verzweifelt...
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Hallo!
Ich weiss gar nicht, wie ich anfangen soll... vielleicht sollte ich erst sagen, dass mir selbst meine momentanen Gedanken nicht gefallen und ich zitternd schreibe. Ich erzähle euch einfach mal die ganze Geschichte...
Ich habe einen Staffordshire Bullterrier, der Ende April 3 Jahre alt wird. Ich habe ihn damals im Internet gesehen und mich sofort verliebt... als wir ihn dann abholten, sah ich erst gar nicht, dass es wohl ein weniger seriöser Kerl war, der ihn verkaufte... es war ein nettes Häuschen in einem Dorf, die Welpen waren draußen mit der Mutter in einem Wohnwagen, schienen gepflegt und er versicherte mir, dass es ein ungewollter Wurf war, der nun aber passiert ist. Seine Kinder spielten mit den Hunden. Erst im Nachhinein, je öfter ich daran denke, fallen mir Kleinigkeiten auf, die diesen Kerl nicht ganz so seriös erscheinen lassen, aber nun ist es auch nicht mehr wichtig...
Wir nahmen den kleinen zu uns (damals 9 Wochen alt) und anfangs klappte auch alles super. Ich bin die ersten Wochen zu Hause geblieben, damit er sich eingewöhnt. Er war innerhalb einer Woche vollständig stubenrein, sehr neugierig, zu allen lieb und aufgeweckt, nach 2 Monaten blieb er auch schon brav längere Zeit alleine zu Hause und machte in der ganzen Zeit nur ein einziges paar Schuhe kaputt (und das auch berechtigt, wieso habe ich sie auch rumliegen lassen, als er neue Zähne gekriegt hat). Dann kam etwas, was meiner Meinung nach der Anfang der Wende war. Mit 6 Monaten wurde er von einem Auto angefahren... die Nottierärztin (es war ein Samstag abend) hat den Ernst der Lage verkannt und meinte, es sei nur eine Prellung. Als der Hund Montag immer noch nicht laufen konnte, bin ich zu meiner Tierärztin und die stellte fest, dass sein Oberschenkelknochen gebrochen war... innerhalb von 24 Stunden hätte man operieren können, so sind aber die Nerven abgestorben und es musste eine Femurkopfresektion stattfinden (der obere Teil des Oberschenkelknochens wurde ersatzlos entfernt). Er war über drei Monate an sein Körbchen gefesselt, mit Tabletten und Schmerzmitteln vollgepumpt, ich musste ihn zum "Gassigehen" raustragen, er durfte höchstens 5 Minuten am Stück humpeln... und das alles in der Phase, in der er eigentlich so viel hätte kennenlernen müssen... Mittlerweile kann er wieder gut laufen, aber ich habe nach all dem glaube ich den größten Fehler gemacht. Ich bin mit ihm zwar in die Hundeschule gegangen, zur Unterordnung und in die Spielgruppe, habe aber ansonsten Straßen gemieden, weil er sehr gestresst war, sobald wir auch nur in die Richtung einer Straße gingen. Also wurde außer kurzen Gassigängen in ruhigen Zonen auf Pferdewiesen und Wiesen oder Feldern getobt.
Vor einem Jahr ca. sind wir in ein Haus umgezogen und seit dem, habe ich das Gefühl, ist alles noch viel schlimmer geworden. Er lässt keinen Besuch rein, bellt und wird richtig agressiv, wenn es klingelt, man kann ihn dann nicht mehr beruhigen. Meine Hundeschullehrerin war zur "Einzelstunde" bei uns und hat als Therapie vorgeschlagen, dass wir beim Körbchen einen Haken in die Wand bohren und den Hund, wenn Besuch kommt anleinen, sodass er lernt im Körbchen zu bleiben. Das war aber auch nicht so schön, zu sehen, wie er dann den Besuch immer zähnefletschend anknurrt und anbellt, mal davon abgesehen, dass alleine das Anleinen ihn gestresst hat, also haben wir es schnell sein lassen... Folge ist, dass wir keinen Besuch mehr empfangen oder den Hund zu meiner Schwiegermutter bringen, wenn doch Besuch kommt. Er reagiert agressiv auf alle fremden Menschen... ich kann ihn zwar mit viel Arbeit an einzelne Personen gewöhnen (Nachbarn, häufigeren Besuch, etc.), aber alles andere ist für ihn böse. Seit ein paar Tagen beobachte ich verstärkt, dass er auch beim Gassi gehen immer unerträglicher wird, er fixiert schon von weitem, ich versuche zwar immer schon im Voraus dann auszuweichen oder ihn abzulenken, aber es klappt nicht immer... ich weiß nicht ob das Angst ist oder reine Agression. Ich bin richtig schockiert, denn ich erlebe ihn zu Hause als reinsten Schmusehund, der gerne spielt, mit dem man super klickern kann und der total verkuschelt ist... er ordnet sich zu Hause auch normal unter, frisst nicht, bis er das Kommando bekommt, dass er darf, kommt, wenn man ihn ruft, führt zuverlässig "Sitz", "Platz" und co. durch...Das nächste Problem ist, dass ich im Moment sehr wenig zeit habe... ich studiere und mache bald mein Examen, sodass ich permanent lernen muss und manchmal sogar 14 Stunden am Stück nicht zu Hause bin... mein Mann arbeitet und bildet sich nebenbei weiter... es ist zwischendurch zwar immer einer von uns zum Gassi gehen da, aber er ist nicht wenig allein. An langen Tagen versuche ich schon immer meine Schwiegermutter zu fragen oder ihn in die Hundepension zu bringen, aber das ist doch auf Dauer keine Lösung
Ich schreibe gerade jetzt, weil er heute wieder auf einen Fahhradfahrer losgegangen ist... und zwar so schnell, dass er mich umgeschmissen hat (es ist zwar dank kurzer Leine und Maulkorb nichts passiert, aber der Schreck sitzt fest)... Ich muss zugeben, dass ich im Moment einfach überfordert bin und das Gefühl habe, dass er bei uns nicht ansatzweise das bekommt, was er braucht und dass ich das (und das macht mir zu schaffen) auch nicht ändern kann. Ich habe auch nicht das Geld, um noch 5 andere Trainer durchzuprobieren, bis vielleicht mal einer dabei ist, der seinen Namen wert ist. Ich will auch nicht, dass sein restliches Leben aus allein sein, Gassi gehen, Menschen meiden und Stresssituationen besteht. Ich weiss einfach nicht weiter... Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen.
