Meinst du echt, die können/konnten das einfach von allein? Also ich mein, der Neue ist ein Dackel… der ist doch vermutlich von seinem Temperament her, wenn ich so an Klischeedackel denke, so sehr mit Herzblut an Hoftreue interessiert, hätte ich jetzt angenommen.
Edit: was ist denn der unsichtbare Zaun?
Und was sind die nicht gefallenden ‚Wege dahin‘?
Ich will gar nicht bashen, ich will einfach nur wissen, wieso das da so perfekt klappt. Ich persönlich bleibe eh beim (völlig sichtbaren) Zaun 🙈😄
Ich kenne 'echte' Hoftreue wirklich auch nur als stark genetisch verankertes Verhalten. Klar kann man mit gewissen Mitteln (z..B. dem sog. 'unsichtbaren Zaun', bei dem wie bei einem Roboterrasenmäher entweder Kabel im Boden versenkt oder strategisch Funksender gesteckt werden und der Hund ein Halsband mit Elektroimpuls trägt) versuchen, den Hund an Ort und Stelle zu halten, aber das ist - zumindest in ländlichen Regionen - oft sehr viel teurer und aufwändiger als ein neuer Hund.
Die Hunde, die nicht hoftreu genug sind und ihrem angedachten Job deshalb nicht gut genug nachkommen, werden auch heute noch einfach ersetzt. Nettere Hofbesitzer suchen den untauglichen Hunden noch eine neue Bleibe, andere fackeln da nicht lange.
Wenn schon andere hoftreue Hunde da sind, kann es sein, dass ein neuer oder junger Hund erst gar nicht gross auf die Idee kommt, den Hof zu verlassen - oder zumindest nur für eine so kurze Zeit, dass es niemanden stört. Solange die anderen Hunde noch da sind und den Job gut genug erledigen, kann es durchaus auch sein, dass Streunerei eines einzelnen niemanden stört. Das fällt dann erst auf, wenn die zuverlässigeren Hunde wegsterben.
Einer meiner eigenen Hunde z.B. ist extrem Hoftreu. Hauptsächlich ein Koppelgebrauchshund, aber schon immer als 'Allrounder' auf dem Hof tätig. In England nennt man sowas 'farm dog' im Gegensatz zum 'trial dog', der wirklich nur auf Wettbewerbstauglichkeit gezogen wird. Sowohl zuhause wie auch an fremden Orten muss man ihm - sofern es es nicht schon selbst merkt - nur zwei, dreimal mittels simplem Rückruf oder 'komm da raus' zeigen, wo die Grenze 'unseres' Gebiets endet und er verinnerlicht das. Er hat dann keinerlei Tendenz zu streunen und verlässt 'sein' Gebiet dann höchstens noch um sich zu versäubern, kehrt dann aber sofort wieder zurück. Genau das Verhalten kenne ich auch von (hoftreuen) Sennenhunden. Auch, wie McChris bereits beschrieben hat, dass die Hunde sehr schnell lernen, wer und was zum Alltag gehört und was nicht. Oftmals haben solche Hunde dann sehr klare Vorstellungen davon, bis wohin sich Zulieferer, etc. bewegen dürfen und wohin sie nicht mehr gehören. Decken sich da die menschlichen Vorstellungen mit den hündischen, läuft alles problemlos. Wenn nicht, gilt der Hund dann schnell als auffällig oder gefährlich.
Herdenschutzhunde sind da natürlich noch einmal eine ganz andere Nummer, aber so in 'light' Form können das durchaus auch andere Hundetypen.