Wir sind seit einem Jahr dran und schaffen mittlerweile 1,5h relativ entspannt.
Beiträge von Pfeffernaserl
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Viele Leute lassen ja ihre Straßenschuhe im Eingang stehen und betreten die Wohnräume nur in Hausschuhen oder Socken, wegen der Hygiene.
Also ich zieh die ja wegen des Bequemlichkeits-Faktors aus, nicht wegen der Hygiene
Ich mach keine Pfoten sauber, Carlo mag selbst keinen nassen Dreck an seinen Pfoten haben und trockene Erde vom Buddeln fällt ab, bevor wir daheim angekommen sind.
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Ich würde auch eher davon ausgehen, dass die Hunde durch das Verhalten der Bezugspersonen gestresst sind.
Hier hätte ich ein ganz spannendes open access Review gefunden zum Thema, wie sehr sich Hund und Mensch in ihrer Beziehung gegenseitig beeinflussen. Ich weiß nicht, ob alle darin angesprochenen Studien auch frei zugänglich sind, aber so für den Überblick ist das schon sehr gut geeignet:
Current perspectives on attachment and bonding in the dog–human dyad
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Wir waren erst bei der Trainerin des Tierheims, dort hats für uns aber nicht so wirklich gepasst. Lag aber eher an der Gruppenzusammenstellung (zu groß, zu wuselig, die Motivation der Teilnehmer war zu unterschiedlich) als an der Trainerin oder ihrer Methode.
Über eine Bekannte sind wir dann zur aktuellen HuSchu gekommen und dort fühlen wir uns so richtig gut aufgehoben. Wir sind da einmal die Woche hauptsächlich bei Social Walks und allen kleinen Workshops zum Thema Sozialverträglichkeit, Entspannung, Aggressionsverhalten dabei.
Es wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass alles ruhig abläuft, bevor es auch nur irgendwie ans Ausladen der Hunde geht, gibts erst eine Besprechung, was getan wird, dann Trockentraining und dann kommen die Hunde einzeln und ruhig aus dem Auto.
Die Abstände werden so groß gehalten, wies die einzelnen Hunde brauchen, die Gruppen sind sehr klein (maximal 6 Hunde) und es sind immer mindestens zwei Trainer dabei. Es wird für jeden ein individuelles Trainingsprogramm zugeschnitten - so wurde auf uns Anfangs sehr viel Rücksicht genommen, wir durften immer mit riesigem Abstand hinterherlaufen, waren bei den Übungen erstmal außen vor, weils für Carlo zu viel gewesen wäre und wurden immer nach hinten von einem Co-Trainer abgesichert.
Unsere Trainerin macht auch sehr viele Fortbildungen, gerade jetzt im Herbst fallen dafür zwar einige Stunden aus, die aber in Form von Mini-Workshops nachgeholt werden. Mir ist das überaus wichtig, dass sich der Trainer laufend fortbildet und auch offen für andere Trainingsweisen ist und dann das jeweils Passende für die Schüler rauspickt.
Es wird hinterfragt, was die Motivation des Hundes ist, denn der hat mit seinem Verhalten erstmal immer recht, es wird viel mit den Menschen gearbeitet und sehr darauf geachtet, dass der Umgang fair bleibt.
Alles in allem bin ich total froh, dass es dieses Angebot in unserer Nähe gibt und dass wir dort gelandet sind
Und Carlo scheints auch zu gefallen, ich muss ihn nur fragen, ob wir in die Hundeschule fahren wollen, schon springt er fröhlich zur Tür und kanns kaum abwarten, dass wir endlich ins Auto einsteigen
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Leinenführigkeit heißt runterfahren, ruhiger werden, zur Ruhe kommen und auch die Körperaktion reduzieren. (Was dann wieder Einfluss auf die mentale Lage hat ... je höher die Erregung durch das Leinenführigkeitstraining, desto schneller und größer die Explosion, wenn Hunde auftauchen.)
Genau das hat bei uns in den letzten Wochen nochmal viel bewegt. Carlo war zwar von außen betrachtet gut leinenführig, aber dabei trotzdem immer mit einer gewissen Grundspannung unterwegs. Aktuell achte ich, wenn wir trainieren, verstärkt darauf, dass er auch wirklich runter fährt. Nur stehen bleiben und warten, bis keine Spannung mehr auf der Leine ist, hatte ganz andere Effekte als jetzt wirklich darauf zu achten, dass die Spannung auch aus dem Hund weicht. Wenn wir dann aus dieser Entspannung gemeinsam los gehen, hat das ganz andere Qualitäten
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Negative Verstärkung gezielt einzusetzen ist schwierig und nicht immer so ganz praktikabel, aber wenn, dann ist sie sehr effektiv.
Und gerade in Bezug auf Therapie von Ängsten oder Gegenkonditionierung ist die richtig dosierte und getimte negative Verstärkung oft ein weitaus mächtigeres Instrument, als die positive.
