Ich muss sagen, dass mir diese Preissteigerungen schon Angst machen.
Ehrlich gesagt möchte ich für meinen Hund keine Hightech Medizin.
Da werden für mich Standards geschaffen die mitunter weder den Tier noch dem Menschen dienen.
Schon oft habe ich erlebt dass bei manch einer hoffnungslosen Diagnose noch das letzte versucht wurde. Was dem Tier einige Wochen "Leben" und dem Menschen eine Rechnung gebracht hat an der sie noch lange abbezahlen mussten....
Ich bin nicht bereit in so einem Fall monatelang von Rama-Brot zu leben, wie eine gute Bekannte von mir.
Oder das meiner Familie zuzumuten.
Nennt mich egozentrisch...
Ich habe auch nicht das Gefühl dass die Tierärzte allesamt am Hungertuch nagten bisher.
Das System krankt für mich eigentlich an den Ansprüchen die gestellt werden.
Alles was Menschen bekommen sollen die Tiere bekommen (und gern noch ein bisschen mehr. )
Zahnstein einfach entfernen geht nicht mehr. Das muss heute mit röntgen (oder war es Ultraschall?) begleitet werden um alle Eventualitäten auszuschließen.
Bei Magen-Darm reicht ein Abtasten, Abhören nicht mehr.
Läuft der Hund "unrund" muss er zum Physio...(da war ich seit ewiger Zeit nicht mehr)
Usw...
Dass ich das so empfinde liegt vielleicht an meinem Alter und dass ich vom Bauernhof komme.
Kein Tier sollte leiden, Schmerzen haben.
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Aber das hat es mitunter, wenn es unrund läuft und nicht zur Physio kommt. Wenn Zahnstein entfernt wird, aber dabei leider bei der Sichtkontrolle nicht auffällt, dass bei manchen Zähnen was im Argen liegt. Wenn es "fauler" wird, weil der Rücken wehtut und eine reine Schmerzmittelgabe auf Dauer nicht hilft oder auch nicht vertragen wird. Ich kenne schon Leute, die bei sowas nicht so hinterher sind, wie sie es in meinen Augen sein sollten - und tatsächlich fänd ich es dem Tier ggü. fairer, es dann zu euthanasieren, statt es mitunter jahrelang mit mittelgeradigen, aber unzureichend behandelten Schmerzen rumlaufen zu lassen. Wollen diejenigen aber auch nicht, weil man liebt ja sein Tier. Ich sehe ein, dass sowas ne Gratwanderung ist, möchte da aber zu Bedenken geben, dass viele Tiere sich Schmerzen mitunter erst sehr spät anmerken lassen.
Ich habe aber anscheinend Glück mit meinen TÄ (Nein, habe ich nicht. Ich bin tatsächlich überzeugt davon, dass der Großteil der TÄ ihren Berufsethos sehr ernst nehmen.).
Wirklich niemand von den geschätzt 20 TÄ hat mir irgendwas komisches aufschwatzen wollen. Vielleicht ist hier aber auch ausschlaggebend, dass ich zwar nicht vom Fach, aber trotzdem wissenstechnisch recht gut aufgebaut bin und bestimmte Behandlungen dadurch auch besser nachvollziehen kann, während andere die Zusammenhänge da einfach nicht so sehen und das dann vllt. übertrieben finden. Eventuell wäre das ein Punkt, an dem die Praxen nochmal nachjustieren könnten, also in Richtung Wissenstransfer und Kommunikation?
Meine Freundin ist TFA und empfiehlt auch jedem, sich über eine KV kundig zu machen. Sie empfiehlt keinen Anbieter, weil die Bedürfnisse einfach zu unterschiedlich sind und die Leute das selbst entscheiden sollen. Warum sie das anpreist, als bekäme sie massig Geld dafür? Weil es wahnsinnig viele Leute gibt, die sich die Behandlung (auch die Basics) nicht leisten können. Die Ratenzahlung wünschen und dann aber monatelang nicht zahlen und besagte TFA sich dann ans Telefon klemmen muss, um sich die Ausreden anzuhören. Während besagte Leute zufällig die 3. Katze "gefunden" haben, die auf keinen Fall ins TH soll. Da ist es doch logisch, dass die Praxen versuchen, da eine Brücke mithilfe von KVs zu schlagen? Zwingen, eine abzuschließen, tut dich doch keiner. Dein Tier aufwändig behandeln zu lassen musst du auch nicht. Nur eben mit den Konsequenzen leben - das muss man als Besitzer. Und das wird halt gern auf die TÄ abgeschoben. Das ist, bei allem Verständnis für Notlagen, echt nervig und albern.