Beiträge von Wandelroeschen

    Ich wäre da für klare Verhältnisse. Hast du schon mal gesehen, wie ein Hund zwei andere Streithähne splittet? Der geht da einfach körperlich dazwischen und deeskaliert. Das wäre dein Job. Wenn also der Hund da steht und das Kind anknurrt, dann kann man sich dazwischen stellen, den Hund streng wegschicken und so das Feedback geben, dass sein Verhalten von dir nicht erwünscht ist. Du bist der Dreh und Angelpunkt für den Hund, nutz das dafür.

    Nur sind Menschen keine Hunde. Finde ich mutig, jemandem zu empfehlen, körperlich(!) einzugreifen, wenn man weder den Hund und sein Gefahrenpotential noch die Situation kennt.

    Würde ich persönlich so weder raten noch machen. Kann funktionieren, muss aber nicht. Im zweiteren Fall wird's dann trainingstechnisch erst recht interessant, die Kohlen wieder aus dem Feuer zu holen.

    Für die bereits zugezogene Trainerin könnte immerhin sprechen, dass sie Probleme mit diesem einen Sohn offenbar bereits erahnte...

    Dass es sich um ein rein geruchliches Problem handelt, wage ich, wie meine Vorredner, ebenfalls sehr stark zu bezweifeln. Allenfalls, könnte ich mir vorstellen - aber auch das ist natürlich hochspekulativ - dass ein neuer Geruch (Deo / Parfum / Duschgel / Rauch, etc.) die Reaktion des Hundes auslöst.

    Insgesamt hast Du aber viel zu wenig über den Hund erzählt, als dass man sich in einem Forum auch nur ansatzweise auf eine einigermassen plausible Interpretation der Sachlage hinreissen lassen könnte.

    Wichtig ist auf jeden Fall, dass Hund und Kind vorerst getrennt werden, dass das Kind ohne Anleitung eines kompetenten Trainers keine Annäherungsversuche mehr vornimmt und der Hund bei seiner Grenzsetzung respektiert und keinesfalls bestraft wird. Idealerweise sollte der Hund aber bis ein Trainer unterstützend eingreifen kann, gar nicht mehr in die Situation kommen, knurren zu müssen.

    Zum Thema Ruhe ausstrahlen:


    Ein sehr weiser Trainer hat mir mal nahegelegt, dem Hund stets eine Stufe unter seinem Erregungslevel zu begegnen und ihn dann langsam herunterzufahren. Das bedeutet natürlich nicht, dass man sich selbst stresst, sondern dass man ihn - als Lauf- und Bewegungstier - in seinem Aktivitätslevel da abholt, wo er gerade steht.


    Ein Hund, der sich gerade aufregen will, wird mit einem statischen Besitzer, der sich gerade in meditativer Gelassenheit übt, wenig anfangen können und sich nicht unterstützt fühlen. Er wird so emotional völlig alleine gelassen und erhält keine Möglichkeit, seine Anspannung und Energie auf sinnvolle Weise loszuwerden.

    Natürlich wäre es die Idealsituation, den Hund auf seinem Energielevel abzuholen zu können und gleichzeitig selbst innerlich aber tatsächlich gelassen zu bleiben. Wie aber auch schon angesprochen wurde, können auch wir Menschen uns der klassichen Konditionierung nicht erwehren. So wird jeder, den einen unverträglichen Hund hat, sich unwillkürlich und auch wenn er ohne den Hund unterwegs ist, nach einer gewissen Zeit bei Hundesichtung anspannen.

    Ganz bewusst zu versuchen, sich als Besitzer / Hundeführer selbst gegenzukonditionieren, ist häufig ein erster, wichtiger Schritt und fördert oft das Verständnis dafür, dass der Hund seine Reaktion auf den Trigger genauso wenig steuern kann, wie der Mensch.