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Als Carlo mal ein paar Tage lang nur billigstes Billigfutter fressen konnte, hat er wirklich ekelhaft gestunken und das Fell war auch nach kurzer Zeit ölig-fettig. In dem Futter war aber kein Fisch (und auch sonst nicht viel, außer Geschmacksverstärker).
Kaum konnten wir wieder aufs normale Futter umstellen, waren Gestank und Ekelfell schnell wieder weg.
Carlo riecht je nach Stimmungslage ganz unterschiedlich. Wenn er entspannt und zufrieden ist, duftet er nach Heu und Frühlingsblumen, wenn er gerade aufgestanden ist, dann so ein bisschen nach Popcorn und Nüssen. Wenn er latent gestresst ist, wird der Geruch stumpf, wenn er angespannt ist, riecht er ein wenig nach heißen Bremsscheiben und wenn er akut stark gestresst ist, wird der Geruch ganz beißend.
(Ja, ich gehöre zu den anonymen Hundeschnüfflern
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Ich kann leider nicht mit einem positiven Erfahrungsbericht dienen, ich arbeite mit meinem Hund an ähnlichen Baustellen. Ich mag mich aber dazu setzen und positive Geschichten lesen
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Ich bin gerade etwas erstaunt, dass man das mit sich machen lässt.
Wenn ich wüsste das einer meiner Hunde so ausrasten kann und sich dabei im Übersprung gegen mich wendet, gäbs hier mind. einen Maulkorb.
Ich finde das ziemlich dumm, sich da nicht zu sichern.Du darfst mich gerne dumm nennen, aber du hättest auch einfach fragen können, warum da kein Maulkorb drauf war.
Carlo ist bei uns im Dorf oder wenn wir an Orten sind, wo wir enger mit Menschen und anderen Auslösern in Kontakt kommen immer mit Maulkorb gesichert.
Allerdings ist er, wenn er den trägt, deutlich reaktiver und gestresster und lernen ist ihm so nur schwer möglich (zu Hause kann er ihn übrigens komplett problemlos tragen, da können wir spielen, clickern, kuscheln, kein Ding. Nur draußen schiebt sich eine Schranke vor). Auf den Wiesen, wo ich weit sehen kann und unser Training abläuft, trägt er keinen, weil ich ihn so erreichen kann und es Sinn macht, zu arbeiten.
So ausgetickt ist er seit dem Frühjahr nicht mehr, wir sind mittlerweile von mehrmals die Woche gegen mich wenden auf einmal alle paar Wochen umdrehen und drohen, wobei er sich da auch rausholen lässt, runter gekommen.
Ich bin absolut dafür "solche" Hunde mit MK zu sichern, den zu tragen war auch eins der ersten Dinge, die er hier gelernt hat. Nur schaff ichs nicht, ihm das auch draußen zu vermitteln, deshalb läufts bei uns so.
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Meine Tierärzte hier in der Arbeit diskutieren das Thema der Ketten schon länger.
Die Tiermedizin steht ja vor einem Haufen Probleme und diese Entwicklung war absehbar.
Immer mehr Frauen werden Tierärzte (ich bin jetzt seit gut 10 Jahren an der Uni und waren Anfangs noch knappe 10% der Studenten männlich sinds mittlerweile in guten Semstern vielleicht 5%, eher weniger) und immer weniger davon wollen eine eigene Praxis eröffnen sondern lieber "sicher" angestellt sein.
Kleintiermedizin ist absolut nicht lukrativ, ein guter Teil der angestellten Tierärztinnen verdient nach Jahren des Studiums nichtmal den Mindestlohn. Dazu werden Wochenenddienste und 60h Wochen erwartet. Oben drauf kommt noch der Umgang mit manchmal schwierigen und anstrengenden Patientenbesitzern.
Unternehmerisches Denken wird nicht vermittelt und wenn ich mir anschaue, wie unsere Studenten hier Preise für Medikamentenabgaben berechnen, wird mir schlecht (wie geht nochmal Prozentrechnen?).
Dazu kommt, dass die Preise eigentlich viel zu niedrig sind. Es ist schwer, damit wirklich wirtschaftlich arbeiten zu können.
Kleintiermedizin ist was für Idealisten und sehr viele wollen auch nur ein Jahr in dem Bereich bleiben, damits halt im Lebenslauf steht. Dafür eröffnet man keine eigene Praxis. Nachfolger werden überall gesucht, aber es gibt sowieso zu wenige Tierärzte für all die offenen Stellen (und wer die Möglichkeit hat, ins Amt zu gehen, macht das, wenn er nicht gerade zu eben den Idealisten gehört).
Ich persönlich bin froh, dass wir unsere Haus-TÄ und auch die alteingesessene TK haben, die so schnell wohl nicht aufgekauft werden. Aber wenn ich so in die Zukunft schaue, siehts da mit der Tiermedizin generell nicht rosig aus...