Beiträge von Pfeffernaserl

    Trick: Flüstern

    Abgabetermin: 27. Juli


    Sicher:


    - Manus Hundewelt mit Shezza und Yuna


    - Xsara mit Coco


    - SanSu mit Kami


    - EliundNatilla mit Natilla


    - nepolino mit Pony Payka, Josy, Rouven und Peppino


    - Krümel21 mit Alani


    - Pfeffernaserl mit Carlo


    Unsicher:


    - Yanie mit Thori , Sumo und Nox

    Was den anderen Halter angeht, der seinen Hund immer brav schimpft wenn der pöbelt: Da sieht man mal wieder, dass das keineswegs immer eine gute Idee ist. In der Wahrnehmung vieler Hunde heißt das doch nix anderes, als dass der Halter genauso pöbelt wie er selbst. Und schlimmstenfalls verknüpft der Hund den Stress, den er bekommt, nicht mit dem eigenen Verhalten, sondern mit dem Auftauchen des anderen Hundes. Und klar, wenn dieser blöde Köter da vorne Schuld ist, dass mein Mensch mich rund macht - na warte!!!

    Ja, ich denke auch, dass der Erzfeind das so verknüpft hat. Ich werde in Zukunft irgendwo noch ein bisschen Gehirnkapazität abknüpfen und um die Hunde, die von ihren Haltern rund gemacht werden, noch deutlich größere Bögen laufen.


    Unser Social Walk gestern war so superobertoll!
    Die Trainerin ist einfach wirklich Gold wert, die Gruppe war ganz klein, alles äußerst soziale Hunde (zumindest im Vergleich zu Carlo, die haben schon auch alle ihre Themen, an denen sie arbeiten), wir durften wieder mit eigenem Abstand ganz hinten laufen und wurden da noch von einer zweiten Trainerin abgesichert, dass von hinten niemand in uns reinrauscht.

    Auch die Übungen zwischendurch (an den anderen vorbei gehen, im Zickzack an den anderen vorbei) durften wir von weitem beobachten, bekeksen und uns langsam pendelnd näher ran tasten.


    Danach war Carlo aber auch ziemlich durch, wir sind später noch in die Pampa gefahren, wo er an einer übersichtlichen Stelle mal richtig laufen durfte und sein Hirn durchgelüftet hat. Das hat ihm auch gut getan.

    Heute ist er super entspannt, wir gehen aber auch wirklich nur Minimalrunden und weichen anderen seeeehr großräumig aus.

    Ein Gutes hat die ganze Unterholzkrabblerei: Carlo folgt uns mittlerweile absolut vertrauensvoll durch das dichteste Gewächs (und er ist super trittsicher geworden).


    Wir haben aber eine Trainerin, mit der wir an dem Thema arbeiten und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich eines Tages mit beiden Hunden eine entspannte Runde um den Block an lockerer Leine gehen kann.

    Tschakka! Das wird bestimmt! :bindafür:

    :(
    Gestern wars so weit. Der Erzfeind mit dem roten Geschirr war ohne Leine unterwegs und hat die Gunst der Stunde genutzt, um auf Carlo los zu gehen.
    Es sind zwar nur Haare geflogen und keine Löcher entstanden, aber jetzt sind für Carlo erstmal alle anderen Hunde wieder extra doof und das Vertrauen, dass wir die Sache für ihn regeln ist weg.


    Wir hatten da gar keine Chance irgendwie einzugreifen. Der andere hat uns gesehen und ist sofort mit gefletschten Zähnen auf uns los.
    Da hat sich über die letzten Monate wohl schon so einiges angestaut und sich gestern dann entladen. Carlo war schon so weit, dass er es ruhig ertragen konnte, wenn der andere in etwa 10m Entfernung an uns vorbei geht, der andere hat sich bei jeder Begegnung mehr ins Pöbeln gesteigert und wurde dafür vom Herrchen natürlich immer ordentlich gerügt - hat er dann wohl toll verknüpft...


    Wir gehen dann also mal wieder 100 Schritte zurück und laufen wieder extra große Bögen und fahren die hochwertigsten Belohnungen auf...


    Dabei war ich noch so glücklich, weil es wirklich gut vorwärts gegangen ist die letzten Tage! Im Ortsgebiet habe ich angefangen, Carlo deutlich enger und "strenger" zu führen, seine einzige Aufgabe da ist es, die Leine locker zu halten und auf mich zu achten. Dafür gibts ganz viele tolle Kekse und ich hab das Gefühl, das tut ihm richtig gut. Er hat dann einfach keine Zeit mehr, sich mit den Außenreizen zu beschäftigen. Sogar Terror-Roller-Kiddies durften recht nahe an uns vorbei, ohne dass Carlo auslösen musste.

