Beiträge von Javik

    Die ganze Kupiererei geht ja auf eine schwedische Studie von Ende der 80er oder so zurück.

    „Der Deutsch Kurzhaar konnte bis zum 31. Dezember 1988 kupiert werden. Ab dem 1. Januar 1989 wurde das Rutenkupieren in Schweden verboten. Es zeigte sich, dass die im Jahr 1989 geborenen Deutsch Kurzhaar mit langen Ruten bereits im Jahr 1989 eine ganze Reihe von Verletzungen an ihren Ruten aufwiesen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Hunde noch nicht einmal ein Jahr alt. Die Schwanzverletzungen traten auch in den Jahren 1990 und 1991 auf. Die Häufigkeit und Schwere der Schwanzverletzungen nahm zu. Der Züchterverein führte im Spätherbst 1990 bzw. 1991 Untersuchungen (Interviews und Fragebögen) über das Auftreten von Schwanzverletzungen bei 1989 geborenen nichtkupierten Deutschen Kurzhaar durch. Im Herbst 1990, als die Hunde 1 bis 1,5 Jahre alt waren, hatten 27% der Hunde Schwanzverletzungen erlitten. Die untersuchte Gruppe bestand aus 44 Würfen, 299 einzelnen Hunden. Im Herbst 1991, als die Hunde 2 bis 2,5 Jahre alt waren, hatten 35% der Hunde Schwanzverletzungen erlitten. Bei den Schwanzverletzungen handelte es sich um verletzte und blutende Schwanzspitzen (teilweise sehr schwer heilend), geschwollene, lahme und oder gebrochene Schwänze etc. Der Schweregrad der Schwanzverletzungen nahm insgesamt bis 1991 zu. Bis jetzt sind 7 Fälle von schwanzamputierten Hunden in der untersuchten ‚erwachseneren‘ Altersgruppe bekannt. Der Schweregrad der Schwanzverletzungen scheint von der Lebhaftigkeit der Hunde und von der Rute abzuhängen, und wie viel die Hunde arbeiten und in welchem Gelände.“

    Danke, genau die meine ich.

    Müßte man dann aber nicht jeden Hund, der als Welpe für die Rettungshundarbeit angeschafft wird, praktischerweise kupieren?

    (Kupierverbot mal außen vor gelassen)

    Nicht unbedingt - jedenfalls die mit Plüschfell nicht..... Das schützt doch a bissel. Aber manche Rasen haben dann halt echt kurzes und sehr knappes Fell, da könnte das helfen. Andererseits ein Münsterländer, wie die von mir beschriebene Hündin, is ja nu kein Kurzhaarhund, und sie hat sich trotzdem verletzt..... :person_shrugging: Egal - ich wollt ja jetzt nicht die Kupiererei zur Diskussion stellen, da ist ja die Rechtslage eindeutig, sondern nur RaFiLe den Tip geben, drauf zu schauen, ob sie im Falle eines kupierten Welpen überhaupt ne Prüfung für die Einsatzfähigkeit kriegt.

    Naja, ist halt die Frage ob das in einer Häufigkeit auftritt die es rechtfertigt pauschal alle Hunde zu verstümmeln.

    Und ob man da züchterisch wirklich nichts dagegen machen könnte. Es ist ja normalerweise die Kombination haarlos, lang, dünn und angeblich überstarker Ruteneinsatz. Mir kann niemand erzählen, dass man Frenchies und Co so zurichten kann, aber an einen Gebrauchshund keine stabile Rute ranzüchten kann.

    BieBoss

    In Österreich verletzen sich die unkupierten Kupierrassen spannenderweise nicht signifikant häufiger.

    Meine kurzhaarige italienische Jagdgebrauchsrasse für sehr schwieriges Gelände wurde traditionell nie kupiert. Selten, dass da einer was hat. Und die hetzjagen zwischen Kakteen und im Geröll.

    Gibt es da eigentlich aktuelle Zahlen? Die ganze Kupiererei geht ja auf eine schwedische Studie von Ende der 80er oder so zurück.

    Man schießt nicht auf hochflüchtiges Wild. Bei einer Drückjagd soll das Wild langsam ziehen und verhoffen (stehen bleiben). Deswegen auch der Kommentar von Looking dass DD (und Co) bei solchen Jagden gar nicht sooo gerne gesehen werden, zumindest nicht um sie stöbern gehen zu lassen. Als Begleiter für Durchgeher ist das wieder was anderes.

    Die Realität ist aber gerne mal eine andere.

    Ich habe kein Problem mit der Jagd - nur als Unterschied: bei uns läuft ein Hund, bei Jagden mehrere. Das ist schon mehr Druck fürs Wild.

    OT

    Es gibt immer Ausnahmen, aber so grundsätzlich, nö. Wobei es natürlich sein kann, dass wir uns da gerade unterschiedliche Dinge vorstellen, wie das "richtig" zu laufen hat. Denn, natürlich wird da mit Hunden und Treiberketten starker Druck aufgebaut, das soll so. Mein Kommentar bezog sich aber auf die Geschwindigkeit.

