Jimmy bellt und bellt und ...

  • Hallo,


    ja, wie der Titel schon sagt, haben wir ein Problem mit der Bellfreudigkeit unseres Hundes: Jimmy (größerer Beagle-Mix), 10 Monate alt und seit knapp 3 Monaten bei uns. Er bellt laut und viel, beziehungsweise "kommentiert" er gerne allesmögliche. Draußen ist es besonders massiv. Radfahrer, Jogger und Autos, insbesondere Dinge, die eng und schnell an uns vorbeifahren werden angeblafft. Fremde Hunde sowieso, prophylaktisch. Menschen, die irgendwie komisch aussehen oder auf uns zu gehen und Hund im schlimmsten Fall sogar angucken, schon geht die Alarmanlage an. Er geht dabei nicht nach vorne, also schätze ich, dass er das Gebell aus Unsicherheit macht. Nervig und peinlich ist es nichtsdestotrotz. Ich lasse ihn dann immer neben mir Absitzen, was ihn etwas aus seiner Rage nimmt.


    Wir haben ihn mit einem halben Jahr bekommen, davor hat er relativ unbekümmert auf einem Bauernhof gelebt. Unbekümmert, weil sich niemand wirklich für ihn interessiert hat und er wohl bis auf den Hof und Stall nicht viel von der Welt gesehen hat. Mein Freund und ich hatten uns also schon darauf eingestellt, etwas mehr Arbeit mit dem Hund zu haben. Es lief auch erst alles ganz gut, mit unserem Ersthund gab es keinerlei Probleme. Auch den Alltag im Haus hat er ohne große Probleme gemeistert. Ich habe nun eher das Gefühl, dass er eine gewisse Sicherheit gewonnen hat und meint, nun einen auf Proll machen zu müssen, denn er hat ja jetzt Rückendeckung. Und es nervt, ehrlich. Er bellt, wenn er sein Futter bekommen soll. Er bellt, wenn er darauf wartet, dass es nach Draußen geht. Er bellt praktisch alle halbe Stunde, wenn er aus dem Fenster schaut und fremde Hunde erspäht. Drinnen ignoriere ich ihn, wobei mir doch auch mal der Kragen platzt und ich ihn zurechtweise :rotekarte: er ist auch kurz beeindruckt, nur um danach wieder loszukläffen. :verzweifelt:


    Wir gehen zur Hundeschule und er gehorcht sehr gut. Aber das Bellen bleibt unser fortwährendes Problem. Inzwischen ist es soweit, dass ich ihm in unserer Abwesenheit ein Piep-Halsband anziehe, damit er die Nachbarschaft nicht in Aufruhr versetzt, sollte sich in der Zeit vor dem Fenster was Aufregendes abspielen. Ich weiß mir nicht anders zu helfen.


    Habt ihr Tipps, wie wir seiner Bellfreudigkeit beikommen können? Manchmal denke ich darüber nach, ihm das olle Halsband dauernd tragen zu lassen, weil ihn zumindest der helle Piepton davon abhält, in einer Tour zu bellen.

  • Hallo,


    ja, wie der Titel schon sagt, haben wir ein Problem mit der Bellfreudigkeit unseres Hundes: Jimmy (größerer Beagle-Mix), 10 Monate alt und seit knapp 3 Monaten bei uns. Er bellt laut und viel, beziehungsweise "kommentiert" er gerne allesmögliche. Draußen ist es besonders massiv. Radfahrer, Jogger und Autos, insbesondere Dinge, die eng und schnell an uns vorbeifahren werden angeblafft. Fremde Hunde sowieso, prophylaktisch. Menschen, die irgendwie komisch aussehen oder auf uns zu gehen und Hund im schlimmsten Fall sogar angucken, schon geht die Alarmanlage an. Er geht dabei nicht nach vorne, also schätze ich, dass er das Gebell aus Unsicherheit macht. Nervig und peinlich ist es nichtsdestotrotz. Ich lasse ihn dann immer neben mir Absitzen, was ihn etwas aus seiner Rage nimmt.


