Es folgt ein langer Text
Ich wollte es kurz fassen, aber wie es am Ende so ist...
Nachdem die letzten Wochen hier im Thread sehr traurig waren, würde ich jedoch gern ein paar optimistischere Zeilen da lassen. Und los gehts :)
Nachdem das erste Quartal 2022 nicht zu den schönsten gehörte, sowohl tiermedizinisch als auch privat (was ja letztlich auch oft in den ungünstigsten Momenten zusammentrifft), befinden wir uns nun endlich wieder in ruhigeren Fahrwassern.
1) Maus ist bluttechnisch wieder auf dem aufsteigenden Ast. Nach wie vor nicht perfekt, aber was soll's. Mehr als ihre Blutwerte interessiert uns ihr Allgemeinbefinden und das ist aktuell ganz toll. Sie albert rum, sie macht 1x die Woche 3h-Spaziergänge am See und hält sogar halbwegs mit den (gemäßigten) jüngeren Hunden mit, sie schwimmt, blafft andere Hunde an, wenn die sich unangemessen verhalten (während meine andere Hündin letztens vom Junghund einer Freundin drangsaliert wurde, backt ebendieser bei Maus ganz kleine Brötchen
) und Zuhause ist sie weiterhin eine sture Nervensäge
dragonwog hat sie gestern sehr ambitioniert ihren Kuscheltierelch präsentiert und sogar ein mini bisschen gezergelt :)
Die Ursache ihrer Anämie kennen wir weiterhin nicht und werden es wohl auch nicht mehr herausfinden (suchen auch nicht mehr danach, wir haben die prüfbaren Ursachen ausgeschlossen), nun machen wir seit Februar ein wöchentliches Blutbild, um die Werte im Auge zu behalten und ggf. einschreiten zu können.
Da ich im März noch berechtige Sorge hatte, sie eher früher als später gehen lassen zu müssen, bin ich derzeit unglaublich froh, dass sie sich doch nochmal soweit berappelt hat.
Sorge macht mir jedoch ihre Hinterhand. Die toegrips haben uns leider nix geholfen, selbst ihre langen Krallen haben keinen ausreichenden Bodenkontakt, sodass sie gegen das rutschen nichts halfen. Werde ihr aber jetzt mal Stoppersocken bestellen, mein Boden in der neuen Wohnung ist so wahnsinnig rutschig, dass sie manchmal kaum von alleine aufstehen kann.
Ansonsten benutzen wir draußen seit gestern die Expander. Viel Freude hat sie damit nicht, aber ist denke ich Gewohnheitssache.
Allerdings frage ich mich, ob ich nochmal einen Versuch mit niedriger dosiertem Gabapentin starte, nachdem lilactime berichtet hat. Hatte es ja damals abgesetzt, weil Maus mit der normalerweise erforderlichen Menge nur noch getorkelt ist, auch nach längerer Gewöhnungszeit. Seit ein paar Tagen hechelt sie nämlich plötzlich, auch wenn es nicht warm ist. Arthroseschmerzen kann ich zumindest insofern ein Stück ausschließen, als dass sie ja Librela bekommt. Na, ich überlege es mir mal.
2) Lutz: DSH-Mix, 15 Jahre alt, schwerer BSV im Dezember. Nicht operabel, alle vier Gliedmaßen komplett bewegungsunfähig, richtig schlechte Prognose, aber zumindest eine sehr ambitionierte Tierphysio (meine Schwester), die uns mit Rat und Tat zur Seite stand, uns in den entscheidenden Momenten Mut machte und uns Geräte zur Verfügung stellte, für die andere Leute teuer Geld bezahlen müssten. Kurz vor Ablauf unserer gesetzten Frist im Februar kam auf einmal richtig Leben in die Bude. Strom, UWL und tägliche Physio gab es weiterhin und was soll ich sagen?
Er kann wieder laufen. Sogar traben. Klar, am Rad mitlaufen so wie noch vor dem BSV wird er vermutlich nie wieder können. Aber er ist wie gesagt auch 15 und echt groß. Er ist seit er wieder laufen kann, natürlich total aufgeblüht und er ist jetzt eigentlich wieder nahezu komplett selbstständig. Ab und an stolpert er, Treppe hoch wird er weiterhin getragen oder aber akribisch gesichert und er wird nun erhöht gefüttert - das sind aber alles hinnehmbare Dinge.
Spätfolge (bzw. liegt es vllt. auch am vermuteten CES): er ist nicht wirklich inkontinent, jedoch kann er Urin nur noch wenige Stunden einhalten.
Wir können es selber kaum glauben, dass er sich wieder so gemacht hat. Zum einen hatten wir Glück, zum anderen hatte mein Exfreund aber auch die Möglichkeit, sich wirklich intensiv um ihn zu kümmern. Er hat das wirklich toll gemacht. Ich sag es so, wie es ist: mit einem normalen Arbeitnehmerleben hätten wir ihn vermutlich einschläfern lassen müssen, weil er ca. 3 Monate sehr pflegeintensiv war. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das für uns alle nicht auch sehr belastend war. Umso glücklicher sind wir über den Erfolg! 
3) Zu guter Letzt: Ich bin Ende April mit meinen beiden Hundemädels umgezogen, in eine andere Wohnung. Insbesondere um Maus hab ich mir richtig Sorgen gemacht. Seit sie so alt ist, nimmt sie Wechsel der Gegebenheiten nicht mehr so gut hin wie früher, ist dann gestresst und dann auch noch ihr Hassthema "Allein bleiben". Das war die letzten Jahren mit festen Ritualen so gar kein Problem, aber neue Wohnung, ein Hund und ein Mensch fehlen, der andere Mensch etwas durch den Wind, dauernd Tumult (wie es beim Umzug nun mal so ist). Zwischendurch hatte Maus in der alten Wohnung Tage, an denen sie es nicht mal toleriert hat, allein in einem anderen Zimmer zu sein als ich. Was soll ich sagen? Ich habe glaub ich das einzig richtige getan und den neuen Alltag mit aller Selbstverständlichkeit aufgenommen. Mit Erfolg: Die Hunde bleiben toll allein (auch 8h), sie waren nach 2, 3 Tagen hier angekommen, ... Mir ist so ein Stein vom Herzen gefallen.
Auch wenn natürlich nicht trotzdem nicht alles wunderschön und perfekt ist (alt und krank ist nun mal alt und krank), es auch im Mai natürlich mal blöde Tage gibt - hoffe ich dennoch, vielleicht wieder ein klein wenig Optimismus in den Thread hier bringen zu können :)