Beiträge von Javik

    Generell oder in der Situation in der sie laufen gelassen werden?

    Natürlich in der Situation, in der sie laufen gelassen werden. Das ist die Minimalforderung.

    Und wenn dem so wäre, hätte heute nicht ein freilaufender Hund meine 13 jährige geflogen und ihr ein Loch im Bauch verpasst 😩

    Das tut mir sehr Leid für deine alte Hündin.

    Aber wie soll das in der Praxis aussehen? Muss man für Feld, Wald, Stadt, Gewässer, Ortsrand usw. jeweils einen Schein machen? Oder für jedes Feld (usw.) einzeln? Am besten noch jedes Feld pro Monat? Das sind zumindest die Kriterien die bei mir mit rein spielen ob und wie viele der Hunde von der Leine dürfen... Ich hätte keine Gegend in der ich meine Hunde generell frei laufen lassen würde und garantieren würde, dass da nichts passiert. Und trotzdem laufen meine Hunde, zumindest die beiden älteren, fast ausschließlich frei ohne jemals in ihrem Leben jemanden belästigt zu haben.

    Auf den Rückrüf hören meine Jagdhunde übrigens generell eher schlecht, zumindest bei Wild. Also wenn das das Kriterium ist würden die nur an der Leine laufen. Dabei lassen die sich meist hervorragend stoppen....

    Dieses one size fits all ist halt einfach ein Problem. Aber genau so würde ein Führerschein ja ablaufen. Und, egal wie mans macht, er würde, wie er es ja bereits tut, wunderbar am eigentlichen Problem vorbei gehen. Denn das Problem ist ja fast immer, dass bei manchen Menschen bei der Erziehung die Regeln des sozialen Miteinander ausgelassen wurden, nicht die Führung des Hundes selbst.

    Auf der anderen Seite kann man aber auch Anreize setzen - z.B. ermässigte Hundesteuer für jeden Hund, der erfolgreich eine Prüfung (Hundeführerschein o.ä.) abgelegt hat.

    Dir ist klar, dass die Städte und Gemeinden nicht auf diese nette frei verfügbare Einnahmequelle verzichten werden oder? Das heißt es gibt keine Ermäßigung für die die es machen, es gibt eine "Gefahrhundesteuer" für die die es nicht machen. Praktisch, dass so ein Hund ein gewisses Erziehungslevel auch erst mit 2 oder 3 erreicht, da bekommt man dann von allen erstmal den teureren Steuersatz.

    Generell oder in der Situation in der sie laufen gelassen werden?

    Ich frage mich da immer, wie stellt man sicher, dass eine Situation sich nicht plötzlich so verändert, dass der Rückruf dann doch nicht mehr funktioniert?

    Naja, wenn ich zB einen Hund der bei anderen Hunden nicht mehr zuverlässig höre würde, auf einer weit einsehbaren, offenen Fläche oder sehr einsamen Gegend laufen lasse, dann ändert sich da meist nichts plötzlich an den relevanten Kriterien.

    Oder ich kann meine Jungs zB gut im Wald frei laufen lassen, an bewachsenen Gewässern oder Felder voller Hasen bleibt bei mindestens einem die Leine dran. Bis jetzt ist um mich rum noch kein Wald plötzlich zu einem beschilften Gewässer (inkl. passender Fauna) transformiert, ich bin da also recht zuversichtlich.

    Mir fallen da einige Beispiele ein... Ich sehe nicht wieso ein Hund nicht freilaufen sollte wo es geht, nur weil es in anderen Situationen nicht geht, zumindest nicht sicher geht.

    Hmm, ist es abhänging von der Distanz zu dir oder der Distanz die er auf der Schleppe läuft?
    Also wenn du hinterher gehst, bleibt er dann länger auf der Schleppe. Wenn er einfach nur nicht länger als 50-100 m der Schleppe folgen will, ist es bestimmt hilfreich sie mit ihm an der Leine zu arbeitne und ihn dann erst das letzte Stück laufen zu lassen. Wenn es aber an der Distanz zu dir liegt wird es schwieriger, weil du auf 100 m natürlich nur schwer eingreifen kannst.

    Kann man dann auch Schadensersatz gegen Züchter anmelden, wenn der Hund einer konformen Rasse zu ängstlich oder zu scharf ist?

    Ich sehe echt nicht warum wir jedes Mal wieder diskutieren müssen, wie man die Leute weiter gängeln kann, wenn das Problem schlicht Leute sind die absichtlich rücksichtlos sind (die machen es in der Prüfung halt anders), ihre Hunde gar nicht erst anmelden (und daher keine Prüfung laufen) usw.

    Wir haben einen Deal, sie dürfen nachts stechen, aber erst, wenn ich eingeschlafen bin.

    Halten die sich an den Deal? Wenn ja, wie hast du das verhandelt? Habt ihr das vertraglich festgehalten?

    Ich frage, weil ich mit meinen hießigen Mücken noch keinen solchen Deal aushandeln konnte und die selbst dann um mich rumsummen, wenn sie mich gar nicht stechen wollen.