    Statt ihm sitz machen zu lassen, würde ich eher Distanz gewinnen und ihn bestätigen wenn er ruhig bleibt. Zeigen und bennen wäre in dieser Situation auch nicht schlecht. http://markertraining.de/zeige…kommunikation-verbessert/


    Wir haben ihn mit einem halben Jahr bekommen, davor hat er relativ unbekümmert auf einem Bauernhof gelebt. Unbekümmert, weil sich niemand wirklich für ihn interessiert hat und er wohl bis auf den Hof und Stall nicht viel von der Welt gesehen hat. Mein Freund und ich hatten uns also schon darauf eingestellt, etwas mehr Arbeit mit dem Hund zu haben. Es lief auch erst alles ganz gut, mit unserem Ersthund gab es keinerlei Probleme. Auch den Alltag im Haus hat er ohne große Probleme gemeistert. Ich habe nun eher das Gefühl, dass er eine gewisse Sicherheit gewonnen hat und meint, nun einen auf Proll machen zu müssen, denn er hat ja jetzt Rückendeckung. Und es nervt, ehrlich. Er bellt, wenn er sein Futter bekommen soll. Er bellt, wenn er darauf wartet, dass es nach Draußen geht. Er bellt praktisch alle halbe Stunde, wenn er aus dem Fenster schaut und fremde Hunde erspäht. Drinnen ignoriere ich ihn, wobei mir doch auch mal der Kragen platzt und ich ihn zurechtweise :rotekarte: er ist auch kurz beeindruckt, nur um danach wieder loszukläffen. :verzweifelt:


    Ich würde ihn nicht mehr aus dem Fenster schauen lassen. Fressen und nach draußen gehen gibt es nur mehr, wenn er nicht bellt.


    Wir gehen zur Hundeschule und er gehorcht sehr gut. Aber das Bellen bleibt unser fortwährendes Problem. Inzwischen ist es soweit, dass ich ihm in unserer Abwesenheit ein Piep-Halsband anziehe, damit er die Nachbarschaft nicht in Aufruhr versetzt, sollte sich in der Zeit vor dem Fenster was Aufregendes abspielen. Ich weiß mir nicht anders zu helfen.


    Habt ihr Tipps, wie wir seiner Bellfreudigkeit beikommen können? Manchmal denke ich darüber nach, ihm das olle Halsband dauernd tragen zu lassen, weil ihn zumindest der helle Piepton davon abhält, in einer Tour zu bellen.


    Warum verweigerst du ihm nicht den Zugang zum Fenster, statt dem Halsband?

  • Draußen ist es besonders massiv. Radfahrer, Jogger und Autos, insbesondere Dinge, die eng und schnell an uns vorbeifahren werden angeblafft. Fremde Hunde sowieso, prophylaktisch. Menschen, die irgendwie komisch aussehen oder auf uns zu gehen und Hund im schlimmsten Fall sogar angucken, schon geht die Alarmanlage an. Er geht dabei nicht nach vorne, also schätze ich, dass er das Gebell aus Unsicherheit macht. Nervig und peinlich ist es nichtsdestotrotz.

    Ja, das ist Angst.

    Wir haben ihn mit einem halben Jahr bekommen, davor hat er relativ unbekümmert auf einem Bauernhof gelebt. Unbekümmert, weil sich niemand wirklich für ihn interessiert hat und er wohl bis auf den Hof und Stall nicht viel von der Welt gesehen hat. Mein Freund und ich hatten uns also schon darauf eingestellt, etwas mehr Arbeit mit dem Hund zu haben. Es lief auch erst alles ganz gut, mit unserem Ersthund gab es keinerlei Probleme. Auch den Alltag im Haus hat er ohne große Probleme gemeistert. Ich habe nun eher das Gefühl, dass er eine gewisse Sicherheit gewonnen hat und meint, nun einen auf Proll machen zu müssen, denn er hat ja jetzt Rückendeckung.

