Beiträge von Dornenrose

    Ich wollte euch mal wieder ein Update da lassen.

    Ich bin weiterhin nicht zufrieden. Meinem Hund geht es immer mal unterschiedlich, mal super fit mal gar nicht gut. Sucrabest gibt es weiterhin, ohne geht nicht. Am Wochenende musste ich zum ersten Mal nach dem Kliniktermin wieder Novalgin geben, weil sie starke Schmerzen hatte.

    Ich habe mittlerweile das Gefühl dass sie das hypoallergene Futter nicht verträgt und dazu auch mal im Allergie-Thread nachgefragt. Außerdem habe ich mich mit einer Ernährungsberaterin ausgetauscht und habe überlegt doch eine Ausschlussdiät zu machen. Die Ernährungsberaterin hat mir allerdings davon abgeraten und gesagt die Symptome klingen für sie nicht nach einem Allergiker sondern eher so als sei das aktuelle Futter nicht verträglich genug für meinen Hund. Sie hat vorgeschlagen erst einen Versuch mit bekannter Proteinquelle ggf mit Kochen zu starten.

    Vorher machen wir jetzt aber doch nochmal ausführliche Diagnostik. Das heißt wir haben am Mitwoch nochmal einen Ultraschall in der Klinik gemacht. Diesmal war der Magen komplett unauffällig und nicht mehr entzündet. Die Gallenblase war allerdings wieder leicht auffällig. Da war neben der dunklen Flüssigkeit auch etwas helleres drin von dem die TA gesagt hat, dass das verdickte Flüssigkeit ist. Es war noch nicht viel aber muss im Blick behalten werden. Ich hoffe ich habe das einigermaßen richtig wiedergegeben.

    Sie bekommt jetzt auch Tabletten zur Unterstützung der Gallenblase. (Ursochol)

    Außerdem haben wir noch ein ganz großes Blutbild mit vielen zusätzlichen Gastro-Werten gemacht und dabei auch nochmal die Gallenblase angeschaut. Die TA hat gerade angerufen. Die Ergebnisse sind angekommen und sehen alle gut aus. Die Gallenblase ist unauffällig und auch das Bilirubin, das ja beim letzten Blutbild erhöht war ist wieder im Normbereich. Ich bekomme die Blutergebnisse auch noch, dann kann ich sie nochmal hier einstellen.

    Wir haben auch noch eine Kotuntersuchung mitmachen lassen. Also auf Würmer (DNA, nicht Eier), Giardien und Darmmikrobiom. Die Ergebnisse stehen noch aus.

    Den Darm mit Probiotika aufbauen ist auch die nächste Stufe im Stufenplan der TA. Da mein Hund schon relativ oft Antibiotika bekommen hat und das erste Mal mit einem guten halben Jahr ( Pyometra direkt nach der ersten Läufigkeit) ist die Wahrscheinlichkeit groß dass das Mikrobiom angegriffen ist.

    Mal schauen ob da noch was herauskommt. Ich habe leider das Gefühl dass wir immer noch im trüben fischen und freue mich auch nicht über die guten Blutergebnisse. Endlich eine richtige Ursache finden wäre mir deutlich lieber.

    Ich finde die Trainingsmethoden auch unfair und würde das bei meinen Hunden so nicht machen.

    Ein Zauberwort für mich beim Thema Leinenführigkeit war Matching Law. Grundsätzlich beschreibt diese Lerntheorie das ein Hund ein Verhalten dass sich lohnt immer häufiger zeigen wird.

    Das fiese dabei ist dass sich an der Leine ziehen auch häufig für die Hunde lohnt. Z.b. wollen sie zu einer besonderen Schnüffelstelle oder einem anderen Hund. Also ziehen sie dahin und der Mensch geht früher oder später hinterher. Der Hund erreicht also mit ziehen sein Ziel. Also hat sich das ziehen gelohnt und der Hund wird es folglich noch häufiger zeigen.

    Oft passiert das im Alltag unbewusst. Das heißt sich dem bewusst zu werden ist der erste wichtige Punkt. Der nächste Punkt ist dafür zu sorgen dass sich das ziehen nicht mehr lohnt. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die bekannteste ist umdrehen und in die andere Richtung gehen. Alternativ kann man stehen bleiben. Beides sind meiner Erfahrung nach eher Varianten für geduldige Menschen. Weil ich ungeduldig bin schicke meine Hunde meist Körpersprachlich zurück. Dabei halte ich die Leine Hand hinter dem Rücken mit der anderen Hand fest um nicht in Versuchung zu kommen mit der Leine nachzuhelfen. Das zurückschicken über Körpersprache funktioniert aber nur wenn der Hund noch nicht zu weit vorläuft und anfangs am besten mit einer seitlichen Begrenzung. Dadurch übe ich das bewusst am Anfang nur wenn ich die richtigen Gegebenheiten habe. Ansonsten läuft mein Hund an der Schleppleine, damit er gar nicht ins ziehen kommt was sich lohnen kann.