    Tja.

    Nach dem Vorfall gestern ist wieder alles superschrecklich und er ganz stark nach außen orientiert.

    Gut, dass wir heute wieder Training haben, die positive Atmosphäre und die netten Hunde tun ihm immer sehr gut...

    Das ist aber kein Abbruch :???:

    Hund hat nicht gelernt dass er XY lassen soll sondern ich hindere ihn nur daran seine Aktion auszuführen indem ich ihn immer zu mir orientiere. Heisst im Umkehrschluss Hund lernt nie dass - um mal im Beispiel aus dem Thread zu bleiben - der Mülleimer Tabu ist. Er lernt einfach nur - aha wenn ich da ran gehen mag gibt es Keks.

    Je nachdem was ihm wichtiger ist wird Hund auch irgendwann sagen "Sch... Auf den Keks, ich will jetzt aber den Müll plündern". Was machst du dann?

    Ich arbeite auch mit positiv aufgebautem Abbruch/Umorientierungssignal und bin mal so frei, meine Strategie zu den aufgeworfenen Fragen auch zur Diskussion zu stellen :smile:

    Meiner Meinung nach ists schon ein Abbruch, denn der Hund unterbricht das Verhalten, das er gerade ausführt. Das ist für mich die Definition von Abbruch.


    Bei mir ists so, dass ich unser Abbruchsignal im Laufe eines Tages immer wieder in neutralen Situationen auflade, so dass die Hauptverknüpfung ist: "wenn das Signal kommt, gibts was Tolles bei Frauchen" und die Verknüpfung: "aha, wenn ich an den Mülleimer gehe, kommt das Signal und es gibt was Tolles!" nicht so sehr im Vordergrund steht.
    Außerdem folgt auf meinen ernst gemeinten Abbruch erst das Signal für ein alternatives Verhalten, das dann gemarkert und belohnt wird. Ich verwende es aktuell hauptsächlich, um den Hund vom Mäusejagen oder Spuren nachgehen abzuhalten, das Alternativverhalten ist ein Weitergehen.
    Wenn er also stiften gehen möchte, kommt mein "ähäh" (das wir im Laufe des Tages schon x Mal mit Umdrehen verknüpft haben), er dreht sich in freudiger Erwartung zu mir um, es kommt das "Weiter" Signal, wir gehen weiter, es wird gemarkert und Hund beschäftigt sich wieder mit Hundedingen.

    Ich nutze es seit einigen Wochen sehr intensiv und bisher zeigt er absolut keine Tendenzen, vermehrt nach Mäusen oder interessanten Spuren ausschau zu halten. Er bleibt aber, wenn er dann doch mal gucken geht, mit den Gedanken mehr bei mir und orientiert sich von sich aus schon schneller wieder zu mir um, ohne dass ich das Signal geben muss.


    Und dann noch zur letzten Frage: wenn dem Hund der Müll wichtiger ist, dann war mein Keks nicht der richtige. Was machst du, wenn der Hund auf deinen aversiven Abbruch nicht reagiert, weil der Müll ihm wichtiger ist? Wahrscheinlich auch deutlicher werden. Bei mir gibts dann halt einfach hochwertigere Belohnungen. Es ist schließlich meine Aufgabe als Trainer, zu sehen, was für den Hund aktuell lohnenswerter ist und darauf zu reagieren.

    Oh mei, ist die Emma niedlich :herzen1:


    Unser Herr Rumäne hat sein Personal mittlerweile schon sehr gut im Griff:

    [Externes Medium: https://youtu.be/6bC6WyIWNTE]


    Leider hat sich der Verdacht der Tierärztin bestätigt und er ist sowohl auf Babesien als auch auf Hepatozoonose positiv getestet worden...
    Immerhin haben wir jetzt einen Anhaltspunkt, woher die unklaren Lahmheiten und Schmerzen in den Muskeln und Gelenken so kommen könnten.

