Beiträge von Javik

    Ich hatte geschrieben das Leute die keinen Kontakt mit anderen wünschen BITTE in den Stadtpark gehen wo Leinen Pflicht ist und sie weitesgehend sicher sein können keinem Freilaufendem Hund zu begegnen.
    Wege ausserhalb der Stadt, wo eben die Leute Ihre Hunde frei laufen lassen "können" sollte man dann meiden. Da gibt es eh schon nicht mehr viele von.

    Also sollen alle HH hier im (sehr einsam gelegenen) Umkreis täglich mehrmals eine knappe Dreiviertelstunde in die Stadt fahren und dort Leinenspaziergänge machen, nur weil kein Kontakt gewünscht ist? Weil ja ein Städter, der seinen Hund nicht erzogen bekommt und sich nicht an die örtlichen (ungeschriebenen) Regeln halten will, hier raus fahren könnte?

    Seltsame Vorstellung...

    Was ich damit sagen will, sowas kann man nicht pauschalisieren, weil es überall etwas anders aussieht.

    Und v.a. ist es nicht die Aufgabe der Landbevölkerung (und der Wildtiere) die Städer mit Freiheitswillen dann zu ertragen. Auch hier auf dem Land gibt es Regeln an die man sich zu halten hat wenn man Frieden will (klar kann einem egal sein, wenn man hier nicht wohnt.......). Und wichtigste Regel hier lautet die eigene Freiheit endet dort, wo sie die Freiheit des Gegenüber einschränkt. Aka, lass deinen Hund ruhig laufen, aber sorg dafür, dass er niemanden stört.
    Gerade hier auf dem Land gibt es oftmals Hunde die nicht verträglich sind (weil Verträglichkeit einfach nicht wichtig ist) oder Fremdhundekontakt auch einfach nicht (gut) kennen und dazu natürlich die HH die extra raus fahren um Kontakt zu meiden. Eben weil sich das aufgrund des höheren Platzangebotes anbietet.

    Ich meine, ist ja auch echt nicht viel dabei. Etwas aufmerksam gehen, rechtzeitig zurückrufen. Dafür reicht ein moderat sitzender RR und der RR sollte aufgrund des Wildes sowieso ordentlich sitzen, wenn man hier frei laufen lassen will. Ist ja eben nicht wie in der Stadt, wo alles so dicht auf dicht ist, dass man zweimal pro Minute ranrufen müsste um Kontakt zu vermeiden.

    Auf Abstand halten ist nicht gleich wegschicken , wird vermutlich nicht jeder begeistert sein, wenn der Hund nen Meter vor einem steht und bellt. Zumindest kann ich mir das vorstellen. Sind ja nicht alle Hundeleute, die so gefunden werden denke ich. An sich mach ich mir da auch nur Gedanken , sind vll. blöd oder so , weil keine Ahnung, also sorry.

    Und was ist, wenn der Hund vermeintlich hilfsbedürftige Menschen findet, die aber keine Hilfe brauchen oder wollen? Wenn ich meine Modellpferde fotografier, werde ich schon ab und zu mal angesprochen, ob es mir gut geht etc. , wenn ich auf dem Boden liege, wegen der Perspektive, Bequemlichkeit etc. . Geht der Hund weg, wenn ich aufstehe ? Und da gibt es auch Leute, die Angst vor Hunden haben...

    Abstand halten müssen sie sowieso.

    Aber mehr Abstand, also sorry, zum einen reden wir hier über Notsituationen und nicht über einen Wohlfühl-Spabesuch. Die ganze Situation in der sich so ein Opfer befindet ist mindestens ungemütlich, da macht so eine Kleinigkeit wie "anbellen finde ich jetzt nicht so schön" das Kraut echt nicht mehr fett. Ja, das klingt jetzt einigen hier vielleicht zu kaltherzig, ist aber schlicht die Realität.

    Man kann im Notdienst nicht auf jegliche mögliche Unwohlheiten, nichtmal Phobien, Rücksicht nehmen. Es wird versucht, soweit möglich, aber im Zweifelsfall überwiegt die Hilfeleistung. Und, wie man hier lesen kann, gibt es ja schon einige Dinge die getan werden. Es ist also ganz eindeutig nicht egal.
    Und, und das muss man auch mal ganz deutlich sagen, in der Realität hat damit irgendwie eigentlich niemand Probleme.

    So, jetzt mal konkret zum Thema wegschicken. Es gibt Hunde die sind aufdringlich, ja. Denen wird dann meist eben ein gewisser Abstand schon ordentlich eingeschärft und, wenn möglich, auch noch eine Ablage beim Anzeigen. So, um wegzugehen muss er aber aufstehen. Anzeige hat er aber im Liegen gelernt. Soll man das Risiko eingehen, dass der Hund das als Abbruch der Anzeige wertet und ganz aufhört? Auch Hunde reagieren unter Realbedingungen mal anders als im Training.

