Beiträge von Karpatenköter

    Hol erstmal tiiiieeeeef Luft. Atme durch und lass mal für 'nen Moment die Schultern locker hängen. Entspann dich, schnapp dir vielleicht nen Tee und guck ausm Fenster. Hauptsache, du kommst erstmal etwas runter =)

    Ich gehe sehr souverän mit ihr um, nachsichtig, aber ebenso konsequent und liebevoll. Umso schlimmer ist es, dass ich abgrundtief traurig bin und das Gefühl habe, ohne sie wäre ich freier, wenn auch nicht glücklicher. Ich hänge total in der Luft, habe riesige angst vor der Zukunft, kann kaum etwas essen, habe ständig Tränen in den Augen. Es ist ein furchtbares Gefühl, so endgültig. Gleichzeitig ist sie so süß und ich freue mich über jeden ihrer Fortschritte. Das passt einfach nicht dazu, dass ich mich dennoch so überfordert, krank und einfach nur müde fühle. Ich bin wie gelähmt, mein Herz hämmert wie wild und ich habe regelrecht Beklemmungen.

    Gratulation, du hast Hundeblues. |)

    Glaub mir, als ich meinen "Problem"hund Dino übernommen habe, gings mir am Anfang auch so. Denn der liebenswerte Spack ist leinenaggressiv, hat fremde Menschen, Radfahrer usw bitterböse verbellt, hat panische Angst vorm Autofahren und ist auch ehemaliger Angsthund. Manchmal kommt das noch durch, aber seine Vorbesitzer haben viel Arbeit geleistet, sodass ich ihn nun ohne große Probleme im Alltag führen kann.

    Seine Leinenaggression war erst ein Buch mit sieben Siegeln für mich, aber glaub mir - da wächst man rein. Man wächst auch in die Hundehaltung rein. :)

    Du hast seit fünf - 5! - Tagen einen Hund. Und du hast so viel Verantwortung auf deinen Schultern. Da ists klar, dass man sich dann erstmal erschlagen davon fühlt.

    Klar ist man ohne Hund freier. Man kann spontan mal dies machen, mal das machen, man kann auch mal übers WE wegfahren, ohne dem Hund ne Betreuung suchen zu müssen ... aber das Leben mit Hund macht viel mehr Spaß (finde ich). Und von dem, was du erzählst, scheinst du ja auch Spaß mit der Kleinen zu haben.

    Mein Tipp an dich: gib dir Zeit. Wenn es dir hilft, dann kannst du den Thread hier als "Tagebuch" benutzen. Meiner Erfahrung nach hilfts mir zumindest, dass ich meine Sorgen, die Erlebnisse mit Dino usw. irgendwo aufschreiben kann - weil dann ists erstmal im Kopf selbst sortiert und man hat beim Schreiben vielleicht schon neue Ideen bekommen.

    Von Spielen hält sie leider auch nichts

    Wie ist sie denn aufgewachsen, woher kommt sie?

    Mein Dackel-Mix Teki stammt aus Rumänien und hat hier auch nie gespielt. Lediglich Futter und Kauleckerlis fand er interessant. Den "Zweck" vom Spielzeug hat er erst begriffen, als Dino hier eingezogen ist und es ihm gezeigt hat.

    Straßenhunde kennen das hiesige Spielzeug einfach nicht. Die wissen damit oft nix anzufangen. Und gerade wenn Hunde in fremder Umgebung sind, dann wird nur das nötigste gemacht. Fressen, Ruhen, Klo, repeat - quasi. Erst mit der Zeit merken die "Aha - hier passiert nix, der Zweibeiner tut mir nix und passt auf mich auf - ich kann mich fallen lassen" und werden offener, entspannter... Sowas braucht Zeit. Manchmal nur ein paar Wochen, manchmal aber auch mehrere Jahre.

    Er meint dennoch, wir bekommen das schon hin. Für mich fühlt es sich so an, als hätte ich alles verändert und kann es nicht mehr rückgängig machen, das schnürt mir alles zu..