    Parallel dazu belohnen bzw lobe ich sobald der Hund neben oder hinter mir läuft. Am Anfang kann ich z.b. an einem Hund vorbei auch mal mit Keks vor der Nase vorbei führen. Hauptsache ich schaffe nicht wieder eine Situation, in der sich das ziehen lohnt.

    Man kann sich das wie eine Waage vorstellen. Das laufen in der gewünschten Position muss sich für den Hund mehr und häufiger lohnen als das ziehen, dann wird er es auch immer häufiger von sich aus zeigen.

    Bei mir waren Zecken auch immer der Test, dass es noch wirkt. Wobei ich da schon auch immer das Gefühl habe dass das sehr individuell ist. Bei meinem 2. Hund schafft Simparica es gar nicht Zecken abzuhalten.

    So, das Futter ist da. Ist es eigentlich ok, langsam umzustellen? Also schon klar, den Zeitpunkt, ab dem dann die Diät beginnt, verschiebt man damit nach hinten, aber ich möchte hier auch keine Magen-Darm-Probleme riskieren, wenn ich jetzt Knall auf Fall das "alte" Trockenfutter weg lasse? Ich dachte, über 2-3 Tage langsam reduzieren könnte vielleicht besser sein?

    Meine Tierärztin hat mir gesagt ich soll auf jeden Fall langsam umstellen und dann, wie du gesagt hast, zählt der Zeitraum der Diät ab dann wo es nur noch das neue Futter gibt

    Je mehr ich über das Allergiethema nachdenke um so unsicherer werde ich. Eine Allergie entsteht ja meinem Verständnis nach dadurch dass das angegriffene Immunsystem auf einen bekannten Stoff reagiert und ihn bekämpft. Irgend jemand hat das hier oder im Ausschlussdiät-Tread neulich gut beschrieben aber ich finde es nicht mehr.

    Ich spinne mir hier mal meine Gedanken zusammen, wenn ich falsch liege korrigiert mich bitte.

    Das Immunsystem reagiert auf einen bekannten Stoff mit einer Allergie. Die Allergie äußert sich in unserem Beispiel durch eine Magenentzündung. Wenn ich dann das Futter wechsele bessern sich zwar die Symptome, aber es dauert lange bis der Magen wirklich ausgeheilt ist. In dieser Zeit ist das Immunsystem weiterhin angegriffen und kann jederzeit auf einen Bestandteil des neuen, aber jetzt ja bekannten Futters mit einer weiteren Allergie reagieren.

    Aber dann ist es doch, wenn ich gerade keinen Denkfehler habe, eigentlich eine Abwärtsspirale aus immer weiteren Allergien. Andererseits ist das Futter nicht wechseln ja auch keine Option.

    Wenn ich mit meinen Gedanken richtig liege würde das ja erklären, wieso das Hypoallergenic nach 3-4 Wochen zu Problemen geführt hat. Aber wie soll ich dann weitermachen, wenn ich nur noch 2 Futteroptionen habe also auch kein Spielraum mehr da ist um sich weiteres zu "verbrennen"?

    Wandelroeschen du meinst eigentlich nicht mit sondern scully

    Wenn du sagst Menschen und Lautstärke sind kein Problem dann könntest du überlegen übergangsweise in der Fußgängerzone oder einem anderen Bereich zu laufen, wo Fahrradfahren nicht erlaubt ist. Klar ist das nicht so schön wie in der Natur aber besser als nichts. Parallel dazu dann eben einen Löseplatz finden, den du ohne Fahrraddruck erreichen kannst. Das kommt natürlich auf die Örtlickeit an, aber notfalls würde ich dafür auch ein Stück Rollrasen oder Kunstrasen in einen Hinterhof legen, wenn es keinen Garten oder auch nur einen Baum gibt den ich ohne Fahrradbegegnung erreichen kann.

    Ich weiß nicht mehr wer es geschrieben hat aber dass dein Hund ein Junkie ist, ist schon ganz zutreffend. Aktuell holt er sich bei jedem Verlassen der Wohnung seine Drogen ab. Das heißt er muss jetzt wirklich einen Entzug machen. Ein kalter Entzug ist dabei aber wie bei anderen Drogen keine gute Idee, das heißt ihr braucht einen Ersatzstoff. Da kann sich der Futterbeutel eignen, wenn sie den schon kennt.

    Ich war heute nochmal bei der Tierärztin.