    Das Problem ist, dass er in der "unbekümmerten" Phase auch nichts gelernt hat, was er für das Leben da "draußen" braucht. Er hat die dafür wichtigste Zeit seines Lebens unter anderen Bedingungen gelebt, wurde nicht mit dem konfrontiert, was Ihr jetzt benötigt für den Alltag und konnte daher diesbezüglich nichts verknüpfen.
    Er ist nicht sicherer, er wird einfach deutlicher. Oft erlebe ich den Werdegang solcher Hund folgendermaßen: Der Hund hat Angst, zeigt aber eher Wegweichen oder Übersprungshandlungen (die für viele dann als Spiel oder ähnliches interpretiert werden). Die Bedrohung bleibt aber für den Hund,es wird keine Distanz vergrößert, es gibt keinen Ausweg. Also ändert er seine Strategie und geht ins Aggressionsverhalten. Oft in doppelter Hinsicht erfolgreich, denn jetzt fällt auch den anhängenden Menschen auf, dass was nicht stimmt und sie meiden den Angstauslöser oder schaffen Distanz, weil es ihnen peinlich ist.
    Rückendeckung empfindet er vermutlich überhaupt nicht, sondern eher völliges Alleingelassensein. Deshalb brüllt er.


    Er bellt, wenn er sein Futter bekommen soll. Er bellt, wenn er darauf wartet, dass es nach Draußen geht.

    Es scheint, als ob Ihr zudem einen Erregungsbeller habt. Es gibt Jagdhunde, die werden darauf selektiert unter Erregung zu bellen, damit man hört wo sie gerade unterwegs sind beim Job. Das tun sie dann auch gerne, wenn sie anderweitig erregt sind.
    Man kann ihnen durchaus mit gutem Training beibringen sich weniger aufzuregen, was dann auch Einfluss auf die Lautstärke hat.

    Wir gehen zur Hundeschule und er gehorcht sehr gut.

    Was macht Ihr da?

    Inzwischen ist es soweit, dass ich ihm in unserer Abwesenheit ein Piep-Halsband anziehe, damit er die Nachbarschaft nicht in Aufruhr versetzt, sollte sich in der Zeit vor dem Fenster was Aufregendes abspielen.

    Muss er denn aus dem Fenster schauen können?

  • Er hat mehrere Möglichkeiten aus dem Fenster zu schauen, so ganz kann ich das leider nicht verhindern. Außer ich sperre ihn ins Bad oder den Flur, aber das ist ja auch keine Lösung. ;)


    Ich lasse ihn nach dem Bellen Sitz machen, es sei denn ich merke ihm schon vorher an, dass ihm eine Situation nicht gefällt, dann versuche ich ihn vorher abzulenken. Dass das langfristig das Problem nicht verbessert ist mir auch klar... aber es nimmt mir und dem Hund den Stress. Denn wenn er absitzt und mich in Erwartung einer Belohnung anschaut, hält er auch die Goschen.


    In der Hundeschule machen wir Gehorsamsübungen und die Hunde spielen auch hin und wieder mal. Das ist mir vor allem wichtig, da ich ihn draußen nicht von der langen Leine lassen kann (Jagdtrieb).


    Ich schau mir jetzt aber dieses Zeigen und Benennen mal an, danke!

  • Also die Methode mit dem "Zeigen und Benennen" funktioniert bei uns sehr gut, Jimmy ist mit Begeisterung dabei (Verfressenheit lässt grüßen ;) ). Er achtet draußen zunehmend mehr auf mich und sucht den Kontakt, bevor er anfängt zu bellen. Wir werden auf jeden Fall dranbleiben, danke nochmal für den Tipp!

  • Genau das ist dein Job. Zu merken, wann es für den Hund " eng " wird und ein alternatives Verhalten zu trainieren.


    Und genau das ist dann die Lösung.
    Deswegen das Verhalten abrufen ( Sitz) BEVOR er bellt.

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