    Vertrau auf deinen Freund. Frag ihn vielleicht, ob er mal für eine oder zwei Stunden auf deine Hündin aufpassen kann. Er muss ja nicht mal groß was mit ihr machen - da sein und mal kurz rausgehen reicht ja. Dann kannst du in Ruhe über die Felder schlendern und die Seele baumeln lassen.

    Und sprich mit deinem Freund über deine Sorgen, deine Ängste und so weiter. Das hilft sehr.

    Ich hoffe so sehr, dass das einfach nur eine Phase ist und sich alles wieder einlenkt, denn abgeben ist für mich eigentlich keine Option.

    Ist es. Die Phase ist unheimlich scheiße und schwierig, man fragt sich, was zum Teufel man sich da eingebildet hat - aber spätestens nach 2-3 Wochen ist das durchgestanden und man tobt mit dem Hund wie bekloppt über die Felder oder macht sich vor den Kindern zum Clown, weil Hundi endlich, ENDLICH! draußen gekackt hat. :ugly:

    Also: Kopf hoch, tief durchatmen, Hundi kraulen, den Freund umarmen und weiter gehts. Nur nicht den Mut verlieren =)

    Naja wenn mein Freund zulassen würde dass ich permanent gebissen werde wäre ich auch nicht so Happy. Dass das passiert bis der TS sich nicht mehr zu helfen weiß, ist auch nicht "nett".

    Stimmt schon. Aber wenn ich merke, dass meine Freundin das Verhalten nicht in den Griff bekommt, dann müssen auch da klare Worte her. Tritt keine Besserung ein, bin ich eben weg. - Klar spielt da in dem Fall noch eine emotionale Komponente rein, aber ich persönlich würde da einfach die Reißleine ziehen, wenn ich a) Hunde nicht besonders mag und b) meine Freundin das auch nicht in den Griff bekommt.

    Das DF ist keine Beziehungsberatung, ich weiß, aber an deiner Stelle würde ich mich darauf einstellen, dass du dir eine neue Freundin suchen kannst.

    Ehrlich, wenn meine Freundin MEINEN Hund treten würde - aus was für einem Grund auch immer! - dann ist Ende Gelände. Egal, wie toll die Beziehung ist oder sonst was ist. Der Hund bzw in deinem Fall die Hunde deiner Freundin waren weit vor dir da und haben somit auch eine Art Vorrecht.

    Du hast vorher gewusst, dass sie Hunde hat, nehme ich an. Und wenn du weißt, dass du Hunde nicht magst, warum dann überhaupt eine Beziehung mit ihr eingehen?

    Und denk auch mal an die Zukunft ... meinst du wirklich, dass du und deine Freundin glücklich werden könnt, wenn sie mit deiner Abneigung gegenüber den Hunden leben muss?

    Darf ich fragen warum?

    Ich meine, ja sie hat nun nicht so viel geschrieben, aber es scheint mir nun auch keine völlig unrealistische Beschreibung zu sein und vielleicht gibt die Person ja auch noch nähere Infos wenn es tatsächlich Interessenten hat.

    Bildschön ist er auf jeden Fall :herzen1:

    Ich finde die alles in allem auch gar nicht so uninteressant, könnte aber im Moment nicht das Leben bieten, dass sie brauchen.

    ich meinte das nicht wegen der anzeige an sich, sondern ich finde diese ridges generell absolut grausam. Kann nicht nachvollziehen wie man sowas guten Gewissens züchten kann

    Wieso, Ridgebacks sind mWn doch keine Qualzucht wie zB brachycephale Rassen? :???:

    Der Ridge/Fellkamm auf dem Rücken entsteht meines Wissens nach einfach durch Haarwirbel, die wir Menschen halt auch im Haar haben. Manche mehr, manche weniger...

    Nicht zuletzt, weil die Möglichkeiten in Deutschland, als Anfänger einen Hund generell zu übernehmen, generell eher mau sind.

