Warum glaubst du, dass nur Kekse und Spieli werfen erfolgreich sind? Was tust du, wenn dein Hund weder verfressen (Kekse) noch verspielt(Spiele) und dazu mega eigenständig (kommt ohne dich klar) ist?
Weil ich es aus Erfahrung zu 100% bestätigen kann. JEDER Hund kann positiv erzogen werden, es braucht halt mehr Geduld als ein Schrei oder ein Schubs.
Meine Hündin kannte das Konzept Spielzeug gar nicht als sie einzog. Ich musste es ihr schmackhaft machen, über Wochen.
Außerdem gibt es ja noch Verbales Lob oder Streicheln. Jeder Hund hat etwas, dass er genießt.
Wie viele Jagd- und Diensthunde hat du schon ausgebildet?
Also sorry, aber jetzt wird's echt lächerlich. Wenn es nicht so stark regnen würde, er würde ich dir mal ein Video machen. Reaktion meines Hundes auf Zergel (Lieblingsspielzeug), Futter (verfressen wie noch was) und Rehdecke (Rehe sind nicht so seins, außerdem ist das ja schon eindeutig tot, also eigentlich relativ langweilig). Und ja, das mache ich nur draußen, sonst ist hinterher mein Wohnzimmer Schrott. Aber du kannst ja auch so mal raten auf welche dieser drei Optionen er so heftig reagiert....
Weißt du, es ist absolut okay, wenn man sich nicht mit allen Hundesparten auskennt, tut niemand. Aber dessen sollte man sich dann halt auch einfach bewusst sein.
Und diese "Trieblagen" (ich weiß ehrlich gesagt nie so ganz was genau das sein soll, nehme aber an, dass damit sehr hohe Erregungslagen gemeint sind?) gibt es in anderen Beschäftigungsformen nicht?
Mmh, jetzt mal nur auf die Jagd bezogen, bei den anderen kann ich es nicht so einschätzen, nein.
Also wie so ein Hund, v.a. sobald er Praxiserfahrung hat, auf echtes Wild reagiert ist wirklich mit nichts zu simulieren.
Der Hund kann es lieben ein Dummy zu suchen, aber wenn es auf echte Ente geht, dann ist es etwas ganz anderes.
Man kann den Hund, v.a. wenn er es nicht anders kennt, schon mit Ersatz zufriedenstellen, aber es ist nie mehr als Ersatz. Es ist nie mehr als Spaß.
Echtes Wild spricht halt einfach tief verwurzelte Überlebens Instinkte an, da schießen große Mengen Adrenalin durch die Adern, das ist einfach etwas ganz anderes.
So gaaanz grob kannst du es vielleicht mit Kampfsport vs. echter Kampf auf Leben und Tod vergleichen. Also jetzt rein von der Erregungslage bei beiden.
Das ganze hat für mich persönlich erstmal nichts damit zu tun, wie man Hunde auf den Kampf mit Großwild vorbereitet - denn darum geht es ja auch in den seltensten Fällen. Wenn das mit den hohen Trieblagen gemeint war, also die Hunde, die auf ernsthafte Zweikämpfe mit Mensch oder Tier vorbereitet werden, klammere ich das gerne aus meinen Statements aus.
Mmmh, mal etwas OT und FYI:
Das liest sich jetzt irgendwie nach Arena. (Und so wenige Jagdhunde gibt es nun nicht, dass das superselten wäre. Ist nur eine andere Bubbel.)
Man bereitet einen Hund nicht auf sowas vor. Ein instinktsicherer, scharfer Jagdhund kann seine Beute töten. Als Junghund muss er vielleicht etwas üben wo er den Griff genau setzen muss, aber mehr auch nicht. Das ist reiner Instinkt.
Also wenn der Hund die Schärfe (oder auch die Kraft) für sowas nicht mitbringt, dann ist der dafür einfach nicht geeignet.
Also wenn du mit einem gut gezüchteten aber erzieherisch vollkommen rohen VGH und einer Waffe (mit der du umgehen kannst) in der Wildnis ausgesetzt wirst, kommt ihr beiden klar. Der ganze Gehorsam usw. ist eigentlich nur dazu da um Gesetze einzuhalten, Tierleid zu minimieren und eventuell noch verwertbares Fleisch zu maximieren. Alles Dinge die man deinem Hund aber halt nicht erklären kann, und daher über "mach einfach was ich sage" gehen muss.
Bei sowas versucht man übrigens gar nicht erst einzuwirken. Zum einen glaube ich, dass es absolut nichts gibt, was den Hund in dem Moment zum Ablassen bewegen könnte. Also das würde garantiert wirklich nur über direkte, rohe Gewalt gehen. Und... ja, gibt schönere Methoden sich selbst umzubringen, als zu versuchen Hund und Keiler zu trennen....
Und zum Anderen wär ein Ablassen und sich dem Halter zuwenden dann oftmals für den Hund lebensgefährlich. Will man ja auch nicht. Der soll sich schon voll auf seine Aufgabe konzentrieren. Auch wenn der Mensch da um ihn rum hüpft um einen sauberen Fangschuss zu setzen, einem anderen Menschen was zubrüllt, es scheppert, knallt oder sonstwas.