Beiträge von Boerkur

    Hallo,

    ich habe ja nun sowohl einen Labrador als auch einen Malinois hier sitzen, vielleicht ein bisschen schwierig die beiden zu vergleichen, da der Labbi "nur" ein Mix ist und mein Mali für DEN Dienst gezogen worden und sicher nicht stellvertretend für alle Malis steht.

    Als ich mit meinem Labbi noch im Hundesport (THS) und in der Rettungshunde Arbeit war, sind wir auch oft mit Mails zusammen gestartet und gegen, was soll man sagen, die meisten Punkte hat nicht der Hund gerissen, der die "krasse" Rasse hatte, sondern der schlicht und ergreifend am Besten ausgebildet war. Ich weiß nicht, wie du das deinen Freunden begreiflich machen kannst, aber das wird einfach kolossal unterschätzt. Es hilft dir nicht eine geniale Arbeitsrasse zu haben, wenn man nicht genial arbeitet. Mein Labbi macht alles mit, der macht eine sehr ordentliche Fährte, der läuft eine nette Unterordnung, der läuft nett im Zuggeschirr, geht klettern, sucht verlorene Gegenstände, verbellt sehr sauber und aus Jux darf der auch Mal in den Ärmel beißen. Was viele vergessenen und das wäre vllt. Für deinen Nachbarn noch interessant, auch der Labrador ist ein sehr gern genommener Diensthund für Polizei, Zoll und Militär. Das sind sehr, sehr gut arbeitende Hunde. Nicht im SD Bereich, aber ansonsten?! Und im Alltag angenehm.

    Ich mag meinen Mali und der wirkt nach außen auch überhaupt nicht "anstrengend" und auch sehr ruhig. Der arbeitet genial, lernt sehr schnell, ist immer bereit und arbeitet auch für soziale Zuwendung.

    Die Kehrseite? Bei Besuch muss ich ihn entweder sehr engmaschig führen oder trennen, er hat außer mir noch zwei Personen die er akzeptiert und das war's, wenn er Stress bekommt geht er nach vorne, wenn er Angst hat, geht er nach vorne, wenn er Frust hat, geht er nach vorne. Mein Grundstück ist inzwischen mit einem doppelten Zaun gesichert, einer davon 2m hoch. Und Zäune sind erschreckend teuer ?. Fremde Hunde? Braucht er nicht. Er lässt sich toll ausbilden, ich war aber am Anfang minimum viermal die Woche mit 1:1 Anleitung unterwegs und hatte gerade im SD sehr engmaschig Betreuung. Und IPG ist ein wahnsinnig zeitfressender Sport.

    Ich liebe diese Spitzohren, die sind einfach genial, aber blauäugig sollte man sich so eine Knalltüten nicht wirklich zulegen. Ausreden wirst du es aber niemandem können. Schau Mal ob ihr ein paar wirklich tolle Labrador trefft oder was es sonst noch so an wirklich familientauglicben Hunderassen gibt die man auch im SD führen kann.

    Mein Labbi ist genauso untergebracht wie der Mali. Mit fremden Leuten und fremden Hunden plus Stress würde es wohl sonst knallen.

    Hunde in beheizten, gemauerten Innenzwingern mit Außengehege, tgl. Freilauf im umzäunten Waldgebiete und da er meine Hunde kennt, würde noch tgl. Fahrrad gefahren. Würde ich die beide immer wieder hingeben. Der Betreiber ist aber auch so ehrlich, dass er Bescheid gibt, wenn er den Eindruck hat, dass diese Art der Haltung für den Hund unnötiger Stress ist. Eine Bekannte hat ihren Jagdhund dort hingegeben und ihr hat er nahe gelegt sich nach einer anderen Möglichkeit umzusehen, da der Hund so offensichtlich leidet.

    Ich denke, dass es Hunden im urbanen Raum auch viel schwerer fällt einer Spur zu folgen als im Waldgebiete / auf Wiesen.

    Ich mach mit meinem ja auch ganz klassische Fährtenarbeit und eben Hard Surface tracking und man merkt schon deutlich, dass es ihm im normalen Fährtengelände viel leichter fällt, auch wenn er sowohl im urbanen Raum als auch auf weichem Untergrund mit Geruchsdifferenzierung sucht. Und beides spurtreu, ruhig und mit tiefer Nase abgesucht wird. Ich denke auch, dass man Abgase und Co nicht vernachlässigen darf.

    Code

    Ich nehm das immer wenn er unter Spannung ist, die aber gerade nicht rauslassen kann. Wenn wir abwarten drückt er seine Schulter gegen meinen Oberschenkel und ich halte gegen, wenn es ein sehr stressiger Tag war, übe ich Druck/Gegendruck an der Schulter und seinem Oberschenkel mit meiner Hand. Ich habe das Gefühl dass er sich dann besser "Zusammenreißen" kann.

    Hallo,

    ich kenne das von meinem Labbi. Hab ich mir aber selbst verbockt in jungen Jahren. Wenn ich ihn "freigebe" ist der auch losgeschossen wie ein Bekloppter. Habe dann ein neues Kommando eingeführt und dabei immer kleine Kekse ins Gras/ auf den Boden verteilt. Durch das Suchen und Fressen ist er runter gefahren.

    Bei uns war das Problem aber eigentlich nur draußen, wenn ich ihn aus dem "Nahe bei mir laufen" entlassen habe.

    Der Mali fährt mit isometrischen Übungen gut runter.

    Der Labbi ja, der ist bei Welpen super. Nicht aufdringlich, vorsichtig und sehr, sehr geduldig, hat ja auch als Ersatz"mutter" für ein Köppel Welpen herhalten müssen.

    Der Mali läuft nicht ungesichert wenn andere Menschen da sind in, das wäre mir zu unsicher und der Knirps ist ein Schisser und reagiert gerne Mal unangemessen, wenn er bedrängt wird. Der Dackel wäre wiederum kein Problem, der ignoriert alles und jeden.

    Mein ganzes Rudel würde ich sowieso nicht einfach so zu einem fremden Welpen schicken, dass würde den Kleenen sicherlich überfordern.

    Meinst du mit Training nur "Platzarbeit"? Oder jegliches sportliches Training?

    Der Labbi läuft ehrlich gesagt einfach nur so mit, da wird vielleicht ein/zweimal in der Woche "trainiert", Fährte, oder Dummy oder UOKram, aber nicht auf hohem Niveau.

    Mit dem Mali mache ich eigentlich jeden Tag was, Fährten, Trailen, UO , SD, Verlorenensuche usw. usf..

    Wenn ich krank bin hält er aber auch Mal ne Woche nur um den Block kriechen aus. Die Einheiten sind aber auch entsprechend kurz. Über eine halbe Stunde reine Trainingszeit komme ich nur ganz selten pro Tag.

    Man merkt ihm aber ganz gut an, wenn es zuviel wird, dann wird runtergeschraubt. Was er auf jeden Fall nebenbei braucht ist körperliche Betätigung zum Ausgleich, am Pferd mitlaufen, joggen, Fahrrad fahren, wandern o.Ä..