Liebe Grüße
seufz - Vor einem Moment
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Hi,
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Hallo,
oh je, da hast du ernsthafte Probleme.
Gut, dass er schon einen Maulkorb trägt!
Das einizige, was ich dir wirklich raten kann, doch nach einem guten Trainer zu suchen.
Du bist doch nicht völlig ahnungslos, inpuncto Hundewissen und wirst sicher wissen, auf was du bei der Trainersuche achten musst.
Mache doch noch einen Thread auf und frage gezielt nach einem guten Trainer in deiner Gegend (wo lebst du?).
Bei so einem ernsthaften Problem wirst du keine Lösung via Internet erhalten können.Alles Gute für euch.
Gruß
Leo -
Hallo und herzlich Willkommen bei uns.
Das ist ja eine Großbaustelle
und ich denke, hier über das Internet wird eine Lösung nicht möglich sein. Es laufen mit Sicherheit viele Sachen nicht so, wie sie laufen sollten und jetzt hier Tipps zu geben, wäre fahrlässig und gefährlich.
Leider kann ich Dir keinen anderen Rat geben, als Dir vor Ort kompetente Hilfe zu holen.
Tut mir leid für Dich
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Hallo,
na das sind ja einige Baustellen die ihr da habt.
Ich denke, dass Du diese nur in den Griff bekommst wenn Du mit Deinem Hund arbeitest.
Das kostet Zeit und wenn man nicht weiss wie man das anstellen soll, dann braucht es einen Trainer.Solche Verhaltensprobleme bekommst Du nicht durch zwei Wochen Training in den Griff, sondern es kann Monate dauern.
Mit dem Meiden von Situationen kommst Du auch nicht weiter, denn es entwickelt sich ein Teufelskreis. Jetzt hast Du zudem noch ein komisches Gefühl wenn Du auf andere Hunde triffst, musst bei jedem Radfahrer oder Fußgänger aufpassen.
Dein Hund braucht wesentlich mehr Beschäftigung und Auslastung. Damit könnte sich schon einiges bessern, denn er scheint mir total unterfordert und dann gleichzeitig mit Situationen überfordert zu sein.
Das setzt ein sehr gut geplantes Training voraus und das bekommst Du nur von einem guten Trainer vermittelt.
Meiner Meinung hast Du nur zwei Möglichkeiten:
entweder einen kometenten Trainer holen und die Zeit in den Hund investieren, oder ihn abzugeben wenn Du die Zeit und das Geld nicht investieren kannst.Das weist Du aber selbst, zumindest konnte ich das aus Deinem Beitrag herauslesen.
Auf die Ferne können wir hier keine Tipps oder Trainingspläne erstellen, denn das wäre grob fahrlässig bei diesen Problemen.
Liebe Grüße
Steffi
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Ich komme aus Stade (bei Hamburg)... kann mir jemand vielleicht hier einen kompetenten Trainer empfehlen, der auf solche Großbaustellen spezialisiert ist?
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Hi,
ich denke auch das Du nen guten Trainer und Zeit brauchst.
Ich möchte Dir aber Hoffnung machen, Dir selbst fällt es vielleicht garnicht mehr auf:
Du hast selbst geschrieben "Er reagiert agressiv auf alle fremden Menschen... ich kann ihn zwar mit viel Arbeit an einzelne Personen gewöhnen (Nachbarn, häufigeren Besuch, etc.), aber alles andere ist für ihn böse."Da seh ich einen Ansatz drin, so negativ das auch klingen mag.
DU KANNST ihn an einzelne Personen gewöhnen - d.h. er kann auch lernen das Menschen nicht generell böse sind.Leider hast Du vermutlich durch das Meiden von Strassen seine Ängste bestätigt, außerdem hat er gelernt das es hilft wenn er Theater macht, weil Du dann meidest.
Aber Du scheinst trotzdem auch vieles Richtig zu machen, denn Du hast immer noch einen Zugang zu ihm, kannst ihn erreichen und ihm Dinge beibringen.
Genauso wie Du es da gemacht hast, gehts im Prinzip auch bei anderen "angsteinflössenden" Dingen und Situationen. Schritt für Schritt und mit viel Geduld. -
Ich rate dir echt, noch einen Thread bezüglich der Trainer-Frage zu schreiben.
Deinen langen Text liest nicht jder User!Du kannst ja in einem neuen Beitrag diesen Thread verlinken...
So wirst du mehr Antworten erhalten.
Gruß
Leo -
Danke... habe jetzt noch einen Thread aufgemacht... mal schauen, ob es klappt.
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