    Das ist aber auch... spannend. Ich übe mit Koda gerne nach läufigen Hündinnen, weil er es können muss. Im Einsatz kann ich auch nicht erst alle Spaziergänger mit Hund aus dem Suchgebiet abfangen, sondern mein Hund muss den Job über (fast) alles andere stellen. Und das geht nur, wenn sie auch so etwas lernen. Aber das ist OT.

    Wie gesagt, da geht es um junge Hunde. Um es mit den Worten von lxbradormicky_ zu sagen: bis die Menschensuche das allertollste ist.

    Da wäre ich skeptisch. Grad Sauen liegen oft sehr fest im Dickicht. Da muss man schon sehr nah ran, dass die sich bewegen. Das mag beim normal jagdlich etwas interessierten Hund kein Problem sein, bei einem DD der Bock hat, würd ich da nicht drauf wetten, dass er sich für Menschensuche entscheidet.

    Grad beim treiben erlebt im Herbst: ich als Treiber ohne Hund, nebenan 2 Hunde, einer mit Glocke, wir recht laut, klopfen gegen Bäume und rufen. Ich geh in ein Brombeerdickicht - springt das Reh paar wenige Meter vor mir ab. Das hat uns bereits seit 10-15 Minuten kommen gehört, sich aber entschieden zu bleiben bis ich fast draufgestanden bin. Ganz normal wurde mir gesagt. Beim Kitz wärs ja dann nochmal ärger, das geht gar nicht. Wenigstens liegen die oft eher nicht mitten im Wald, aber Waldrand, Feld halt schon.

    Ich war mal auf einer Jagd, da sind die Rehe in Seelenruhe durch unsere Treiberkette rückwärts raus marschiert. Und wir waren jetzt nicht irgendwie sonderlich weit gestreckt. Ich habe da alleine bei unserer Kette mehr Rehe gesehen als am Ende auf der Strecke lagen. Doof sind die ja nicht.... :lol:

    Leute es ist ein Ehrenamt :ka: und klar nimmt man Hunde in der Ausbildung gerne erstmal später dran bis die Menschensuche das allertollste ist.

    Wenn die Hunde da schon anfangen nur auf Wildfährte zu gehen, sind sie raus. Auf Sicht gehen wohl die meisten Hunde ein paar Meter hinterher. Micky macht es zum Glück nicht (zumindest nicht in der Suche), meine Hand ins Feuer legen würde ich dafür aber auch nicht.

    Wir haben oft recht triebige Hunde, natürlich interessieren die sich auch für Wild.

    Die Hand ins Feuer legen mag eine andere Sache sein, aber ich kenne viele (geprüfte) Hunde die zumindest nie dabei erwischt wurden, sprich mehr als ein instinktives Reagieren auf den Bewegungsreiz mit sofortigem eigenen Abbruch (was ich auch durchaus okay fände) können die sich eigentlich nicht geleistet haben. Auch ein Hund der jahrelang nichts gemacht hat und dann plötzlich ein echtes (und sich nie wiederholendes) "das hat er ja noch nie gemacht" zeigt, wäre okay. Aber einen Hund in den Einsatz nehmen bei dem man weiß, dass er weg ist, wenn da Wild im Gebiet ist, oder die Wahrscheinlichkeit auch "nur" sehr hoch ist, ist untauglich. Und da ist es schlicht egal was man an Zeit und Geld in seine Ausbildung gesteckt hat. Daran wird der Wert nicht gemessen.

    Genau deswegen sind die Vollgebrauchsjagdghunde ja so kritisch. Die können diesen Job ganz hervorragend machen, vielleicht sogar besser als jede andere Rassegruppe, aber die haben eben eindeutig mehr Interesse am Wild als an allem was der Mensch bieten kann. Schäferhunde und Retriever sind was die Fähigkeiten angeht (fast?) genauso gut, aber da ist ein deutlich geringeres Interesse an Wild und ein deutlich höheres Interese am Menschen und dem was er an Belohnung anbietet. Und damit sind die unterm Strich halt einfach deutlich besser geeignet.

    Das ist ja keine Drückjagd wo die Tiere ins hetzen kommen.

    Man schießt nicht auf hochflüchtiges Wild. Bei einer Drückjagd soll das Wild langsam ziehen und verhoffen (stehen bleiben). Deswegen auch der Kommentar von Looking dass DD (und Co) bei solchen Jagden gar nicht sooo gerne gesehen werden, zumindest nicht um sie stöbern gehen zu lassen. Als Begleiter für Durchgeher ist das wieder was anderes.

    Im Wesentlichen gibt es zwei Möglichkeiten:

    1) RafiLe1985 hat einfach zu viel Geld und ob sie 3500€ mehr oder weniger hat, fällt nicht ins Gewicht (evtl sollte ich dann nochmal über ein Studium nachdenken, ich arbeite wesentlich mehr, trage mehr Verantwortung, führe 60 Personen und 3500€ haben oder nicht sind für mich sehr relevant).

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    Keine Ahnung wo die 3500€ herkommen, aber das ist schon Oberkante. Ich habe zB 1600€ gezahlt.