    Öhm...nö? :???:

    Es gibt sehr viele Tierschutzvereine, die Hunde auch an Anfänger vermitteln, wenn die Hunde denn für Anfänger geeignet sind. Sonst wäre ich nicht an meinen ersten Hund (siehe Avatar) gekommen =)

    Es hat nun mal seinen Grund, dass viele Auslandshunde bevorzugt in erfahrene Hände abgegeben werden. Aber was spricht denn dagegen, einen Hund von privat zu übernehmen? Auf eBay Kleinanzeigen werden oft schon ältere, grundlegend gut erzogene Hunde inseriert, die aus x Gründen ein neues Zuhause suchen (Herrchen verstorben/krank, keine Zeit mehr, Vermieter möchte keinen Hund mehr haben usw.). Schaut euch doch auch mal da um.

    Von Xavi rate ich übrigens auch ab. Ich hab hier mit Dino selbst einen eher unsicheren Hund sitzen und die ersten Monate waren doch eher ungemütlich, obwohl ich wusste, worauf ich mich eingelassen habe. Leinenaggression, fremde Menschen fand er doof, Besuch findet er noch doofer und teilweise ging er bei Radfahrern oder Fußgängern, die uns entgegen kamen, auch nach vorne.

    Wenn ihr euch einen solchen Hund als Ersthund anlacht, dann solltet ihr schon vorher Erfahrung mit Hunden gemacht haben oder euch sehr gut in die Thematik "unsicherer Hund" einlesen. Ein guter Hundetrainer, der sich mit der Thematik auskennt, ist auch unerlässlich. Und Freunde, die Verständnis dafür haben, dass der Hund eben nicht von jedem angefasst werden will.

    Worauf müsst ihr euch einstellen, was kann passieren, wie sieht der Worst Case aus, wie könnt ihr mit den Baustellen des Hundes umgehen?

    Stellt euch darauf ein, dass ihr in der ersten Zeit erstmal kleine Schritte machen müsst. Der Hund kennt nichts, kann ggf. nicht ruhig im Auto mitfahren und zerlegt bei kleinen Fahrten schon das Auto, kann nicht alleine bleiben, kennt das Leben in der Stadt nicht ...

    Anfangs müsst ihr fremden Hunden und Menschen ausweichen. Radfahrer müsst ihr vor eurem Hund und andersherum schützen - ich hatte schon ein paar Mal die Situation, dass Dino in der Anfangszeit fast in Radfahrer reingesprungen ist, weil ICH unachtsam war.

    Wenn ihr mit einem unsicheren Hund unterwegs seid, dann müsst ihr zu 120% dabei sein. Aufmerksam sein, die Gegend abscannen, auf die Körpersprache vom Hund achten und schnell reagieren können. Da ist nichts mit "mal eben am Smartphone Fotos machen" oder der Freundin auf Facebook antworten...

    Bevor ihr den Trip nach Kroatien wagt, solltet ihr euch mMn auch nach anderen Hunden umsehen. Ja, vielleicht ist Xavi in 2-3 Jahren ein halbwegs umweltsicherer Hund - aber bis dahin wird er euch viel Geld und viele Nerven gekostet haben.

    Gerade als Ersthundehalter ist ein souveräner, sicherer, vielleicht auch schon etwas älterer Hund Gold wert. Mit dem könnt ihr erste Schritte wagen, ihr müsst euch nicht sofort beschränken - Besuch empfangen ist mit Dino nur eingeschränkt möglich. Hund irgendwo hin mitnehmen? Nö, geht nicht, der zerlegt mir das Auto. Wir trainieren seit 3 Monaten das ruhige Sitzen im Kofferraum. Erst bei offener Klappe, mit viel Spaß und Belohnung verbunden. Jetzt sind wir soweit, dass ich die Kofferraumklappe für wenige Sekunden schließen kann, ohne dass er fiept oder in Panik ausbricht.