    Das sind aber gar nicht die Hunde die hier das größte Problem wären. Ein deutlich größeres Problem wären die Hunde die eh schon schüchtern sind, die vielleicht eh einen Konflikt in der Anzeige hatten, den man vorsichtig und mühevoll raus trainiert hat. Und da soll man dann ein wegschicken üben? Da soll man dann riskieren, dass dieser Hund im Realeinsatz weggeschickt wird und aufhört? Nur weil da jemand statt 1-2 m vielleicht 2-3 m Abstand will?

    Wirklich, spielt mal Opfer bei der nächstgelegenen Staffel, am Besten bei kaltem, schlechten Wetter, damit ihr zumindest ansatzweise das Gefühl mit dabei habt, dass die Ankunft des Hundes euch gleich aus der doch etwas unbequemen Situation erlöst. Das Bellen ist nicht halb so unangenehm wie ihr euch das jetzt hier vorm PC sitzend vorstellt.

    Die "Falschanzeigen" werden halt angezeigt. Dann kommt jemand, erklärt die Situation, entschuldigt sich und fertig. Bisher fand das jede "Falschanzeige" die ich miterlebt habe das toll und hat meist interessiert nachgefragt. Manche fanden es beruhigend (sind ja dann meist Pilzsammler und Co., also gerade die potenzielle "Kundschaft"), manche, hatte ich das Gefühl, waren richtig stolz gefunden worden zu sein.

    Und zum Thema was passiert wenn die Person einfach aufsteht: Tja, bei denen die alles anzeigen sollen wahrscfheinlich nichts, dazu können dir die Leute die das machen aber mehr sagen. Für Hunde die nur Opferbilder kennen, kann ich sagen unsere haben meist aufgehört. ISt aber von Hund zu Hund unterschiedlich ober der Hund, wenn er einmal angefangen hat wirklich wieder aufhört.

    Wir hatten mal ein recht amüsantes Training. Fertige, mehrfach geprüfte Hündin und das Opfer stand auf einem Baumstumpf mitten auf einer großen Lichtung. Absolut nicht zu verfehlen. Wir wollten wissen was passiert, weil zwar stehend, aber eben doch etwas unnormales Verhalten und Opferbilder heißt ja im Endeffekt möglichst alles anzuzeigen was nicht normal ist.

    Jedenfalls, die Hündin suchte und suchte, auch mehrmal über die Lichtung, aber hat das Opfer komplett ignoriert. Da rief die Staffelleitung dem Opfer zu, es solle sich mal hinhocken. Und noch während die Frau in die Knie ging, hat die Hündin einen Haken reingehauen, ist hin und hat angezeigt. Die wusste also ganz genau, dass sie da war, war nur nicht ihr Bild. Die Frau sollte dann wieder aufstehen und sofort hat die Hündin aufgehört und wollte sich abwenden. Wir haben da ein bisschen rumgespielt und es gab wirklich einen festen Winkel in der Beinstellung ab dem die Hündin das Opfer als anzeigewürdig empfand. War spannend.

    Normal laufende Spaziergänger fallen nicht ins Opferbild.

    Das stelle ich mir als Laie tatsächlich irgendwie...unpraktisch vor? Was, wenn die vermisste Person noch laufen kann und vllt einfach nur verwirrt und ziellos durch die Gegend läuft? Man wird ja vorher kaum wissen, ob da jemand gestürzt ist und irgendwo liegt, oder sich einfach nur komplett verlaufen hat?

    Bei uns wurden bei mobilen Personen halt die Mantrailern verwendet.

    Alleine schon weil es da schwer ist das Suchgebiet ordentlich einzugrenzen und auch freizugeben, wenn die Person da irgendwo rumwandert (oder auch nicht).

    Naja, meist weiß man ja schon grob was man vor auch hat. Verwirrt und mobil sind meist demente Personen (manchmal noch gewisse psychische Erkrankungen), da haben wir die Mantrailer halt am deren Wohnort (meist ja eh ein Heim) angesetzt. Da kann man mit Flächenhunden eh erstmal nicht arbeiten.

    Beim Rest ging man halt von einem Unfall oder Suizid aus. Man muss halt auch sagen, das war am Niederrhein, also sehr dicht besiedelt. Heißt trainieren ohne größere Mengen Spaziergänger ging nur bei sehr schlechtem Wetter, teilweise waren die Wege richtig voll. Da wäre, außerhalb von abgesperrten Bereichen, kein Training möglich gewesen, wenn die Hunde jegliche Spaziergänger verwiesen hätten (+mit dem Hundegesetz in NRW bzw. wie sich das allgemein die letzten Jahre entwickelt hat, hätte ich mich geweigert meinen Hund so auszubilden, keine Lust drauf noch mehr Ärger zu haben. Gab, wie gesagt, so schon genug.)

