehr oft haben, darf er eh um mich herumschlawinern, wie er will. Im Moment üben wir aber, dass er auch im Freilauf nur mit meiner Erlaubnis auf andere Hunde zurennen darf und bei Sichtung entweder stehen bleibt, bis ich bei ihm bin oder wir uns im "Fuß" nähern, da er manchmal im Jugendlichen Wahn auf andere Hunde zustürmt. Die kleineren erschrecken sich dann gerne ^^

  • Bei mir gibt es eine goldene Regel:


    KEIN KONTAKT AN DER LEINE!!!


    Die Leine ist der persönliche Schutzbereich meiner Hunde. Sie haben gelernt, dass ihnen an der Leine nichts passieren kann, weil ICH dann alles kläre. So verhält es sich auch bei Begegnungen mit anderen Hunden. An der Leine kommt kein anderer Hund an sie ran. Genauso, wie sie an der Leine nicht an andere Hunde dürfen.
    Die Leine schränkt die Kommunikation der Hunde ein. Ein Verheddern der Leine kann da schnell mal zum Problem werden. Deshalb gibt es bei uns erst keine Möglichkeit.

  • hier auch: Keine Kontakte an der Leine.


    Gerade wenn dein Hund so stürmisch ist würde ich auch ohne Leine ein draufzustürmen unterbinden. Hund sitzen lassen und ruhig im Fuss weitergehen bis man recht nah am anderen Hund dran ist und dann erst freigeben. Gegebenfalls wieder ausbremsen. Bei meinem Chaoten ist es immer besser für alle wenn wir erst ein paar Minuten zusammen an der Leine gehen.

  • Ich lasse Leinenkontakt schon zu. Kurzes Beschnuppern und gut ist. Es kommt ja immer auf die Hunde an - ich kenne viele, die sich auch an der Leine ganz normal verhalten.
    Aber natürlich gibt es auch Hunde, an denen wir einfach vorbeigehen. Ein Beschnüffeln, wenn man gerade in Eile ist, der andere Hund den Kontakt nicht will oder der eigene Hund den andren scheinbar gruselig findet, muss ja nicht sein.


    Ein Rotti ist ja schon ein ziemliches Kaliber, und ich würde da an deiner Stelle schon daran arbeiten, dass er lernt, ruhig an anderen Hunden vorbeizugehen. Also großzügig ausweichen und Ruhig bleiben hochwertig belohnen! Leinenkontakt während de Teainingsphase würde ich bei einem Hund, der so extrem aufgeregt ist, wohl gar nicht zulassen.

  • Hier genauso. Ich verbiete den Leinenkontakt nicht immer. Kommt eben auf den anderen Hund an. Bisher hatte ich noch nie Probleme damit, also das es eskaliert ist.


    Aber auch wir haben natürlich nicht immer solche Kontakte, sondern gehen auch mal vorbei oder setzen uns an den Rand und lassen die anderen passieren.

  • Was ich mache: wir gehen eigentlich immer vorbei. Dabei bitte ich Elvis auf die vom anderen Hund abgewandte Seite und ggf. nehme ich ihn in unser nicht-Fuß-aber-neben-mir-gehen, das ich nach Passieren des Hundes belohne. Der Trick dabei ist bei uns, dass ich das in angemessener Entfernung schon tue, also bevor der andere Hund zu nahe ist. Was "zu nahe" ist, definiert Elvis. Ich merke es, wenn er schon sehr abgelenkt ist und kurz davor ist, nicht mehr auf mich zu reagieren. Wenn ich klug bin, merke ich mir das fürs nächste Mal und reagiere dann früher.


    Bei Hunden, die wir kennen, bei denen ich weiß es ist ok und bei denen das auch vom anderen Halter aus ok/erwünscht ist, lasse ich Kontakt zu. Oft gehe ich ein Stück mit dem Halter mit oder umgekehrt, denn die statische Situation (Menschen stehen länger herum und quatschen, die Hunde wissen nicht, wohin mit sich) empfinde ich für die Hunde als oft anstrengend.
    Elvis ist beim Kontakt auch oft sehr stürmisch. Optimal handele ich da nicht. Aber spätestens, wenn der andere Hund zurückweicht oder gar hinter/bei seinem Halter Schutz sucht, lasse ich Elvis nicht weiter rangehen. Auch wenn der andere Halter meint, das sei ok/egal/nicht so schlimm/sein Hund müsse das lernen.


    Bei der Begegnung einer sehr schüchternen Dackeldame habe ich mich mal ein, zwei Minuten lang mit dem Halter unterhalten, auf ca. 3 m Distanz und Elvis bei mir behalten. Die Hunde haben sich also nicht "begrüßt" (die Dackedame hatte offensichtlich Angst, darum wollte ich das auch nicht, obwohl der Halter meinte, das müsse sie wieder lernen - sie ist mal gebissen worden und seitdem scheu). Wir sind dann ein ganzes Stück zusammen gegangen, dabei war Elvis komplett mit Schnüffeln beschäftigt und die Dackeline wurde langsam neugierig und konnte sich Elvis annähern, ohne dass er auf sie zustürmte und überhaupt ohne dass er groß auf sie reagierte, er hatte schließlich Wichtigeres zu tun.


    Ich schreibe das so ausführlich, weil ich aus deinem anderen Thread weiß, dass Shiva nur z. B. mal übers Wochenende bei dir ist.


    Aufgrunddessen denke ich, kannst du es halten, wie du magst und es am besten umsetzen kannst. Kein Kontakt an der Leine und z. B. anderen Hunde ausweichen oder Shiva vorbeiführen oder auch vorbeilocken. Oder auch selektive Kontakte zulassen. Was zumindest für Elvis ein nettes Extra ist, wenn er keien Kontakt hatte: wenn ich sehe, das der andere Hund gerade in der Nähe markiert hat, dass er dann dort schnüffeln darf - Kontakt light.
    Weißt du, wie dein Vater und deine Schwester es halten, wenn sie mit Shiva gehen?


    Kannst du Shiva freilaufen lassen? Falls nicht und falls es sowas bei euch gibt, könntest du mal frühmorgends oder bei Starkregen einen eingezäunten Hundeauslauf besuchen. Dann sollte dort wenig los sein, so dass sie eventuell Kontakt zu ein, zwei Hunden aufnehmen kann (am besten in ihrer Gewichtsklasse), aber Platz hat, frei auszuweichen und auch nicht von einem Pulk Hunde überfordert wird.


    Aber, was ich aufgrund des andern Threads noch sagen möchte: ich finde es supertoll, was für ein feines Gefühl du für die Bedürfnisse des Hundes hast und dass du dir hier Rat holst. Ganz besonders, weil du dabei ja immer die absurd-verkehrte Situation im Rücken hast, dass deine Eltern sich den Hund angeschafft haben, während du Bedenken hattest und hast, ob sie ihm gerecht werden können. Typischerweise ist es ja umgekehrt.
    Will sagen: Siva hat Glück, dich als ihren Fürsprecher zu haben.

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