    Was mache ich nun damit? Hat jemand eine Idee, wie ich die irgendwie dekorativ in meinen Garten integrieren könnte

    Mit Acryl oder Kreidefarbe bemalen (Blätter/Pusteblume/Schmetterlinge/Natursteinoptik oder oder oder), mit Mosaik belegen, mit Birkenzweigen oder anderen Zweigen und ner schönen dicken Kordel ein bissl einpacken, mit Sand oder Kies (und entsprechenden Kleber) beschichten. |)

    Super! Vielen lieben Dank. :upside_down_face: Auf die Idee, die Dinger selbst zu bemalen bin ich gar noch nicht gekommen. Meine Fantasie reichte nur gerade dahin, sie mit irgendetwas (alten Saunasteinen?) zu umranden. Ich bin bei so etwas einfach furchtbar uninspiriert und hoffe nun, vielleicht eine schöne und kreative Möglichkeit zu finden...

    Ich bin ja eher ein Garten-Rookie - mehr als Wiese und ein paar Blümchen kann ich noch nicht, aber ich lerne gerne dazu.


    Nun habe ich mir zwei dieser Kräuterspiralen geholt:


    Diese sind ziemlich klein (43 x 33 x 52 cm), sollten aber hoffentlich für die wenigen Kräuterchen, die ich kultivieren will, reichen.

    Die Dingerchen sehen nun aber 'einfach so' nicht besonders dekorativ aus. Was mache ich nun damit? Hat jemand eine Idee, wie ich die irgendwie dekorativ in meinen Garten integrieren könnte?

    Mal an andere hier im Thread gefragt: Wie bekommt man mehr emotionale Distanz, wenn man immer wieder sieht, wie der Hund völlig kippt?

    Viel wirklich Gutes wurde ja schon gesagt.

    Mach Dir klar, dass alles erlaubt ist, was Euch gut tut und der Umwelt nicht schadet. Ich versuche bei schwierigen Hunden eine für das einzelne Individuum stimmige Balance zwischen Ruhe / Erholung und körperlicher Auslastung zu finden.


    Körperliche Auslastung ist bei (ansonsten gesunden) Hunden dennoch extrem wichtig. Das kann von Rennen am Rad, über Schwimmen bis zum Joggen oder einem Laufband gehen. Hauptsache, die Bewegung ist relativ monoton und gleichmässig und fordert den Körper, nicht aber den Geist. Letzterer ist schliesslich schon genug beansprucht.


    Das kann z.B. bedeuten, dass ich - bis ein gewisser Trainingsstand erreicht ist, der ein Management möglich macht - mit manchen Hunden nur sehr selten und gezielt Garten und Wohnung verlasse, sie aber ab und zu doch vors Fahrrad spanne und wir einen Höllenritt durch die Gegend machen, damit sie mal Dampf ablassen, ihren Körper spüren und laufen können. Viele kommen dabei in so einen Tunnel, dass sie die Umgebung gar nicht mehr richtig wahrnehmen und sich endlich einmal ohne grössere Sorgen einfach verausgaben können. Die sind zuhause dann merklich ruhiger und kommen dadurch endlich einmal richtig runter. Manche Hunde profitieren aber gar nicht davon, manchmal hilft da ein Laufband.


    Wichtiger als alles andere jedoch ist es, dass ich auf mich selbst achte. Ich setze vor allem auf Prävention und nehme mir ganz bewusst und regelmässig Auszeiten von den schwierigen Hunden. Ich verbiete mir in diesen Momenten aktiv, irgendwelchen Schuldgefühle nachzugeben, weil die Hunde jetzt alleine zuhause oder in einer Pension sitzen - denn nur wenn es mir selber gut geht, kann ich weiterhin für diese Hunde sorgen. Ich arbeite von Anfang an ganz stark daran, dass meine 'Sorgenhunde' alleine bleiben und von anderen (sehr ausgewählten Personen) ebenfalls gehändelt werden können.