    Und auf der anderen Seite musste man da schon wirklich sehr, sehr enge Kreise laufen wenn man nichts in Sichtweite von Häusern gelangen wollte. Sowas wäre also nur bei den überregionalen Großeinsätzen ein Thema gewesen.

    Und da muss man sagen, wer sich verirrt, aber geistig zurechnungsfähig ist fängt halt einfach an zu rufen wenn er einen Rettungshund sieht (falls er nicht eh auf die Menschen trifft die das Gebiet durchkämmen).

    Ich habe mir gerade eine Karotte aus dem frisch gekauften, noch geschlossenen Beutel geholt. Oder wollte es.

    Die waren nämlich an einer Seite ganz komisch kaputt. So als ob da an der Seite Teile abgeraspelt worden wären, die Stückchen hingen auch noch dran. So wie wenn ein Hund dran genagt hätte, durch das Plastik aber nichts fressen hätte können........................... :roll:

    Macht (alle die hier gerne lieber "nett aussehende Hunde" hätten) doch mal einen wirklich praktikablen Vorschlag was man machen könnte, ohne die Effizienz der Staffeln zu mindern oder den ganzen Prozess stark zu verlangsamen oder verkomplizieren

    Hier wurden irgendwo Bilder gezeigt, da hatte der Hund keine deutliche Kenndecke an. Also das würde ich mir wünschen: dass man sofort erkennt, es ist ein Rettungshund. Wäre ich verletzt und da taucht ein bellender großer Hund vor mir auf, wäre die Panik nur größer. Wenn sofort erkennbar ist, ist ein Rettungshund, wäre alles gut.

    Weißt du welche Orga das war? Ich wüsste nicht wer seine Hunde ohne Kenndecke laufen lassen würde.

    Normal laufende Spaziergänger fallen nicht ins Opferbild.

    Da hab ich auch etwas gerätselt und scheint ja nicht ganz eindeutig hier: eine vermisste Person kann sich ja auch noch vorwärts bewegen. Wie bringt man da explizit bei, was der Hund melden soll? Wir haben hier im Ort eine psychiatrische Klinik, da geht ab und an wer verloren (Mein Vater hat da lange gearbeitet). Aber wäre vermutlich dann mehr ein Mantrailing-Ding?!)

    Wie gesagt, ich kannte bisher wirklich nur, dass man sich auf nicht mobile Opfer beschränkt (der Rest ist für die Mantrailer).

    Zu den Hütehunden: Es gibt sie. Es gibt da auch ganz, ganz tolle Vertreter, aber DIE Rassen stellen sie nicht. Zu sehr auf den Menschen bezogen.

    Höchstwahrscheinlich würde der Rettungsmali im vollen Gallop an euch vorbeizischen und wäre außer Hörweite bevor Spur fertig ist mit luftholen.

    Normal laufende Spaziergänger fallen nicht ins Opferbild.

    Scheint ja nicht immer so zu sein, wie lxbradormicky_ oben schrieb. :ka:

    Guter Einwand.

    lxbradormicky_ Sollen/tun eure Hunde echt normale Passanten anzeigen? Wo arbeitet ihr denn? Bei uns wären die Hunde da teilweise gar nicht zum Arbeiten gekommen.

    Von dem Ärger den es da regelmäßig gegeben hätte, weil sie jemand belästigt gefühlt hätte usw will ich gar nicht erst anfangen. Gab ja so schon einige die versucht haben die sie völlig ignorierenden, einfach nur den Weg kreuzenden Hunden mit Kenndecke hinter denen mehrere Leute in HiOrg Uniform liefen zu treten oder uns dann angeschrien haben, weil wir "den Köter" gefälligst an die Leine nehmen sollen.

    Dazu mal ne weiterführende Frage: Ich geh also auf dem Waldweg spazieren, im Wald ist gerade ein Sucheinsatz. Der nette Mali aus der Staffel meint, ich riech nach Mensch, und stellt mich verbellend. Nun hab ICH ja Augen im Kopf, seh die Kenndecke und denk mir meinen Teil; aber Spuk würde in einer solchen Situation definitiv kontern, d.h. er würde dem netten Rettungsmali sehr deutlich sagen, dass er uns nicht zu bedrohen hat, indem er seinerseits deutlich nach vorn bellt. Picard würde währenddessen an der Leine rumhopsen und ggf. auch mal bellen, weil halt alle bellen und so was im Chor auch nal lustig sein kann.