    Vor allem in deinem ersten Absatz sehe ich mich momentan 1:1 beschrieben. Obwohl er mir gegenüber nie Aggression gezeigt habe, habe ich Angst, dass wenn ich mich zwischen ihm und der „Gefahr“ stelle, er mal auch auf mich geht. Total bescheuert eigentlich sowas zu denken :doh: – man sollte seinen eigenen Hund ja schon irgendwie Vertrauen. Aber das kommt vielleicht auch erst mit der Zeit.
    Auch das mit dem losheulen ist mir ja schon öfter mal passiert :pfeif: . Z.B. hatten wir vor 2 Wochen ne Begegnung mit 2 freilaufenden großen Hunden, vom Besitzer war weit und breitkeine Spur. Am Anfang wurde kurz geknurrt, aber dann hat Murphy an sich schnüffeln lassen und die Hunde sind dann auch wieder weitergezogen. Also supergelaufen – und Murphy war toll. Aber ich war da sooo im Stress, dass ich mich danach erstmal setzen musste und losheulte :tropf: … und was macht Murphy: kommt zu mir und leckt mir übers Gesicht… oh man :lol:

    Ich finds nicht bescheuert, so zu denken ;)
    Ihr lernt euch ja gerade erst kennen, die paar Monate sind ja quasi noch gar nix. Da finde ich es auch aus Gründen des Selbstschutzes ganz sinnvoll, nicht mit absolutem Urvertrauen an den Hund zu gehen. Das kommt dann mit der Zeit, wenn man sich besser kennt.

    Ich bin ja immer froh, wenn mein Freund beim Gassi mit dabei ist. Ich brauch nach so stressigen Situationen auch oft erstmal eine Auszeit und kann ihm dann die Leine in die Hand drücken und mich wieder fangen :tropf:


    Wie lange habt ihr euren Rumänen schon bei euch? Und hat er Probleme mit jeden Fremden, oder gibt es da ein bestimmtes Schema?

    Der Herr wohnt jetzt bald 7 Monate bei uns.
    Anfangs war er wirklich sehr unkompliziert, rückblickend war er aber einfach nur im Dauerstress. So nach gut 4 Monaten hat er sich dann an uns und den Alltag ein wenig gewöhnt und dann gings los mit Artgenossenaggression, Aggression gegen Fremde, gegen Radfahrer und Autos und eben teilweise auch gegen uns.
    Ein richtiges Schema gibts nicht, nein, ist je nach Tagesverfassung. Am stärksten reagiert er auf (betrunkene) Männer und Kleinkinder. Mit Frauen klappts am besten, aber da sind auch 3 von 5 aus mir nicht näher nachvollziehbaren Gründen doof :ka:

    Letzte Woche wurde das erste Mal Blut beim Herrn Hund abgenommen und die Schilddrüsenwerte sind wohl auffällig niedrig. Wir müssen das noch mit Trainerin und Tierärztin besprechen, aber werden wohl mit der Substitution beginnen. Da bin ich schon sehr gespannt, ob und wie sich das auf sein Verhalten auswirken wird.


    Und was ich auch noch zum Trainer sagen wollte:
    Ich würde an eurer Stelle auch mal nach einem anderen suchen. Wenn man selbst nicht hinter der Trainingsmethode steht und sie nur halbherzig anwendet, hat das gar keinen Sinn (mal abgesehen davon, dass ich Leinenruck auch indiskutabel finde!). Die Unsicherheit kannst du vor deinem Hund nicht verstecken.

    Ich glaube da kann man nur weiter trainieren - aber selbst wenn es nicht funktionieren sollte - dann halt nicht, man kann es dem Hund irgendwie auch nicht verdenken... .

    Wenn man mehrmals so angemacht wird... -_-

    Ja, ich kanns Carlo auch wirklich nicht übel nehmen. Mittlerweile geht mein Puls auch schon hoch und ich krieg Aggressionen, wenn ich den Hund nur am Horizont auftauchen sehe, der ist einfach so unhöflich und distanzlos und rüpelig. Und noch dazu selbst für einen altdeutschen Schäfer wirklich riesig (und gerade mal ein Jahr alt) - ganz ehrlich, ein bisschen Angst hab ich da auch, wenn dieses Kalb auf uns zuwetzt...


    Kurz zu uns, Murphy (3 Jahre, Tierschutzhund aus Rumänien), ist jetzt seit knap 2 Moanten bei uns, dasGrundvertrauen wird also immer noch aufgebaut. Begegnungen mit Hunden sind malso, mal so. Er will zwar unbedingt hin (fängt dann auch zum jaulen an, und ander Leine rumspringen weil er nicht hingehen darf), ist abereigentlich nicht wirklich aggressiv, aber schon der Typ „Platz da, hier kommich“.

    Ich muss auf jeden Fall auch viel selbstsicherer werden, aber ganz ehrlich,umso mehr er ausflippt, umso unsicherer werde ich – das ist wie einTeufelskreis. Wie habt ihr das geschafft? Ich fühl mich da wie in einem Strudelin dem ich nicht rauskomme.