    Konkret in schwierigen Momenten:


    1) Management: ich versuche das Umfeld des Hundes bestmöglich zu managen. Kann ich das nicht, gehe ich - wenn irgendwie möglich - nicht dahin, bzw. verlasse den Ort sofort.


    2) Prävention: Wenige, aber starke Verhalten über klassische Konditionierung bis zur absoluten Zuverlässigkeit auftrainieren: ich verbringe sehr viel Zeit mit Training in einem stressfreien Umfeld und steigere die Schwierigkeit nach und nach indem ich mit immer stärker ablenkenden Triggern arbeite. Auch das braucht aber viel vorausschauende Planung. Dabei konditioniere ich ein paar Verhaltensweisen so auf, dass sie möglichst bombenfest abrufbar sind. Darunter fallen (je nachdem, worauf der Hund anspringt und mir persönlich gut liegt): fokussier Dich auf den Keks in meiner Hand / friss bzw. such den Keks, was auch immer um Dich herum geschieht; vergiss alles um Dich herum, wenn das heilige Spielzeug erscheint; lass mich Deine Augen oder Ohren verdecken / Dich umdrehen und vertrau darauf, dass der 'böse' Reiz danach weg oder in akzeptabler Distanz ist; renn mit mir mit, wenn ich weglaufe; gib Druck an Leine / Geschirr / Halsband immer nach; konzentrier Dich auf mich, das lohnt sich immer; etc.


    3) Versuchen, vergangene schlecht gelaufene Situationen objektiv und nicht emotional zu bewerten und für die Zukunft zu lernen. Was hätte der Hund gebraucht? Was hätte ich besser machen können? Schuldzuweisungen haben im Training nichts verloren. Wer 'Schuld' sucht, rückt den Blick in die Vergangenheit, nicht in die Zukunft. Ich arbeite Vergangenes auf, richte meinen Blick aber ganz bewusst in die Zukunft: wo wollen wir hin? Was wollen wir in welchem (realistischen) Zeitrahmen verbessern oder erreichen?

    4) Vorgefallenes aufschreiben: das hilft, das Vorgefallene zu verarbeiten, die eigene Perspektive objektiver zu betrachten und kann auch im Rückblick helfen, zu sehen, was bereits besser läuft (oder wo sich z.B. seit 6 Monaten nichts verändert hat und man sein Training / Handling / Management also anpassen muss).


    Und: bei uns ja noch verpönt, aber manchmal doch sinnvoll kann es sein, den Hund zumindest für eine gewisse Zeit lang mit Medikamenten zu unterstützen. Dabei hilft ein guter Verhaltenstierarzt.

    Was für ein hervorragender Beitrag. Herzlichen Dank dafür!


    Nur ein Minizusatz, wenn ich darf: auch Hunde mit wenig Auge (loose eyed dogs) können bei renitenten Schafen oder welchen, die nur Hunde mit viel Auge kennen, natürlich mal anstehen. Auch die benötigten im Zweifelsfall alternative Strategien - eben z.B. häufig ~Kläffen~ Bellen. Auch das ist dann abseits von Schafen nicht immer einfach zu händeln. Und 'eleganter' anzusehen und feiner zu steuern sind Hunde mit viel Auge natürlich allemal. Allerdings arbeiten sie, genau wie Du sagst, meist weniger energiesparend als die anderen.

    Ein sehr schönes Video, danke dafür!


    Ich mag Hunde mit wenig Auge auch sehr gern - besonders im (mitteleuropäischen Stadt-)Alltag finde ich diese Art von Hund sehr viel einfacher zu führen und zu handhaben. Meine lose-Augen-Hunde (keine Border) drücken die Schafe bei Bedarf dafür mit Bellen. Die Neigung zum Bellen wiederum ist im Alltag auch wenig angenehm, aber als Halter, der jegliche Art von unnötiger Kläfferei hasst, neigt man viel weniger dazu, es wie bei Hunden mit viel Auge zu ignorieren oder erst gar nicht zu bemerken.