    Wie reagiert da nun der Rettungsmali, wenn ihm ein angeleinter Spuk sagt "Selber deine Mudda!"?

    Höchstwahrscheinlich würde der Rettungsmali im vollen Gallop an euch vorbeizischen und wäre außer Hörweite bevor Spur fertig ist mit luftholen.

    Normal laufende Spaziergänger fallen nicht ins Opferbild.

    Vielleicht nochmal ganz deutlich.

    Wir haben regelmäßig auf einem (ehemaligen?) Militärübungsgelände geübt, in dem im Sommer immer wahnsinnig viele Spaziergänger/Gassigänger unterwegs waren, auch mit freilaufenden Hunden.

    Das einzige Mal, dass bei der Suche einer unserer Hunde reagiert hat, war als ein Terrier die Mali-Pudel-Mix-Hündin verfolgt hat (und das eine ganze Weile, lautstark). Als sie am Opfer ankam hat sich natürlich gebremst, der Terrier kam ran und hat sie gezwickt. Dafür hat sie ihm eine geknallt und dann weiter angezeigt.

    Wie gesagt, wir hatten einige Vertreter der nicht so lieben Rassen in der Staffel (deutlich mehr als "nette" um genau zu sein) und die haben darauf gar nicht reagiert. Wieso auch, gerade die nehmen ihren Job sehr ernst und die Spaziergänger waren nur Ambiente.

    Idealerweise zeigt der Hund sich sogar an wenn du mit deinen Hunden Gassi bist - natürlich soll er dich beachten, du riechst nach Mensch!

    Dazu mal ne weiterführende Frage: Ich geh also auf dem Waldweg spazieren, im Wald ist gerade ein Sucheinsatz. Der nette Mali aus der Staffel meint, ich riech nach Mensch, und stellt mich verbellend. Nun hab ICH ja Augen im Kopf, seh die Kenndecke und denk mir meinen Teil; aber Spuk würde in einer solchen Situation definitiv kontern, d.h. er würde dem netten Rettungsmali sehr deutlich sagen, dass er uns nicht zu bedrohen hat, indem er seinerseits deutlich nach vorn bellt. Picard würde währenddessen an der Leine rumhopsen und ggf. auch mal bellen, weil halt alle bellen und so was im Chor auch nal lustig sein kann.

    Wie reagiert da nun der Rettungsmali, wenn ihm ein angeleinter Spuk sagt "Selber deine Mudda!"?

    Höchstwahrscheinlich würde der Rettungsmali im vollen Gallop an euch vorbeizischen und wäre außer Hörweite bevor Spur fertig ist mit luftholen.

    Normal laufende Spaziergänger fallen nicht ins Opferbild.

    Ist natürlich schwierig, denke das man schon sehr viel über die Anzeigeform machen kann, ein Hund der liegt wirkt weniger bedrohlig als ein Hund der vor einem steht und einen in's Gesicht bellt, Schwanzwedeln wird von vielen Menschen als freundlich interpretiert... wie nah muss der Hund dem Menschen kommen ? Kann man dem Hund beibringen auf typische Gesten, Worte zu reagieren, die ängstliche Menschen vielleicht machen/sagen um nen hund auf abstand zu halten ?

    Das Opfer soll den Hund wegschicken können? :ugly: Dafür schlägt man sich doch gerne eine Nacht um die Ohren und gibt sich hinterher die Schuld, wenn es tot im eigenen Suchgebiet aufgefunden wurde.

    Nach dem Hund schlagen haben wir übrigens mal gemacht, mit 2 Herdern, einem Mali und einem DSH in der Staffel. Alle Hunde, alle, sind einfach einen Schritt zurück außer Rechweite und haben weiter verbellt.

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    Darf ich allen hier einfach mal empfehlen sich bei den umliegenden Staffeln mal zu melden und sich mal als Opfer anzubieten? Fremde Opfer die die Basics des Hundetrainings kennen sind heiß begehrt und ihr könnt euch einfach mal ein Bild davon machen wie es ist da zu sitzen, zu warten (allerdings unverletzt, nicht hilflos, und wohlwissend, dass "Hilfe" in kurzer Zeit eintrifft) und dann vom Hund gemeldet zu werden.

    Es ist fühlt sich wirklich, selbst in dieser gestellten Situation ohne jegliche echte Not, komplett anders an als wenn ein Hund im Park auf euch zulaufen und euch anbellen würde.

    Wie oft kommt es in der realen Rettungshundearbeit denn vor, dass sich vermißte Personen so sehr vor dem Hund fürchten, dass die Lage eher verschlimmbessert wird?

    Ich mach mal den Anfang mit bekannte Fälle: 0