Und noch eine andere Sache: ich habe mich letztens mit einer Freundin über's Clickertraining unterhalten und überlege, ob ich das vielleicht mal mit Luna ausprobieren soll. Gibt es Hunde die dafür eher weniger geeignet sind? Was sind die Nachteile daran? Würde mich sehr über ein paar Erfahrungsberichte freuen! 😊
Was verstehst du denn unter "Clickertraining"?
Möchtest du den Clicker als Werkzeug nutzen, um Tricks beizubringen? Möchtest du Alltagsdinge trainieren, an Problemverhalten arbeiten?
Ich würde mich zu den Vollblutclickerern zählen, obwohl ich seit Jahren keinen Clicker mehr in der Hand hatte (Ich nutze andere Markersignale, vom Zungenklick über verschiedene Worte bis hin zu Gesten).
Ich denke nicht, dass es Hunde gibt, die besser oder weniger gut für Clickertraining geeignet sind, aber dass es sehr stark vom Menschen abhängt, was daraus gemacht wird. Nicht für jeden ist das die Methode der Wahl.
Wie jedes Training hat das Clickertraining Vor- und Nachteile, da du explizit nach den Nachteilen fragst, werd ich mich auch auf die beschränken
Du solltest dir darüber bewusst sein, dass du ins Belohnungssystem des Hundes eingreifst und manche Hunde da sehr schnell in Suchtverhalten kippen könnten und nur noch darauf geiern, das nächste Signal zu hören und das nächste lohnende Verhalten ausführen zu dürfen.
Verhaltensketten sind bei manchen Hunden sehr schnell aufgebaut - vor allem am Anfang, wenn Hund und du noch nicht so richtig "clickerfit" seid (mein Hund ist dafür aber hingegen gar nicht anfällig, der ist ein Energiesparmodell und findet Ketten anstrengend, deshalb haben wir in der Hinsicht gar keine Probleme - dafür dann in die andere Richtung, gewünschte Ketten sind genau so schwer am leben zu erhalten, wie unabsichtliche).
Clickertraining wird sehr gern als ganz sanfte, stressfreie Methode dargestellt, was sie bei korrektem Training auch ist. Aber wenn dein Timing nicht passt, deine Trainingsschritte zu groß sind oder du durch deine Erwartungshaltung ("Los, zeig mir ein Verhalten, das ich clicken kann!") sehr schnell Stress und Druck verursachen kannst.
Clickertraining verleitet dazu, sehr schnell sehr viel zu trainieren, weils so einfach ist und auch schnell neue Dinge verstanden werden, das kann auch zu Stress führen und den Hund überfordern. Auch beim Clickern muss man auf einen ordentlichen Trainingsaufbau und vor allem gute Generalisierung achten.
Meist entwickelt sich das erste Verhalten, das du dem Hund übers Clickern beibringst, zu einer "Bettelübung". Das Verhalten wird also gerne in verschiedensten Situationen gezeigt, um an Belohnungen zu kommen. Das kann bei einem "sitz" recht praktisch sein, bei "nimm etwas ins Maul" vielleicht eher nicht so sehr.
Es kann passieren, dass du als Mensch zu sehr in die Clickerwelt abrutscht und auf einmal sehr viel mehr Geld als ursprünglich gedacht in Fortbildungen, Seminare und Workshops steckst (neeeeeein, ich rede da nicht aus eigener Erfahrung
)
Als Erfahrungsbericht:
Mit meinem Hund mit special effects könnte ich mir keine bessere Trainingsmethode vorstellen. Wir haben übers Clickern sehr viele unerwünschte Verhalten schon gut bearbeiten können, unsere Alltagskommunikation ist sehr viel besser geworden, sein Selbstvertrauen ist noch größer geworden und für unsere Bindung ist das regelmäßige Einstudieren von absolut sinnlosen Tricks auch förderlich