    Vielleicht ist das aber auch einfach eine persönliche Vorliebe. Was tun Sheila und Fleek, wenn schieben mit Blick alleine nicht reicht? Und wie verhalten sich Fleeks Geschwister? Ähneln sie sich im Stil oder haben die einen mehr, die anderen weniger Auge?

    Hallo zusammen

    Zur E-Bike Frage von Xsara - ich habe mir soeben auf Empfehlung aus der Verwandtschaft ein neues Rad von Fischer (Fischer Viator 6.0i Damen) geholt, das scheint seinen Dienst gut zu tun. Ich hab's aber erst erhalten und konnte es noch nicht mit Anhänger testen.


    Hat hier jemand schon Erfahrungen damit, Hund (nur einen, die anderen mögen noch gut mit) und Kind in einem Anhänger zu transportieren? Entweder sitzt Hund neben dem Kind - dann würde ich die zwei aber gerne mindestens mittels einer Stoffbahn abtrennen können - oder Hund (in diesem Fall Grösse Border Collie) im Stauraumbereich. Geht das?

    Da bin ich ganz bei Dir. Weniger Extreme wären in jeder Hinsicht wünschenswert. Nur, wie willst Du das beim eh schon meist viel zu kleinen Genpool und eben der - auch von offiziellen Stellen aktiv ermutigten - Forderung nach der netten, kleinen Hobbyzuchten mit einer bis maximal zwei Hündinnen hinkriegen?

    Die Crux ist halt, dass ein 'grosser' Züchter heutzutage sofort als Vermehrer abgestempelt wird. Oft genug stimmt das ja leider auch oder entwickelt sich irgendwann trotz anfänglich hehrer Ideale dahin. Um aber eine tatsächliche Veränderung zu bewirken und einen Typ zu entwickeln und zu festigen - und damit meine ich eher das Verhalten denn einen bestimmten Phänotyp - wäre halt wirklich eine Zucht im grösseren Stil fast unumgänglich. Dazu kommt die Frage, was man mit den Hunden macht, die das Zuchtziel nun leider verfehlt haben. Früher war das sehr einfach, zumal es ja sogar Regelungen gab, wieviele Welpen eine Hündin überhaupt aufziehen durfte. Heute ist das - völlig zurecht - nicht mehr erlaubt. Den 'Ausschuss' wird es aber trotzdem geben. Eine 'perfekte' Zucht existiert nicht. Wie lösen wir dieses Problem?


    Ich sehe die Crux übrigens nicht bei der Familienhundezucht: einen gesunden, im Wesen gefestigen, familientauglichen Allrounder zu züchten ist mindestens(!) genauso schwierig, wie einen Spezialisten zu produzieren. Mir wären in erster Linie physisch und psychisch gesunde Hunde wichtig, welche die Aufgabe erfüllen können, für die sie heute (und nicht laut irgendeinem Mythos oder einer längst vergangenen Zeit von vor 200 Jahren) geschaffen wurden.


    Auch wenn das keiner gerne hört: Hunde, so wie wir sie halten, sind Luxus, Statussymbol und reine Liebhaberei. Völlig egal, wie häufig hier im Forum das Modewort 'Gebrauchshund' wiedergekäut wird: wer nicht gerade im Diensthundebereich oder mit der Viehhaltung sein täglich Brot verdient, hält seinen Hund erst einmal als Hobby. Und genau das ermöglicht die Phantasiepreise, welche manche Menschen bereit sind für einen 'echten' Vertreter dieser oder jener Sorte zu bezahlten: weil es häufig überhaupt nicht um den Inhalt, sondern viel mehr um den Mythos drumherum geht. Bezahlt wird also die Story,die Aura, mit der man sich, wenn man einen derartigen Hund an der Leine führt, schmücken kann.