    Überlegt es euch. Überlegt es euch sehr gut, ob ihr euch im worst case wirklich so einschränken wollt und ob euch ein offenerer, selbstsicherer Hund nicht mehr Spaß bereiten würde.

    Ich glaube, etwas homöopathisches wird da kaum bis keine Besserung bringen. Die meisten Mittelchen wirken nur unterstützend, wenn das Stressniveau vom Hund noch nicht soo hoch ist.
    Wenn du wirklich mit Medikamenten arbeiten willst, solltest du eher bei Beruhigungsmitteln gucken. Aber selbst da muss man gewaltig aufpassen, weil es viele Medikamente gibt, die den Hund einfach nur in der Bewegung einschränken, anstatt ihn auch vom Kopf her ruhig zu stellen!
    Außerdem ist bei Beruhigungsmitteln die Frage, ob der Hund dann überhaupt noch ansprechbar bzw aufnahmefähig ist. Wenn der Hund so weggetreten ist, dass er von seiner Umwelt nichts mehr mitbekommt, dann kann man das Alleinebleiben natürlich nicht mit medikamentöser Unterstützung trainieren.
    Daher würd ich persönlich auf medikamentöse Unterstützung verzichten, es sei denn, ein guter (!) Hundetrainer legt das nahe.

    Das Alleinebleiben muss wirklich kleinschrittig aufgebaut werden. In deinem Fall würde ich mir definitiv einen Hundetrainer mit ins Boot holen, der euch dabei unterstützt. Denn je nachdem, wie du das Alleinebleiben anfangs trainiert hast, hast du dir vielleicht schon den ein oder anderen Ansatz "zerstört".

    Mal ein Update hier ...

    Dino hat sich in den ziemlich genau 5 Monaten*, die er jetzt bei mir ist, ziemlich verbessert.

    Radfahrer? Ehh, uninteressant. Man guckt kurz und läuft dann wieder gut gelaunt weiter. Manchmal guckt man den Radfahrern auch neugierig hinterher, aber in 95% aller Fälle gibts da keinen Terz mehr.

    Fremde Hunde? Ach, manchmal pöbelt man dann doch noch gerne, aber ein "Nein, Ruhe" und Blocken + absitzen lassen (je nach Situation und Erregungszustand) beenden das meistens. Und dann gehts wieder entspannt weiter.
    Bei manchen Hunden muss er dann aber doch noch "laut werden" und lässt sich nicht abbrechen, aber das ist dann halt so. Wenn 4 Hundebegegnungen schon super verliefen, dann darf die fünfte und letzte auch mal nicht so schön laufen. Er wirft sich nicht mehr mit großem Getöse in die Leine, sondern bleibt in meiner Nähe und bellt. Mehr nicht. Sobald wir oder der andere Hund vorbei sind, ist Ruhe im Karton und Dino widmet sich wieder den Duftspuren aufm Boden oder schaut, obs Leckerlis regnet. =)

    Vorbeifahrende Autos sind jetzt auch nicht mehr so das Ding. LKWs findet er noch gruselig und der durchgehende Verkehr an der Hauptstraße hier im Ort ist manchmal noch etwas too much... aber es wird besser. Er zuckt nicht mehr zusammen, wenn ein Auto dicht an uns vorbeifährt, sondern orientiert sich zu mir um und wartet auf Input.

    Auch die Geräusche im Hausflur werden nicht mehr so oft gemeldet. Momentan wird hier viel am Dachstuhl gewerkelt, die Handwerker, die sich dann lautstark im Flur unterhalten, werden verständlicherweise gemeldet. Aber wenn Frau Nachbar mit Stöckelschuhen die Treppen hoch- und an unserer Tür vorbeistiefelt, wird höchstens müde geguckt.

    Es ist echt der Wahnsinn, wie er sich mittlerweile entwickelt hat. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir so schnell solche Erfolge erzielen können :mrgreen-dance:
    *Ich hab mal nachgeschaut - er zog gegen Ende Januar hierher...