    Wenn das Umfeld ihrer Hunde zugegebenermaßen ein ganz anderes ist brauchen wir doch aber auch nicht diskutieren. Hat doch mit dem, was ich schreibe dann nichts zu tun. Ich rede nicht von Jagdhunden im Wald :face_with_monocle:

    Eben, es gab exakt keinen Grund mich anzugreifen und du scheinst das jetzt erst zu verstehen, deswegen diskutieren wir hier.

    Und nein, es ging nicht um Jagdhunde im Wald, es ging um Freilauf allgemein. Mein Beispiel war nur wunderbar dazu geeignet um dir aufzuzeigen wie weit der Gassialltag eines anderen HH sich von deinem unterscheiden kann, weswegen solche allgemeinen Aussagen einfach sinnfrei sind.

    By the way, Entschuldigung an den User, der seine Tiere gerne frei rumlaufen lässt, für mein „nicht zurechnungsfähig“.

    Danke.

    Wir haben ihr sogar beigebracht nur auf Gesten zu reagieren. Zeigefinger … Sitz … flache Hand … Platz usw. Und dabei kann auch Futter vor ihr liegen, welches sie erst anrührt wenn wir ihr das zu verstehen geben.

    Mh ja... Gesten sind für Hunde einfacher als Worte. Sitz, Platz, Selbstkontrolle. Das fällt hier im Forum unter Basics, nicht gut erzogen.

    Also, ich will dir das jetzt nicht absprechen, aber im Normalfall ist mit "mein Hund ist gut erzogen" hier ein ganz anderes Level gemeint.


    Mein Anliegen ist, sich in Mitmenschen (ohne Hund) hineinzuversetzen, für die z. B. ein frei herumlaufender Hund durchaus ein Thema ist.

    Zwei Dinge hierzu:

    1. Es gibt Menschen die Angst vor Hunden haben. Es gibt Menschen die Angst vor Spinnen haben. Es gibt Menschen die Angst vor Schlangen haben. Es gibt Menschen die Angst vor Männer haben. Es gibt Menschen die Angst vor Höhe haben. Es gibt Menschen die Angst vor engen Räumen haben. Es gibt Menschen die Angst vor weiten Plätze hhaben. Und es gibt Menschen die Angst vor Mensche haben. Diese Liste kann man endlos fortsetzen.

    Man KANN sein Leben nicht um alle potentiellen Ängste eines anderen Menschen herum bauen, nur damit die sich auf die faule Haut legen können. Genau genommen ist es sogar schädlich, denn Phobien werden schlimmer, wenn man meidet.

    Phobien sind das Problem der Person die sie hat, nicht der Allgemeinheit.

    Und das sage ich als jemand der auch gegen Phobien kämpfen musste.

    Ist mir also herzlich egal ob jemand Angst vor Hunden/mir/wasauchimmerichsonsttriggernkönnte hat. Sie bekommen das Maß an Rücksichtnahme das jeder bekommt. Wenn das nicht reicht, ist das nicht mein Problem.


    2. Was du komplett ignorierst ist, dass nicht jeder dein Leben lebt. Ich habe es angedeutet, aber du scheinst es nicht zu verstehen, also mal ganz deutlich. Ich wohne in einer so einsamen Gegend, wenn ich hier beim Gassi andere Menschen sehe erschrecke ich, so selten ist das. Und ich sagte sehe, nicht treffen. Kann also sein, dass wir uns nie näher als 100 m kommen. Ich kann problemlos an einer Hand abzählen wie vielen Menschen ich beim normalen Gassi pro Jahr so nahe komme, dass die Frage anleinen oder nicht überhaupt relevant wird.

    Und der zweite Punkt, ich bin Jäger. Meine Hunde haben in meinem Revier Rechte (und Pflichten), die über die anderer Hunde und teils auch Menschen hinausgehen. Und sie machen da ihren Job. Ich werde einen Teufel tun und meine Hunde aus ihrem Job reißen um sie anzuleinen, nur weil da ein Spaziergänger irgendwo entlang geht. War auch noch nie nötig, außer der Spaziergänger belästigt meine Hunde. Und ja, diesen Fall hatte ich bereits, anders rum noch nicht. Ironischerweise kenne ich auch aus meinen Rettungshundezeiten nur Fälle wo Spaziergänger die freilaufenden, arbeitenden (und gekennzeichneten) Hunde belästigt haben, nie andersrum.

    Was du also dringend mal verstehen musst ist, dass du hier auf sehr, sehr unterschiedliche Lebensrealitäten triffst und Verallgemeinerungen einfach nicht funktionieren. Und, dass du hier auf Leute triffst (unabhängig vom Moderationsstatus), bei denen die Erziehung weit, weit über Sitz, Platz, nicht ohne Erlaubnis fressen hinaus geht.

    Ich weiß, die Lebensrealität draußen ist eine andere. Aber das hier ist ein Hundeforum, hier ballen sich Leute die wirklich viel mit ihren Hunden arbeiten. Sei es um wirklich hohe Erziehungsgrade zu erreichen oder um anstrengendere TS Hunde o.ä. auf ein normales Level zu bekommen.