    Zum Thema Ungeziefer hat sie gesagt dass in meinem Fall der Haarausfall auch von einer bestimmten Milbenart kommen könnte. Außerdem sagt sie dass ein empfindlicher oder immungeschwächter Hund sehr anfällig gegen Ungeziefer und auch Würmer ist. Andererseits kann bei so einem Hund auch schon eine sehr geringe Last an Ungeziefern sich wiederum aufs Immunsystem auswirken und dadurch Allergien verschlimmern. Außerdem gibt es Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Milbenarten. Deshalb rät sie auch von Futter mit Insekten als Proteinquelle ab (zumindest in der Ausschlussdiät, weil die Hunde zu dem Chitin in Form von Milben natürlicherweise schon Kontakt haben.

    Das heißt ich werde mich jetzt auch an die Empfehlung halten, aber auf ein Spot-On-Präparat umsteigen, weil es bei Simparica zu Magen-Darm-Problemen kommen kann, was ja unser Hauptproblem ist.

    Futtertechnisch habe ich jetzt die Wahl. Entweder ich starte eine Ausschlussdiät mit Känguru und Maniok/Tapioka (weiß jemand wo ich Kängurufleisch kaufen kann?) oder ich steige doch nochmal auf das Anallergenic um. Ich habe eigentlich gedacht ich füttere Ziege, aber sie sagt Ziege und Lamm sind sich zu ähnlich, da ist die Chance größer dass sie reagiert.

    Ich bin mir da noch unsicher. Kommt auch drauf an ob ich irgendwo reines Kängurufleisch herbekomme.

    Grundsätzlich ist mein Hund ja schon sein Leben lang wählerisch und frisst ein Futter mit der Zeit immer weniger gerne, deshalb bin ich am überlegen ob Futtermilben doch auch eine Rolle spielen. Also werde ich das Futter egal ob gekocht oder Trockenfutter jetzt wohl direkt einfrieren und nur portionsweise auftauen.

    Ich finde auch dass ihr schon ganz viel geschafft habt. Trotz dass ihr an so einen ungeeigneten Trainer geraten seid.

    Ich habe die Tage einen Vortrag zum Thema Matching Law gesehen, an den ich bei deiner Geschichte direkt denken musste.

    Dabei geht es darum, dass ein Hund ein Verhalten, dass sich für ihn lohnt besonders oft zeigen wird.

    Zur Zeit lohnt sich das Verhalten an den Fahrrädern für deinen Hund weil sie sich entfernen und für den Hund das Ziel erreicht ist.

    Du musst also versuchen dass sich ruhiges Verhalten in Anwesenheit von Fahrrädern mehr und öfter lohnt als ausrasten.

    Das bedeutet ich würde zweigleisig fahren. Einerseits würde unkontrollierte Fahrradbegegnungen absolut vermeiden, z.b. indem ich eine Zeitlang nur noch nachts mit dem Hund laufen gehe und falls doch mal ein Fahrrad kommt extrem weitläufig ausweiche.

    Und parallel dazu würde ich in einer kontrollierten Umgebung, gerne zusammen mit einem Trainer, üben Fahrradbegegnungen neu zu verknüpfen. Dabei würde ich wirklich mit dem niedrigst möglichen Reiz anfangen. Das heißt einem abgestellten Fahrrad.

    Wenn das funktioniert ein Fahrrad, das ganz langsam geschoben wird und so weiter. Erst wenn fahrende Fahrräder im Training kein Problem sind würde ich im Alltag üben

    Dass dein Hund aktuell nicht auf anmotzen anspricht wundert mich nicht. Der wird dich vermutlich gar nicht registrieren weil er so im Tunnel ist.

    Wie macht ihr das mit der Ungeziefer-Prophylaxe bei euren Hunden?

    Ich war immer der Meinung so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Das heißt mein Hund hat im Sommer zuletzt Simparica bekommen und hatte seitdem keine einzige Zecke. Wenn ich wieder Zecken am Hund finde gibt es eben wieder Simparica. Gerade wenn mein Hund noch nicht geklärte Allergien hat wäre ich eher noch vorsichtiger mit solchen Mitteln gewesen

    Ich habe jetzt lange mit der Tierärztin gesprochen und sie hat unter anderem gesagt sie würde konsequent alle 4-5 Wochen Simparica geben, weil so empfindliche Kandidaten auf jeden einzelnen Zecke reagieren können und auch ein einzelner Floh ohne richtigen Befall Reaktionen auslösen kann.

    Jetzt bin ich unsicher, weil das meinem Bauchgefühl wiederspricht. Wie handhabt ihr das?

    Ich habe jetzt meine Antworten in blau in den zitierten Beitrag hinzugefügt

    Sorry wenn es zu kompliziert ist, zitieren kann ich nicht so gut