    Ach mei, ich kann dich so gut verstehen. Meiner ist auch ein Rumäne, wahrscheinlich ähnlich alt. Und auch unser Hundeproblem war in den ersten paar Monaten nicht vorhanden, erst so nach etwa 4,5 Monaten hat er angefangen, sein Köfferchen langsam auszupacken.
    Ich muss zugeben, erst seit ein paar Wochen muss ich nicht mehr nach jedem Spaziergang vor Überforderung und aus dem Stress raus losheulen. Die Zweifel, ob wir uns mit so einem Hund als Ersthund nicht vollkommen übernommen haben, waren immer da und jeder seiner Austicker war für mich ein kleiner Weltuntergang und ich hatte auch teilweise Angst vor meinem Hund, wenn er im Aggressionstunnel ist, geht er auf alles los, was irgendwie erreichbar ist, also auch auf den, der die Leine hält.


    Raus aus dem Teufelskreis bin ich dank einer wirklich großartigen Trainerin und einer Änderung meiner inneren Einstellung. Es gibt einen Plan, nach dem wir vorgehen, es gibt Erfolge und die größte Sicherheit gibt mir - so blöd das auch klingt - der Leckerlibeutel an meiner Hüfte. Sobald ich den umgeschnallt hab, bin ich im Trainingsmodus und deutlich entspannter. Außerdem lernt man den eigenen Hund ja auch mit der Zeit besser kennen, kann schon kleinere körpersprachliche Signale lesen und deuten und man gewöhnt sich ein bisschen an die Austicker.


    Wenn meiner gegen Menschen losgeht, ists trotzdem immer noch mehr Stress, als wenn er auf Hunde oder Wahlplakate reagiert. Aber da sag ich mir immer, dass er ja mit Maulkorb, super Geschirr und der Leine in meinen Händen gut gesichert ist und nix Schlimmes passieren kann.


    Wir fangen gerade an, Leute, mit denen wir öfter zu tun haben, mit ganz besonderen Leckerbissen schön zu füttern. Also wirklich ganz, ganz, ganz besonderes Zeugs, das es sonst niemalsnienicht gibt - Hühnerherzen, den speziellen oberstinkenden Ochsenpansen, getrockneten Hirsch, Speck, sehr alter Bergkäse,...
    Bei manchen Personen sind wir schon so weit, dass sie ihm die Leckerbissen zuwerfen dürfen:applaus:

    Also insgesamt kann ich mich da nur AkkiLeela anschließen: such dir was, das dir Sicherheit gibt. Bei mir war das eben der Leckerlibeutel und dazu bin ich dabei, mir ganz viel Wissen anzueignen - über Verhalten, Auslöser, Deprivationssyndrom, Tiertraining,... Und der Austausch hier mit all den lieben Leuten, die ähnliches mitmachen und Verständnis haben ist für mich auch ganz wichtig geworden :smile:

    Gestern sind wir nach langer Pause mal wieder einem der Erzfeinde über den Weg gelaufen. Der wurde - es geschehen doch noch Zeichen und Wunder! - sogar angeleint :shocked:


    Wir sind in die Wiese ausgewichen, Erzfeind hat einen anderen Weg in den Wald genommen, es musste nicht gebellt oder sich aufgeregt werden:hurra:
    Und als ich noch so im Loben meines überaus tapferen Hundes bin, sehe ich nur noch aus dem Augenwinkel, wie der Erzfeind nun doch abgeleint auf uns zurast. Zum Blocken war ich zu langsam, Carlo komplett ausgetickt, während der andere Hund lustig um uns herum hüpft und uns mal wieder nicht gehen lässt.
    Sein Frauchen interessiert das wie immer gar nicht, erst als sie so weit weg ist, dass man ihren Rückruf kaum noch hört, läuft der Erzfeind ihr endlich nach.

    Jetzt waren wir schon so weit, dass wir mit einem Abstand von 10m ruhig bleiben konnten - das kann ich wohl wieder für längere Zeit vergessen. Jetzt reichts wieder, dass Carlo ihn erschnüffelt und schon wird der Kamm gestellt und vorsichtshalber schon mal Terz gemacht :(


    (Davon abgesehen war Carlo die letzten Tage aber total toll und selbstbeherrscht! Und wir sind so vielen rücksichtsvollen anderen Hundehaltern, Fußgängern und Radfahrern begegnet :herzen1: Da kann ich die Erzfeind-Gschicht deutlich besser ertragen)