Es ist so, dass jeder Hund Jagdverhalten zeigt. Das ist das instinktive Programm zur Nahrungsbeschaffung.
Die Frage ist wie und wie stark es sich zeigt. Ein großer Fehler, von dem die Leute gerne mal ausgehen, ist davon auszugehen, dass es sich bei Jagdverhalten um sowas wie Saft handelt. Reiner Jagdhund 100% Hetzen (denn das ist ja der Teil der meist gemeint ist) und 50% Jagdhund verdünnt sich dann auf nur noch 50% Hetzen in sich oder so ähnlich.
Genau so funktioniert es aber eben nicht.
Ich habe einen Vorsteher aus jagdlicher Leistungszucht und ich wage zu wetten, dass dieser Hund deutlich einfacher zu führen ist, als so ziemlich alle die im AJT Thread unterwegs sind. Warum? Weil mein Hund nicht einfach nur irgendwie stark jagt, sondern ein ganz sauberes spezifisches Verhalten zeigt und dazu verschiedene andere Eigenschaften hat die dieses Verhalten in Balance setzen und kontrollierbar machen und, und das kann ich wirklich nicht genug betonen, er da komplett sauber in Kopf ist.
Er ist auch einfacher als ein jagdlich motivierter Pudel den ich mal kannte. Er ist aber definitiv nicht einfacher als die vielen Pudel die ich im Laufe meines Lebens kennengelernt habe die quasi keinerlei jagdliche Motivation hatten.
Was ich damit sagen will, wenn du dir Mischlinge aus dem Tierschutz anschaust, dann hast du es immer mit diesem unvorhersehbaren Irgendwas zu tun, nicht mit den sauberen Eigenschaften eines Jagdgebrauchshundes. Das kann für dich von Vorteil sein, oder auch nicht.
Ich sehe da zwei Wege. Entweder ein echter Begleiter von einem Züchter oder eine sehr lange, sehr mühsame Suche nach dem einen Hund der genau das ist was du suchst. Vorteil beim Tierschutzhund ist natürlich, dass er schon erwachsen ist und man zumindest in etwa sehen kann womit man es zu tun bekommt.
Aber so oder so, was du suchst ist weder Jagdhund, noch Hütehund. Das sind eher genau die Typen die du ausschließen willst. (Aber ich denke eher noch Jagdhund als Hütehund).